Nine
Harry
Die Erkenntnis, dass Alistair über meine Liaison mit seiner Tochter Bescheid wusste, lag mir die ganze Zeit schwer im Magen. Er rückte nicht mehr der Sprache heraus, woher er diese Information bezog, sondern ließ uns beide im Ungewissen.
So lange ihn und mich der große Ozean trennte, fühlte ich mich noch einigermaßen wohl. Dennoch sah ich meiner Rückkehr nach England mit gemischten Gefühlen entgegen.
Und diese kam schneller als gedacht.
Nie hätte ich damit gerechnet, dass wir so Knall auf Fall unsere Zelte in New York abbrechen würden, aber unser Klient, den wir beschützen sollten, war mit allen Wassern gewaschen. Er hatte quasi die Mafia verarscht, worüber ich nachträglich noch lachen musste.
Ich freute mich wirklich auf England, auf Maggie, darauf meine Eltern mal wieder zu sehen und vor allem über die Tatsache, dass sich mein Patenkind nebst Familie nun in Sicherheit befand.
Die Wiedersehensfreude zwischen Maggie und mir gestaltete sich wie zu erwarten überschwänglich. Sie übernachtete in meiner Wohnung und wir schmiedeten erneut Pläne für ein gemeinsames Apartment.
„Dad hat gesagt, er kennt jemanden, der eine freie Wohnung zu vergeben hat", klärte Maggie mich auf. „Die mögen auch Polizisten."
Grinsend erwiderte ich: „Und wie sieht es mit Grundschullehrerinnen aus?"
Lachend pikste sie mich in die Seite. „Du kommst immer auf Ideen, Pookie."
Diesen albernen Spitznamen würde ich wohl niemals mehr loswerden. Hauptsache sie verwendete ihn nicht vor unseren zukünftigen Kindern, vorausgesetzt wir würden welche bekommen. Ich hätte am liebsten einen Jungen und ein Mädchen gehabt, den Jungen natürlich zuerst, damit er auf seine kleine Schwester aufpassen konnte. Aber man musste wohl nehmen, was man bekam und Umtauschen war nicht.
Seufzend kuschelte sich Maggie an mich, ihre Körperwärme zu spüren, war unglaublich schön. Nach der langen einsamen Zeit in New York war ich echt auf Entzug. Aber nicht nur ich.
Unmissverständlich gab Maggie mir zu verstehen, nach was ihr zumute war, indem sie begann, mein neues rosafarbenes Hemd aufzuknöpfen. Ich hatte das Teil in New York, im Macy's erstanden, einer bekannten und beliebten Kaufhauskette. Das Muster, große lila Pusteblumen, stach mir sofort ins Auge und demnach musste ich das Hemd kaufen, koste es, was es wolle.
„Pookie, auch wenn das Hemd wunderschön ist, es muss nun weichen", säuselte Maggie mir ins Ohr.
Dagegen hatte ich rein gar nichts einzuwenden. Der fruchtige Duft ihres Shampoos kroch in meine Nase, als ich einen Kuss auf ihr Haar platzierte. Maggies Hände rutschten tiefer. Sie machte Anstalten, mir das Hemd auszuziehen, weshalb ich mich ein wenig aufrichtete, damit sie es einfacher hatte. Mit freiem Oberkörper saß ich nun vor ihr, genoss es, wie sie ihre zarten Hände über meinen Brustkorb wandern ließ, um diese dann langsam in Richtung meiner Jeans zu bewegen.
Ehe ich mich versah, hatte sie den Knopf geöffnet und machte sich nun am Reißverschluss zu schaffen. Schließlich erhob ich mich, damit sie das Kleidungsstück herunterziehen konnte. Sie zog mir die Socken gleich mit aus, sodass ich nur noch in meiner Boxershorts da stand.
„Wie sieht es denn mit dir aus, Liebes? Brauchst du auch Hilfe beim Ausziehen?"
Schnell umschlangen meine Arme ihren Körper, Maggie lachte, als ich ihr den Pulli über den Kopf streifte und ihren Hals überall mit kleinen Küssen bedeckte.
Ihr Körper drängte sich mir entgegen und als ich meine Hände auf ihre prallen Hüften legte, flüsterte sie mir etwas ins Ohr.
„Bitte heute keine Handschellen, ich möchte nicht schon wieder einer deiner Kolleginnen begegnen."
„Ich weiß jetzt aber, wo ich die Schlüssel hingetan habe", raunte ich ihr zuversichtlich ins Ohr.
„Das ist egal."
„Gut, was willst du dann? Die Schusssichere Weste oder den Schlagstock?", ließ ich ihr die Wahl.
„Deinen Kolben, Harry", kam es lasziv zurück.
„Das lässt sich machen."
Ruck zuck zog ich ihr die Jeans vom Leib, die Unterwäsche flog gleich hinterher. Dann hob ich Maggie hoch, um sie ins Schlafzimmer zu tragen.
Wir landeten auf dem weichen Bett, Maggie gab ein Quietschen von sich, welches sich jedoch zusehends mehr in ein Stöhnen verwandelte, als ich ihre Brüste mit den Händen umgriff. Gott sei Dank besaß ich große Hände, sonst würde ich echt ein Problem haben, den Maggie war mit einer tollen Oberweite gesegnet. Ich liebte ihren weichen Busen, der sich trotz seiner Fülle schön straff anfühlte. Genauso, wie ich es präferierte.
Nachdem ich mich von der störenden Boxershorts befreit hatte, konnte es richtig zur Sache gehen. Das liebte ich so an Maggie, sie war keines dieser zarten Püppchen wo man Angst haben musste, dass man sich bei jedem Stoß blaue Flecken holte.
Schnell griff ich nach dem Kondom, fummelte es aus der kleinen Verpackung und prompt sagte Maggie: „Darf ich es über den Kolben ziehen?"
„Aber natürlich, Liebes", grinste ich sie an.
Lässig rollte sie das Gummiteil über meine Erektion, dich man wirklich mehr als deutlich sehen konnte und kurz darauf drang ich in sie ein. Ich liebte es, sie auszufüllen, das Zittern ihres Körpers zu spüren, der sich in perfektem Einklang mit meinen Bewegungen befand. Es war ein berauschendes Gefühl.
So berauschend, dass ich zunächst gar nicht merkte, dass irgendetwas anders war als sonst. Erst als ich mich aus Maggie herauszog, sah ich die Bescherung. Das Kondom war an der Seite aufgeplatzt.
„Oh Shit!", stöhnte ich erschrocken.
„Was ist denn los, Harry?"
„Das Kondom, es hat einen Riss! Scheiße! Dein Vater bringt mich um!"
„Oh mein Gott! Echt?"
„Ja, ich mache keine Scherze!"
Mit einem entsetzen Gesichtsausdruck setzte Maggie sich auf, um den Schaden zu betrachten. „Was machen wir denn nun?" Verzweifelt fuhr sie sich mit einer Hand durch ihr schulterlanges Haar.
„Ich habe keine Ahnung", gestand ich freimütig. Die Sache war passiert, wir konnten das nicht mehr rückgängig machen.
„Nun ja", seufzte Maggie, „besser dein Samen, als der eines Kriminellen."
Fassungslos starrte ich meine Freundin an, musste ihr jedoch irgendwie Recht geben. Wenn sie sich hätte von diesem Kriminellen schwängern lassen, wäre Alistair total ausgetickt. Trotzdem milderte dieser Gedanke meine Ängste nicht, was ich im nächsten Satz zum Ausdruck brachte.
„Wir haben nicht mal eine eigene Wohnung und ich weiß immer noch nicht, was dein Vater von unserer Beziehung hält."
Vor Aufregung wurde mir fast schlecht. Morgen würde ich Alistair zum ersten Mal nach langer Zeit im Präsidium sehen. Ich hatte riesen Schiss davor.
~~~
Mit gemischten Gefühlen betrat ich am Morgen das Büro. Außer Briana war noch keiner anwesend, doch sie ließ mich wissen, das Alistair bereits zugegen sei und mich zu sprechen wünschte. Na super!
Als ich die Türklinke zur Höhle des Löwen hinunterdrückte, dachte ich unweigerlich an das gerissene Kondom. Er würde mich steinigen, wenn er das jemals erfuhr und mich für total unfähig halten.
„Guten Morgen, Harry, setz dich doch", begrüßte Alistair mich freundlich.
Ich leistete seiner Aufforderung Folge, während mein Herz in die Hose sackte.
„Nun, da Maggie heil aus New York zurückgekommen ist, brauchst du dir keine Gedanken zu machen, mein Junge. Du bleibst selbstverständlich am Leben."
Da ich nicht wusste, was ich erwidern sollte, nicke ich einfach.
„Du fragst dich sicher, wie ich an die Information gekommen bin, dass Maggie sich bei dir aufhält", fuhr er fort, was ich mit einem „Ja, das tue ich", kommentierte.
Ich war echt gespannt wie ein Flitzebogen. Aber unser Boss war immer für eine Überraschung gut. Dass es sich aber um eine handelte, die mich aus den Socken haute, damit rechnete ich nicht.
„Nun, es gibt das etwas, was sich auf meinem Handy befindet. Eine Art App. Wir mussten das Programm vorher testen, bevor Seth es an Sophia und Liam weitergeben konnte, um es Niall aufs Handy zu spielen, damit wir immer wussten, wo er sich aufhielt. Genau so etwas hat Maggie auf ihrem iPhone."
Meine Kinnlade klappte nach unten. Natürlich! Warum hatte ich nicht daran gedacht? Alistair gelangte vermutlich mit Leichtigkeit an das Handy seiner Tochter und dass dieses Programm existierte, wusste jeder in unserem Team. Er konnte also ganz genau sehen, wo Maggie sich aufhielt und vor allem wie lange.
Da ihm meine Adresse in London geläufig war und er auch jene in New York gekannt hatte, wusste er sehr genau, wo sein Töchterchen sich herumtrieb. Spätestens seit Seth dieses Programm erfunden hatte. Auf der einen Seite hatten wir einen großen Nutzen davon, auch für zukünftige Fälle, auf der anderen Seite verfluchte ich es gerade.
Ich hätte mir über meine eigene Dummheit in den Arsch beißen können! Allerdings löste das meine Probleme nicht.
„Ähm, also", stotterte ich etwas unbeholfen. „Wie du ja weißt, wollen wir zusammenziehen. Es ist mir also Ernst mit Maggie."
Der kleine dicke Mann betrachtete mich genau. „Das weiß ich, Styles. Ansonsten hätte ich dir schon längst das Fell über die Ohren gezogen."
In dieser Sekunde fiel mir ein Stein vom Herzen, jedoch tauchte die letzte Nacht plötzlich in meinem Gedächtnis auf. Würde Alistair noch immer so freundlich zu mir sein, wenn Maggie tatsächlich schwanger war?
Er musste mich doch für einen kompletten Vollidioten halten, wenn sie ihm erzählen würde, wie das zustande gekommen war.
Warum passierten eigentlich immer mir solche Missgeschicke?
Verzweifelt verließ ich am Abend das Büro. Die nächsten Tage würden die schlimmsten meines Lebens werden. Wenn Maggie ihre Periode nicht bekam, war ich geliefert. Mir ging jetzt schon der Arsch auf Grundeis.
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Was mag wohl jetzt passieren? Denkt ihr, Maggie ist wirklich schwanger geworden?
Danke für die vielen Kommentare und Votes zum letzten Kapitel :) Es ist immer herrlich, diese zu lesen.
Das nächste Update kommt am 29.01.2017.
LG, Ambi xxx
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