CHAPTER 51┆» mine is yours «
CHAPTER 51
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» mine is yours «
Der hohle Laut von Metall auf Metall füllte den Kerker.
Namjoon blickte durch geschwollene Augen hoch zu demjenigen, der ihn so früh — oder so spät? — besuchte. Das Gesicht vor ihm ließ seinen Körper schlagartig zum Leben erwachen. Er sah zur Wache, die sich in Richtung der Treppen verabschiedete.
»Nein. Nein, Wache! Lasst mich nicht alleine mit ihm! Es ist Eure Aufgabe, auf mich aufzupassen!«
»Deren Aufgabe ist es, darauf zu achten, dass dir die Flucht nicht gelingt, Hyung..«
Jimin zog einen Stuhl heran. Obwohl er heute mit Jeongguk im selben Raum aufwachte, hatte er nicht gut geschlafen. Die Gewissheit, dass Namjoon nur wenige Stockwerke unter ihnen hauste, griff seinen Magen an.
»Jetzt bin ich aber nicht hier, um dir etwas anzutun. Ich will die Wahrheit. Die ganze Wahrheit.«
»Warum sollte ich sie dir erzählen?«
»Weil es schmerzhaft ist, wenn das Fallbeil einer Guillotine nicht scharf genug ist, um deinen Kopf beim ersten Versuch abzutrennen.«
Namjoon schien nicht einschätzen zu können, ob Jimin scherzte oder nicht.
»Warst du derjenige, der die Dokumente gestohlen hat?«
Der Diplomat schwieg wie ein Grab. Jimin ließ sich dadurch nicht aus der Ruhe bringen. Er konnte das den lieben langen Tag machen.
»Hast du den Brief gefälscht, der Jeongguk seine Immunität nahm? Hast du- Hast du Louises Bar verpfiffen, nachdem du mich besucht hast?«
Stille. Der Herzog rieb sich seine Schläfen. Vielleicht würde es doch nicht ohne Gewalt gehen.
Auf der anderen Seite des Schlosses machte Jeongguk sich fertig fürs Frühstück. Ihm bereitete es keine Sorgen, dass Jimin nicht auf dem Sofa neben seinem Bett lag, als er aufwachte. Er spüre seine Präsenz noch schwach, das bedeutete, das er nicht weit weg sein konnte.
Zur Tür hinaus, lief er Aeri über den Weg, die sich auch in Richtung Speisesaal begab.
»Oh, guten Morgen.«
»Morgen«, lächelte Jeongguk und fiel in ihr Schritttempo. Aeri hatte wohl nicht erwartet, dass sie zusammen gehen würden, denn sie starrte ihn unverhohlen an. »Ist etwas?«
»Nein, nein..«
Jeongguk räusperte sich. Jetzt war der perfekte Moment, um das Thema anzuschneiden.
»Noona, ich- ich muss dir etwas beichten..«
»Ich weiß es schon.«
»Was weißt du?«, fragte Jeongguk in Horror.
»Dass.. ihr Mates seid.«
Jeongguk biss sich auf die Lippe. So hatte er sich das nicht vorgestellt. Aber es machte einige Dinge einfacher.
»Und.. wie geht es dir damit?«
»Mach dir keine Sorgen um mich. Irgendwo habe ich schon lange geahnt, dass Jimin niemals mir gehören wird.«
»Wow..«
»Was? Dachtest du, ich reiße dir die Kehle aus?«
»Gelinde gesagt, ja..«
Aeri sah für einen Moment beleidigt aus, schüttelte dann aber den Kopf.
»Früher hätte ich es getan.« Jeongguk schluckte schwer bei dem Gedanken. »Ich habe viele Dinge getan, die nicht in Ordnung waren.. aus Liebe. Aber es ist gesund, zu realisieren, dass man verloren hat. Ich kann verstehen, weshalb man mich nicht zum Mate will. Nicht jeder ist so selbstlos wie du, Jeongguk-ah.«
»Noona, du solltest nicht so von dir denken. Irgendwann wird der oder die Richtige kommen und dann-«
»Erspar dir das. Es ist naiv zu glauben, dass jeder Adelige das Privileg hat, aus Liebe zu heiraten. Schätze, dass es dir zuteil kommt..«
Sie blieb am Fuß der Treppe stehen und drehte sich vollständig zu ihm.
»Ich möchte mich entschuldigen. Jemand steckte mir Hinweise zu. Wo ihr wart, was ihr zusammen tatet. Ich wollte es nicht glauben, bis ich es selbst sah. Und dann hielt ich nicht auf, was sich in Gang setzte. Die Gerüchte, ich trage einen Teil der Verantwortung für sie.«
Jeongguk hatte so etwas schon geahnt. Als er Blicke in dunklen Fluren auf ihnen spürte, ihre wachenden Augen. Sie wusste es länger, als er vielleicht vermutet hatte. Aber er hatte nicht die Kraft, ihr länger böse zu sein. Jimin war sein Mate. Namjoon war Geschichte. Seine Machenschaften würden nicht länger Einfluss auf ihn nehmen.
»Ich verzeihe dir, Noona.«
»Was?«
»Ich verzeihe dir«, lächelte er zaghaft. An ihrer Stelle würde er es auch nicht glauben. »Du hast Namjoon mit deiner Art in die Karten gespielt, das weiß ich. Aber dein Verhalten war nachvollziehbar, verständlich. Du warst verliebt.«
Sein früheres Ich hätte ihr wohl nicht so schnell verzeihen können. Doch er war nicht mehr so jung. Er erfuhr am eigenen Leib, was es bedeutete, hoffnungslos verliebt zu sein. Rationalität war nicht die Norm. Und so großzügig es von ihm war, ihre Entschuldigung anzunehmen, wusste er, dass er sich selbst und sie mit seinem Groll überflüssig quälen würde.
Aus dem Nichts umarmte ihn Aeri. Er stand perplex da, bevor er seine Arme auch um sie legte.
»Danke.. Ihr habt meinen Segen, wenn ich trotz allem eine Einladung zur Hochzeit bekomme«, sagte sie mir einem schüchternen Lächeln, das er so nicht an ihr kannte.
»Warum würden wir dich nicht einladen?« Aeri sah ihn schief an. Zuerst meinte es Jeongguk auch ernst, aber da nahm er sich nicht die Gelegenheit, sie aufzuziehen. »Du meinst, weil du mich in einen See gestoßen hast?«
Sie stieß ihm wenig sanft in die Seite und Jeongguk krümmte sich gespielt verletzt.
»Du weißt, was ich meine.«
Der Omega lachte beherzt auf. Er schlang einen Arm um Aeri, aus dem sie sich sogleich zu befreien versuchte.
»Argh, mein Haar! Pass doch auf!«
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Jeongguk öffnete das quietschende Gitter der Zelle. Vom König erfuhr er, dass Jimin sich den Vormittag hier aufgehalten hatte und seine Spuren waren deutlich an Namjoon zu sehen. Er sah übel aus. Schlimmer als Jimin in der ganzen Zeit, als er hier — zu Unrecht — eingesperrt wurde.
»Jeongguk-ah?«
Jimin saß auf einem Hocker weiter hinten in der Zelle, weshalb er ihn nicht sofort entdeckte. Seine Augen funkelten ihn in einem hellen Bernstein durch die Schatten an und Jeongguk fragte sich, wie lange er schon in diesem Zustand war.
»Geht es dir gut?«
Er nahm Jimins Gesicht in seine Hände, das klebrig durch seine getrockneten Tränenspuren war. Der Alpha sank erschöpft gegen ihn, schwach und zerbrechlich. Jeongguk mochte es nicht, ihn wegen dieses Verräters so zu erleben.
»Nur müde«, nuschelte er in seine Brust.
»Du weißt, du musst da nicht alleine durch..«
»Doch, muss ich. Es ist auch meine Strafe dafür, dass ich ihn in deine Nähe gelassen habe.«
»Du solltest dich nicht so an deine Grenzen bringen. Ich habe dir schon lange vergeben..«
»Aber ich mir nicht. Lass mich diese eine Sache für uns tun. Ich brauche die Wahrheit, wenn ich hiermit abschließen will.«
Jeongguk seufzte in Richtung Decke. Natürlich wollte er auch die Wahrheit, die Gewissheit, dass nichts anderes sie mehr bedrohte, aber er konnte mit ihr leben, wenn es hieß, Jimin diesen Schmerz zu ersparen.
»Jimin-ah, lass uns zu Bett gehen. Für heute reicht es«, sagte der Omega und beäugte den erschlafften Körper, den nur noch die Ketten aufrecht hielten. Sein Magen drehte sich, als ihn die Erinnerung daran, wie Jimin an seiner Stelle war, heimsuchte.
Während Jimin ein Bad nahm, zog sich Jeongguk um. Am Fuße des Bettes blieb er stehen. Wann immer Jimin im Schloss übernachtete, richteten die Zofen ihm entweder ein eigenes Zimmer her oder er schlief auf dem Sofa. Jeongguk begutachtete die Deckenkiste, als würde sie ihm verraten, ob er sie heute öffnen sollte oder nicht. War er bereit, mit ihm wieder ein Bett zu teilen?
In dem Moment trat Jimin aus dem Bad, mit lediglich einem Handtuch, das sich um seine Hüften legte.
»Oh, verzeih. Ich habe meine Kleider vergessen.«
Jeongguks Augen wanderten von seinem Gesicht über seine grazile Nackenlinie, über seine Brust, seine Bauchmuskeln, hinter zum..
Ganz schnell riss er seinen Blick von ihm.
»Du kannst dir etwas von mir leihen. Es- Es wird vermutlich etwas zu groß sein, aber das sollte kein Problem sein. Passt ein Hemd? Oder lieber ein Nachtgewand? Die Nächte werden wärmer, vielleicht-«
Er drehte sich mit einem Stapel zurück und plötzlich stand Jimin nicht am anderen Ende des Raums, sondern direkt vor ihm. In all seiner blonden Schönheit und einem viel zu zufriedenen Lächeln.
»Hemd passt.« Er fischte es aus den vielen Stoffen. »Oh, und es freut mich, dass ich nach wie vor Verlegenheit in dir rege.«
Damit verschwand er wieder im Bad und ließ Jeongguk mit glühend rotem Gesicht zurück. Das.. war sein Mate?, dachte sich der Omega. Gedankenverloren strich er über den Beweis dafür, dass er es war. Ganz alleine seins.
Die Deckenkiste blieb heute geschlossen.
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Drei Tage ließ Jeongguk Jimin alleine zu Namjoon in den Kerker, bevor er den Entschluss traf, selbst mit ihm ein Wort zu tauschen.
Namjoon hob kaum den Kopf, als er das Gitter hinter sich zuzog. Jeongguk schlug die Hand vor dem Mund, als ihn der Geruch von Blut und Fleisch traf.
»Auch hier, um es zu versuchen? Wenn es Jimin nicht gelungen ist, dann Euch erst recht nicht«, krächzte der Diplomat. Das erweckte in Jeongguk den Wunsch, ihm eine reinzuschlagen. Zumindest verstand er, wie Namjoon so enden konnte.
»Jimin hat einen weichen Kern für Euch. Ihr seid- Ihr wart sein Hyung. Aber ich werde keine Skrupel zeigen, solltet Ihr nicht endlich mit der Wahrheit herausrücken.«
»Welche Skrupel? Habt Ihr mich gesehen?«, lachte der Alpha und spuckte Blut direkt vor seine Füße. Jeongguk Gesicht verzog sich zu einem milden Lächeln.
»Jimin wird nicht länger hinauszögern, Euch umzubringen, solltet Ihr Euch als nutzlos erweisen. Er würde Euch niemals sinnlos Höllenqualen leiden lassen.« Er trat zu ihm heran, so nah, dass sie sich von Auge zu Auge gegenüberstanden.
»Seid gefasst darauf, dass ich Euch nicht so schnell ziehen lasse. Wenn ich fertig mit Euch bin, schickt man Euch ins Exil. Ohne medizinische Versorgung. Ohne Obhut. Ihr werdet an Euren Wunden sterben und Euch denken, was ein großer Fehler es war, je meinen Weg gekreuzt zu haben, Namjoon-ssi, denn das war es.«
Namjoon wirkte unsicherer als zuvor. Als beträte er fremdes Terrain, bekam eine Seite zu sehen, von der er bezweifelte, dass sie je zuvor zum Vorschein gekommen ist.
»Ohne Euren Titel wärt Ihr nicht halb so mutig.«
»Wisst Ihr, was man über Omegas sagt, deren Mate leidet?«, flüsterte Jeongguk leise und rückte die Instrumente zurecht, die den Tisch zierten. »Sie drehen durch. Wenn man so verzweifelt ist, macht man alles, um seinen Mate von dem Leid zu erlösen. Alles.«
Er strich seinen Frack zurecht und schenkte Namjoon ein hübsches Lächeln. In seinem Inneren summte keine Schuld, kein Mitleid oder Wut, wie er erwartete, als er sich ein besonders schweres Instrument heraussuchte.
»Also, Namjoon-ssi, überspringen wir die Einstiegsfragen. Warum habt Ihr das getan?«
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Arme schlangen sich um Jimins Torso. Er musste nicht nach hinten sehen, um zu wissen, wer ihm als Einziger so viel innere Ruhe spenden konnte.
»Wo warst du denn, Puppy? Ich wollte mich heute Morgen verabschieden, bevor ich zurück aufs Anwesen fuhr..«
»Tut mir leid, ich hatte ein Gespräch mit der Königin..«
Jimin runzelte die Augenbrauen. Er könnte schwören, ihre Zofen gehört zu haben, wie sie sagten, dass sie einen Termin außerhalb hatte. Vielleicht irrte er sich.
»Und worüber habt ihr euch unterhalten?«
»Ach, über dies und jenes. Langweilige Bürokratie..«
»Dann musst du ziemlich erschöpft sein«, murmelte Jimin und drehte sich in den Armen seines Mates. Jeongguk sah tatsächlich müde aus. Was hatte er die ganze Zeit nur getrieben?
»Ziemlich. Hast du schon zu Mittag gegessen?«
»Nein. Es wird aber in Kürze hergerichtet. Ich sage den Zofen, sie sollen noch ein Gesteck vorbereiten.«
»Können wir uns solange hinlegen?«, gähnte der Omega, was seine Augen wässrig und im Anschluss groß machte. Er sah dabei absolut hinreißend aus. Bevor Jimin ihm eine Antwort geben konnte, plumpste er sich rücklings in sein Bett.
Der Alpha beobachtete das mit einem Lächeln. Als sie nebeneinander lagen, faltete Jeongguk seine Hände unter seinem Kopf. Jimin konnte nicht an sich halten und ließ seinen Daumen über den Mating-Biss wandern, der unter seinem Haar freigelegt wurde. Jeongguks Augenlider fielen flatternd.
»Namjoon wird bis zum Ende der Woche ins Exil verfrachtet. Weit, weit weg vom Hwang-Bund.. von uns.«
»Was? Haben sie die Wahrheit aus ihm bekommen?«
Der Omega rutschte so nah an ihn heran, dass Jimin den Ausdruck in seinen Augen nicht sah, als er weiter sprach.
»Er hat sich mit den Radikalen verbündet im Anschein, dass er die Bewegung unterstützt. Durch ihn sickerten Sicherheitslücken durch, die Gerüchte, der Brief- Es war alles sein Werk. Alles, um ihr zum richtigen Zeitpunkt die Schlagkraft zu nehmen. Er hätte deinen Kopf riskiert, um die Herrschaft des Adels zu sichern, Jimin-ah.«
»Aber warum?« Diese Frage kreiste ihm ständig im Kopf, ohne Rast, ohne Gnade. Jeongguk antwortete zunächst nicht.
»Es war wohl die letzte Bitte deines Vaters. Solltest du versuchen, Gyubeoms Herrschaftsordnung zu stören, solltest du unter deinen Taten deine Strafe finden.«
Jeongguk schien zu spüren, wie sich Jimin versteifte, denn er schloss seine Arme fester um ihn. »Aber das soll uns nicht mehr interessieren. Dein Vater ist Vergangenheit. Konzentriere dich auf die Gegenwart..«
Jeongguk verlangte ihm da etwas fast unmögliches ab. Selbst nach seinem Tod musste er sich ihm beweisen, immer und immer wieder aufs Neue. Für einen Moment kreuzte der Gedanke ihn, was wäre, wenn er am Abend des Festmahls wie jeder andere vergiftet worden wäre? Hätte ihn Vater dann anders behandelt? Weniger grausam? Schon, als er darüber nachdachte, wollte er auflachen. Nein. Niemals.
»Jimin-ah, rede mit mir. Ich bin hier. Bei dir. Und werde es immer sein.«
Dass sie einander nicht in die Augen sahen, machte es einfacher für ihn, sich Jeongguk gegenüber zu öffnen.
»Bis zuletzt wollte er mich scheitern sehen«, flüsterte er. Aber war er überrascht? »Wie kann man bloß so ein Mensch sein? So besessen von sich selbst und Gold und Macht? Ich verabscheue es bis auf die Knochen..«
Jeongguk brummte, um ihm zu zeigen, dass er ihn verstand. Jimin rollte ihn auf den Rücken, um sich in seiner Halsbeuge zu verstecken.
»Werde niemals so. Lass Inyul nicht zu einem zweiten Gyubeom werden. Bitte..«
»Wir machen nichts, was dir nicht gefällt. Was mein ist, ist dein.«
Jeongguks Lippen berührten seine Schläfe. Dann verwickelte er ihre Lippen in einen Kuss, der sein Versprechen besiegeln sollte. Sie würden nicht mehr zulassen, dass sich etwas zwischen sie stellte. Und vor allem nicht ihre Vergangenheit.
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ich glaube es sind nur noch zwei bis drei kapitel um die resolution anzurunden dann kommt noch der epilog und ofc meine ✨author's note✨
dementsprechend könnt ihr mir hier gerne fragen zum buch dem plot zu meiner person usw stellen ich würde sie nach dort dann beantworten >>>
i hope you have a gorgeous day my beauties.💜
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