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Kapitel 52

[Der letzte Erbe]

~Deine Freunde werden dich im Stich lassen, deine Feinde dich in die Knie zwingen. Aber wer bleibt, ist die Familie ~

Casmiel schreckte aus dem Schlaf. Er hatte sich von dem Ort des Geschehens entfernt und war wohl aus Schmerz, Trauer und Leid zusammengebrochen. Nun lag er in einer Gasse, einer dreckigen Gasse, die kein besonders netter Ort war. Seine Kleider waren verschmutzt, seine Haare ein Desaster und er sah einfach nur schrecklich aus, auch wenn man noch immer sehen konnte, das sich unter all dem ein wunderschöner Mann verbarg.

Doch sein Aussehen interessierte ihn nicht. Er wollte nicht gut aussehen, er wollte nur eines. Eirene zurück in seine Arme schließen.

Cas sah an sich herab. Seine Hände waren noch immer rot, von dem Blut, das Eirene verloren hatte, während er verzweifelt auf ihre Wunde gedrückt hatte und der Ort schien sich kurz zu verändern. Er war wieder da. Dort, wo Eirene gestorben war und er kniete vor ihrer Leiche.
Mit einem festen Blinzeln kam er wieder zurück in die Realität und musterte seine Hände erneut. Das Blut war getrocknet, die Tat schon längst vollbracht und nun zierte auch noch Dreck seine einst manikürten Fingernägel. Jetzt waren sie unterschiedlich lang, ein paar waren abgebrochen, andere wuchsen noch immer. Sie sahen einfach nicht mehr so schön aus wie damals, aber was erwartete man schon von einem Reisenden, der gerade eben noch versucht hatte sich selbst zu erschießen?

Er lehnte sich an die Wand zurück und starrte in den grauen Himmel. Die Regenwolken waren wohl gerade dabei, vorüber zu ziehen aber Cas wusste, das nach diesem Regen der Schnee recht bald kommen würde. Er musste schnell zu den anderen. Das hatte er Cassiopeia versprochen und er versprach es gerade Eirene.

Cas hatte sein Versprechen vergessen, als er diesen Mann mit seinen bloßen Händen umgebracht hatte. Es war eine Tat der Leidenschaft gewesen und erschreckenderweise hatte es sich verdammt gut angefühlt, als Cas bemerkt hatte, das sein Leben langsam, mit jedem weiteren Herzschlag, versagte und wie ein Blatt verdorrte.

Alles brach zusammen. Alles. Er hatte so viele Versprechungen gegeben, die meisten an sich selbst aber die meisten davon hatte er gebrochen.
Er hatte geschworen niemals jemanden mit seinen eigenen Händen zu töten, damit er nicht so ein Monster wurde, wie sein Vater eines war, aber jetzt hatte er es getan. Er hatte seinen ersten Menschen ermordet und wenn es nach seinem Vater ginge, wäre dies ein Grund zu feiern. Aber Cas war nicht sein Vater, der wollte das er genauso wurde wie er. Er wollte anders sein, kein Monster, das nur tötete, weil er die Macht dazu hatte.

Mit einem Mal schien seine Illusion, anders zu sein, zu zerfallen. Er war genauso wie sein Vater. Ein charmanter Mistkerl, der seine Macht nur ausnutzte und nicht damit umgehen konnte. Jemand, der keine Liebe empfand, der niemals wissen würde, wie sich ein Kuss oder gar eine Umarmung anfühlen würde. Nein. Er würde für immer unwissend bleiben, weil er so geboren war. Casmiel war ein Tripe. Familie war alles, doch er war ein Verräter und hatte sie im Stich gelassen.

„Oh gut. Du bist also endlich wach" meldete sich plötzlich eine Stimme und Casmiel öffnete seine Augen. Das war nicht möglich. Sie war doch gestorben. Sie konnte nicht hier sein, bei ihm und ruhig sprechen, als wäre es vollkommen normal. Es war nicht möglich.

„Komm, Cas. Wir müssen weiter. Schließlich wolltest du doch unbedingt zu Theseus" meinte sie nur amüsiert während sie ihn fröhlich anlächelte.
Es konnte nicht real sein, aber vor ihm stand sie. Eirene Helenko. Die, die Casmiels Herz gestohlen hatte.

„Ei...eirene?" fragte er sprachlos. Seine Stimme war nur ein sanftes Hauchen, als könnte er es noch immer nicht glauben, das sie da war. Aber diese schokoladenfarbene Haut, ihre schwarzen Locken, die wild gelockt waren und ihr bis zur Hüfte fielen. Diese besonderen ebenso dunkelbraunen Augen, die an bittere Schokolade erinnerten, an Zuhause. Die diese unfassbare Ausstrahlung hatten, als würden sie alles mit neuer Energie füllen.

„Ja, so heiße ich wohl. Ist alles okay?" fragte sie erneut während sie sich zu ihm runter beugte und sanft seine Wange angriff. Ihre Hand war eiskalt und kurz erinnerte sich Casmiel an die Kälte ihrer Leiche, als er es war, der über ihre Wange gestrichen hatte.

„Wie...was...wie...?" stammelte er nur zweifelnd. Er zweifelte nicht an Eirene, schließlich konnte er ihre Hand deutlich auf seiner Wange fühlen und sie sehen. Es war nicht so, als würde er mit Dolores sprechen. Es war, als wäre Eirene wirklich da. Sie musste es sein.

„Cas. Rede mit mir. Was ist denn nur los? Du bist so bleich, bist du krank?" fragte sie und fühlte sofort an seiner Stirn ob sie heiß war und erneut durchfuhr diese unendliche Kälte seinen Körper.

„Mir...mir geht es gut. Ich muss...nur schlecht geträumt haben" stotterte er immer noch unsicher bis er sich an seinen letzten Traum erinnerte.
Das war das letzte mal gewesen, als er wirklich geschlafen hatte. Er hatte geträumt das Eirene starb und er auch. Die Leiterin hatte ihn erschossen und auch Eirene aber am Ende war es ganz anders gewesen. War es dieses Mal etwa auch so gewesen? Hatte Cas sich nur getäuscht und einen schrecklichen Alptraum gehabt? Hatte er nur geträumt das Eirene starb, hatte er nur seine größte Angst erlebt?

„Gehen...gehen wir am besten" meinte er nur leicht nickend, als er sich hochhievte und in Eirenes erleichtertes Gesicht sah. Ein leichtes, zartes Lächeln zierte ihre schönen, vollen Lippen und sofort kribbelte Casmiels Bauch vor Freude. Ihr ging es gut, er hatte sich ganz umsonst diese schrecklichen Gedanken gemacht.

„Ich wollte mich bei dir bedanken, Casmiel. Du hast mir mein Leben gerettet auch wenn du ihn umbringen musstest" erwiderte sie nur etwas leiser und sie wandte ihren Blick kurz gen Boden zu.
„Er hat direkt auf mich gezielt, ich hatte eine solche Angst, aber du hast es geschafft ihm die Waffe abzunehmen und hast ihn erschossen. Dir hat es so leidgetan..." erinnerte sie sich zurück und Casmiel nickte bitter. Er hatte es also doch getan. Er hatte jemanden umgebracht und das vollkommen wissentlich.

„Eirene? Können wir, bevor wir zurück zum Widerstand gehen, noch bei jemand anderes vorbeisehen?" fragte Cas sie noch und seine dunkelblauen Augen richteten sich direkt auf sie.

Er sah flehend aus, wie ein Welpe der einen Knochen wollte, der ihm gerade direkt vor die Nase gehalten wurde. Normalerweise konnte man in Casmiels Augen nicht den Hauch eines Gefühls sehen, aber nun schien es nicht anderes zu geben. Er vertraute Eirene, er vertraute ihr sein wahres Gesicht an und dieser Vertrauensbeweis war mehr als ein Ring oder gar ein Versprechen, es war ein Zeichen, das Casmiel ehrlich zu ihr war und diese Ehrlichkeit wollte er ihr zeigen mit allen Mitteln, die er entbehren konnte.

„Natürlich. Ich hoffe nur du brauchst nicht allzu lange, Cas. Schließlich muss es wirklich dringend sein, das du Theseus sehen musst, wenn du dafür sogar deine Schwester zurücklässt, die du seit Jahren nicht gesehen hast" meinte sie nur schulterzuckend, als wäre es vollkommen normal für Cas von seinem Plan abzuweichen.

Das war es nicht, aber er legte all sein Vertrauen und all sein Wissen in Eirene, denn sie war sein Anhaltspunkt. Sie war die Person, die ihn aufrecht hielt, während alles andere versuchte ihn auf den Boden zu drücken, ihn unschädlich zu machen. Er war eine Gefahr für alle, das wusste er, aber er musste nur lernen diese Gefahr zu bändigen. Dann wäre er unschlagbar und zugegeben auch unfassbar nervig für seine Gegner. Doch das war sein Ziel. Er wollte der beste sein, der aller beste und das konnte er nur erreichen, wenn er seine Abstammung akzeptierte. Er musste zurück zum Ursprung...

Die massiven Türen aus edlem Eichenholz wurden aufgestoßen und Charon blickte überrascht auf. Er riss die Augen etwas auf, als er sah, wer seine Türe geöffnet hatte. Es war niemand anderes als sein Sohn.

Selbst blutüberströmt, dreckig und nicht gerade so edel, wie Charon es ihm beigebracht hatte, trat er in sein Arbeitszimmer ein und strahlte eine unfassbare Energie aus, als könnte er allein durch seine Anwesenheit alle schlagen. Das gefiel Charon, denn genau diese Ausstrahlung sollte in wahrer Geschäftsmann tragen. Kalt. Unnahbar. Die perfekte Fassade auf einem perfekten Gesicht.

„Casmiel Aradeon Tripe. Du bist nicht tot, wie ich sehe" stellte er nun ruhig fest, auch wenn er in seinem Kopf irgendwelche Wege zu finden versuchte, wie Casmiel aus dem Reich der Toten entstiegen war...außer die Leiterin hatte ihm nicht die ganze Wahrheit erzählt.

„Vater. Es ist...lange her" erwiderte er nur kühl und Charon setzte ein leichtes, charmantes Lächeln auf, das dem seines Sohnes so unglaublich ähnlich sah. Kein Wunder, Charon hatte es ihm beigebracht, wie sein Vater es auch ihm beigebracht hatte.
Diese gleichgültige Miene, die die Menschen dennoch beruhigte und irgendwie auch imponierte. Diese Miene, die keinerlei Informationen an die Außenwelt dringen ließ. Diese Miene, die die Gedanken vor allem und jedem verschloss.

„Ich dachte schon ich sehe dich nie wieder in ganzen Stücken aber hier bist du. Lass dich ansehen, du bist wirklich zu einem Mann geworden. Ein stattlicher noch dazu. Aber dennoch hast du es geschafft die ganze Welt gegen dich aufzubringen und auch noch sie glauben zu lassen, du wärst Krähenfraß. Setz dich, deine Geschichte interessiert mich" meinte der ältere Mann nur noch immer gelassen und vollkommen kalkulierend, als würde er Casmiels Schritte genauestens beobachten und analysieren. Als würde er versuchen in diesen dunkelblauen Augen ein Zeichen zu finden, was er hier tat.

„Ich...ich habe wirklich viel erlebt. Bin zwei, drei oder vielleicht sogar fünf Mal fast gestorben, habe zwei Mal einen mir wichtigen Menschen verloren und werde langsam wahnsinnig" er lachte bitter auf, als wäre es kein Witz, das er langsam den Verstand verlor. „Ich habe mit Geistern gesprochen, besser gesagt mit Cassiopeia, habe neue Narben erhalten, mein ganzes Kraftpotenzial erkannt und auch endlich gefunden wer ich wirklich bin und das alles in nicht einmal zwei Tagen. Also ja...ich denke ich habe viel erlebt aber das wichtigste ist, das Ergebnis dieser langen Reise" erzählte und bei ein paar Informationen musste Charon ihn verwirrt mustern und diese Worte ein zweites Mal in seinen Gedanken abspielen, weil es so absurd war.

„Vater" sagte er und seine dunkelblauen Augen lösten sich vom Boden um in die beinahe identischen seines Vaters zu sehen, „Ich bin ein Tripe. Ich kann meine Gene nicht verändern, meine Abstammung. Meinen Nachnamen könnte ich zwar ändern, aber leider bin ich durch diesen nun schon so bekannt geworden. Ich bin Casmiel Aradeon Tripe und ich gehöre zu dieser Familie, denn Familie ist alles" sagte er nur als wäre es eine Feststellung, aber dann wanderte sein Blick wieder herum und er lachte spöttisch auf.
„Das habe ich geglaubt. Diese Worte stammen von dir. Familie ist alles. Ja. Unsere Familie würde einen Killer beauftragen wenn mir auch nur ein Haar gekrümmt werden würde aber das brauche ich nicht. Denn ich werde demjenigen, der mir Schmerzen zufügt, selbst die Kehle durchschneiden und ihm beim verbluten zusehen. Wie jeder einzelne Tropfen Blut aus dessen blassen Körper fließt. Also nein. Ich werde mich von der Familie Tripe lossagen. Du bist mein Vater, dagegen kann ich nichts tun, aber ich werde nicht mehr zu dir gehören. Ich werde nicht mehr deine Puppe sein, die du so geschickt spielst. Ich bin nicht mehr deine Schachfigur, die du verschieben kannst. Ich bin meine eigene Armee, mein eigenes Spiel und ich werde dich verschlingen, Vater"
Cas stellte seine Hände am Tisch ab, seine Augen musterten Charon kalt, genauso kalt, wie er Ryan angesehen, als er dessen Kehle zugedrückt hatte.

Stille. Charon erwiderte nichts. Er schien zu überlegen, schließlich war sein nächster Schritt von Bedeutung und er durfte keine Fehler machen. Die Perfektion der Tripes war ihr oberstes Privileg und eine fehlerhafte Entscheidung konnte alles zu Nichte machen.

„Gut, mein Sohn. Ich habe dich zu einem abhängigen, starken Mann erzogen und du zeigst mir gerade dein Potenzial als Familienoberhaupt" meinte Charon nur kühl und er nickte Casmiel nur zu.

„Oh nein, Vater. Du hast mich zu deinem schlimmsten Alptraum erzogen und ich werde es sein, der dir eine Klinge in dein kaltes Herz aus Stein rammt. Ich werde es sein, der deine blutige Leiche verursacht und ich werde es sein, den du dein Schicksal nennst. Du wirst sterben, Charon Tripe und das durch die Hand deines einzigen Sohnes. Das ist mein oberstes Privileg" schwor Casmiel nur monoton und er setzte sein typisches charmantes Lächeln auf, nickte seinem Vater zu und drehte sich elegant auf seinem Absatz um, um zu gehen.

Doch bevor er aus den riesigen Toren schritt, blieb er stehen und atmete noch einmal tief durch.
„Du hast starke Feinde, aber hättest du jemals damit gerechnet das dein Sohn dein stärkster wird?" fragte er ihn dann noch bevor er die Tore hinter sich zuschlug und seinen Vater alleine ließ. 

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