Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

20. Keine Gutenachtgeschichte

Vielleicht war ich nie dazu bestimmt, der Held dieser Geschichte zu sein

Kat erwachte mit schrecklichen Kopfschmerzen und vor Kälte ertaubten Fingern. Ascheregen peitschte ihm unangenehm ins Gesicht.

Wo ...?

Was ...?

Sein Verstand verweigerte ihm, auch nur einen klaren Gedanken zu fassen. Er spürte ein Gewicht auf seinem Rücken lasten und direkt unter sich sah er, wie meterhohe Wellen aneinander krachten.

Wie war das möglich? Träumte er?

Die Wellen kamen näher, er verlor an Höhe.

Allein mit eiserner Willenskraft setzte der Dieb sich auf. Er saß auf etwas, etwas Lebendigem. Einem Drachen.

Plötzlich flammten Erinnerungen auf; er hatte sich auf Ezras Schiff geschmuggelt, um Vale zu befreien ... Doch er war in einen Hinterhalt geraten. Der Vollstrecker Harlyn Ezra war in seinen Verstand gedrungen und hatte ihm eine andere Realität eingeflößt ... Jellys Bomben waren detoniert und ihre Flucht gescheitert, aber dann war dieser Drache aus dem Nichts aufgetaucht und Vale war es im letzten Augenblick gelungen, Ezra zu bezwingen ... Aber was war danach geschehen?

Das Gewicht in seinem Rücken stellte sich als ohnmächtiger Bändiger heraus. Irgendwas sagte Kat, dass dieser Höhenverlust mit jener Besinnungslosigkeit zusammenhing.

Der Drache verlor immer mehr an Höhe.

»Wenn du weiter absinkst, werden die Wellen uns fortreißen«, rief er deshalb in den Sturm. »Du musst unbedingt höher fliegen.«

»Ich nehme keine Ratschläge von dem Mistkerl an, der vorhin noch versucht hat, mich kaltblütig aufzuspießen!«, teilte der Drache ihm daraufhin knurrend mit.

Sie aufgespießt?

Er bemerkte die Stichwunde an ihrer Schulter und erschauderte. Verschwommen konnte er sich entsinnen, selbst dafür verantwortlich zu sein. Eine abscheuliche Macht hatte sich seiner bemächtigt und ihn Dinge tun lassen, auf die Kat selbst keinen Einfluss mehr nehmen hatte können.

»Das war nicht ich«, entgegnete der Dieb. »Ich wollte dir nie wehtun.«

»Ich weiß, anderenfalls würde ich dich wohl kaum durch diesen Sturm schleppen, oder? Davon abgesehen brauche ich dich, um Cierian festzuhalten. Der Kampf gegen diesen Vollstrecker und meine Heilung haben ihn vollkommen erschöpft.«

»Du musst dennoch höher fliegen.«

»Ich versuche es ja!«

Der Drache strengte sich wirklich an, aber auch sie war wohl am Ende ihrer Kräfte angelangt. Ohne Cierians Unterstützung, würde sie nicht mehr sehr viel länger durchhalten.

Kat überlegte angestrengt, doch ohne Magie sah er keine Möglichkeit, um sie auch nur ansatzweise zu unterstützen. Er war zum Nichtstun verdammt.

Doch dann hörte er vollkommen überraschend das Geräusch ihrer Rettung; das Kreischen von Möwen.

»Du hast es gleich geschafft«, schrie er erleichtert. »Wir müssen ganz in Küstennähe sein!«

»Nein, wir müssen weiterfliegen!«

»Was? Nein, wir müssen bei erster Gelegenheit landen! Deine Wunde muss versorgt werden und wer weiß, wie lange Vale-«

»Ich lande aber nicht!«, schnitt das Drachenmädchen ihm bockig das Wort ab.

»Aber wieso nicht?!«

»Weil Oz Cierian unbedingt braucht!«

»Wie meinst du das?!«

»Dieser Lichtbringer hat etwas mit ihm gemacht ... Hat ihn gewaltsam an einen sehr dunklen Ort gebracht und nun ist er dort gefangen und ich konnte nichts ausrichten, um ihn zu helfen! Deshalb musste ich ihn ... dort lassen. Ganz alleine.« Ihre Stimme zitterte. »Wenn Cierian ihn nicht bald findet und ins Licht zurückbringt, wird er ...«

»... fallen«, beendete Kat den Satz. Das war übel.

»Trotzdem müssen wir schnellstmöglich landen. Ihm ist auch nicht geholfen, wenn wir abstürzen und ertrinken.«

»Vielleicht ist er dir egal, Kat Laer, aber mir bedeutet dein kleiner Bruder sehr viel! Ich bin bereit für den Versuch zu sterben!«

»Mein Bruder ist mir keineswegs egal - aber Cierians Überleben ist unerlässlich. Und wie soll er in diesem jämmerlichen Zustand überhaupt für Oz von Nutzen sein? Sei vernünftig und flieg Richtung Küste!«

Das Drachenmädchen knurrte angepisst, doch tief in ihrem Herzen wusste Shae, dass der Dieb recht hatte. Wenn Cierian erwachte, würde er wissen was zu tun war. Darauf musste sie vertrauen!

Also wechselte sie den Luftstrom und machte einen Schwenker. Jeder Muskel in ihrem Körper schmerzte und sie war so unfassbar müde ...

Nur eine kleine Rast um dann würde sie Cierian zu Oz bringen.

»Vorsicht!«

Doch die Warnung des Diebs half nichts mehr, Shae sah die gigantische Wasserwand auf sich zu schwappen und wusste genau, dass sie es nicht mehr schaffen würden auszuweichen.

»Wehe du verlierst Cierian!«, schrie sie und flog gradewegs hinein. Mit dem Kopf zuerst durchglitt sie das eisige Wasser und schoss auf der anderen Seite wieder hervor. Jeder Flügelschlag brachte sie vor Anstrengung an den Rand einer Ohnmacht. Durch die fallende Asche konnte sie Felsenklippen erkennen; das rettende Ufer war ganz nah ...

Ohne Cierians Heilmagie, fühlte sie nur noch Schmerz und Verzweiflung in sich wüten. Die Wunde an ihrer Schulter war wieder aufgerissen und peinigte sie schwer.

So nah ..., dachte sie verzweifelt und begann zu fallen.

Der Drache verlor kurz vor Erreichen des Festlands das Bewusstsein und stürzte haltlos der tosenden See entgegen.

»Verdammt!«

Nichts was Kat unternahm, konnte den Drachen zurückbringen. Jeden Moment würden sie aufprallen und auseinander geschleudert werden - die starken Wasserströmungen sie abwärts drücken und ertränken.

»Tut mir leid, es geht nicht anders«, murmelte Kat bedauernd und drückte seine Finger möglichst brutal in die Stichwunde hinein; der dadurch entstehende Schmerz musste grauenhaft sein und hoffentlich genug, um den Drachen gewaltsam aufzuwecken. Es funktionierte, das Bewusstsein des Drachenmädchens kehrte schlagartig zurück.

»Du musst hochziehen!«, drängte er und die angelegten Flügel des Drachens weiteten sich gehorsam; einzig ihre Klauen schrammten kurz an der Wasseroberfläche entlang; dann gelang es ihr eine Aufwärtswehe zu erwischen und glitt zitternd die letzten Meter hin zur rettenden Küste.

Sich mehrmals überschlagend schlugen sie im nassen Sand auf; Kat konnte spüren wie durch das plötzliche Gewicht des Drachens auf ihm, einige seiner Rippen schwer in Mitleidenschaft gezogen wurden. Hustend und keuchend lag er einen Augenblick still da und starrte in den schwarzen Himmel empor.

»Cierian!«

Der Dieb richtete sich mit schmerzverzerrtem Gesicht auf und blickte hinüber zu dem Drachen, der mit eisernem Willen versuchte, zu dem besinnungslosen Bändiger zu kriechen. Sie schaffte es noch mit der Schnauze seinen Handrücken flüchtig anzustoßen, bevor sie endgültig zusammenbrach.

Kat stand zitternd auf und machte einige schwankende Schritte in ihre Richtung; ihm schwindelnde und es fiel ihm ausgesprochen schwer bei Bewusstsein zu bleiben; die Farben und Konturen seiner Umgebung schienen sich immer mehr miteinander zu vermischen, bis alles in absoluter Finsternis versank.

Cierian schreckte aus der Ohnmacht auf; die Geschehnisse seiner letzten wachen Stunden drangen ihm wie eisiges Wasser ins Bewusstsein und ließen ihn erschaudern. Mühsam versuchte er sich zu orientieren und tastete im nassen Sand umher; berührte ein weiches Schuppenkleid. Shae.

Vorsichtig berührte er ihren Geist, doch der Drache war zu erschöpft, um ihn noch wahrzunehmen. Die Wunde an ihrer Schulter hatte sich überraschend verschlimmert; es wirkte fast so, als ob jemand vorsätzlich darin rumgestochert hätte.

Der einzige Verdächtige, lag ein Stück weiter im Sand. Aber nach Harlyns Tod, sollte Kat vor jeglichem fremden Einfluss befreit worden sein.

Der Bändiger überlegte angestrengt, seine Machtquelle musste sich regenerieren, er konnte also weder auf Heilmagie noch auf seine Knochenhärtung zurückgreifen. Aber wie sollte er Shae anderweitig in dieser Form bewegen?

Sanft streichelte er über ihren Hals. Neben der Asche, trieben auch Schneeflocken durch die Luft, was bedeutete, dass sie die Grenze zu Le-Zith womöglich schon überschritten hatten. Sie mussten unbedingt von diesem Strandabschnitt runter ... Nur wie?

Shaes Geist berührte ihn; ein flüchtiger Stupser, um ihn zu zeigen, dass sie wach war.

Wir haben ein Problem, teilte er ihr mit. Wie froh ich auch bin, dass du deinen ursprünglichen Körper wiedererlangt hast, in dieser Gestalt ist es mir unmöglich dich von hier fortzubringen.

Dann wechsele ich eben wieder zurück in meine menschliche Form, lautete ihre kuriose Antwort.

Kannst du das denn?

Ein Drache kann alles schaffen, solange sein Wille nur stark genug ist.

Kaum hatte sie diese Worte in seinen Verstand eingeflößt, begann die Verwandlung; sie schrumpfte zusammen, Flügel und Schwanz fielen ineinander und lösten sich auf, wie ein Blatt Papier das Feuer gefangen hat. Die Klauen formten sich zu Fingern und Zehen und die weißen Schuppen versanken in der Haut.

Nur das intensive Leuchten ihrer bernsteinfarbenen Augen blieb unverändert, als Cierian plötzlich das nackte Mädchen im Arm hielt.

»Selbst für eine kleine Rarität wie dich, war das sehr beeindruckend«, murmelte er anerkennend. Er riss sich den Ärmel ab und verband damit behelfsmäßig Shaes Schulter.

Cierian ... etwas Schreckliches ist vorgefallen ... Oz... du musst unbedingt zu ihm, bevor ... Die Verbindung riss abrupt ab und Shaes Kopf sackte zur Seite.

Das klang gar nicht gut.

»Kat! Kat, komm zu dir, wir müssen hier weg!«

Der Dieb regte sich und öffnete die Augen.

»Komm schon, reiß dich zusammenreißen und krieg gefälligst den Arsch hoch!«

»Hör auf mit dem Geschrei, ist dir nicht klar, dass wir mitten im Feindesland gestrandet sind?«

»Also wenn du mich belehren kannst, kannst du auch aufstehen«, schloss Cierian sarkastisch. »Die Frage ist nur, wo genau wir eigentlich sind ...«

»Die Gebirgskette hinter uns lässt darauf schließen, dass uns ungefähr noch zwei Tagesmärsche von Kerr trennen«, vermutete der Dieb und drückte sich wacker aus dem nassen Sand auf. »So nah an der Hauptstadt dürfen wir uns keine Fehler erlauben.«

Nur zwei Tagesmärsche ...

So nah war Cierian Kerr schon seit Jahren nicht mehr gekommen und die Umstände konnten kaum schlechter sein; nirgendwo anders in Nemerits gab es strengere Kontrollen; Fremde ohne entsprechende Einreisegenehmigungen wurden sofort in Gewahrsam genommen und einer strengen Befragung unterzogen. Kat und er selbst gehörten ohne Frage zu den gesuchtesten Verbrechern des Kontinents und Shae war allein wegen ihrem auffälligen Erscheinungsbild verdächtig.

»Folge mir«, verlangte Kat. »An küstennahen Gebieten wie diesem, gibt es immer auch das ein oder andere Schmugglerversteck.«

Cierian hob Shae auf und folgte dem Dieb, der sofort die steilaufragende Felswand anvisierte; schwer keuchend tastete er sich an dem dortigen Felsen entlang und schien eine Art Eingang zu suchen. Cierian sah ihm zweifelnd zu; er konnte nichts außer nacktem Stein erkennen, dann war der Dieb einfach verschwunden.

»Kat!«

Er hastete zu der Stelle, wo er eben noch gestanden haben musste, doch es war als hätte ihn der Erdboden verschluckt.

»Komm endlich«, verlangte seine kratzige Stimme, die direkt aus dem Inneren des Felsens zu dringen schien.

»Wenn du mir noch verrätst, wie ...?«

Eine Hand schoss aus dem Stein hervor und packte ihn am Arm; er folgte dem Zug und glitt durch die Steinwand. Ein Tarnzauber, erkannte Cierian verblüfft. Er musste ähnlich wie die Tarnumhänge des Schmugglerrings aus Petyr funktionieren, um der Registratur außerhalb der Stadtmauern zu entgehen.

Durch einen schmalen Spalt gelangten sie in den Schmugglerunterschlupf; im Zentrum der Höhle gab es eine Feuerstelle; ein kleiner Holzstapel, Strohmatten und ein Fass mit Trinkwasser gehörten ebenfalls noch zur mageren Ausstattung. Das Wasser schmeckte abgestanden, aber für ihre ausgetrockneten Kehlen war es eine Wohltat.

Cierian betete Shae vorsichtig auf eine der Matten, zwischenzeitlich begann Kat eilig das Feuerholz zu stapeln. Es war sehr kalt und ihr Atem zeichnete sich weiß in der Luft ab. Bald brannte ein kleines Feuer und spendete ihnen die so dringend benötigte Wärme. Schweigend streckten sie die erkalteten Hände den züngelnden Flammen entgegen.

Cierian sorgte sich um Oz. Eskil ... mögen die Sieben dir gnädig gestimmt sein, denn wenn du meinen Schüler aus Forschungsobjekt für eins deiner kranken Experimente missbrauchst hast, wirst du ihnen sehr viel früher gegenüberstehen als dir wahrscheinlich lieb ist.

»Was denkst du, wird sie es schaffen?«, unterbrach Kat ihn unhöflicherweise während seinem Racheversprechen und riss ihn mit seiner Frage zurück in den Moment. Na sieh an, da hat wohl jemand fast sowas wie ein schlechtes Gewissen ...

»Shae ist viel zäher, als sie aussieht und sie besitzt die Heilkräfte eines Drachens«, antwortete er und starrte unverwandt in die Flammen. »Ich bin mir sicher, dass ihre Wunde in einigen Tagen vollkommen geheilt sein wird.«

»Und sie kann jetzt gewollt zwischen ihren beiden Formen wechseln?«, fragte der Dieb nachdenklich. »Ein mächtiger Vorteil.«

Wahrscheinlich ging er im Kopf bereits mögliche Variationen durch, wie diese Fähigkeit am Effektivsten gegen Le-Zith Schreckensregime eingesetzt werden könnte.

»Es scheint so«, meinte Cierian immer noch abwesend.

»Nur scheint Oz bei der Bewältigung seines Problems nicht so erfolgreich gewesen zu sein. Kurz vor unserer ungemütlichen Landung, hat dieser Drache angedeutet, er wäre an einem finsteren Ort gefangen. Was glaubst du, könnte sie damit gemeint haben?«

»Dass dein Bruder ohne Rückfahrtschein im finstersten Eck seiner Seele festhängt«, versetzte Cierian mit echter Besorgnis in der Stimme. »Eskil ist es wohl gelungen gewaltsam eine Verbindung herzustellen, doch irgendwas innerhalb seiner Machtquelle scheint Oz unermüdlich abzustoßen. Was ziemlich seltsam ist, normalerweise können diese Biester es kaum erwarten sich in den Verstand ihres Anwenders einzunisten. Er ist mächtig, ja, aber diese beharrliche Unstabilität in ihm bereitet mir sorgen. Es ist, als wäre sie gar kein richtiger Teil von ihm, sondern würde ihn nur als eine Art Zwischenwirt verwenden. Aber ... bis vor kurzem hätte ich sowas nie für möglich gehalten.«

Seufzend fuhr Cierian sich über die Augenlider und blickte anschließend sein Gegenüber scharf an. »Also wenn du mir irgendetwas darüber sagen kannst, wäre jetzt ein guter Zeitpunkt.«

Kat schwieg zunächst und starrte in die Flammen. »Du würdest mir nicht glauben.«

»Stell mich auf die Probe«, verlangte Cierian fordernd.

Der Dieb schwieg erneut, was Cierian rasend machte: »Wenn du nicht gleich die Zähne auseinanderbringst, dann ...«

»Was hältst du von Oz' magischen Fähigkeiten?«

»Was meinst du?«

»Ist dir, abgesehen von der Unstabilität, nichts ... aufgefallen?«

Diesmal war Cierian es, der schwieg.

Ja, bei diesem Jungen lag so einiges im Argen - Oz' magischem Potenzial nach müsste seine Ausbildung schon um einiges fortgeschrittener sein - trotzdem steckte er noch in den simpelsten Grundlagen fest. Anfangs hatte er noch angenommen, dass Oz eben ein langsamer Lerner war, doch seit einer Weile wurmte ihn dieser Zustand zunehmend.

»Wenn du etwas weißt, raus damit.«

Sein Gegenüber musterte ihn abschätzend.

»Verdammt Kat! Ist dir eigentlich klar, wie ernst die Situation ist? Was es bedeutet, eine unstabile Verbindung zu seiner Machtquelle zu haben? Es ist, als würde man den eigenen Verstand häuten. Was glaubst du, wie lange er diesen Zustand aushält? Also wenn du eine Ahnung hast, warum sein Verstand und seine Machtquelle sich gegenseitig so sehr hassen, bei den Sieben, dann musst du es mir sagen.«

»Es geht um unsere Mutter.«

»Eure Mutter?«, echote Cierian verständnislos.

»Sie stand kurz vor dem Fall - ihr kompletter Verstand war bereits zerbröckelt und ...« Kat brach ab und fasste sich an den Hals.

Cierian rutschte näher, ohne ihn zu berühren. »Und?«

»Es gab noch einen weiteren Grund, warum ich Oz nach Petyr verfrachtet habe - womöglich ist er es wirklich ...«

»Ist er was?«

»Der Auserwählte.«

Einen Moment überlegte Cierian, ob Kat ihn verkohlte. So ein abgedroschenes Ammenmärchen konnte er doch unmöglich für bare Münze nehmen. Dafür war der Dieb viel zu klug.

»Ich weiß«, sagte Kat, als hätte er Cierians Gedanken erraten. »Aber du warst nicht dabei als er es getan hat.«

»Es?«

»Er hat sie verbrannt. Es war, als hätte er in ihrer Brust ein Feuer gelegt, ihr Blut in kochende Lava verwandelt. Glaub mir, wenn du deine Mutter jemals so hättest schreien hören, würdest du mich jetzt nicht so ansehen.«

Der Bändiger runzelte die Stirn.

»Ich lüge nicht, er kann ... andere von innen heraus schmelzen; ich hab' es mit eigenen Augen mitangesehen. Ich habe noch nie von einem anderen Magier gehört, der über solch zerstörerische Macht verfügt ... Das muss doch etwas bedeuten.«

»Ja, es bedeutet, dass irgendjemand an Oz Machtquelle rumgepfuscht hat«, vermutete Cierian angewidert. »In den letzten Jahren vor Astrias Fall wurde ... eine Gruppe von Experten damit beauftragt, die letzte und wie du schon sagtest, zerstörerischte Fähigkeit der Drachen zu kopieren; den Feueratem. Wer weiß schon, ob bei Astrias Auslöschung auch sämtliche Unterlagen dieses fragwürdigen Experiments mit vernichtet wurden? Gut möglich, dass sie genau wie Miras Forschungstagebuch auf dem Schwarzmarkt gelandet sind. Die eigentliche Frage ist, warum Oz selbst davon nichts weiß. Entweder wurden seine Erinnerungen durch einen fähigen Bändiger überschrieben oder es geschah noch im sehr jungen Kindesalter.«

Er sah Kat aufmerksam an. Der Dieb wirkte abwesend und strich sich wie in Trance den Hals hinab.

»Du musst mir ganz genau erzählen, was damals passiert ist, Kat. Oz Leben könnte davon abhängen.«

»Na schön«, willigte der Dieb vorsichtig ein und begegnete endlich offen Cierians Blick. »Aber das wird keine angenehme Gutenachtgeschichte werden.«


࿇࿇࿇


Im nächsten Kapitel gibt es einen kleinen Rückblick, aber Vorsicht, es wird wie angekündigt keine Gutenachtgeschichte ...

Hoffe dennoch ihr freut euch darauf bald Mini-Kat und Mini-Oz kennenzulernen🤭❤️

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro