CHAPTER 13┆» a night with him «
CHAPTER 13
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» a night with him «
Das Wetter dieses Abends war mild, wenn man für den trüb-sonnigen Himmel einen Begriff suchen musste.
Jeongguk ertappte sich oft, wie er zum Himmel empor starrte, anstatt den Blick auf dem vor ihm liegenden zu haben.
So zog er seine eigenen Vorstellungen der Realität vor, versank in ihnen und ließ sich von einfachen Dingen wie der Wolkenbewegung in den Bann ziehen.
Jeongguk achtete nicht darauf, wohin der Blondhaarige ihn nach dem Schneiderbesuch führte, war vertieft in den goldenen Schimmer des Sonnenuntergangs, der sich über Häuser und Kutschen legte.
Er blendete Jimins Stimme vollkommen aus, bis plötzlich der Klang von Instrumenten durch seine erschöpfte Trance drang.
Trotz des Arms, der ihn bestimmt nach vorne schob, blieb der junge Omega inmitten der Straße stehen.
»Jeongguk-ssi, es wird spät. Kommt, es ist nachts nicht sicher auf den Straßen.«
Ohne auf den Alpha zu hören, setzten sich Jeongguks Füße in Bewegung und folgten dem Klang der lieblichen Volksmelodie.
Sie führte ihn durch eine schmale Gasse zwischen zwei Häusern.
Der Kommandeur stöhnte genervt. Dennoch fand er sich hinter dem Jüngeren hinterherlaufend wieder.
Jeongguk drückte sich durch die Menschenansammlung, während der Blondhaarige seinen Namen über die lauten Gespräche hinweg rief.
Mit großen Augen stockte der Junge, als er sich an den Bürgern vorbei gedrückt hatte, schob die Kapuze vom Kopf und ließ seinen Blick über die tanzenden Menschen wandern.
Ein riesiges Lagerfeuer brannte in der Mitte, um das Frauen und Männer mit einem breiten Lächeln zu den Takten der Straßeninstrumente bewegten.
Lachen war zu hören, das Anstoßen von Bierkrügen, Jeongguk konnte förmlich das brennende Holz auf der Zunge schmecken.
»Da seid Ihr endlich. Ihr könnt nicht einfach-«
Jimin verstummte, als er zum ersten Mal ein breites Lächeln auf den Lippen des Braunhaarigen sah.
Es nahm sein gesamtes Gesicht ein, brachte seine Augen zum Strahlen, wie er es sehr, sehr lange nicht gesehen hatte.
Plötzlich packte Jeongguk seine Hand und riss ihn unter die tanzenden Bürger. Überrumpelt versuchte er sich mit dem Jüngeren in den Rhythmus des flotten Walzers einzubringen, der mit einem riesigen Grinsen ihre verschränkten Hände an der Seite ihrer Körper hob.
»Was- Was macht Ihr?«, fragte der Blondhaarige immernoch verwirrt, während seine Füße ihn mit Jeongguk im Takt dahin trugen.
»Tanzen..«
Schmunzelnd schüttelte der Ältere den Kopf.
»Als dieses würde ich solch unkoordiniertes Trampeln um ein Feuer nicht bezeichnen..«
Der Braunhaarige rollte lediglich mit den Augen, zog den Blondhaarigen stur mit sich, bis dieser endlich an Anspannung verlor.
Irgendwann fand auch auf Jimins Gesicht ein einzigartiges Lächeln.
Jeongguk bemerkte erst spät, dass es sich auf seine Züge geschlichen hatte - schüchtern und glücklich umspielte es die Mundwinkel des Alphas, dem sein Stolz im Weg stand, um zuzugeben, dass er ebenfalls seinen Spaß am einfachen Dorffest gefunden hatte.
Bis spät in die Nacht wirbelten sie um das Feuer, fügten sich in die Menge der Bewohner ein. Sie tanzten alle gemeinsam wie alte Freunde, Fremde prosteten Jimin und Jeongguk zu.
Der Blondhaarige fühlte sich versetzt in eine ferne Zeit, während er dem glücklichen Lachen des Jungen vor sich lauschte, die sanfte Blütennote wahrnahm, die ihn mit Jeongguks Euphorie einhüllte.
Ihr Tanz wurde immer langsamer, umso weiter das Feuer ausbrannte, sich Bürger einem nach dem anderen zurück in ihre Häuser zogen, Kinder nicht mehr auf den Straßen spielten und die Musik einen ruhigeren Rhythmus annahm.
Die Arme des Blondhaarigen waren um Jeongguks Taille geschlungen, während seine um dessen Nacken lagen. Jimins Kopf lehnte an seiner Schulter.
»Weshalb wolltet Ihr unbedingt hier hin?«, fragte der Ältere nach einiger Zeit.
Jeongguk zog seinen Blick vom Nachthimmel hinunter zum blonden Schopf.
»In meinem Dorf fanden oft solche Feste statt. Nostalgie überkam mich..«
Seine Stimme war getränkt von einer traurigen Note, die Jimin seinen Kopf heben ließ.
»Vermisst Ihr zu Hause?«
Jeongguk wandte lippenkauend den Blick ab.
»Natürlich. Ich wollte nie aus meinem eigenen Leben in dieses gerissen werden.«
Sie kamen ins Stehen, während der Ältere um passende Worte rang.
Der Braunhaarige bemerkte es und schüttelte den Kopf.
»Ohne Euch wäre ich aber noch deutlich weiter von zu Hause entfernt. Auch wenn es nur meine Pheromone waren, die Euch zum Kauf bewegt haben«, brachte er sich zu einem Lächeln auf.
Jeongguks Augen versanken in dem tiefen Schwarz seines Gegenübers. Er sah Jimins Blick hinunter zu seinen Lippen gleiten.
»Es mag zwar unser Anfang sein, aber nicht unser Ende. Jede Art der Beziehung musste zu Beginn einen Grund gehabt haben, der zwei Menschen voneinander abhängig machte.«
Jeongguk rauschte das Blut in den Ohren, bis er sich leise hustend von Jimin lösen wollte. Der Griff des Älteren um seine Taille verstärkte sich jedoch.
»Lauft nicht immer weg, Jeongguk-ssi. Wenn Ihr Euch traut, weiterzugehen, seht Ihr, dass die Welt dort draußen auch Gutes für Euch zu bergen hat. Vertraut mir, und ich zeige sie Euch.«
Jeongguk hörte die feste Überzeugung in der Stimme des Lords, die Entschlossenheit in seinen Augen.
Verunsichert trat er aus dem Armen des Blondhaarigen. Es war zu viel und vor allem zu früh für einen siebzehnjährigen Jungen. Seinen Geruch kannte der Braunhaarige nicht einmal.
Die Zuneigung, die der Lord für ihn zu empfinden schien, hatte einen ungesunden Ursprung, dessen Opfer er nicht werden wollte.
In einem unaufmerksamen Moment rämpelte ihn jemand an.
Das nächste, was er spürte, war, wie sein Hemd durchweichte und ihm der Geruch von Bier zur Nase stieg.
»'T-Tschuldigung.«, brummte der besoffene Mann, ehe er mit nun leerem Krug an ihnen vorbei zurück zur Bar torkelte.
»Yah!«, rief der Kommandeur wütend, bereit dem Bewohner hinterherzustürzen, als ihn Jeongguk an der Brust zurückhielt. Augenblicklich erlosch das aggressive Gold in seinen Augen.
»Es ist nicht schlimm. Es ist nichts auf den Umhang gekommen.«, lächelte Jeongguk aufmunternd, während Jimin dem Mann mit zusammengebissenen Zähnen hinterhersah.
»Vielleicht ist es unser Zeichen, langsam zurückzureiten.«
Der Blondhaarige stieß die Luft aus.
»Ja. Lasst uns den Abend hier beenden.«
Trotz des Umhangs fror der Jüngere zum Zeitpunkt, als sie die Burg zu später Stunde erreichten.
Die Baut war in Stille gehüllt, während das Mondlicht die Flure im Dunkeln erleuchtete.
Auch dem Kommandeur bemerkte das leichte Zittern des Omegas, kurz bevor sich ihre Wege trennen sollten. Seufzend umgriff er Jeongguks Ellbogen ließ ihn verwundert zurücksehen.
»Bleibt für heute Nacht in meinen Gemächern. Der Kamin wird Euch wärmen. Sonst fangt Ihr Euch noch eine Erkältung ein.«
Wie so oft, wenn ihn etwas schockierte, weiteten sich die Augen des Jüngeren. Jimins Grinsen wuchs.
»Als meine Mätresse sollte es Euch nicht verwundern, dass es irgendwann dazu kommt.«
»Wie bitte?«, presste Jeongguk mit hohem Ton hervor und schlug Jimins Hand weg.
Der Blondhaarige brach in ein schallendes Lachen aus, ob es nun jemanden weckte oder nicht - es sollte ihm herzlich egal sein.
»Verzeiht mir den Scherz.«
»Es war keiner guten Humors.«
Jimin wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel.
»Über das, was ich zuvor gesagt habe, bin ich aber ernst. Ich will nicht, dass Ihr Euch eine Erkältung zuzieht. Meinetwegen rühre ich Euch mit keinem Finger an.«
Beschämt verschränkte Jeongguk die Arme vor der Brust und ließ sich den Vorschlag einen Augenblick durch den Kopf gehen. Seine Heat war gerade dabei abzuklingen. So würde er nicht zu noch einem Mal wie in der Bibliothek kommen.
Viel mehr machte er sich Sorgen um sein schnell pochendes Herz, das nach diesem Abend ein wenig stärker als gewöhnlich schlug. Dieses war es auch, dass ihn schlussendlich nicken ließ.
Im Schweigen betraten sie Jimins Gemächer.
Der Blondhaarige reichte ihm zuerst ein großes Hemd von sich, doch auf Jeongguks warnenden Blick hin, legte er ihm ebenfalls eine Schlafanzughose über den Arm.
Während sich der Braunhaarige im Bad umzog, war der Kommandeur damit beschäftigt, ein Feuer im Kamin zu entzünden.
Schluckend richtete Jeongguk sein Haar ein letztes Mal, überprüfte aus unklaren Gründen seinen Atem und verschwendete einen Gedanken zu viel daran, ob zwei offene Knöpfe einer unerwünschten Einladung gleichkommen würden.
Als er endlich aus dem Bad trat, sah er gerade, wie sich Jimin sein Nachthemd über den Oberkörper streifte.
Er erhaschte einen Blick vom wohlgeformten Körper, bevor er unter dem Stoff verschwand.
Ein unbewusstes Schmollen trat auf seine Lippen, welches den Älteren schmunzeln ließ.
»Ich kann das Hemd weglassen, wenn Ihr Euch die Hose spart.«
Jeongguk zuckte leicht zusammen, bevor er sich räuspernd auf dem Sofa vor dem Kamin niederließ.
Seufzend setzte sich Jimin neben ihn.
»Wie habt Ihr vor, meine Bedürfnisse zu stillen, wenn Ihr so scheu seid?«
»Ich bin nicht scheu. Außerdem war es nicht meine Entscheidung, zur Nachtgesellschaft erkoren zu werden«, murmelte der Jüngere und zog seine Knie heran.
»Meine Rut wird bald kommen«, warf Jimin plötzlich ein und ließ Jeongguk fast - aber auch nur fast - seinen Blick von den bunt flackernden Flammen reißen.
»Ich lasse Euch vorerst die Entscheidung, ob Ihr mir als meine Mätresse beisteht oder nicht. Während meiner zweiten Rut werdet Ihr keine Wahl mehr haben. Es liegt nun also bei Euch.«
Jeongguk spielte nervös mit seinen Fingern im Schoß.
»Wie- Wie lange dauert es denn bei..«
»Bei einem dominanten Alpha?«
Der Braunhaarige nickte leicht.
»Zwischen sechs und acht Tagen.«
»Und Ihr verzichtet vollkommen auf Inhibitor?«, fragte Jeongguk kleinlaut und hob den Blick.
Seine Augen fielen auf das gemeißelte Seitenprofil, das im Kaminschein in sanftem Gold flackerte.
»Sie bringen bei mir nichts. Ich habe alle möglichen schon ausprobiert. Das Einzige, was ich durch sie sammelte, waren schlechte Erfahrungen.«
»O-Oh..«
Er hätte es sich denken können. Nur wenige haben mit solchen Ausschüttungen an Pheromonen überhaupt zu kämpfen und noch weniger sind bereit, mehr in die Forschung in diesem Gebiet zu investieren. Zumal Leute wie Jimin es nicht an potenzieller Gesellschaft mangelt.
»Also?«
Stark biss sich Jeongguk auf die Unterlippe.
War er denn bereit dafür?
Er war selber noch geschwächt von seiner Heat.
Noch dazu fehlten ihm Erfahrungen mit Sex als auch der Rut eines Alphas.
»Ich-«
Erwartungsvoll blickte ihn Jimin an, während er den Blick zurück ins Feuer richtete.
Das Gewicht auf dem Sofapolster verlagerte sich. Eine Hand legte sich sanft an sein Gesicht.
»Hey, seht mich an«, hauchte der Kommandeur mit einem leichten Grinsen und blickte dem Jüngeren tief in die Augen.
»Es ist in Ordnung, hört Ihr? Ich verstehe Eure Seite der Sicht. Es kann beängstigend sein, besonders, wo wir uns noch nicht vertraut genug sind. Ich verüble es Euch nicht.«
Er ordnete dem Jüngeren einige Strähnen auf der Stirn, ehe der Rücken seiner Finger an dessen empfindlicher Stelle in der Halsbeuge fuhr. Jeongguk erschauderte.
»Ein Grund mehr, Euch näher kennenzulernen, Jeongguk-ssi.«, flüsterte der Lord ihm nahe.
Der Braunhaarige spürte seinen Puls bis zum Hals, wie ihm sein Herz aus der Brust zu springen drohte.
Der Blondhaarige wusste mit seinen Worten umzugehen wie kein anderer.
Der Jüngere hasste, wie scharf die Stimme des Älteren ihm ins Herz schoss, einen Schwall Hitze durch seinen Körper senden konnte, nur mit der Berührung seiner Haut.
War es das, wovon Hoseok gesprochen hatte? Der unvergleichbare Charme?
Es war absurd zu denken, dass Jeongguk diese Nacht auch nur ein Auge zubekommen hatte.
Nein, der junge Omega war viel zu sehr damit beschäftigt, sein rasendes Herz etwas leiser schlagen zu lassen.
Erst gegen früh schlief er ein, als ihm die mentalen Flüche ausgingen und seine Augen trocken vom Starren wurden.
Wach werden tat er allein.
Der Alpha lag nicht länger neben ihm, stattdessen stand ein Tablett mit Frühstück für ihn auf dem Nachttisch.
Als er auf die Uhr sah, fluchte er leise. Megumi hätte ihn schon längst geweckt, aber er war nicht in seinem Zimmer.
Er vergrub peinlich berührt den Kopf in den Handflächen allein bei dem Gedanken, was die anderen Mägde nun von ihm denken würden.
Die Nacht in den Gemächern des Lords zu verbringen und dies als seine persönliche Mätresse. Für jeden wäre es eindeutig. Niemals würde er die drei Frauen jetzt noch vom Gegenteil überzeugen können.
Wie er es sich dachte, neckten sie ihn den gesamten Nachmittag über mit Blicken, Kommentaren und wackelnden Augenbrauen.
Selbst Jihyo, die ernsteste von den dreien, konnte sich ein Kichern nicht unterdrücken, als Jeongguk mit zerzaustem Haar in die Küche trottete.
Es sollten aber noch mehr Überraschungen auf ihn warten.
So waren sie gerade dabei, die letzten Vorbereitungen für die Abreise zu vollenden und das Gepäck auf die Kutsche zu verladen, als Megumi mit einem Grinsen zu ihm herantrat.
»Nachdem der Lord und der Herzog abgereist sind, fahren ich und Dahyun-ah für die Nacht zu unserer Familie in der Nähe. Noona möchte ihren Neffen besuchen gehen. Die Nacht wird nur noch der Lord auf der Burg bleiben.«
Fast hätte Jeongguk den schweren Koffer fallen lassen. Im letzten Moment half Megumi ihm, sein Gleichgewicht wiederzufinden.
»Was?«, fragte er mit einem jammernden Unterton, der die Ältere breiter grinsen ließ.
Sie stieß ihm mit dem Ellbogen in die Seite.
»Komm' schon, ins Geheime freust du dich mit ihm allein sein zu können. Ihr habt euch doch schon zuvor treue Gesellschaft geleistet.«
»Ich sagte doch, es war nichts zwischen uns passiert!«, wimmerte der Jüngere, aber er traf auf taube Ohren.
»Ich habe Früchte und Süßes extra für dich und den Lord vorbereitet. Jimin-ssi ist eine Naschkatze, verlock' ihn damit.«
»Guten Geschmack hat er zumindest«, stieß Dahyun mit einem zweideutigen Grinsen hinzu, die letzte Tasche auf dem Arm und reichte sie Jeongguk.
Wütend stierte er sie an. Vor einigen Wochen hätte es sie wohl noch eingeschüchtert, doch umso länger sie sich kannte, desto tiefer sanken ihre Hemmungen.
»Wer hat guten Geschmack?«
Die zwei Mägde und der Braunhaarige zuckten zusammen, als sie plötzlich Jimin hörten.
Der Blondhaarige trug eine Kartenrolle über der Schulter und verstaute sie unter dem restlichen Gepäck.
»Niemand, niemand«, erwiderte Megumi hektisch und ehe sich der Junge versah, waren die zwei Frauen verschwunden.
Unbeholfen rieb sich Jeongguk die Nase.
»Ich- Ich gehe dann ebenfalls..«
Er deutete hinter sich und drehte sich auf dem Absatz herum, bereit die ebenfalls die Flucht anzutreten, als er ein leises Lachen hörte.
»Freut Ihr Euch denn nun auf unsere gemeinsame Nacht, Jeongguk-ssi?«
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wenn ihr wüsstet wie toxic jikook eig werden sollte i still have the alternative draft to this and the last two chapters 💀
fast ( sagen wir mal ✨noch nicht✨ ) wäre ich wieder in meine smegsy smegsy falle an depression und liebesdrama getreten hätte ich es nicht doch umgeschrieben keke
istg i feel like trash creating one depressive story after another lol
ich will mich diesmal an etwas ✨sanfterem✨ versuchen. vllt muntert mich das mehr auf als meine leser mit in mein schwarzes loch zu ziehen 🤡🤡
i hope you have a gorgeous day my beauties.❤️
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