Blütenweiß
„Ich kann nicht fassen dass das dein erster Gedanke war als ich dich angesehen habe." Anderson sieht Elysia vorwurfsvoll an, wobei sie vor ihm zurück in das Krankenzimmer geht. „Ich habe nicht einmal eine Verteidigung vorzubringen, um ehrlich zu sein. Vielleicht als einziges... dass Ihr und meine herzallerliebsten Schwestern dachten dass er und ich wirklich was am laufen hätten und ihr drei mit der Diskussion ankamt wer unten wäre? Wobei ich vollkommen zustimmen muss, ich würde bei ihm toppen." „Elysia!" Alucard schnaubt amüsiert. „Sie hat recht, Pater Anderson. Allein der Logik folgend würde Erzbischof Maxwell-" „Nicht du auch noch!" Der Paladin legt sich eine Hand auf das Gesicht und schüttelt den Kopf. Mit Kindern hat er es hier zu tun, nicht einmal mit Erwachsenen. Im nächsten Moment stößt Pip die Werkatze an und deutet nach vorn. Stirnrunzelnd folgt sie seiner ausgestreckten Hand und taucht im nächsten Moment neben dem Bett auf. „Hans!" Der Werwolf sieht sie müde an, schnaubt aber und nickt leicht. Er ist wieder da. Elysia schnappt sich seine Hand und drückt sie breit grinsend, bevor sich ihre Augen weiten. „Der Dok! Moment! Ich hol ihn schnell!" Bevor er etwas sagen könnte ist sie schon verschwunden und seine Hand fällt wieder auf das Bett. So vorschnell wie eh und je, diese Katze. Alucard schlendert zum Fußende des Krankenbetts und sieht ihn amüsiert an. „Hast es nicht ertragen können dass das Kätzchen ein Date hat, hm?" Die roten Augen treffen sich, wobei Hans es noch ein wenig schwer fällt die Lider oben zu halten. Er war sehr lange in seinem Körper gefangen, konnte aber alles hören und hat mitbekommen was gesagt wurde. Jede Kleinigkeit.
Zwar zieht er die Luft zwischen seinen Zähnen ein um etwas zu erwidern, gibt sie aber in einem seufzen wieder von sich, warum sollte er überhaupt versuchen zu argumentieren. Es ist ein verlorener Posten. Seras Augen leuchten auf, bevor sie sich neben Alucard stellt. „Komm schon, noch hast du Zeit! Der andere-" Irritiert sieht sie zu Pip. „Wer ist das eigentlich?" Der Söldner lacht kurz. „Chiron, seines Zeichens einer von zwei Anführern der Zentauren, die den ersten Ring des siebten Kreises der Hölle bewachen und bei den Seelen für Ordnung sorgen." Leicht perplex starrt die Draculina ihren Freund an. „Du willst mir jetzt aber nicht erzählen dass das auch ein Zentaur ist. Also so richtig? So richtig- untere Hälfte Pferd und Oberkörper Mensch?" Pip nickt leicht vor sich hin. „Ich wüsste sonst nicht was ein Zentaur sein sollte außer das, Prinzessin." Huh, ein echter Zentaur. Dann aber sieht sie wieder entschlossen zu Hans. „Komm schon, gegen einen Zentauren kommst du locker an!" Alucard räuspert sich. „Ein Zentaur der sie zu einem Date gefragt hat und zu dem sie zugestimmt hat." „Meister! Helft ihm doch ein bisschen!", ruft Seras und verschränkt schmollend die Arme. Der soll ihn nicht noch weiter runterziehen! Anderson verdreht die Augen und mustert den Werwolf kurz, bevor er das Gesicht verzieht. „Mir wärst du lieber als dieser verdammte Gaul, nur um meine Meinung auch in den Topf zu schmeißen." Na das ist doch mal aufmunternd.
„Ich werde mich NIE an diese Art der Reise gewöhnen.", gibt eine Stimme von sich und man sieht zum Arzt, der sich nur kurz schüttelt und dann an den Leuten vorbei zu seinem Patienten sieht. Ein Lächeln zeichnet sich auf seinem Gesicht ab und er geht zum Bett. „Guten Morgen, der werte Herr! Wie fühlen Sie sich?" Hans sieht den Mann im weißen Kittel mit halb offenen Augen an, wobei dieser nickt. „Müde, verstanden. Schmerzen?" Ein leichtes Kopfschütteln. „Ich werde ein paar Dinge ansehen und anhören müssen, bitte nicht erschrecken. Und wenn das Publikum dafür bitte aus dem Raum gehen würde?" Dabei sieht er auffordernd zu der kleinen Gruppe die an sich nun nur noch als Schaulustige fungieren. Hans sieht automatisch zu Elysia, die den Blick zwar erwidert, aber stirnrunzelnd den Kopf schieflegt. „Alles in Ordnung?" Der Weißhaarige sieht auf die Seite, ist es zu spät? Er sollte sich um sein Rudel kümmern. Aber wenn er nichts versucht, dann weiß er nicht ob es funktioniert! Stumm hebt er seine Hand und er könnte schwören dass einer ihrer Mundwinkel kurz nach oben gezuckt haben. „Stimmt, was hab ich von dir noch nicht gesehen..." Andersons Unterkiefer klappt nach unten, wobei Alucard ihn schnell mit sich zieht. „Wertiere, schon vergessen? Die würden normalerweise einfach nackt rumlaufen weil es sie einen Scheißdreck interessiert. Die haben nur Klamotten weil es uns sonst stören würde!", erinnert er den leicht geschockten Paladin und wirft Elysia einen warnenden Blick zu, wobei die entschuldigend grinst. Sie wollte ihm jetzt nicht noch einen Herzinfarkt verpassen.
Da er die Lady schon angerufen hatte, er hatte sie noch nie so emotional erlebt und das nur über das Handy, hat er nicht sonderlich viel zu tun und da Seras und Pip verschwinden, er muss nicht einmal in einen der Köpfe rein um zu wissen was passiert, bleibt er an Andersons Seite. „Das Töchterchen wird flügge, hm?" Entgeistert hat der Paladin die Hände in die Manteltaschen gesteckt und das Gesicht verzogen. „Ich hoffe so sehr dass da keine Katastrophe drauß wird... wie hast du das überstanden?" Das Lächeln verschwindet aus Alucards Gesicht. „Gar nicht. Wir sind davor... getrennt worden." Die grünen Augen weiten sich, er ist voll in ein Fettnäpfchen getreten. Nein, das ist schon kein Näpfchen mehr, sondern eine ganze Wanne! Entschuldigend legt er ihm eine Hand auf die Schulter. „Tut mir leid- Ich sollte darüber nachdenken was ich sage!" Der Urvampir zwingt sich zu einem leichten Lächeln, es ist härter als er gedacht hätte. „Ihr könnt nicht die ganze Zeit wie auf Eierschalen herumlaufen, alles gut." Alexander sieht den Schmerz in seinen Augen und schüttelt nur leicht den Kopf. „Ich sollte wirklich aufpassen was ich sage, vor allem nach dem ganzen von gestern. Du magst schon von vornherein einen Dachschaden haben, das heißt aber nicht dass ich jetzt darauf rumtrampeln kann als wäre da nie etwas gewesen!" „Ihr macht Euch Sorgen um mich." Langsam hebt Alucard seine Hand und riskiert es. Vorsichtig legt er seine auf die des Paladins und lächelt ihn an. „Danke, Pater Anderson." Dieser ist im ersten Moment ein wenig überrumpelt, dass ist eine ziemlich vertraute Geste! Aber... einmal ist keinmal.
Kurz sieht er auf die Seite, bevor er den Urvampir wieder anblickt. „Weißt du... vielleicht sind wir an einem Punkt angekommen an dem wir wirklich gleich sind. Und gleichwertige Personen nutzen auch den Vornamen und duzen sich." Innerlich jubelt Alucard triumphierend und springt auf und ab, während er nach außen hin ruhig bleiben muss um ihn nicht zu verschrecken. Und da er aussieht als würde der von ihm ausgehende Kontakt zu viel werden, lässt er seine eigene Hand wieder sinken. „Es wäre mir eine Ehre... Alexander." Es ist das erste Mal dass der Blutsauger seinen Namen in einem normalen Kontext ausspricht. Und das erste Mal, seines Wissens nach, dass er seinen Vornamen ohne einen anderen Zusatz ausspricht. Es fühlt sich auf eine unheimliche Art und Weise richtig an. „Aber bilde dir ja nichts darauf ein, hast du verstanden?" Auch der Pater nimmt die Hand weg und sieht ihn warnend an, wobei Alucard nickt. „Verstanden. Und ich werde es nicht ausnutzen, du hast mein Wort." Ein sehr skeptischer Blick trifft ihn, ehe Anderson nickt. „Wehe du brichst das Wort. Dann haben wir andere Probleme." Ein kalter Schauer läuft dem Blutsauger den Rücken hinunter, aber er nickt zustimmend. Als ob er sich eine Chance vertun würde, hallo?
Aber um das nicht ZU lange so persönlich werden zu lassen, er weiß doch dass es dem Pater nicht so sehr gefällt, deutet er hinter sich. „Sollen wir wieder zurück und aufpassen dass wir keine Wolf-Katzen-Hybriden bekommen?" Abrupt bleibt der Paladin stehen und sieht ihn erst geschockt an, bevor er sich räuspert. „Also erstens kann das nicht passieren, wenn du ihr zugehört und es dir gemerkt hast. Zweitens, ich glaube ja nicht dass sie sich so schnell für Hans entscheidet. Wir müssen vielleicht ein wenig nachhelfen um sie von Chiron abzuhalten, aber mit ein wenig Teamwork schaffen wir das. Und Punkt Nummer drei- Nein. Einfach nur nein." Amüsiert schnaubt Alucard. „Lasst mich raten... Du Team und ich work?" Anderson schnipst und deutet auf ihn. „Exakt. Guter Junge!" Dass Alucards erster Gedanke 'JA!' und nicht 'Bitte?!' ist, sollte schon darauf hindeuten was er alles für diesen Sack tun würde, oder? Alexander dreht um, gefolgt von dem Urvampir der seine eigenen Hände nun in die Manteltaschen steckt um sie vor Freude zu Fäusten zu ballen. Er hat sich das Recht holen können seinen Vornamen zu nutzen UND ihn zu duzen! Und ER hat es auch noch angeboten! Alucard kommt gerade kaum drauf klar, dass er sich das jemals erträumen lassen würde...
Zurück im Krankenzimmer sehen sie Hans nicht mehr im Bett und Elysia sitzt auch nur auf dem Fensterbrett nach draußen gerichtet. Die Ohren sind nach vorn gerichtet und gespitzt, als wäre sie auf der Jagd und müsste auf die Beute achten. Stirnrunzelnd sieht Anderson zu Alucard, der aber zuckt nur mit den Schultern und beide stellen sich hinter die Werkatze. Nur um zu sehen dass Hans in seiner Wolfsgestalt draußen bei seinem Rudel steht und nur so von ihnen umgerannt wird. Das Winseln und Fiepen ist nicht zu überhören und es ist an sich ein riesiges Fellbündel. „Darf er schon wieder aufstehen?", brummt Anderson, wobei Elysia den Kopf in den Nacken legt und zu ihm sieht. „Nein. Aber kommt schon, das hat Alucard nicht gestört und ich soll ihn nur überwachen." Der Urvampir zieht eine Augenbraue hoch. „Und was sind die Anweisungen vom Dok?" Die Werkatze schnaubt amüsiert und sieht wieder nach vorn. „Strenge Bettruhe für heute." Warum wundert es sie eigentlich noch dass das Weib so etwas nicht einfach einhalten würde. Nicht für sich selbst und nicht für andere, wenn man es irgendwie umgehen kann. „Nimmst du dir keine Pause oder so?" Elysia zuckt nur mit den Schultern. „Ich sitze, ist das nicht Pause genug? Außerdem..." Sie sieht zu Anderson und schmunzelt leicht. „Wir haben Kyriost noch vor uns, wenn ich jetzt entspanne und dann erst wieder hochfahren muss-"
„Das ist keine Entschuldigung um deinen Körper immer auf Achse zu lassen, Elysia."
Überrascht reißt sie den Oberkörper nach hinten, wobei sie das Gleichgewicht verliert und erst einmal einen Meter nach draußen auf den Rasen kracht. Ein paar der Wölfe lösen sich von Hans, wobei dieser mühevoll aufsteht und besorgt zu Elyisa geht, die sich den Hinterkopf reibend wieder aufgesetzt hatte. Ein leises Lachen ist zu hören. „Ich dachte eigentlich immer, dass Katzen ein gutes Gleichgewicht haben. Schön dass du mit Vorurteilen aufräumst." Mit einem leicht verzogenen Gesicht sieht sie zum Fenster hoch und somit auch zu Anderson und Alucard, die ein wenig auf die Seite gegangen sind, um Chiron Platz zu machen. „Aber ich hoffe du hast dir nichts getan, meine Liebe. Ansonsten werde ich das erste Date wohl noch ein wenig ausweiten müssen." Hans stupst sie mit der Schnauze an, sie sollte nicht auf dem Boden sitzen auf dem wer weiß was hinterlassen wurde. Seufzend steht Elysia auf und sieht zu Chiron hoch. „Kannst froh sein dass ich altes Mistvieh robust bin, aber das nächste Mal vielleicht ein Ticken vorsichtiger." Der Zentaur lehnt sich nach vorn. „Sag mir wie und ich mach es, kein Problem." Die langen, weißen Haare fallen nach vorn und die Werkatze kann es nicht verhindern zwar die Augen zu verdrehen, aber ein Schmunzeln dabei abzugeben. Hans muss sich echt zusammenreißen keine Scheiße anzustellen, wobei der halbe Gaul sich ihm auch schon zuwendet. „Du musst der Werwolf sein. Derjenige, der unserer armen Elysia das Herz gebrochen hatte." Der weiße Wolf richtet sich so gut es geht auf, sein Rudel steht geschlossen hinter ihm und vereinzeltes Knurren ist zu hören. „Aber ich sehe ein Muster, weißt du das? Weiß scheint ihr zu gefallen." Seine Stimme ist schon fast höhnisch und Alucard sieht zu Elysia. Sie sollte jetzt anfangen was gegen diese Anspannung zu tun, das wird sonst nicht gut enden!
Die nickt ihm leicht zu und stellt sich lächelnd zwischen die beiden. „Wieso entspannen wir uns nicht einfach ein bisschen und kommen runter? Und warum erzählst du mir nicht wieso du hier bist! Ich meine... umsonst kommst du nicht aus der Hölle." Chiron sieht wieder zu der Werkatze, sein Blick wird sanft. „Auch wenn ich es gern darauf schieben würde dass ich dir Nachrichten geschickt habe die du seit Stunden nicht beantwortet hast... ich bin hier um kurz nach der Seele zu sehen die ihr von mir geholt habt. Und so wie es aussieht..." Er sieht zu Alucard und mustert ihn kurz, ehe er zufrieden nickt. „Andere Form, aber immer noch die alte Seele." Dann sieht er wieder zu Elysia und schnaubt amüsiert. „Dafür dass ihr noch so viel zu tun habt, genießt ihr die Zeit aber ganz schön." Anderson räuspert sich. „Dafür dass wir aus der Hölle raus sind und eine Seele mitgehen ließen, machen wir uns jetzt schon wieder verdammt viele Gedanken darüber wie das hier weitergehen soll. Ich möchte es nur erwähnt haben." Lachend klopft Chiron ihm auf den Rücken. „Blondchen, du machst mir ja Spaß! Was soll ich da nur sagen? Ich bin jeden Tag dort unten und muss mir das schon seit tausenden von Jahren geben." Elysia steht nun beim Fenster und hat die Arme auf dem Fensterbrett abgelegt. „Du oller Klepper wirst dafür aber auch bezahlt, ich wills nur gesagt haben." Leicht empört sieht er zu ihr runter und bringt seinen Kopf zu ihrem. „Hast du mich gerade wirklich 'oller Klepper' genannt, du kleiner Bettvorleger?" Mit einem heraufordernden Grinsen erwidert sie den Blick. „Jap." Chiron schnalzt mit der Zunge, schmunzelt aber. „Mumm hast du ja, hat mich schon lange niemand mehr so genannt." Entspannt streckt sie sich und nickt. „Und du musst kreativer werden, Bettvorleger ist etwas dass ich selbst von meinem Vater teilweise höre." Er legt ihr eine Hand an das Kinn und drückt es leicht hoch. „Ich kann auf vielen Wegen kreativ werden."
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro