CHAPTER 53┆» one-way ticket to hell «
CHAPTER 53
-
» one-way ticket to hell «
»Pardon?«
So hatte er sich die Reaktion der Königin nicht vorgestellt.
Ganz und gar nicht.
»Seyang-ssi, beruhig dich. Du solltest dich nicht so aufregen«, beschwichtigte sie Hyowon, aber der Frau war alles Blut aus dem Gesicht gewichen.
»Im wievielten Monat?«
»Zweiter«, wisperte Jeongguk mit gesenktem Kopf.
Es war an der Zeit gewesen, dass er es ihr erzählte. Als er an diesem Abend zu ihrem Treffen erschien, hätte Seyang kaum ahnen können, welche Nachrichten auf sie wartete.
Hyowon stützte die Königin zum richtigen Zeitpunkt, als sie kurz vor der Ohnmacht ihr Gleichgewicht zu verlieren drohte. Sie half ihr zum nahegelegenen Stuhl.
Taehyung stand in der anderen Ecke des Raums. Im Gegensatz zur Königin brachte er nicht einmal ein Wort heraus.
»Und von wem?«
»Lord Park Jimin von Gyubeom.«
»Gott, zeige Gnade mit ihm! Ihr seid nicht einmal Mates! Das ist ein Skandal!«
Jeongguk zuckte unter ihren harschen Worten zusammen. Er war sich bewusst, dass es nicht bei jedem so positiven Anklang finden konnte, wie bei den Mägden, aber dafür tat es nicht weniger weh.
»Sein Bruder ist der zukünftige Herzog. Die Öffentlichkeit wird in Rage sein, wenn sie davon erfährt! Wir können dich nicht mit einem Skandal als Teil der königlichen Familie in die Gesellschaft einführen!«
»Seyang-ssi, bitte-«
»Er muss es abtreiben. Im schlimmsten Fall wird er für dieses Kind ausgenutzt. Lord Park ist ein Mann von Intentionen. Wenn er Jeongguk nicht dazu gebracht hat, es verschwinden zu lassen, dann steckt mehr dahinter-«
»Seyang-ssi! Hör auf! Es ist Jeongguks Entscheidung, nicht deine!«
»Schweig. Du hast es mir die ganze Zeit verheimlicht.«
Es ließ jeden im Raum verstummen. Die bedrückende Wahrheit hing unausgesprochen über ihnen. Es gab nur zwei Möglichkeiten, weshalb der Lord ihn nicht köpfte oder erhängte zusammen mit dem Kind. Entweder liebte er ihn mit ganzem Herzen, dass er selbst die Schwierigkeiten auf sich nehmen wurde, so früh Vater zu werden oder ihr Kind würde ihm von Nutzen sein.
Und so sehr Jimin ihm auch versuchte beizubringen, wie viel er ihm bedeutete, auch den Omega plagten die Zweifel.
Weshalb? Weshalb sollte jemand wie Park Jimin, der jede Debütantin und Debütanten haben konnte, ausgerechnet ihn lieben?
Noch dazu war er eine miserable Mätresse. Also was an ihm sollte den Lord gepackt und festgehalten haben?
»Wir werden ihm helfen, egal, was kommt. Bei allem Respekt, er ist dein Neffe, Seyang-ssi, ich bin mir sicher, dass sich eine Lösung finden lässt, die keine Abtreibung erfordert«, sprach Hyowon auf sie ein und versuchte sie zur Besinnung zu bringen.
Seyang blickte nachdenklich zu ihren Händen, so als würden sie ihre Probleme mit ihnen ersticken können. Das Kind warf sie alle aus der Fassung, aber es war keine Lösung, nicht mal zu versuchen, einen Kompromiss zu finden.
»Pass auf, Jeongguk-ssi. Das Haus von Gyubeom und Jaesang pflegen seit Jahrhunderten unterschwellige Konflikte. Ich weiß nicht, was der Lord mit dir vorhat, aber ich warne dich, ein Park denkt zu allererst an sich, dann an den anderen.«
Die Warnung jagte Jeongguk einen Schauer den Rücken hinunter.
Stimmte es? Sollte er ihren Worten Glauben schenken?
Seine und Jimins Beziehung war frisch und unschuldig. Bis jetzt hatten sie kaum Stolpersteine in ihrem Weg gehabt, doch dies konnte sich mit einem Schlag ändern. Tatsache war aber, dass nur Jeongguk verwundet hervorgehen würde, und dies alleine machte es ihm schwer, Jimin Vertrauen zu schenken.
Sein Leben lag nach wie vor in dessen Händen, gekauft durch etwas so abgründig Materielles wie Geld.
»Ich schlage vor, wir beruhigen uns erstmal. Die Ankündigung kam für uns alle aus.. heiterem Himmel, vermutlich sollten wir eine Nacht drüberschlafen«, füllte Taehyung erstmals die Stille mit seinem warmen Bariton.
Er kommentierte das Geschehen nicht, auch wenn in ihm einiges mehr zu brodeln schien.
Es war etwas, was Jeongguk nicht zum ersten Mal auffiel. Nicht nur bei Taehyung, sondern auch bei anderen Mitgliedern des Salons.
Umso heikler die Themen, desto mehr Hemmungen schienen sie zu haben, ihre Meinung in Anwesenheit der Königin auszudrücken.
Jeongguk störte dieses Zögern.
Er hatte es von Natur aus schwer, Menschen einzuschätzen, und in dem sie ihre Ansichten verschleierten, fühlte er sich nicht selten verloren in ihren Gesprächen.
»Natürlich, natürlich. Ich brauche etwas frische Luft«, murmelte Seyang und erhob sich. Sie ging, bevor Jeongguk sie aufhalten konnte, ließ ihn alleine mit Hyowon und Taehyung.
Erstmals sah er aber Taehyung lächeln. Dramatisch ließ er sich neben ihn auf das Sofa fallen und schloss ihn in eine feste Umarmung.
»Chaeyoung-ie wird außer sich vor Freude sein«, waren seine ersten Worte. Natürlich dachte er zuerst an das blonde Mädchen. Jeongguk wusste nur zu gut, wie es war, wenn eine Person dir im Kopf herumschwirrte.
-
»Und, mein Sohn? Hast du schon Pläne für deinen Master?«
»Nein, Vater. Ich strebe nach wie vor eine Karriere im Militär an«, brachte Jimin mit knirschenden Zähnen hervor.
Sein Messer schnitt grob durch das zarte Fleisch. Wie er es hasste, wenn sein Vater sich dazu entschied, glückliche Familie zu spielen. Für jeden am Tisch war es eine Neuheit, so als würde man mit nicht weniger als Fremden speisen. Es war lächerlich.
»Hoseok-ah geht es mit deiner Masterarbeit denn voran?«
»Freilich, Vater. Ich stehe kurz vor ihrer Fertigstellung.«
Innerlich kochte Jimin vor Wut. Er wusste genau, weshalb ihr Vater dies tat. Er verglich Hoseok schon von klein auf mit ihm, dabei war Hoseok bloß geübt im Studieren von Dingen.
Ohne ihn würde er auf dem Schlachtfeld keinen Tag überleben.
Ihm fehlte Führungskraft und Durchsetzungsvermögen, denn seine Persönlichkeit war noch unbefleckt von all dem, was Jimin durchstehen musste. Es war ein ungerechter Kampf, den zu gewinnen für ihn mehr als nur die Position als Herzog bedeutete. Seine emotionalen Narben, seine Schmerzen, all das würde sich endlich auszahlen, wenn er nur..
»Nun denn, lasst uns nicht länger drum herumreden. Was willst du, Vater?«, brummte der Blondhaarige und spießte ein weiteres Stück Fleisch auf.
Das volle Lachen des Mannes klang im hohen Speisesaal wieder und ebbte in einem schweren Husten ab. Der Alte würde bald seine verdiente Fahrt in die Hölle antreten.
»Du besaßt schon immer ein kluges Köpfchen, Jimin-ah. Wärst du mein Erstgeborener, hätte ich dir, ohne zu zögern, den Thron überlassen.«
Der Herzog füllte die Stille mit einem Schluck von seinem Wein. Wie ein speisendes Schwein, das vor Gier nicht genug bekam. Dieser Mann würde eher an einer Alkoholvergiftung abgehen, als dem Alter.
»Ich bin mir bewusst, dass Hoseok unfähig ist, Gyubeom zu führen«, sagte er blank und stellte sein Glas ab, so als würde die Person, sein eigener Sohn, über den er sprach, nicht ebenso am Tisch sitzen.
Jimins Blick schwenkte kurz zu seinem großen Bruder.
Dessen Finger umklammerten den Löffel für Preiselbeergelee wie einen letzten Anker. An seiner Stelle wäre Jimin mordlustig geworden, doch Hoseok war zu gesittet, um gegen Vater anzureden.
»Deswegen haben wir uns darauf geeinigt, dass ich Herzog werde.«
»Wenn du mir einen prächtigen Nachkommen vor meinem Tod vorweisen kannst.«
Jimin spannte den Kiefer an. Diese Worte geisterten ihm schon seit Wochen durch den Kopf. Sie verklebten seine Gedanken, sobald er dachte, endlich den Geschmack von Glück auf der Zunge zu spüren, wenn Jeongguk in seinen Armen einschlief und aufwachte. Es war trügerisch.
»Mein Arzt gab mir ein Jahr. Drei Monate davon sind schon vergangen. Ich glaube, ich muss dir nicht erklären, wie viele Monate ein Kind braucht.«
»Ich weiß. Und ich werde Herzog.«
Ein Funken Überraschung blühte in den Augen des Herzogs, der sogleich von Amüsement überschattet war. Hoseoks Kopf schoss zeitgleich hoch.
In seinen Augen spiegelte sich hingegen blankes Entsetzen.
Jimins Griff um sein Messer verstärkte sich.
Zeitweilig hatte er sein Ziel verworfen, aber es hatte nicht lange gedauert, bis es ihm praktisch in den Schoß gefallen ist. Ihm blieb nichts andere übrig, als es anzunehmen und zu hoffen, dass Jeongguk nie von seinen Zweitintentionen erfuhr.
Denn, versteht ihn nicht falsch, er wollte den Jüngeren an seiner Seite, nicht nur für dieses Kind. Ein Außenstehender würde jedoch nur seine schlechten Vorhaben sehen.
»Ach, tatsächlich? Hast du eine Leihmutter gefunden?«, summte der Herzog erfreut.
»Ich dachte, du besäßest wenigstens so etwas wie Moral.«
Hoseoks Gesicht verzog sich vor Hass und Abwertung. Jimin hatte Mühe, sich eine Erwiderung zu unterdrücken. Hoseok würde es nie verstehen, solange er nicht die gleiche Kindheit durchlebt hatte, solange er nicht im Schatten eines älteren Bruders stand. Niemals würde Jimin an diesen Platz zurückkehren und besonders nicht auf Lebenszeit, als Bruder des Herzogs.
»Das könnte ich nur zurückgeben, Hoseok-ssi. Oder hast du ganz vergessen, dass du hinter meinem Rücken meinen Duettpartner gevögelt hast?«
»Ich habe deine Persönlichkeit nicht für so verdorben gehalten, dass du Jeongguk schwängerst nur für deine Revanche an mir. Kannst du die Vergangenheit nicht endlich ruhen lassen?«
»Ich soll sie ruhen lassen? Womöglich solltest du dann deine Blicke und Hände von meinem Omega lassen, Narr.«
»Ihr redet von dieser Mätresse?«, fragte der Herzog, beschäftigt mit seiner Zeitung. Noch nie hatte der alte Mann Interesse für die Affären seiner Söhne aufbringen können, oder sonst jemanden außer sich selber. Jimin hatte früh gelernt, dass er ein Narzisst durch und durch war, einvernommen von seinem eigenen Wohl und seiner Unterhaltung.
»Ich glaube, die Information, wie ich unsere Vereinbarung einlöse, ist irrelevant.«
Der wuchtige Mann hob seinen Blick vom Papierdruck. Ein Schmunzeln zuckte in seinen Mundwinkeln, so als würde ihn etwas an Jimins Worten zusprechen.
»Wohl wahr. Ich habe keinen Fehler begangen, dich ins Generalamt einzusetzen.«
»Du hast keinen Fehler begangen, weil ich mir selber diese Position erarbeitet habe, Vater«, sagte der Blondhaarige ungerührt und stützte sich am Tisch hoch. Die Stuhlbeine knarzten über die Fliesen.
»Ich bin heute noch anderweitig beschäftigt. Wenn es euch nicht stört, würde ich unser Abendmahl hier beenden.«
»Geh nur. Und sag den Mägden, sie sollen abräumen.«
Ein letzter Blick zu seinem Vater zeigte ihm, dass er lächelte. Sein Vater lächelte sonst nie, außer er ahnte, dass ihn bald ein lebensgetreuer Bühnenauftritt erwarten würde, Unterhaltung halt.
-
»So, wir wären fertig. Dem Baby scheint es gutzugehen. Der Fötus weist das gleiche Maß an Lebensenergie auf, wie jedes andere Kind im zweiten Monat..«
Mit einem erleichterten Seufzen zog Jeongguk sein Hemd hinunter. In der Zwischenzeit begann Hyowon, die herumliegenden Instrumente und Gegenstände wegzuräumen. Sie hatte ihm zwar versucht zu erklären, wofür sie alle da waren, doch für ihn blieben es bloß Steine, Artefakte und seltsame Metalle.
»Danke, Hyowon-ssi.«
»Ich werde dich an einen Kontakt in Gyubeom weisen, der die Kontrollen bei dir durchführen kann, wenn du zurückfährst.«
Er schenkte ihr ein aufrichtiges Lächeln. Ohne sie wäre er und das Kleine jetzt vielleicht in großen Schwierigkeiten.
»Und wegen der Königin«, setzte sie zögerlich an.
»Sie wird sich noch beruhigen. Du bist kerngesund, sein Kind wird sicher stark und mächtig aufwachsen. Ich bin mir sicher, dass sie dir schon von der.. Pechsträhne der Jeons erzählt hat, was Liebe betrifft. Sie macht sich bloß Sorgen um dich.«
Jeongguk antwortete nur mit einem flachen Brummen. Ihn beschäftigten gerade andere Dinge.
Halluzinierte er? Nach der Begegnung mit Tayo war er sich nämlich nicht ganz so sicher, dass er ›kerngesund‹ war.
Und hinzu kam das Dilemma eines Liebeslebens, von dem er nie glaubte, so etwas je zu durchleben. All das bereitete ihm wahnsinnige Kopfschmerzen. Selbst das sanfte Schulterdrücken nahm ihm nicht die Sorgenfalten. Taehyungs mitleidiger Blick auf dem Weg hinaus ließ ihn nur noch schlechter fühlen.
Es war schon dunkel, als er bei der Mansion ankam. Durch ihre hohen Fenster schien Licht durch, was ihn in Erleichterung seufzen ließ. Er wollte nur noch ins Bett, zurück in die Arme des Lords.
Eilig lief er durch die Kälte hinein ins Warme und wurde begrüßt von einer Magd, die ihm schon den Mantel abnahm. Sie trieben leichte Konversation, bis das Öffnen der Flügeltüren ihre Aufmerksamkeit beanspruchte.
Jeongguk sah den Lord aus dem Speisesaal treten, sichtlich gereizt und unruhig. Als sich ihre Blicke jedoch begegneten, schien sich ein Schalter in ihnen beiden umzulegen. Pure Wärme strömte durch sein Blut und hob seine Mundwinkel. Sein Körper schien hibbelig, so als wollen die erwachten Schmetterlinge aus ihm herausbrechen und ihre Freiheit finden.
Gott schien ihn wohl zu strafen, dachte Jeongguk, als ihm bewusst wurde, dass seine Gedanken um den Lord erst jetzt aufhörten zu kreisen, wo er nur wenige Meter von ihm entfernt stand.
»Guten Abend, Jeongguk-ssi..«
»Mylord..«
Es war unmöglich, der natürlichen Hingezogenheit zwischen ihnen standzuhalten. Alles in Jeongguk bettelte danach, dem Älteren näherzutreten, ihn zu küssen, dabei waren sie nur wenige Stunden getrennt gewesen.
Lägen nicht noch wachende Augen auf ihnen, hätte er es vermutlich auch getan. Er war sich aber noch zu unsicher in ihrer Beziehung, um seine Schüchternheit so einfach zu überkommen.
»Habt Ihr einen angenehmen Abend genossen?«, fragte er, während sie die gleiche Richtung zu den Treppen einschlugen.
Jeongguk verschränkte seine Hände hinter seinem Rücken, denn er wusste, andernfalls würde er nach Jimins weichem Haar langen und seine Lippen auf dessen pressen.
»Ein Mahl mit meinem Vater würde ich nicht mal meinen schlimmsten Erzfeiden antun.«
»Ihr solltet nicht so schlecht von Eurem Vater reden. Immerhin zeigt jeder Mensch seine Zuneigung auf andere Weise. Vielleicht ist es sein Versuch, Eure Beziehung zu retten.«
Sie bogen um die Ecke aus dem Hauptfoyer. Sobald sie niemand mehr beobachten konnte, verflocht Jimin seine Finger mit denen des Jüngeren. Überrascht sah Jeongguk zum Lord, doch fand nichts als ein leises Schmunzeln vor.
»Das ist wohl wahr, Puppy«, murmelte der Kommandeur mit einem zaghaften Streichen entlang seines Handrückens. Jeongguk konnte nur hoffen, dass seine Haare den roten Schimmer seiner Wangen verbargen. Seine Augen klebten förmlich an ihren Händen. So als würde er dem Jüngeren seine Anwesenheit versichern, drückte der Lord sie sanft und brachte Jeongguk damit aufzusehen.
»Und ich werde mein Bestes geben, dir meine Zuneigung zu beweisen.«
________
now now bewertet jimins moralisches dilemma und stellt hypothesen auf,welche lösung jimin bleibt, wie jeongguk-ssi reagieren wird and of what gender the smol bun in gguks tummy is 🥺 ( 25 punkte )
i hope you have a gorgeous day my beauties.❤️
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro