Am Anfang einer langen Reise........(Lucius x Narcissa)
Ein Ruck ging durch die Waggons, als sich der Zug in Bewegung setzte. Schnaubend und zischend, wie ein sprintendes Rennpferd, verließ der Hogwarts - Express den Bahnhof Kings Cross.
Lucius machte sich nicht die Mühe, durch eines der vielen Fenster des Zuges, auf das versteckte Gleis 9 3/4 zurück zu blicken. Er sah es schließlich bereits zum 4 Mal. Stattdessen zog er seinen Koffer weiter durch den engen Gang, welcher an den Abteiltüren vorbei führte. Es dauert eine Weile, da die meisten bereits belegt waren. Am Ende des Waggons, fand er ein zumindest fast leeres Abteil.
Ein kleiner Junge, Erst- vlt Zweitklässler, welcher mit großen Augen, fasziniert aus dem Fenster sah. Als er Lucius in der Abteil Tür stehen sah, konnte man die Unsicherheit in seinem Blick nicht übersehen.
Ruhig und gemütlich hiefte Lucius seinen Koffer, auf die dafür vorgesehene Ablage, über den Sitzen. Der Junge sah in weiterhin unsicher von der Seite an. "Na wirds bald", sagte Lucius in einem Ton, der keinen Widerstand duldete. Dabei wedelte er mit seiner Hand in Richtung Ausgang.
Augenblicklich schnappte sich der Junge Schüler seinen Koffer, und verließ das Abteil.
Nun saß er allein in einem Abteil, und machte sich keine Gedanken darüber, dass sich an diesem Zustand, während der Reise etwas ändern würde. Sein Name war überall in der Schule bekannt. Er, zu Teilen auch sein Vater, hatten dafür gesorgt, dass man ihn auch wertschätzte.
Er schaute nach draußen, auf die vorbei ziehende Landschaft. Vereinzelt, waren noch ein paar kleine Dörfer zu sehen. Bald jedoch wurden sie abgelöst, durch vereinzelt stehende Hütten, die in mitten von Vieh und Schafweiden standen.
Das Rattern der Waggons und das gelegentliche Quitschen der Räder erinnerten ihn daran, wie froh er darüber war, dies nicht al zu oft im Jahr machen zu müssen. Es gab definitiv bequemere Arten zu reisen. Er hätte es viel entspannter gehabt, hätte er apparieren können.
Murrend saß er am Fenster und verbrachte die nächste viertel Stunde damit, die Landschaft zu begutachten.
Ein Mädchen mit langen, blonden Haaren stand in der Tür zu seinem Abteil. Ihre schlanken Finger umfassten den Rahmen der Abteiltür während sie fragte : „Ist hier noch ein Platz frei?“
Ohne auf seine Antwort zu warten, kam sie herein und ließ sich grazil auf dem Sitz ihm gegenüber nieder. Sie strich sich die Falten in ihrem Mantel glatt und tat, als wäre er gar nicht anwesend.
Etwas an ihr kam ihm bekannt vor. Die Augen? Die Gesichtsform? Ihre Ausstrahlung? Ja er hätte sogar schwören können, sie bereits irgendwo gesehen zu haben. Nicht gerade unwahrscheinlich, wenn jeder Schüler mindestens einmal im Jahr mit demselben Zug fuhr, oder das ganze Jahr über alle gemeinsam in der großen Halle saßen.
Dass sie ihn so kalt ignorierte, störte ihn. „Lucius Malfoy“, sagte er, um ihre Aufmerksamkeit nun doch endlich auf sich zu lenken. Dabei hielt er ihr einladend die Hand entgegen. Sie musterte ihn einen Augenblick, bevor sie ihm antwortete.
Zweifelsohne war ihr das extravagante Auftreten ihres Gegegnübers aufgefallen. Er trug ebenfalls einen Mantel, welcher mit Stickereien am Kragen versehen war und hatte genau wie sie, langes, blondes Haar.
„Narcissa Black“, sagte sie, ignorierte aber seine Hand.
„Dann bist du also verwandt mit Bellatrix und Andromeda Black“, sagte er, um das Gespräch fortzusetzen.
„Gut erkannt“, antwortete sie.
Ihr Tonfall ließ aber keinen Zweifel daran, dass ihr nicht daran gelegen war, das Gespräch fortzusetzen.
Er kannte die Familie Black. Sein Vater hatte ihm oft lang und breit die Lehren des reinen Blutes erklärt. Solange, bis es ihm in Mark und Knochen übergegangen war. Dazu hatte auch das Reinblüter Verzeichnis gehört oder besser bekannt als „unantastbare Achtundzwanzig“. Er hatte ihn mehr als einmal darauf hingewiesen, dass eine der Black Schwestern, eine gute Partie sein würde.
Bellatrix und Andromeda war er öfter im Gemeinschaftsraum begegnet. Dass aber eine dritte, jüngere Schwester dazugehörte. Die unscheinbare dritte Schwester, war ihm entgangen.
Hätte sie es nicht so gesagt, wäre er nicht auf die Idee gekommen, dass sie Schwestern sind. Sie hatte nichts, außer den Namen, mit ihren Schwestern gemeinsam. Sie besaß weder die dunklen Haare, noch Bellatrix feurige und streitlustige Art, noch Andromedas warmherzigen und zugleich schlagfertigen Charakter.
Narcissa erinnerte ihn mit ihrem Aussehen und ihrer Ausstrahlung eher an einen Eisberg. Ein Eisberg welcher, das wusste er, nur mit seiner eisigen Spitze aus einem stillen, schwarzen Ozean hervorragte. Dies faszinierte ihn.
So vergingen ein paar Stunden, in denen beide aus dem Fenster blickten und ihren Gedanken nachhingen.
Das rattern der abgeschobenen Abteiltür riss beide aus ihrer Trance. In der Tür stand ein hochgewachsener, blonder Junge. Er hielt einen Zauberstab in der rechten Hand. Die linke hatte er lässig in die Tasche seiner leicht zerschlissenen Jeans gesteckt.
„Hier hast du dich also versteckt“,sagte er. „Sara hat mich geschickt, dich zu suchen. Sie fragt sich, wo du bleibst.“
Lucius erkannte an ihrem Gesicht, das das Auftauchen des Jungen, ihr gar nicht recht war. Sie hob ihren Kopf, um auch im Sitzen dem Jungen in die Augen schauen zu können.
„Ich wollte nur ein wenig meine Ruhe haben. Wegen meiner Migräne“, sagte sie und strich dabei mit einer Hand über ihre Stirn.
„ Ich konnte ja nicht ahnen, dass Sara gleich Panik bekommt. Kannst du ihr ausrichten, dass wir uns am Bahnhof treffen. Dann fahren wir gemeinsam mit der Kutsche zum Schloss.“
Der Junge schwieg einen Moment, bevor sich ein schamloses Grinsen auf seinem Gesicht breit machte. Abwechselnd schaute er zwischen Lucius und Narcissa hin und her.
„ Ein wenig Ruhe, he“, sagte er konnte sich das Lachen kaum verkneifen: „Ich verstehe schon. Aber du hättest auch mich fragen können, wenn du etwas “Ruhe“ haben willst.“
Narcissa saß einen Moment wie versteinert auf ihrem Sitz. Das grinsen des Junge wurde noch einen Stück breiter, soweit das überhaupt noch möglich war.
„Was fällt dir eigentlich ein“, sagte sie in einem gefährlich ruhigem Ton, als sie ihre Fassung wenigstens für eine kurzen Moment wieder erlangt hatte.
„Ich meine ja nur. Was hat er, was ich nicht hab…“
Jetzt wurde es Lucius, der sich bisher großzügig aus der Situation herausgehalten hatte, zu bunt.
Langsam stand er von seinem Sitz auf und legte Narcissa einen Hand auf die Schulter. Sanft zog er sie nach hinten und richtete sich vor dem Jungen in voller Größe auf. Dieser hatte bisher alle eindeutigen Warnsignale übersehen, oder bewusst ignoriert. Stattdessen fühlte er sich in seiner Theorie gerade noch bestätigt.
„Der Retter in goldener Rüstung. Bereit für seine Holde Maid zu kämpfen. Du stehst wirklich auf solche Schnösel“, sagte er an Narcissa gewandt und lehnte sich dabei lässig an den Türrahmen, unbeeindruckt von Lucius Erscheinung.
Die Erkenntnis, das er zu weit gegangen war, traf in gleichzeitig mit Lucius Faust. Er taumelte einen Schritt zurück und hielt sich die Nase. Es sah so aus, als würde ein kleines, rotes Rinnsal unter seiner Hand hervorkommen.
„Du solltest dringen lernen, vor wem man Respekt haben sollte. Sonst zeige ich dir die Zauber, die an auf Hogwarts nicht gelehrt bekommt.“
Mit einem Schubs beförderte er den Pöbel aus dem Abteil. Als er die Tür geschlossen und sich wieder gesetzt hatte, betrachtete er besorgt seine Handknöchel. Noch einmal würde er so etwas nicht machen.
„Wer war dieses Miststück“, fragte er ohne seinen Blick von seiner Hand zu wenden. Narcissa schnaubte und drehte ihren Kopf zum Fenster. Dort beschlug ihr Atem einen Teil der Scheibe.
„Denny Marlock“, sagte sie, weiterhin aus dem Fenster blickend. „ Er ist in meinem Jahrgang in Hogwarts. Wir sitzen beide in alte Runen. Wir sind ……...waren so etwas wie Freunde.“
„Reizender Mensch“, sagte Lucius. Er glaubte er höre nicht richtig, denn ein Lachen drang von dem Sitz gegenüber zu ihm. Ein Blick auf Narcissa genügte, um einen Irrtum auszuschließen.
Diese unterbrach ihr Gelächter, nur um danach noch lauter zu lachen: „ Er sah aus wie ein Knuddelmuff, den man zu Tode erschreckt hat“. Auch Lucius stimmte in ihr Lachen mit ein. Es war in der Tat ein sehr treffender Vergleich.
„Aber nur damit das klar ist: Nochmal mache ich so etwas nicht. Dafür hat man Personal.“ er strich mit seinem Zeigefinger über die nun rot angelaufenen Knöchel. Narcissa schaute ihn mit einem gespielt mitleidigem Blick an. „Ich danke dir trotzdem“.
Erst jetzt vielem ihm ihre silber-grauen Augen auf.
Jedoch wirkten sie auf ihn nicht mehr kalt, so wie vor wenigen Stunden. Er hatte ein wenig mehr von diesem Stillen Eisberg gesehen. Auch wenn er sie noch nicht richtig einschätzen konnte…..
Etwas in seinem inneren sagte ihm, dass sie erst am Anfang, einer noch sehr weiten Reise, standen.
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