CHAPTER 59┆» words of regret «
CHAPTER 59
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» words of regret «
Wenn es eines gab, das Jeongguk nicht am adeligen Leben mochte, war der ständige Drang zum Umsorgen. Noch vor einem halben Jahr war er auf sich alleine gestellt. Es bedeutete aber auch, dass er seine eigene Kleidung für den Tag aussuchen konnte, sich einkleiden und alleine baden konnte und in den Tag schlief, wenn keine dringlichen Aufgaben anstanden.
Seit er jedoch seinen Status als Jimins Mätresse am Hofe erlangt hatte, war es, als würde ihn jeder umwerben, wie eine teure Porzellanpuppe. Als hätte er mit dem Titel verlernt, ein Mensch zu sein. In ihren Augen war er vermutlich auch keiner, immerhin war er gekauftes Gut, ersetzbar wie die zwölf Konkubinen vor ihm.
Er hob die Arme, als seine Zofe ihm in das Hemd half, eine weitere Dame trug schon seinen Frack heran.
»Ich- Ich brauche ihn nicht. Ich werde nur für kurze Zeit den Garten besuchen.«
»Seit Ihr Euch sicher? Ihr erkältet Euch noch bei den Temperaturen.«
»Ja«, sagte er etwas zu harsch, sodass er unter seinem eigenen Ton zusammenzuckte.
»Danke für eure Hilfe, ihr könnt gehen.«
Der Spiegel warf seine dunklen Augenringe zurück.
Er schlief schlecht die letzten Tage.
Etwas, was er seinen Zofen nicht gegenüber erwähnte, wolle er doch nicht, dass sie in Sorge den Hausarzt rufen.
Es gab für vieles Heilmittel, doch Jeongguk war sich ziemlich sicher, dass es für sein spezielles Problem nur eine einzige Lösung gab. Und diese Lösung war ein für ihn verbotener blonder Mann mit scharfer Zunge und verführerischer Natur.
»Na, Mylord, schon auf und bereit, den Hof unsicher zu machen?«
Die luftige Stimme zauberte ihm tatsächlich ein kleines Lächeln auf seine Lippen. Abwesend griff er nach seiner Perlenkette in der Kiste. Er trug sie oft in letzter Zeit. Vielleicht, weil er sich damit ein Stück näher einer richtigen Familie fühlte.
»Nenn mich nicht Mylord.«
»Warum? Bald wirst du mit Sicherheit einer sein.«
Er drehte sich zu dem Mädchen, nachdem er die Kette geschlossen hat. Im Türrahmen lehnte Dahyun, genauso hübsch und jung wie noch vor einem halben Jahr. Womöglich aber ein oder zwei Zentimeter größer.
»Warum konnte ich keine von euch zu meiner Zofe nehmen?«, lenkte er vom Thema Hochzeit ab und begleitete das Mädchen aus seinem Zimmer.
»Mit dem neuen Personal für den kranken Herzog haben Megumi und Jihyun alle Hände voll. Und Noona meinte, ich sei zu unerfahren als Zofe.«
»Stimmt auch wieder.«
Grinsend wuschelte er ihr durch das Haar, weswegen sie ihm schnaubend in die Seite stieß. Sie schlenderten durch die roten Teppiche entlang, die die langen Gänge der Burg durchzogen und füllten ihren Morgen mit gemeinsamer Zeit.
Jeongguk war glücklich darüber, dass die Jüngere nicht länger auf dem Thema Lord herumhackte, dafür schien die Blonde andere Fragen gefunden zu haben, die nicht angenehmer waren.
»Du trägst also das Kind des Lords in dir?«, neckte Dahyun nach einiger Zeit, als sie vor einem Fenster stehen blieben, das zum Innengarten zeigte. Es war seltsam, ihn bedeckt mit Schnee zu sehen, wo er sich an ihn nur in blühenden Farben erinnern konnte.
»Ja«, hauchte er, Kinn in die Hand gestützt als sein Blick hinter den Garten wanderte. Aus der Weite erkannte man eine Arena, die vermutlich bei wärmerem Wetter für das Training der militärischen Einheiten genutzt wurde.
»Aber weshalb hast du dann deine Gemächer gewechselt? Der Streit der Lords war das Gesprächsthema gestern Abend.«
Er blickte über seine Schulter zu Dahyun. Seine Zähne gruben sich nachdenklich in seine Unterlippe, wie sie es schon viel zu oft getan haben. Als ihm keine zusammenhängende Antwort einfiel, seufzte er und wendete seinen Blick zurück in die Schneelandschaft.
»Ich möchte den Lord nicht verlieren. Was mein Herz mir auch sagt, der Lord wird unserem Kind mehr bieten können, als ich jemals. Sein Leben zu riskieren, bloß weil ich egoistische Gefühle für ihn entwickelt habe, kommt nicht infrage.«
»Aber-«
»Lass uns nicht mehr darüber reden. Ich bin nicht in Stimmung für düstere Gespräche«, lächelte er schwach und zog das Mädchen an der Hand die Treppe hinunter.
»Es wäre eine Sünde, den frischen Schnee nicht zu genießen!«
Achtlos stieß er die Tür zum Innengarten auf und lief hinaus in den kalten Winter. Er machte sich daran, eine Schneekugel zu formen, als seinen Rücken plötzlich ein nasser Klumpen traf. Ungläubig sah er zurück zum Mädchen, das schon den nächsten Schneeball in der Hand hielt.
»Yah! Du spielst unfair!«, rief er, als er sich vor dem nächsten Angriff wegduckte.
»Wie spiele ich den unfair, Gguk-ah? Auch Schwangere werden nicht verschont!«
»Na, warte!«
Der Garten wurde für den Vormittag gefüllt mit hellem Kichern und Lachen der zwei Jugendlichen, bis ihre Finger ganz rot und starr vor Kälte waren, ihre Kleider nass und kaum eine unberührte Stelle frischen Schnees mehr zu sehen war.
Jeongguk spürte nach einiger Zeit einen Blick im Nacken kribbeln, weswegen er zurück zur Burg sah. Seine Augen strichen gerade das Büro des Lords, als der Vorhang von dem Fenster wieder zufiel.
»Dahyun-ah, lass uns reingehen, sonst macht sich Noona noch Sorgen.«
Frierend rieben sie ihre Hände aneinander, als sie wieder ins Warme traten. Auf dem Weg durch die Burg liefen sie an zwei Mägden vorbei, die über etwas zu tuscheln schienen, bei Jeongguks Anblick jedoch verstummten. Verwundert betrat er hinter Dahyun die Küche, wo die angeregte Diskussion ihren Ursprung hatte.
»Was ist denn hier los?«, fragte Dahyun den Braunhaarigen, aber dieser hatte genauso wenig Ahnung wie sie.
»Heute Morgen wurde eine Ankündigung des Herzogs unterzeichnet, die besagt, dass die Pachten erhöht werden. Die auf Vieh sind um ganze 15 Prozent angestiegen!«, beantwortete ein Diener ihr die Frage und ließ Jeongguks Augenbrauen zusammenrücken.
Die Pachten in Gyubeom waren noch nie sonderlich entgegenkommend. Er wusste, dass die harten Winter nur mit genügend Planung zu überleben waren, doch den Bürgern noch mehr wegzunehmen?
Nach der letzten Pestwelle war es schier unmöglich, höhere Abgaben zu zahlen.
»Das muss ein Fehler sein. Die Erträge-«
»Ein Fehler? Euer Lord höchstpersönlich hat es dem Boten in die Druckerei übergeben!«, spukte jemand ihm entgegen, der am Tisch saß.
Jeongguks Verwunderung wandelte sich schnell in Wut, als er verstand, dass Jimin so etwas durchgegeben hatte, ohne an das Volk zu denken.
Auf dem Absatz drehte er sich um und steuerte geradewegs das Zimmer an, aus dem der Lord ihn vorhin noch beobachtet hatte. Ohne anzuklopfen, stieß er die Tür auf und zog damit Jimins zornigen Blick auf sich.
»Wirklich? Ihr erhöht die Pachten, obwohl die Bürger auch so kaum zu essen auf dem Tisch haben? Seit Ihr verrückt oder bloß ein grausamer Mensch?«
Jimin stand auf, um die Tür hinter ihm zu schließen.
»Erstens, klopfst du an, wenn du mein Büro betrittst. Zweitens, die Pachterhöhung hat dich nicht zu betreffen«, sprach er ruhig. So ruhig, dass es Jeongguk nur noch wütender machte.
»Seid Ihr blind für Euer Volk? Die Menschen leiden unter der letzten Pest! Aber ihr Adeligen stopft euch euren Schlund, ohne Rücksicht auf die unter euch! Ich dachte, Ihr wärt wenigstens ein gerechter Mann!«, rief Jeongguk aufgebracht, während Jimin ihm immer näher trat.
Er konnte sich nur ausmalen, welche Folgen die Pachterhöhung für sein Dorf haben würde. Womöglich wäre nicht einmal genug da, um nächstes Weihnachten zu feiern, wenn es so weiter ging.
Er hatte die Versteigerung der Omegas geduldet, das Vorbereitungsprogramm und die Tode dieser Unschuldigen um ihn herum über sich ergehen lassen. Doch Gott bewahre, er würde diesem Mann vor sich nicht gestatten, sein Heimatland zu terrorisieren.
»Es war die Entscheidung des Herzogs. Ich habe sie lediglich ausgeführt.«
»Ich weiß, dass Ihr etwas dagegen tun könnt. Bitte, hebt die Erhöhung auf..«
Jeongguks Augen wurden auffällig glasig, als er versuchte, die Hand des Lords zu ergreifen. Wie er es bei ihm getan hatte, zog sich der General vor ihm zurück.
Ein zynisches Lachen fiel ihm von den Lippen.
»Denkst du nicht, es ist lustig? Wie du zu mir gekrochen kommst, sobald ich zum verbitterten Kommandeur werde, den jeder in mir sieht? Ich dachte, du willst Abstand, Puppy, also warum bist du hier«, flüsterte er ihm ins Gesicht.
Das Adrenalin in Jeongguks Venen verpuffte mit dem letzten Bisschen Mut in ihm. Seine Stimme versagte. Hilflos blickte er zwischen den Augen des Lords hin und her, wurde sich ihrer Nähe bewusst.
Und plötzlich verstand er; er sollte nicht hier sein, dem Älteren so nahe, dass er seinen Duft roch, sein Körper zwar nah, seine Lippen noch näher.
»Wegen der Pachterhöhung-«, brachte er erstickt hervor.
Es schien den Alpha nicht zu überzeugen, denn er sah ihn auf und ab. Jeongguk musste armselig in seinen nassen klebenden Kleidern aussehen, Haare zerstrubbelt, das Bisschen Rouge an seinen Wangen verloren. So sah ihn der Kommandeur aber nicht an. Etwas Dunkles trat in seine Augen, als sie an seiner Brust hängen blieben.
Der Omega erzitterte unter der kühlen Luft, die sein Hemd traf, als der Lord sich noch näher lehnte.
Er konnte fühlen, wie hart seine Nippel sein mussten und verräterisch durch sein Hemd stachen. Jimin berührte ihn aber nicht, so wie er es gerade wollte. Rieb ihn nicht warm oder küsste ihn.
Nein, er stand lediglich wenige Zentimeter entfernt, sodass seine Körperwärme auf ihn ausstrahlte und ihm einen Geschmack davon gab, wie es einst mal war. Jeongguk hörte ein sanftes Lachen an seinem Ohr.
»Du hast dich gegen mich entschieden, Jeongguk-ssi. In deinen Augen bin ich derselbe, ruchlose General, der Mägde köpft und Mätressen hängt. Ich habe mir Mühe gegeben, dich vom Gegenteil zu überzeugen, aber vielleicht sollte ich auch einfach zu dem Monster werden, von dem jeder denkt, ich sei es.«
Seine Hand langte vor, um eine einzelne Strähne aufzufangen und sie hinter Jeongguks Ohr zu stecken.
»Vielleicht bereust du es dann, mich mit meinem Bruder hintergangen zu haben.«
»Eure Taten sind es, die ein solches Bild von Euch malen. Ich glaube nicht daran, dass jemand von Geburt an ein Monster ist«, wisperte Jeongguk traurig und drückte sich am Älteren vorbei.
Er wollte ihn nicht die Tränen sehen lassen, die ihm drohten zu laufen, denn er bereute es schon. Sein Omega vermisste Jimins Pheromone über alles, seine warmen Finger verhakt mit seinen.
Jimin packte ihn jedoch am Ellbogen und machte es ihm noch schwerer, diesem Wunsch nicht nachzugeben.
»Dann sag mir, Jeongguk-ssi, wovon hast du in der Nacht geträumt?«, zischte der Kommandeur und ließ Jeongguk erfrieren. Seine Schultern sackten wieder, aber die Worte tanzten ungeduldig auf seiner Zunge.
»Ihr werdet meinetwegen sterben, Mylord«, flüsterte der Omega mit gesenktem Kopf.
Er wusste nicht, was er zu erwarten hatte, aber eine Umarmung war das Letzte gewesen. Ein leises Keuchen entkam ihm, als sein Körper gegen Jimins gepresst wurde. Jeongguk spürte regelrecht, wie sich sein innerer Omega augenblicklich entspannte, den Geruch nach Zitrone und Harz aufsog, wie den ersten Atemzug nach dem Auftauchen.
»Ich habe nicht vor zu sterben, Jeongguk-ssi, zumindest nicht jetzt.«
Kopfschüttelnd befreite er sich aus den Armen den Älteren.
»Ihr versteht nicht. Wenn unsere Gefühle uns zu Mates machen, wenn wir heiraten und glauben unser Glück zu finden, wird es uns genommen. Euch genommen.«
Befremdet sah der General ihn an. Für ihn musste sich Jeongguk bloß wie ein Abergläubiger anhören, aber Jimin konnte ihn für den Rest ihres Lebens für verrückt halten, wenn es bedeutete, den Lord zu beschützen.
»Mylord, ich- ich kann Euch nicht sagen, weshalb ich mir dem so sicher bin, aber Ihr müsst mir vertrauen. Ich möchte nicht, dass dieses Kind ohne Eltern aufwachsen muss, wie ich es tat. Wenn Ihr aber beginnt.. mehr für mich zu empfinden, laufen wir Gefahr, aneinander gebunden zu werden. Ich werde Euch mit in meine Misere ziehen.«
»Jeongguk-ssi, wer hat dir solch einen Unfug erzählt?«
Er nahm Jeongguks Gesicht in seine Hände, um seinen Blick zu sich zu zwingen.
»Egal, in welche Misere du glaubst, mich hineinzuziehen, niemals werde ich aufhören, mich um dich sorgen zu wollen. Du hast mein Herz. Ich wäre ein Narr zu versuchen, gegen die Kraft der Liebe anzukommen.«
»Bitte, Mylord, Ihr- Ihr könnt mir nicht zumuten, Euer Leben aufs Spiel zu setzen.«
Flehentlich blickte er zu dem General nieder. Die Luft war zum Schneiden dick, als er endlich zurücktrat, ein harter Zug um die Mundwinkel, der mit den Momenten nur noch härter wurde.
»Fein. Wenn du mich unbedingt loswerden willst, geh. Ich werde dich nicht aufhalten, ich habe es dir versprochen.«
»Mylord-«
»Hinaus.«
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die beiden sind nh nummer für sich ngl aber iwann mussten sie hard-ships facen
i went easy on y'all until now kann doch nicht sein dass ich euch nur fluff gebe
i hope you have a gorgeous day my beauties.❤️
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