Braves Kätzchen...?
Kurz wird ihm die Luft aus den Lungen gepresst als Alucard ihn nach hinten reißt, wobei die Schusssalven durchaus dafür sprechen dass es einen Grund hatte. Keuchend sieht er zu dem Urvampir, der ihm nur kurz zunickt und sich dann wieder auf Baskerville konzentriert, der sich aber schon wieder von ihm löst und sich um die kümmert, die sie selbst nicht treffen könnten ohne selbst getroffen zu werden. Denn den Schatten kann Alucard hier erneut vergessen. Es ist wie am Anfang in dieser einen Basis in welcher er von Alexander getrennt wurde, nur haben sie nun das Glück dass sie zusammenbleiben können. Stille herrscht, nachdem der Höllenhund das alles erledigt hatte und nun selbst auf seinen Herrn wartet, der mit dem Paladin auch gleich aufschließt. Niemand sagt etwas, zu angespannt ist die Situation dafür und somit kommt auch nicht einmal ein dummer Kommentar von Alucard. Jetzt weiß er wie sich die anderen wohl gefühlt haben müssen als er und Hans in diesem komatösen Zustand waren. Die Angst und Unsicherheit, ob die getroffene Person das alles überleben wird und die Frustration wenn man immer und immer wieder mit leeren Händen rauskommt und nichts präsentieren kann. Der immer weiter ansteigende Hass auf die eigene Unfähigkeit- Er hätte das doch vielleicht riechen können wenn er darauf geachtet hätte! Oder- Oder sie beide hätten einfach nichts trinken sollen! Aber man kann die Vergangenheit nicht ändern.
Alexander späht um eine Ecke und die beiden Wesen folgen ihm vorsichtig. Man hat hier einige Fallen die man auf den ersten Blick nicht sehen kann und die dennoch fatale Folgen haben. So ist Alucard schon einmal aufgespießt und einmal mit Betäubungspfeilen abgeschossen worden, dadurch dass er dem aber schon ausgesetzt war, hatte er kein Problem und fühlt sich auch nicht sonderlich anders. Nicht so wie an jenem Tag, an dem das alles innerhalb von Sekunden gewirkt und ihn ausgeknockt hatte. Im ersten Moment war er noch Herr seiner Sinne und im nächsten Augenblick wusste er nur noch wie sein Blick unscharf wurde und er auf den Boden fiel, unfähig sich zu bewegen, zu artikulieren oder bei Bewusstsein zu bleiben. Noch nie hatte er als Vampir so einen Kontrollverlust erlebt und er will es nie wieder spüren. Er hatte Angst. Richtige, panische Angst! So eine Angst, wie er es in der Hölle verspürte als er dachte dass es wieder nur eine weitere Illusion sei. Die Panik sitzt bis heute in seinen Knochen und die wird er höchstwahrscheinlich auch nicht mehr loswerden. Alexander sieht sich ein wenig um, wobei er einen kleinen Gang entdeckt der rechts von ihnen abgeht. Skeptisch bleibt er stehen und deutet Alucard an dass er sich das einmal ansehen soll, denn gut sieht das nicht aus. Oder zumindest nicht sicher. An der Decke, circa zehn Meter über ihnen, sind tiefe Kratzspuren zu sehen die von der Größe an den Werfuchs erinnern, den Alucard im finalen Stadium sehen konnte und von dem er auch erzählt hatte.
„Wir könnten hier ein riesiges Wertier haben, pass auf dich auf.", flüstert er und sieht dabei den Pater an, der ihm leicht zunickt. Neben den Kratzern an der Decke, entdecken sie auch mehrere Risse im eigentlich sonst so perfekten Marmorboden und seitlich gibt es weitere Einkerbungen, die man aber nicht so wirklich zuordnen kann. Aber alles führt zu einer geschlossenen Tür und Baskerville fühlt sich alles andere als wohl dort in der Nähe zu sein. Wäre es jetzt praktisch dort nachzusehen und unter Umständen eines der manipulierten Exemplare von Kyriost zu finden, oder sollten sie weiterlaufen? Denn trennen, das werden sie sich nicht mehr. Beide haben gesehen wie schief das vor allem bei Kyriost laufen kann und Alucard ist wenigstens jemand der kein Problem mehr mit dem Serum hat. Leider konnte man weder aus seinem Blut, noch aus dem Blut von Hans eine Art Gegenmittel herstellen, da sich die dafür zuständigen Bestandteile nicht finden lassen. Sie sind immun, ja! Aber die Antikörper, die für dieses Serum zuständig sind, scheinen sich wie aus dem Nichts zu bilden sobald man nach erstmaligem Kontakt erneut damit in Berührung kommt. Vor der Tür angekommen, sie haben sich spontan dafür entschieden, wissen sie aber nicht einmal wie sie da reinkommen sollten. Alucard kommt nicht durch und die Bajonette helfen auch nicht wirklich die geschlossene Tür aufzustemmen. Und beide treten sie einen Schritt zurück als sie ein Brüllen hören, welches nicht ansatzweise von dieser Welt oder aus dem Maul einer natürlich hervorgebrachten Spezies kommen kann. Anderson sieht zu Alucard, dieser erwidert den Blick. Sie wissen nun DASS sich etwas dahinter befindet. Aber nicht was und ob sie es herausfinden wollen steht auch noch in den Sternen geschrieben.
Irgendwie fühlt sich Elysia schon so ein wenig verarscht, aber gut. Wenn man sie nicht ernst nimmt und zum Schluss kommt es so wie sie schon fast vorhergesagt hatte- Ist dann nur noch zum Teil ihr Problem. „Demnach... Alucard? Was hast du aus den Köpfen der Leute rausbekommen, wo könnten wir kleinere Splittergruppen finden?" Enrico sieht zu dem Blutsauger und wartet ab, wobei dieser sich entspannt nach hinten lehnt. „Wisst Ihr, Erzbischof Maxwell, da gab es einige auf der ganzen Welt. Wo soll ich denn anfangen, nach Land?" „Würde uns weiterhelfen...", brummt Integra und verdreht die Augen. Der Urvampir schmunzelt kurz, nickt dann aber. „Also hier in Italien haben wir Florenz, wobei wir das schon ausgemerzt haben. Beziehungsweise hat Elysia da ihren Spaß gehabt." Entgeistert zieht sie eine Augenbraue hoch. „Ja klar, fast abgeknallt zu werden und in nem Feuer zu verrecken macht ja SO viel Spaß." Du hattest ein bisschen Spaß. Sie ist froh dass man Schrödinger nicht hören kann und gibt nur innerlich zu dass es ein wenig Spaß gemacht hat die Leute umzubringen und dem Wertier zu helfen. Auch wenn es wirklich ein klein wenig riskant war.
„Lasst uns einfach fortfahren und nichts aufbauschen, in Ordnung? Danke, die Herrschaften. Also, Alucard..." Enrico wendet sich wieder dem Urvampir zu. „Kannst du uns eine Liste machen wo die anderen Basen sein sollen? Bitte sprich dich mit Pater Anderson ab, denn als Hans und du im Koma wart, haben wir einige Basen angegriffen um zu sehen ob wir ein Gegenmittel finden können." Elysia runzelt die Stirn, seit wann sagt der Erzbischof 'bitte'? Aber gut, sie sind alle hier in einer Ausnahmesituation und da ist so etwas wirklich egal. Außerdem- Vielleicht fängt man ja doch an sich so ein wenig zu mögen? Oder zumindest zu respektieren. Die Tage vergehen, in denen Alucard alles mögliche aufschreibt und jeder irgendwie nach draußen gesendet wird um die Leute aufzuhalten- Außer Elysia. Selbst Hans bekommt Aufträge und Missionen, nur sie bleibt als komplett einzige zurück und darf Däumchen drehen! Ist das eine Strafe? Sie fühlt sich schon schlecht genug, aber nicht raus zu dürfen, selbst auf Nachfrage, und einfach nur auf die anderen zu warten... sie fühlt sich ausgeschlossen. Normalerweise würde man doch vor allem bei solchen Missionen auf sie zurückgreifen, jetzt aber hat sie ein Verbot bekommen sich auch nur bei den Besprechungen blicken zu lassen. Sie will nicht behaupten dass hier etwas sehr komisch läuft, aber das ist alles minimal unheimlich und fast schon wie eine Verschwörung. Und jedes Mal wenn sie versucht abzuhauen, kommt wie aus dem verdammten Nichts Maxwell um die Ecke und scheißt sie schon wieder halb zusammen. Es ist frustrierend, hier drin gefangen zu sein. Chiron antwortet auch nicht auf irgendwelche Textnachrichten und porten kann sie sich auch nicht, obwohl Schrödinger ihr versichert dass alles in Ordnung sei.
Am Abend des zweiten Tages sitzt sie bei den Wölfen und versucht sich mit ihnen abzulenken, wenigstens sie sind noch einigermaßen normal und nett. Ihre Ohren drehen sich nach hinten als sie etwas hört und ist somit nicht überrascht als Hans auftaucht. Er ist ein wenig durchgeschwitzt von seiner Mission, wirkt aber zufrieden und geht neben ihr in die Hocke. Sein Blick stellt schon die stumme Frage ob alles in Ordnung ist und sie lässt seufzend die Schultern hängen. „Was soll ich sagen? Jeder kommt hier raus und ich hab das Verbot bekommen auch nur einen Schritt nach draußen zu machen. Und... der Erzbischof macht mir langsam aber sicher Angst. Der taucht immer dann auf wenn ich nur daran denke und selbst wenn ich den gerade erst in ein Gebäude gehen gesehen hab!" Er legt ihr eine Hand auf den Kopf und drückt seine Nasenspitze an ihre Wange. „Jeder ist unter Druck.", gibt er nur von sich und setzt sich neben sie, wobei Elysia die Stirn runzelt. Unter Druck? Und am Anfang meinte der noch dass da ja nichts schlimmes wäre? Na sie weiß ja nicht so recht. Woher käme dann der Druck? Fragen über Fragen, die aber nicht wirklich eine Antwort bekommen werden. „Hunger?" Hans sieht sie mit einem leichten Lächeln an, wobei sie nur mit den Schultern zuckt und den Kopf schüttelt. „Nicht wirklich."
Er spürt die Kugeln in sich eindringen und sieht dabei die Personen ganz genau an, bevor der Höllenhund sie zerfleischt. Alucard sieht zum Pater, dreht sich ein wenig besorgt zu ihm um. „Hast du was abbekommen?" Anderson sieht an sich runter, schüttelt aber den Kopf und legt ihm eine Hand auf die Schulter, ein dankbares Lächeln erscheint auf seinem Gesicht. „Danke, Alucard." Sie wollten sich von der verschlossenen und eigentlich nicht zu öffnenden Tür zurückziehen, haben aber nicht damit gerechnet dass die Verstärkung nur auf sie wartet und Alucard konnte es nicht zulassen dass man den Paladin trifft! Deswegen hat er sich selbst in den Weg gestellt, da er selbst keine Probleme mehr mit dem Zeug hat. Irgendwie erleichternd zu wissen dass wenigstens das noch so ein Vorteil ist den er nutzen kann um Alexander zu schützen. Vielleicht ist er nicht schnell genug um ihn aus dem Weg zu reißen, aber er ist schnell genug um sich als Schutzschild zu präsentieren und danach wieder ganz normal zu regenerieren. Und solange ihm nichts passiert, kann er selbst dann auch aus allen Mündungen feuern und vor allem aber Baskerville auf die unnützen Kakerlaken loslassen. Wo Alucard zuvor vielleicht noch höhnisch lachend im Schatten verschwinden und irgendwo auftauchen würde, ist er nun still und hochkonzentriert, um eben nicht nur zu töten, sondern den Tod zu verhindern.
Er ist so konzentriert, dass er nicht wirklich das mitbekommt was Anderson langsam den Kopf drehen lässt. Die Tür. Mit einem leisen Zischen und Schaben springt die Tür, die mehr aussieht wie der eines Fahrstuhls bei dem beide Türseiten nach links und rechts im Mauerwerk verschwinden, erst einen Spalt auf. Nach einem kurzen Ruckeln schieben sich die Hälften der Tür auf und sehen kann man erst einmal... nichts. Dunkelheit ist das einzige, was Alexander sehen kann und er versucht während des Angriffs etwas zu erkennen. Doch auch nur solange bis er etwas auf sich zuspringen sieht und nach hinten gegen Alucard taumelt, der dadurch zwei seiner Ziele verfehlt. Mit einem entgeistert verzogenem Gesicht dreht er den Kopf und will dem Paladin schon etwas entgegenbrummen, als auch er es sieht. Man könnte meinen es wäre süß! Wenn man nicht im Hinterkopf hat, was Alucard über diese modifizierten Wertiere weiß und was er den anderen verklickert hatte. Die drei Köpfe wirken mehr wie eine Nachahmung von Cerberus, wobei die Gepardenköpfe dennoch nicht zu unterschätzen sind! Die Krallen sind riesig und es besitzt für jeden Kopf einen Schweif. Tolle Kombination, aber auch ein wenig komisch was die Größe angeht, denn der Werfuchs dürfte fast doppelt so groß gewesen sein wie das 'kleine' Ding hier.
„Das ist meiner, kümmere du dich um die Kugeln!", zischt Anderson zu und richtet sich ein wenig auf. Das vor ihm ist ein Wertier- nur ein bisschen größer! Es besitzt keine, in Serum getränkten Kugeln die ihn abschießen würde und auch keine Messer. Vielleicht sollte er auf die Zähne und die Krallen aufpassen, aber denen kann man besser ausweichen als Kugeln. Alucard lässt die Magazine aus seinen Waffen fallen, lädt nach und grinst breit. Das ist der Pater Anderson den er kennen und lieben gelernt hat! Baskerville hilft dabei sich um die größere Gefahr zu kümmern und steht seinem Herrn somit zur Seite was den direkten Kampf gegen die Wachen oder Soldaten angeht. Der Rückstoß der Waffen fühlt sich einfach nur atemberaubend für den Urvampir an. Seine beiden Einzelstücke, wobei die Jackal leider nur eine Replika der Originalen ist die zerstört wurde, liegen ihm immer noch in der Hand als würden sie sich extra anschmiegen und geben ihm die Sicherheit zu töten. Seine Überlegenheit in diesem Kampf ist nicht von der Hand zu weisen und doch muss er den Menschen den Respekt zollen den man ihnen entgegenbringen sollte, denn niemand läuft mit eingezogenem Schwanz weg. Jeder der hier angekommen ist kämpft bis zum Tod, bis zum bitteren Ende und niemand flieht und gibt auf. Eine Schande, solche Menschen könnten sie für sich selbst gebrauchen, aber was solls? Es gibt genug von ihnen. Wovon Anderson auch genug hat ist der Fakt, dass er schon öfters mit den Pfoten in Berührung gekommen ist als er eigentlich wollte. Durch die eingeengte Umgebung kann das Wertier nicht wirklich seine Fähigkeiten nutzen die es so besonders machen würde und muss sich darauf konzentrieren dass einer der drei Köpfe es zu fassen bekommt. Wobei das überraschenderweise ein Problem ist- Denn auch wenn Anderson stämmig sein möge, er ist verdammt flink für seinen Körperbau und das rettet ihm bei einigen Sachen wirklich den Arsch!
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