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25. Schwarzer Regen

Der Flug war nicht vergleichbar mit einem gemütlichen Kamelritt durch die valerische Wüste. Cierian musste sich eng auf den Vogelrücken pressen und konnte vor lauter fallender Asche, Schneeregen und Federn überhaupt nichts erkennen.

Er schickte seine Verdorbenheit aus, um nach Oz' Geist Ausschau zu halten, doch es war wie die sprichwörtliche Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Wie sollte er ihn in diesem Chaos jemals finden? Die volle Kraft seines Aufspürzaubers konnte sich erst ab einer gewissen Distanz entfalten, davor war es eher eine vage Wegweisung, die sich in hunderte unterschiedliche Gablungen verzweigte und dadurch einem Labyrinth der Möglichkeiten glich.

Doch konnte er sich keine Umwege leisten. Wenn sich seine Befürchtungen als wahr erwiesen und wirklich jemand Einfluss auf Oz Machtquelle genommen hatte ...

Schneller, flehte er in den Geist des Tieres.

Sie streiften an der Küste entlang bis hin zur valerischen Grenze. Martym musste hier irgendwo in der Nähe sein und endlich erwachte auch die volle Macht seines Zaubers - er konnte Oz fühlen. Sein Körper lebte, aber sein Geist war nur noch wie das leichte Flackern einer erlöschenden Kerze.

Das Dorf kam in Sichtweite und Cierian befahl dem Adler ein Stück außerhalb zu landen. Zum Abschied ließ er seine Dankbarkeit in den Geist seines Begleiters strömen und rannte dann, kaum, dass seine nackten Sohlen wieder festen Untergrund berührten, ins Dorf.

Selbst ohne den Aufspürzauber wäre es nicht besonders schwierig gewesen Eskils Labor zu identifizieren - nur ein einziges Gebäude besaß einen verdächtig ausgebauten Kamin aus dem schwarzer Rauch aufstieg. Er rannte die menschenleere Hauptstraße entlang; die meisten Vorhänge waren zugezogen, doch die argwöhnischen Blicke dahinter blieben ihm keineswegs verborgen.

Endlich erreichte Cierian das richtige Gebäude und stürmte hinein.

»Vale!«
Kyrie sprang von ihrem Stuhl auf. Sie sah äußerst beunruhigt aus und das heizte die Panik in ihm weiter an.

»Wo ist Oz?«, fragte er deshalb unwirsch.

Die Attentäterin riss mühsam den Blick von ihm los und bedeutete ihm ihr zur folgen.

Hinter einem Vorhang verborgen, der den Raum teilte, erblickte er seinen Schüler. Er lag gefesselt auf einem Bett, zuckend, die Augen ins Weiße verdreht. Speichel rann ihm aus dem Mund und besudelte das Laken.

»Ich musste ihn fesseln«, murmelte Kyrie hinter ihm. »Er hat gekrampft und versucht sich selbst zu verletzen.«

Der Bändiger kniete nieder und legte Oz prüfend eine Hand auf. Der Junge fieberte stark.

»Wie lange ist er schon in diesem Zustand?«

»Fast drei Tage.«

»Na schön, dann sollte ich mich wohl beeilen.«

»Und was genau hast du vor?«, fragte Kyrie unsicher.

»Er will in die Machtquelle des Jungen eintauchen. Ein ausgesprochen dummes und gefährliches Unterfangen«, bemerkte die Stimme des Lichtbringers aus einer Ecke heraus. Er stand mit abgewandtem Gesicht am Fenster und hatte die Hände hinterm Rücken verschränkt. »Denn mit der Machtquelle dieses Jungen stimmt etwas ganz und gar nicht - aus irgendeinem Grund, will sie einfach nicht mit seinem Verstand synchronisieren. Das ist nicht nur ungewöhnlich, sondern geradezu ... widernatürlich.«

»Nichts an diesem Fluch ist auch nur ansatzweise natürlich«, erinnerte Cierian den Lichtbringer gereizt.

»Jede Verdorbenheit folgt den gleichen Prinzipien. Jede bis auf diese. Du hast keine Ahnung, worauf du dich da einlässt; seine Verdorbenheit könnte deinen Verstand förmlich in Stücke reißen.«

»Nichts liebe ich mehr als heitere Zukunftsvorhersagen, nur hast du diesmal vergessen zu erwähnen, dass es sich um mein unausweichliches Schicksal handelt«, bemerkte der Bändiger schnippisch und schloss im nächsten Moment konzentriert die Augen.

Cierian konnte deutlich spüren, wie der fremde Verstand sich gegen sein Eindringen erwehrte; ein schützender Gedankennebel, der immer dichter wurde je tiefer er vordrang, erschwerte ihm die Suche.

Diesmal würde ihm kein Lokalisierungszauber den Weg weisen können, trotzdem musste er Oz' Verstand in diesem Irrgarten schnellstmöglich ausfindig machen, bevor sein Körper durch die enorme Belastung irreparablen Schaden erlitt.

Er sah schnell aufflammende Erinnerungsfragmente aus Oz Vergangenheit; Namenlose Gesichter und fremde Orte. Es waren unzählige, ein einziger Gedankenstrudel.

Der Bändiger fokussierte sich und eine der Erinnerungen wurde langsamer - er sah einen kleinen Jungen mit auffallend verschiedenfarbigen Iriden und einem herausfordernden Grinsen auf den Lippen, rücklings einen übers Wasser ragenden Baumstamm entlang balancieren. Der kleine Oz stand schluchzend am Ufer und versuchte seinen törichten Bruder zur Umkehr zu überreden.

Und dann begann der Regen.

Millionen von Tropfen, die diese vielen Erinnerungen fortwischten und eine ganz neue Welt formten. Cierian sah sich aufmerksam um; eine in den Felsen gehauene Stadt manifestierte sich vor ihm: Kerr. Der gesamte Himmel wurde vollkommen von einer schwarzen glänzenden Masse überzogen.

Der Regen perlte kalt über seine Haut und ließ ihn erschaudern.

So stellte sich der Kleine also seinen Quellenursprung vor? Ein kalter Schauer.

Wie passend, überkam es Cierian anerkennend. Dieser kalte, geräuschlose Regen war genauso gefährlich und unkontrollierbar wie seine Machtquelle.

»Oz!«, rief er laut und ohne viel Hoffnung auf eine Reaktion, die natürlich ausblieb.

»Na toll«, murmelte Cierian verstimmt und stiefelte los. Im schlechtesten Fall durfte er ganz Kerr nach ihm abgrasen. Er könnte einfach überall sein, in jedem Haus oder abgelegenen Seitengasse.

Im Laufschritt lief er durch die breiten, drachenfreundlich gebauten Straßen und riesigen Torbögen. Er versuchte systematisch vorzugehen und durchforstete erst einmal die großen Markthallen am Hafen, die allerdings allesamt leer standen. Genau wie die Häuser, alles war leergeräumt, die Schubladen herausgezogen, die Schranktüren weit geöffnet - und auf allem lag eine dicke Staubschicht der Vergessenheit.

»Oz! Oz, kannst du mich hören?«

Er fühlte sich wie eins von Eskils Labortierchen. Er rannte im Kreis und hatte keine Ahnung, wie er Oz hier drin aufspüren sollte ...

Nach einer Weile rutschte er erschöpft an einer Hausfassade hinunter in den nassen Kies hinein. Der fallende Regen hatte ihn inzwischen vollkommen aufgeweicht. Er legte den Kopf zurück und starrte in die dunkle Masse des Himmels hinauf. Keine wirkliche Verbesserung zum Aschehimmel.

Na schön, denk nach, versuchte er sich selbst zu motivieren. Warum ausgerechnet Kerr? Irgendetwas sehr Entscheidendes musste hier für Oz passiert sein ...

Es musste hier passiert, realisierte er langsam.

Der Bändiger sprang auf und wusste plötzlich genau wonach er suchen musste - ein verbranntes Haus.

Oz' Verdorbenheit hatte die Gestalt seiner schlimmsten Erinnerung angenommen. In irgendeinem dieser Häuser mussten seine Fähigkeiten zum ersten Mal erwacht sein und auf grausamste Weise das Leben seiner Mutter gefordert haben. Es war nicht viel, aber es war eine Spur.

Er hielt die Augen offen und streifte weiter durch die einsamen Straßen. Und schließlich fand er es; ein bis auf die Grundmauern niedergebranntes Gebäude. Vorsichtig stieg er über die Trümmer hinweg. Ein Teil des Treppenhauses stand noch und führte hinauf ins Nichts.

Unsicher blieb er am Treppenabsatz stehen und hoffte Oz Nähe zu spüren, doch da war nichts.

Oz war nicht hier.

Was, wenn seine Verdorbenheit ihn bereits verschlungen hatte und er deswegen nichts fühlte?

Natürlich ist er nicht hier, meldete sich seine Verdorbenheit innerhalb seines Kopfes zu Wort. Riechst du nicht diese schreckliche Angst, die an diesem Ort klebt? Das verbrannte Menschenfleisch?

Cierian zögerte.

Natürlich ... dieser Ort hatte sich auf ewig in seine Seele eingebrannt, aber hier fühlte Oz sich nicht sicher.

Der Magier machte am Absatz kehrt und rannte zurück zum Hafen. Eine Brücke. In Kats Erzählung hatten sie sich direkt danach unter einer Brücke versteckt gehalten, eine Brücke, die sie vor dem eisigen Regen und den Blicken ihrer Verfolger geschützt hatte. Eine Zuflucht.

»Oz!«, schrie er immer wieder bis seine Stimme ganz heiser war. »Ozwald!«

Und dann, ganz unverhofft, sah er ihn. Ein zusammengedrängtes Häufchen Elend unter einem steinernen Brückenbogen. Langsam näherte er sich, bis er keuchend direkt vor ihm stand.

»Oz?«

Der Junge reagierte nicht.

Behutsam kniete er nieder und legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Ich bin es, Cierian.«

Das zeigte Wirkung; ein leichtes Blinzeln.

»Cierian? Nein ... Ich meine, du kannst unmöglich real sein, richtig? Das passiert alles nur in meinem Kopf.«

»Nur weil es in deinem Kopf passiert, macht es nicht zwangsläufig zur Lüge. Ich bin hier und ich werde dich mit herausholen.«

»Vielleicht sollte ich lieber hierbleiben«, murmelte Oz unvernünftig und starrte auf seine Füße hinab. »Ich habe vollkommen versagt. Egal wie sehr ich mich auch angestrengt habe, meine Verdorbenheit stößt mich immer weiter ab. Möglicherweise ahnt sie bereits, was für eine Verschwendung ich als Magier abgeben würde, und will sich deshalb nicht mit mir verbinden.«

»Red keinen solchen Mist. Du gibst jetzt schon einen viel besseren Magier ab, als ich es je sein kann ... gerade weil dich deine Quelle dermaßen verbissen abstößt.«

Cierian holte tief Luft und fuhr fort: »Du besitzt einen guten Kern, Oz. Selbst nach alldem was du durchgemacht hast, bist du weiterhin freundlich und hilfsbereit. Ich weiß, es ist schwer. Aber wir tun Dinge nicht, weil sie uns leichtfallen, sondern weil es richtig ist. Es ist richtig weiterzukämpfen, selbst wenn wir am Ende verlieren. Wir müssen es weiter versuchen. Immer wieder.«

»Aber bist du es nicht leid?«, fragte Oz und sah ihn dabei herausfordernd an. »Wir haben schon so viel verloren und Le-Zith festigt mit jedem weiteren Tag seinen Einflussbereich. Magier fallen und schließen sich seiner Armee an. Der Himmel spuckt nur noch Asche hervor. Und die Drachen? Ihr Hass auf die menschliche Rasse wächst rasant mit jeder verstreichenden Sekunde. Und was haben wir alldem entgegenzusetzen? Eine tote Rebellion. Ein paar verstreute Rebellen, die ab und an etwas Krawall machen, aber in Wahrheit keine ernstzunehmende Bedrohung darstellen. Also warum genau sollte ich hier nicht sitzenbleiben und dem ohnehin Unvermeidbaren seinen Lauf lassen?«

»Weil deine Familie nicht hier ist. Hier ist nur dein Schmerz.«

»Meine Familie? Du meinst Kat?« Oz' Stimme brach. »Ich bezweifle, dass er mich noch so sieht; als seine Familie.«

»Aber du sieht ihn noch so. Deshalb existiert das alles und nur darum sitzt du unter dieser Brücke. Weil du ihn vermisst. Und das ist vollkommen verständlich, nach diesem ... Vorfall bei dem ihr eure Mutter verloren habt, war er lange Zeit die einzig sichere Konstante in deinem Leben.«

»Du meinst den Vorfall, bei dem ich unsere Mutter bei lebendigem Leib verbrannt habe?«, hakte der Junge zittrig nach.

»Es war ein Unfall«, versuchte Cierian ihn zu beschwichtigen. »Du hattest keine Kontrolle darüber.«

»Doch ... die hatte ich«, widersprach Oz ihm überraschend heftig und fuhr sich mit dem Ärmel über sein tränennasses Gesicht. »Manchmal ist da diese Wut in mir. Ein Vulkan, der meistens schläft, aber sobald er erwacht ... Ich wollte einfach, dass sie aufhört, verstehst du? Ganz egal wie, sie sollte aufhören.«

»Du redest wirr, Oz.«

»Meine Mutter ... sie hat einfach nicht aufgehört.«

»Hör mir zu; deine Verdorbenheit hat all dies erschaffen, um dich zu quälen und unter Kontrolle zu halten. Du musst dich wehren. Du musst dagegen ankämpfen.«

»Nein ...« Oz raufte sich die Haare und schüttelte den Kopf. »Du musst gehen. Ich weiß nicht, ob du echt bist, aber du musst gehen. Du gehörst nicht hierher.«

»Genauso wenig wie du. Bitte. Bitte. Kämpfe, Ozwald. Du weißt wie übel es beim letzten Mal geendet hat, als ich vollkommen auf mich allein gestellt war; ich brauche dich und Shae an meiner Seite. Bitte.«

»Aber ich versage in allem«, schluchzte Oz unter Tränen. »Ich bin ... eine Last.«

»Du hast nicht versagt, wenn überhaupt bin ich die Last von uns beiden. Als dein Meister unterliegt dein Fortschritt allein meiner Verantwortung. Es tut mir leid. Ich dachte eine erzwungene Verbindung würde dir helfen, aber ich habe es voll vermasselt.«

Der Junge schüttelte wieder den Kopf und starrte auf seine nach Innen gedrehten Hände. »Warum schaffe ich es nicht, Cierian? Was ... stimmt denn nicht mit mir?«

»Du hast dich einfach für den falschen Meister entschieden. Offensichtlich habe ich keinerlei Talent im Unterrichten. Aber ich werde mir von jetzt an mehr Mühe geben, in Ordnung? Ich werde mich richtig anstrengen. Wenn selbst ein Drückeberger wie ich sein Bestes versucht, dann musst du es erst recht tun; gemeinsam werden wir dieses sture Miststück von einer Machtquelle schon bändigen und anschließend den gesamten Kontinent vor Le-Zith' dreckigem Einfluss befreien. Also wie lange willst du noch tatenlos herumsitzen und Löcher in die Luft starren? Wir haben echt verdammt viel zu erledigen, also press gefälligst die Arschbacken zusammen und komm mit mir zurück!«

»Aber ...«

»Deine Rachegelüste gegenüber Le-Zith müssen ja wirklich kümmerlich ausgeprägt sein, wenn so ein kleiner Rückschlag dich schon zum Aufgeben bringt.«

»Das ist nicht wahr!«, widersprach Oz und ballte die Hände.

»Und was ist mit Shae, hm? Soll ich mich jetzt etwa allein mit diesem unreifen Jungdrachen rumschlagen?«

»Nein, ich will ja bei euch sein, aber ...«

»Und die Sache mit deinem Bruder? Willst du wirklich in aller Ewigkeiten hier ausharren ohne Kat auch nur einmal in sein dummes Gesicht geschlagen zu haben? Schuldet er dir nicht noch eine Entschuldigung?«

»Ich will ...«

»Was, Oz, was?«

»Ich will noch mehr Zeit mit euch! Viel mehr. Auch wenn ich eine Last bin, auch wenn es total egoistisch ist, in Wahrheit will ich auf keinen Fall alleine an diesem schrecklichen Ort zurückbleiben. Also bitte ...«, Oz' Stirn versank in Cierians Schulter. »Bitte lass mich noch etwas länger an deiner Seite bleiben.«

Der Bändiger legte dem Jungen seine Hand auf und tätschelte ihm den Kopf. »Was soll denn dieser sentimentale Quatsch jetzt? Du musst mich nicht darum bitten an meiner Seite bleiben zu dürfen, immerhin bin ich doch selbst aus total egoistischen Gründen hergekommen, um dich zurückzuholen. Also lass uns jetzt gemeinsam von hier abhauen.«

»Und ... wie?«

»Indem du es deiner Verdorbenheit befielst. Das ist deine Gedankenwelt, geschaffen aus deinen Erinnerungen und nur du kannst sie bewusst beeinflussen.«

»Aber ich weiß nicht, wie ich das anstellen soll ...«

»Denk einfach an all die nervigen Gestalten, die uns bisher über den Weg gelaufen sind, an ein noch zu erfüllendes Versprechen oder erinnere dich an eins der Arschgesichter, mit denen wir noch eine Rechnung offen haben. Egal welchen Grund du dir aussuchst, Oz, du musst aus tiefster Seele davon überzeugt sein. Wenn du auch nur den kleinsten Zweifel hegst ... verdammt!« Cierian brach seinen Vortrag vorzeitig ab und fasste sich an die Brust. Sein ganzer Körper krampfte.

»Cierian«, rief Oz aufgebracht. »Was ist los? Hast du Schmerzen?!«

»Offenbar hat deine Machtquelle langsam genug von mir ... Hör zu, Oz, selbst wenn ich mich gleich auflöse, versprich mir nicht gleich wieder in Selbstzweifel zu versinken. Es gibt einen Weg hier heraus und du kannst-«

Die Welt um sie herum brach zusammen wie ein einstürzendes Kartenhaus. Tiefe Risse fraßen sich durch den Boden und ließen die ganze Stadt erzittern. Der unförmige, schwarz wabernde Himmel ließ schleimartige Fäden auf Gebäude herabfallen und verschlang sie. Alles drohte im Chaos zu versinken und genau in diesem Augenblick wurde der Bändiger gewaltsam aus dem Verstand seines Schülers geworfen. Der Junge blieb allein zurück.

Oz sah verzweifelt zu, wie sein Meister sich vor seinen Augen auflöste. Es sah wie sich seine Lippen weiterbewegten, aber er könnte ihn nicht länger verstehen. Worte ergaben keinen Sinn mehr, seine Ohren klingelten unangenehm wie nach einer Explosion. Aber statt hellem Licht verursachte sie nur Dunkelheit.

Cierian ...

Ob echt oder nicht, sein Meister war verschwunden. Vielleicht hatte er sich das alles nur eingebildet oder seine Verdorbenheit erschuf dieses Trugbild nur um ihn zu quälen und letztendlich zu brechen? Ob eingebildet oder nicht, am Ende war er dankbar, ihm noch einmal begegnet zu sein. Hier war er noch am Leben, in der realen Welt dagegen ...

Nein, was soll das denn jetzt? Cierian hatte ihn angefleht, nicht sofort wieder in Verzweiflung zu ersticken, auch wenn es vermutlich sinnlos und schrecklich naiv von ihm war, wollte er seinem Meister doch ein letztes Mal gehorchen.

Ich soll mich doch an die Menschen erinnern, denen wir bisher auf unserer Reise begegnet sind ...

Also erinnerte Oz sich, an ihr erstes wirres Aufeinandertreffen. An Toivo, der ihn so selbstverständlich zu seinem Schüler erkoren hatte und an Shaes ungeheuren Zorn, als er sie fälschlicherweise beschuldigt hatte an der Vernichtung der Hafenstadt Regis beteiligt gewesen zu sein. Und natürlich an Cierian, der anfangs ihm gegenüber so skeptisch gewesen war und eigentlich nicht die geringste Lust gehabt hatte, sie auf diesem Abenteuer zu begleiten. Seitdem war so viel geschehen ... sie waren Drachen und Vollstreckern begegnet und hatten es sogar gewagt einen der unantastbaren Neun zu berauben. Sie hatten neue Verbündete gefunden und stellten sich gefährlichen Relikten aus der Vergangenheit. Er bereute keine Sekunde, die er mit ihnen verbracht hatte und selbst wenn er von diesem Ende gewusst hätte, wäre er demselben Pfad dennoch mit einem Lächeln auf den Lippen gefolgt.

Egal wie finster es jetzt wurde, die Zeit, die er mit seinen Kameraden verbracht hatte, erleuchtete ihm den Weg - er konnte sie auch jetzt noch an seiner Seite fühlen. Da war ... immer noch ein warmes Licht.

࿇࿇࿇

Schafft es Oz aus seiner eigenen Dunkelheit zu entkommen?

🖤🤭

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