... I used to whisper it will be alright ...

-

Durch ein plötzliches Ziehen taumle ich unkontrolliert zu der Person, die zu der Hand gehört. Ich bereite mich schon innerlich auf einen Hilfeschrei vor, da wird mein Mund zugehalten. Ein Arm schlingt sich um meine Hüfte und ich werde an einen Körper gedrückt.

Blut rauscht in meinen Ohren und ich kann keinen klaren Gedanken fassen. Was soll das? Will er mich töten, will er mich ausrauben? Wimmernd winde ich mich in seinen Griff hin und her. Ein paar Sekunden passiert nichts.

„Bewege dich nicht", flüstert mir der Eindringling ins Ohr und berührt dabei mit seinen Lippen federleicht meine Ohrmuschel. Die Stimme klingt rau und fährt mir durch Mark und Bein, mich beschleicht das Gefühl, sie zu kennen. Mein Gehirn braucht eine Weile, um das alles zu verarbeiten, bevor bei mir der Überlebensinstinkt einsetzt. Jede Zelle rüstet sich zum Kampf.

Sein warmer Atem kitzelt mich am Hals und verursacht, dass sich meine Nackenhaare aufstellen. Die Hand liegt immer noch auf meinen Mund und ich bin drauf und dran rein zubeißen.

Ohne Vorwarnung macht er plötzlich ein paar Schritte nach hinten und zieht mich mit. Endlich sehe ich, wovor er sich versteckt. Vor meinem Haus sind Taschenlampen zu sehen und ich höre laute Stimmen, welche immer näher kommen. Wir gehen rückwärts zur Treppe, ich spüre seinen rasenden Herzschlag hinter mir.

Ich reagiere, als der nächste Blitz für eine Sekunde die Umgebung aufhellt. So doll ich kann, lasse ich meinen Kopf nach hinten schnellen und krache mit meinem Hinterkopf gegen sein Gesicht. Die Person gibt ein schmerzerfülltes Stöhnen von sich und lockert seine Umklammerung.

Triumphierend winde ich mich endlich frei und bringe einen gewissen Abstand zwischen uns. Ich wirble erleichtert herum und mein Herz stolpert. Der übliche Donner nach dem Blitz ertönt, während ich in die finstere Miene des Mannes schaue. Ich hätte mit jedem gerechnet, aber nicht mit ihm.

Silvans Kiefer ist angespannt und ein Muskel zuckt gefährlich. Seine grünen Augen brennen wie Feuer und haben eine lähmende Wirkung auf mich. Über sein Kinn läuft Blut aus seiner Nase und tropft auf den Boden. Wie in Zeitlupe hebt er seinen Arm und wischt sich übers Gesicht.

Uns beide lässt ein explodierender Laut, der sich anhört wie zerberstendes Glas, zusammenfahren. Silvan ist mit zwei großen Schritten bei mir, packt mich an den Schultern und schleift mich die Treppe rauf.

Oben angekommen, werde ich in mein eigenes Zimmer geschubst und die Tür wird verriegelt. Silvan lehnt sich mit dem Rücken gegen die Tür und rauft sich durch die silbernen Haare.

„Was soll das?", zische ich aufgebracht.

-