Simple Chemistry - XIII
Ivory
»Beweg' dich nicht, wenn du nicht willst dass das Bett zusammenkracht«, sagte ich langsam, als ich es gerade geschafft hatte mich auf meine Seite des uralten Metallbettes zu legen, ohne dass es in sich zusammengefallen war. Zwar hatte es gequietscht und gewankelt, aber es hatte meinem Gewicht standgehalten.
Locker winkte Mace ab. »Pff... das Ding wird schon halten.«
»Sagst du«, murmelte ich und drehte ihm den Rücken zu, um auf den schönen Fenstern sehen zu können. Nicht nur, dass ich mit diesem Idioten gemeinsam in einem Bett schlafen musste, da die alte Besitzerin dieses maroden Hotels dachte, wir wären verheiratet, nein, die Aussicht war auch noch... atemberaubend.
Eine Hauswand. Wie wunderschön. So nostalgisch und besinnlich.
Spaß bei Seite, das zog meine Laune in den Keller. So richtig. »Rutsch rüber Ivory.« ich sah über meine Schulter und beobachtete wie Mace sich schwungvollauf das Bett warf. »Nein du Idiot!«, rief ich ihm noch etwas panisch zu, doch da lag er schon neben mir und grinste mich schief an, als... nichts passierte. Na gut, es quietschte und ächzte ganz schön, aber sonst nichts.
Er kniff mir leicht in die Wange. »Siehst du Ivory, sag ich doch - das Ding wird schon halten.«
Ich rollte meine Augen, konnte sich dieser unverschämt heiße Typ nicht mal ein Shirt anziehen? Wenigstens wenn ich neben ihm schlafen muss? Aus Rache, da er sich gerade eben indirekt über mich lustig gemacht hatte, stieß ich ihm meinen Ellbogen in die Seite.
Und genau das hätte ich nicht tun sollen.
Denn Mace drehte sich daraufhin zu mir und das Bett gab ein unüberhörbares Knacken von sich, woraufhin wir beide unmittelbar in unsere Bewegung innehielten und uns gerade noch erschrocken ansehen konnten, bevor wir -mitsamt der Matratze, auf den Boden krachten.
»Ich hasse mein Leben«, grummelte ich und vergrub mein Gesicht müde in meinem Kissen. »Halt warte - streich das. Ich hasse dich.«
»Sieh's mal so«, sagte er und lachte leicht. »Jetzt sind wir wenigstens auf deinem Niveau, tiefer kommen wir eh nicht.«
📚
»Ich hab kein gutes Gefühl dabei...«, murmelte ich, mehr zu mir selbst, als zu Mace und verließ mit meinem Rucksack und Mace das antike Hotel. Die Straßen waren belebt, aber nicht überfüllt und voll.
»Wieso? Es sind doch nur zwanzig Idioten die in Gruppen durch Rom rennen.«
Ich lachte hysterisch. »Gerade deswegen mache ich mir ja Sorgen.«
Außerdem war es morgens und ich hatte bisher noch nichts gegessen. Doch Mace, der übrigens das mit "der Cap verkehrt herum aufsetzten" perfektioniert hatte, setzte sich nur seine Sonnenbrille auf und legte einen Arm um meine Schultern, während wir durch die idyllischen Straßen schlenderten. »Du solltest echt mal anfangen, dir weniger Stress zu machen - du bist doch sonst nicht so.«
Ich zuckte meine Schultern, als wir uns schließlich an einen Tisch von einem kleinen Café setzten, bestellten und einfach die Menschen, die an uns vorbei gingen, beobachteten. »Ich traue meiner Klasse nur durchaus zu, in Untersuchungshaft zu sitzen, weil sie zu dämlich sind um Schilder zu lesen«, meinte ich und nahm einen Schluck von meinem Kaffee.
Mace schüttelte grinsend seinen Kopf, während er mich betrachtete. »Was?«, fragte ich. »Lach nicht, das ist berechtigt!«
»Ich lach dich nicht aus -zumindest nicht direkt- ich finde nur, dass du das alles hier etwas zu ernst siehst«, sagte er und ignorierte den Blick der hübschen Italienerin, die an einem Tisch in unserer Nähe saß.
Ich legte meinen Kopf schief und legte meine Beine überkreuzt über seins, was ihm ein schiefes Lächeln entlockte. »Ist ja nur so dass wir fake-verheiratet sind und diese Frau jetzt denkt ich wäre über zehn Mal zu dumm gewesen, die Pille zu nehmen. Yep, alles ganz locker Mace.«
Er lachte. »Okay, abgesehen davon und dass unser Bett gestern zusammengekracht ist, ignorier' deine Klasse mal ein bisschen mehr«, riet er mir.
»Noch mehr als eh schon?«, nuschelte ich und legte das Geld für mein Frühstück passend auf den Tisch, stand auf und ließ zu, dass Mace mich an meiner Hand weiter die Straße entlang zog. »Und was soll ich dann die ganze andere Aufmerksamkeit schenken?«
»Ahm... mir?«, dafür fuhr er sich selbst einen leichten Schlag auf den Hinterkopf ein. Wie alt war er? Acht? Lachend lief er weiter, schaffte es sogar mir ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern und meinte noch: »Komm schon Ivy, wir haben noch 'ne ganze Menge vor...«
📚
»So?« ich schüttelte entschieden meinen Kopf und schob Mace' Arm etwas weiter nach rechts. »Nein dann sieht man alles außer uns.«
Er stöhnte entnervt auf. Zurecht, immerhin waren wir den ganzen Tag durch halb Rom gelaufen, hatten Sehenswürdigkeiten besichtigt, waren shoppen bei der spanischen Treppe und hatten eine Türklinke im Vatikan kaputt gemacht (uns hatte -dank Mace- niemand erwischt), hatten tausende von Fotos gemacht... oh, und wir waren bei McDonald's. Aber gerade saßen wir nebeneinander auf dem Rand des Trevibrunnen und versuchten seit bestimmt schon zwanzig Minuten das perfekte Foto von sowohl uns beiden, als auch von dem Brunnen zu machen. Aber entweder der Winkel stimmte nicht, oder das Licht -aber hey, es war schon dunkel- oder irgendwer von uns beiden sah nicht hin.
»Halleluja!«, euphorisch sprang ich auf und hielt mein Handy in die Luft. »Die moderne Technik bringt's wohl doch noch!«
Amüsiert beobachtete Mace mich, während er immer noch auf dem Rand des riesigen Brunnen saß, bevor er mich am Handgelenk wieder neben sich zog und innerhalb von zehn Sekunden ein gar nicht mal so schlechtes Foto von uns beiden machte. Und davor hatten wir für eins so lange gebraucht? Im Ernst jetzt?
»Wem hast du's geschickt?«, wollte ich wissen, als wir uns langsam wieder auf den Rückweg nach Trastevere machten, da wir morgen nachmittag weiter nach Florenz fliegen würden. »Meiner Schwester«, erwiderte er. »Mary.«
»Wieso grinst du so?« skeptisch musterte ich ihn, wie er auf sein Handy sah. Doch als er es mir kurz darauf unter die Nase hielt, musste auch ich herzlich lächeln.
Cute Couple, sag Ivory sie passt zu dir ;)
Das schrieb seine Schwester Mary, die er aber unter "teuflische Ausgeburt Satans" eingespeichert hatte. Die beiden mussten sich echt gut verstehen... und kurz darauf kam auch schon ein Bild von ihr zurück und als Mace es öffnete, schüttelte er grinsend seinen Kopf und ich kicherte ungehalten, denn das Bild war mehr als süß.
Eine junge, hübsche Frau mit feuerroten Haaren streckte ihre Zunge heraus, während ein Typ -höchstwahrscheinlich ihr Freund- schlafend halb auf ihr lag, braune Haare, kantige Gesichtszüge - der typische High school bad boy.
»Wer ist das? Deine Schwester?«
Mace nickte und steckte sein Handy zurück in seine Hosentasche. »Jap, Marylynn Ana Sparks und der Typ ist -der größte Arsch den ich kenne, mal so nebenbei- Jared. Ihr Freund.«
»Was hat er dir getan?« verträumt sah ich nach oben in den Himmel, an dem vereinzelt Sterne standen und das vermischt mit den Lichtern der Stadt und der perfekten Kulisse Roms, war einfach alles perfekt. Und Mace trug ebenfalls einen großen Teil dazu bei... ich geb's ja zu. Er legte entspannt einen Arm um meine Schultern. »Er zieht mich jedes Mal auf's neue bei Fifa ab. Und das kratzt am Stolz, Ivory.«
Muss man das verstehen? Typen sind bei so was echt nicht zu verstehen, oder?
»Wo wohnt Mary?«, fragte ich schließlich, als wir die quietschenden Stufen des heruntergekommenen Hotels nach oben stiegen, nachdem wir uns an der alten Dame vorbeigeschlichen hatten, die laut schnarchend in einem Sessel saß. »In Milwaukee Wisconsin, Ladies first«, antwortete er und hielt mir die Tür zu unserem Zimmer auf, doch bevor ich auch nur einen weiteren Schritt machen konnte, ging die Tür gegenüber von unserer auf und Chanel steckte ihren Kopf aus der Tür, ihre Haare in einem rosa Handtuchturban gewickelt und eine grüne Maske auf dem Gesicht, weswegen Mace sich so niedlich erschreckte, dass ich kurz lachen musste.
»Miss Capwell? Omg wir brauchen Sie hier, jetzt sofort! Es is' was mega krasses passiert, Sie müssen uns unbedingt helfen, ja?«, redete sie auch schon ungehalten los, schnappte sich meine Hand und zog mich schwungvoll in das Zimmer, welches sie sich mit noch drei anderen Freundinnen teilte.
»Okay, okay Chanel«, meinte ich sachlich. »Was ist-«
Ich unterbrach mich selbst, als ich eine weinende Brittany auf dem Bett sitzen sah. Ihre braunen Haare hingen nass über ihre Schultern und die zwei anderen Mädchen saßen neben ihr, tätschelten ihre Schultern und warfen ihr mitleidige Blicke zu. Chanel eilte zu ihr und umarmte sie fest. »Oh Shit Brit, was ist los?«, wollte ich wissen und setzte mich neben sie, als ein Mädchen zur Seite gerutscht war.
Unerwartet warf sie sich mir in die Arme und heulte so laut, dass ich ehrlich an das schlimmste dachte. Handy verloren. Lieblingsjeans zu klein. Absatz von einem High Heel abgebrochen. Ich nahm sie in den Arm und strich ihr beruhigend über den Rücken, obwohl auch ich nervös war.
»Ich... ich... Miss Capwell, ich glaub Louis hat 'ne Andere.«
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Wer dachte Brit wäre schwanger? 😏
Egal, we are back Bitches friends!💞💭
So let's party! Und was denkt ihr, geht Louis fremd?
Was wird als nächstes alles in Florenz passieren?
Wie sehen uns ihr hübschen, tollen Menschen, bis dahin ein liebes Tschau mit V,
~May&Bae
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