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14. Ein Waisenjunge mit Affe

Jessie taucht nicht wieder auf. Am Dienstag bin ich noch recht tiefenentspannt (relativ gesehen, also nicht wirklich), am Mittwoch fragt Kat mich beim Mittagessen, ob ich einen Weg in eine andere Dimension gefunden und einen Roboter an meiner Stelle eingesetzt habe, und am Donnerstag fühle ich mich, als wäre ich an eine Steckdose angeschlossen worden, so sehr stehe ich unter Strom.

Dieses verfluchte Djinnkind lässt mich im Regen stehen und das buchstäblich. Ich hasse das New Yorker Wetter und es ist mir gerade egal, ob das etwas mit New York zu tun hat. Regen ist doof. Und meine Freunde sind keine große Hilfe. Kat ist in ihrem Tennisclub und Miles hat etwas von „Vorstellungsgespräch" gemurmelt.

Das ist doch bescheuert. Ich bin sehr wohl fähig, mich allein zu beschäftigen. Ich könnte zum Beispiel einige Fotos machen und mich mit der Mappe ... Nein. Mh-mh.

Ich fange mir einige irritierte Blicke ein, weil ich mitten auf der Straße stehe und vehement den Kopf schüttele. Vielleicht drehe ich langsam durch.

Da gehe ich doch lieber petzen. Jessie ist seit drei Tagen verschwunden, ich habe noch anderthalb Wochen, um sir zu überzeugen, Azath 2.0 zu werden ... das ist wohl ausgleichende Gerechtigkeit. Okay nein, ist es nicht, aber ich werde hier langsam wahnsinnig. Nicht, dass ich das schon erwähnt hätte.

Als ich bei Mr. Skylers Antiquitätenladen ankomme, steht dessen Besitzer bereits vor der Tür und wirkt außerordentlich mitgenommen. „Eliza, wie schön, dass du da bist", begrüßt er mich fahrig und drückt mir die Schlüssel in die Hand, als hätte ich keine eigenen. „Bitte verzeih, aber ich muss wirklich sofort los."

Und weg ist er. Ich hätte keine Schicht gehabt. Während Mr. Skylers weißes Haarbüschel sich im Grau der Stadt verliert, stehe ich hier wie eine Straßenlampe angewurzelt an der Stelle. Wenn ... Straßenlampen Wurzeln hätten. Sind denn heute alle verrückt geworden?

Die warme, staubige Luft in dem Antiquitätenladen beruhigt mich ein bisschen. Hier fühle ich mich eigentlich immer wohl, aber ... aber die Gegenstände sind lauter als sonst. Sie flüstern nicht, sie schreien.

Eliza, sie haben mich jahrelang in einer Vitrine ausgestellt und dann weg gegeben.

Eliza, ich wollte sie doch nur wärmen.

Eliza, sie verfolgen mich.

Mir ist heute keine Ruhe vergönnt, und dass Azaths Truhe heute einen Herzschlag hat, macht es nicht besser. Keine Zeit also für ruhige Reflektion, ob ich Jessie einfach so an siren Vater ausliefern will. Ich bin echt sauer.

Bevor ich es mir also anders überlegen kann, störe ich Azaths Ruhe und stoße seine Kiste auf. Und weil ich gereizt bin und verwirrt von dem, was heute um mich herum passiert, lasse ich dem Djinn keine Zeit, eine dramatische Ansprache zu halten.

„Dein Kind ist abgehauen", schnappe ich stattdessen.

Vor lauter Überraschung vergisst Azath offenbar seinen schwarzen Rauch, als er vor mir auftaucht. Ohne den ist er ehrlich gesagt ein wenig blass.

„Jessie ist abgehauen?", echot er. Immerhin schafft er es, seiner Stimme einen Hall zu verleihen, sodass er klingt, als würde er aus einem tiefen Kerker sprechen.

„Du bist nicht schwerhörig und ich heute unempfindlich für Dramatik", fauche ich. „Wo könnte ser sein?"

Azath hustet und findet dann zu seiner gewöhnlichen Tonlage zurück. „Deine oberflächlichen Belange, Menschling, tangieren mich nicht."

„Was?"

„Lass mich in Ruhe damit. Dein Problem."

Ich verliere ein wenig die Fassung. „Du willst auch etwas von mir. Kannst du mir da nicht ein wenig behilflich sein?" Vielleicht muss ich ein wenig daran arbeiten, meine Stimmlage nicht so in die Höhe rutschen zu lassen.

Azath verzieht das Gesicht. Allerdings nicht nur in eine Richtung und ich glaube, sein Mund rutscht kurzzeitig seine Wange hinauf. Was ist das nur mit dieser Familie?

„Ich werde sim rufen."

Ruckartig stoße ich die Luft aus. Gut. Ich wusste zwar nicht, dass das geht, aber ... gut. Ich werde es akzeptieren und im Idealfall im Hinterkopf behalten.

Schweigen breitet sich zwischen uns auf. Azath verschränkt die Arme vor der Brust und mustert mich. Dabei hat er sich ein wenig in Richtung Decke hinaufschweben lassen, sodass er auch definitiv von oben auf mich hinunterschauen kann.

Unruhig trete ich von einem Bein auf das andere. Unangenehm ...

„Jessie kommt dann hierher?", durchbreche ich schließlich die Stille.

„Tue ich."

Beiläufig werfe ich einen Blick über meine Schulter und werfe Jessie einen Blick zu. Dann drehe ich mich langsam zu sir herum und frage in gemessenem Tonfall, wo ser sich aufgehalten hat. Jedenfalls würde ich gerne sagen, dass es so abgelaufen ist. In der Realität war es eher: Ich stoße einen spitzen Schrei aus, springe etwa einen Meter in die Luft und drehe dabei eine halbe Pirouette. Nur, um zu sehen, dass Jessie hinter mir steht, woraufhin ich einen weiteren Schrei von mir gebe und zurückspringe, wobei ich beinahe rückwärts in Azaths Truhe falle.

Jessie sieht anders aus. Sire Haare sind immer noch leuchtend rot, aber heute auf einer Seite in sorgfältige Wellen gelegt.

„Wo zur Hölle bist du gewesen?", kreische ich.

„Reden wir später darüber." Jessie beäugt Azath etwa mit dem gleichen Misstrauen wie ich Katzen, die mir über den Weg laufen. Man weiß nie, ob sie kuscheln oder dir in Streifen die Haut von den Knochen abziehen wollen. Wahrscheinlich sind Jessies Gedanken bezüglich Azath recht ähnlich, nur dass ich nicht glaube, dass der Djinn überhaupt weiß, wie Umarmungen funktionieren.

„Du hast Verantwortung übernommen, als du dein Praktikum begonnen", dröhnt Azath da auch schon. Nun erinnert er sich anscheinend auch daran, dass er eben gerade seinen rauchigen Auftritt verpasst hat, denn er holt ihn umso eindrucksvoller nach. Jessie sieht aus, als würde ser in knietiefem schwarzem Schlick stehen.

„Du hast mir keine Wahl gelassen", sagt ser unbeeindruckt. „Ich entscheide, wie ich mit meiner Zeit umgehe."

„Deine Priorität ist deine Ausbildung", giftet Azath und ‚giften' ist durchaus wörtlich zu verstehen. Übler Gestank wabert durch Mr. Skylers Laden und ich überlege ernsthaft, ob ich nicht einige Dinge davor in Sicherheit bringen sollte. Mr. Skyler wäre wahrscheinlich nicht begeistert, wenn er wiederkommt und seine Hüte riechen wie faule Eier.

„Meine Prioritäten sind so, wie ich sie setzen möchte."

„Jessie." Wäre Azath ein Mensch, hätte er wahrscheinlich gerade frustriert geseufzt. „Du bist ein Djinn", grollt er. „Egal, was du gerade versuchst dir einzureden, daran wird sich nichts ändern. Es ist in deinem Wesen eingeprägt."

„Das entscheide immer noch ich." Jessie bleibt stur. „Ich bin sehr glücklich, wie es gerade ist, und ich mache das dumme Praktikum. Sorry, Eliza." Ser wirft mir einen schnellen Blick zu. „Sollten wir damit nicht zufrieden sein, hm?"

Ich bin dankbar, dass keine weitere Wolke stinkende Luft durch den Raum wabert, das hätte mir wahrscheinlich auf die eine oder andere Weise den Rest gegeben. Jessie weiß immer noch nicht, welchen Wunsch Azath eigentlich an mich gerichtet hat. Das wird noch hässlich werden.

„Außerdem ist es an der Zeit, die entscheidenden Gespräche –"

„Vaterherz. Lass uns wann anders darüber reden."

Beinahe beiläufig tritt Jessie gegen Azaths Kiste, der Deckel klappt herunter und Azath verschwindet. Dieses Mal könnte ich schwören, dass er sich die Finger geklemmt hat, die Truhe jault nämlich leise, auch als sie verschlossen ist.

Jessie indes dreht eine elegante Pirouette und nimmt mich in Augenschein. „Netter Move, Eliza. Ich habe schon lange kein gutes Gespräch mehr mit meinem Vater geführt."

„Du bist verschwunden", gebe ich kleinlaut zurück.

„Und jetzt bin ich wieder da!" Ser schüttelt die ungleich frisierten Haare. „Lass uns zu Alice gehen. Wir haben da große Pläne, was –"

„Du schleppst mich also wieder irgendwohin mit? Irgendeine Erklärung bekomme ich nicht?" Vielleicht habe ich mich nicht lang genug mit Azath gestritten, aber irgendwie bin ich jetzt gereizt. Ich bin schließlich nicht freiwillig hier.

„Wir können dich ja mitnehmen und –"

„Jessie!"

Ser blickt mich unwillig an. „Mein Vater will, dass ich mich endlich dem hochehrwürdigen, richtigen, angemessen und, entschuldige bitte, sterbenslangweiligem Djinndasein unterwerfe. Ich will nicht. Klar soweit?"

Die Übelkeit hat dankenswerterweise ein wenig nachgelassen. Vielleicht muss ich die Hüte doch nicht lüften.

„Was wäre denn so schlimm daran?", frage ich dennoch vorsichtig nach. Wenn Jessie schon einmal über etwas redet, muss ich das ausnutzen.

„Bindung?", sagt Jessie. „Du bist immer an einen Ort gebunden, eine Wunderlampe sozusagen. Ich habe überhaupt keine Lust, in einer Truhe zu wohnen."

Ser grinst mich schief an, dieses Mal sogar ganz normal, ohne, dass sich sire Gesichtszüge seltsam verziehen.

„Weißt du, in der Realität findet selten ein Waisenjunge mit einem Affen eine Wunderlampe. Meistens sind es dann doch die Djafars, die ganz genau wissen, was sie wollen, und wie sie es bekommen können."

„Ich bin ein Waisenjunge mit Affe", sage ich dumpf.

Jessie lacht und dieses Mal ... jep, dieses Mal sind sire Mundwinkel fast an siren Ohrläppchen. „Ich bin dein Affe", ergänzt ser dann.

Die Spannung ist gebrochen und eine Weile grinsen wir beide dümmlich.

Demonstrativ springt ser auf. „Genug geredet! Ich habe wirklich einen fantastischen Plan!"

Ich stehe ebenfalls auf, klopfe mir die Kleider ab und folge Jessie eher argwöhnisch. „Dein letzter fantastischer Plan hat beinahe damit geendet, dass wir als zweidimensionale Form an einer Wand geklebt hätten!" Hat die Autofahrt mit sim einige Spuren hinterlassen? Möglicherweise.

„Aber weißt du, Eliza", grinst Jessie und hebt oberlehrerhaft einen Finger, „du hast den entscheidenden Punkt schon genannt. Beinahe. In diesem einen Wort steckt der ganze Spaß!"

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