⬤ 𝖕𝖆𝖗𝖙 - 𝖆𝖈𝖍𝖙
... I should have saved you ...
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Ich reagiere schnell und stütze seinen Kopf ab, bevor er auf den Betonboden knallt. Perplex verstehe ich erst verspätet, was gerade passiert ist. Silvan steht vor uns und guckt sich unauffällig um. Ein wenig besorgt taste ich an Luans Hals und hoffe, dass ich seinen Puls spüren kann. Sein Brustkorb hebt sich in regelmäßigen Abständen und seinen Puls spüre ich auch.
„Geht's noch?", zische ich Silvan wütend an und stehe auf, „Du kannst doch nicht einfach so jemanden ausschalten, wann es dir passt. Und was war denn das für ein Trick?"
„Er hat zu viel Aufmerksamkeit erregt", verteidigt sich Silvan, geht einmal um Luans Körper herum. Er fasst unter seinen Armen durch, hebt ihn an und zieht ihn von dem Fußweg fort unter einen Baum mit ein wenig Schatten. Ich folge Silvan und wir beide schauen auf Luan hinab. Ich zügele meine Aufgebrachtheit und bin dabei, meine Gefühle hinten wegzuschieben. Ehrlich gesagt, weiß ich nicht, wie lange ich meine Instinkte schon derartig unterdrücke. So habe ich es gelernt, aber das Problem ist nicht gelöst. Es arbeitet in mir weiter und staut sich an.
„Wann wacht er auf?", erkundige ich mich.
„Das ist bei jedem unterschiedlich. Weißt du, mit welchem Auto er fährt?"
Ich nicke und frage mich, warum er das wissen möchte. Ein paar Sekunden danach begreife ich es. Silvan bückt sich und fängt an Luans Jackentasche zu durchsuchen.
„Wir können nicht mit deinem Auto weiterfahren. Es ist zu gefährlich und ich glaube, sie können es orten. Vielleicht haben sie was an deinem Auto angebracht, womit sie uns immer finden können", meint Silvan, als er meinen missbilligenden Gesichtsausdruck sieht. Natürlich gefällt es mir nicht, ihn hier zurückzulassen und sein Auto zu klauen. Luan war immer sehr nett zu mir.
Silvan findet den Schlüssel und erhebt sich. Ich sehe, dass er mich von der Seite anblickt. Seltsamerweise bemerke ich eine leichte Unsicherheit, die er ausstrahlt, welche ich erstmals bei ihm entdecke.
„Wir klauen es ja nicht, wir leihen es uns nur aus. Es ist besser so, glaube mir Dawn" Mein Kopf schnellt bei meinem Namen in seine Richtung. Silvan hat also mitbekommen, wie Luan mich angesprochen hat. Es ist beinahe einfühlsam, dass er das sagt. Dennoch bin ich mir im Klaren, dass er seit Anfang an nicht ehrlich zu mir ist und das Ganze Weglaufen zweifellos ernster ist, als ich mir in meinen Träumen vorstellen könnte.
„Ich kann dir nicht glauben, Silvan", sage ich zu ihm, verschränke demonstrativ die Arme. Er zuckt ein wenig zurück und öffnet den Mund, um etwas zu sagen.
„Ich verstehe auch gar nicht, warum du mir nicht sagst, was los ist. Du hast mich ja immerhin hier mit reingezogen. Ich verdiene zu wissen, wie es weitergeht und weshalb sie dich verfolgen. Das bist du mir schuldig!", rede ich weiter und gehe immer näher an ihn ran, damit er die Wichtigkeit meiner Worte versteht und schön zuhört. Silvan bleibt ruhig. Dann lehnt er sich vor.
„Du würdest es nicht verstehen!" Ich gebe einen verächtlichen Laut von mir und schüttle mit dem Kopf.
„Das kannst du gar nicht wissen, du hast es doch noch nicht mal versucht zu erklären", kontere ich und blitze ihn herausfordernd mit meinen Augen an. Diesmal habe ich wohl die Oberhand und bin stolz auf mich.
Silvan spielt mit dem Autoschlüssel von Luan in den Händen und legt wiedermal den Kopf leicht schief, während er mich anschaut. Er steckt sich den Schüssel in die Hosentasche und hebt dann zögernd seine rechte Hand zu mir.
„Wenn du mit mir mitkommst, beantworte ich dir für den Anfang drei deiner Fragen. Aber wir sollten nicht länger warten."
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