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Kapitel 5

[Nicht heute]

Cas saß alleine im hohen Gras auf der Lichtung.
Alle Lichter waren gelöscht, nur das Zirpen der Grillen erfüllte die lauwarme Nacht und das leise Schnarchen der anderen Rebellen. Sonst war es still. Vollkommen still.

Er legte sich hin, beobachtete die klaren Sterne, die den Nachthimmel bedeckten und den beinahe vollen Mond, der die Nacht ein Stück heller machte, ein Stück hoffnungsvoller. Er vertrieb die Dunkelheit wenn es am nötigsten war, wenn alle Lichter aus waren und die Leute ihre Ruhe in ihren Betten suchten.

Doch nicht Cas. Er hasste es zu schlafen. Er verlor die Kontrolle über sich selbst und die Umwelt. Seine Gefühle kamen zurück, die er eigentlich versuchte zu unterdrücken, die er eigentlich nicht haben wollte. In der Nacht, wenn er schlief, kamen sie zurück und sie beherrschten seine wirren Träume, die sein verfluchter Kopf sich ausdachte.
Sie übernahmen die Kontrolle, breiteten sich in seinen Gedanken aus und brachten sie durcheinander. Casmiel hasste das Durcheinander. Jedenfalls wenn nicht er das Chaos auslöste, sondern jemand oder etwas anderes. Alpträume.

Das dunkelgrüne Gras kitzelte seine Wange und er genoss die Ruhe, die ihn wie einen dichten Schleier umgab. Er genoss das er keine Verantwortung hatte, das er absolut nichts tun musste. Er musste nicht denken, nicht sprechen nicht einmal fühlen. Er musste nichts, er konnte nur.

Wie selten diese Momente im Leben waren. Diese Momente, an denen man absoluten Frieden genoss. Casmiel musste nicht daran denken das er sich in mitten eines Krieges befand. Das er eigentlich nicht hier sein sollte, sondern in einer Arena kämpfen müsste.
Doch jetzt gerade musste er nichts. Er konnte.

Er konnte einfach weggehen, die Pflichten vergessen, die er als ein Anführer hatte. Er konnte vergessen warum er da war und was noch vor ihm lag. Er konnte für einen Moment fühlen.

Er musste nicht seine Gefühle kontrollieren, damit er seine Fassung nicht verlor. Er musste nicht den ruhigen Ton in seiner Stimme wahren. Er musste nichts.
Endlich konnte er...leben. Ja...leben.

Er konnte sich vorstellen wie es war ein normaler Mann zu sein, ein normaler Mensch in einer normalen Welt. Er konnte sich vorstellen wie es war zu arbeiten. In einer Wohnung zu leben. Er konnte sich vorstellen zusammen mit seinem Partner in einem Hochhaus zu leben, ein normales, glückliches Leben zu führen. Einen anderen Nachnamen zu tragen. Er konnte sich alles vorstellen, auch wenn nichts davon jemals wahr werden könnte. Es war unmöglich normal zu sein, nicht in dieser Welt. Nicht als dieser Mensch. Nicht mit diesem Namen.

Also musste er hier bleiben. Er musste in der Realität verweilen, in seinem traurigen Leben als Anführer einer Organisation die sowieso keine Chance gegen die neuwertigen Gerätschaften des Feindes hatte. Er leitete einen Widerstand der zum Scheitern verurteilt war.

Plötzlich hörte er leise Schritte, nur ein sanftes Tappsen im raschelnden Gras aber er schreckte hoch und blickte in die dunkelbraunen Augen von einer ihm bekannten Person: Eirene.

Ihre dunkelbraunen Haare, die beinahe schwarz waren, waren offen und sie standen zu allen Seiten ab. Ihre Haut, so schön dunkel und in derselbe Farbe wie Schokolade hebte sich von dem dunklen Nachthimmel ab und sie hatte ein kleines Lächeln auf dem Gesicht, das Cas Herzschlag sofort wieder beruhigte. Niemals könnte Eirene ihm gefährlich werden.

Sie war das beste Beispiel für Hoffnung. Nie gab sie ihre Hoffnungen auf, nie ließ sie von ihren Gedanken ab und obwohl sie auch ziemlich schlagfertig sein konnte, war sie das süßeste Wesen auf diesem Planeten.

Sie entschuldigte sich bei Blumen, wenn sie sie aus versehen zu wenig gewässert hatte. Sie tröstete jeden der weinte, egal ob er oder sie gemein gewesen war. Sie akzeptierte jeden, ihr war es egal für welches Geschlecht oder welche Sexualität sie sich bezeichneten. Sie liebte jeden Menschen, sogar die, die ihr nicht gut taten.

Das hieß aber keinesfalls das sie dumm war, im Gegenteil.
Sie erkannte wenn jemand nicht gut für sie war aber das hielt sie nicht davon ab diesen Jemanden zu trösten und mit ihm oder ihr zu lachen.
Sie konnte auch ernst werden und jemanden tadeln, aber dann klang sie eher wie eine liebende Mutter als eine wütende Freundin.

„Kann ich mich zu dir setzten?" fragte sie lächelnd und ihre Stimme klang wie eine sanfte Briese, die in lauen Abendstunden um Cas' Gesicht strich.

Stumm nickte Casmiel und sie schien noch glücklicher zu werden, denn ihr Lächeln wurde noch freudiger und ein kleines Grübchen fand sich nun an ihrer rechten Wange.

Sie ließ sich einfach auf den Boden fallen und starrte in den Sternenhimmel, wie Cas es zuvor gemach hatte. Einfach die Ruhe genossen und die schönen Sterne betrachtet.

„Eine wunderschöne Nacht, oder? Ich finde sie toll" meinte Eirene und langsam lehnte sich auch Casmiel zurück um neben ihm im Gras zu liegen und verträumt in den Himmel zu schauen.

„Ja. Wirklich schön" meinte Cas nur ruhig und leise. Er wollte die anderen nicht aufwecken, die einen leichten Schlaf hatten. Die Zeiten hatte so einiges verändert und auch er wachte bei dem kleinsten Geräusch auf.

Hörbar entspannt atmete Eirene die etwas kühlere Luft ein und sie schloss die Augen dabei. Cas beobachtete sie währenddessen aus dem Augenwinkel.

Er hatte nicht viel mit ihr zu tun, sie war eben die Hoffnung. Die, die allen einredete, sie könnten etwas verändern.
Cas war nicht ihrer Meinung weshalb er sie zwar nicht verurteilte, aber er hielt sich heraus aus ihren Gesprächen über Frieden und den normalen Alltag.

Sie würden niemals normal sein. Nach dieser ganzen Sache könnten die meisten in eine Psychiatrie eingeliefert werden. Der Krieg machte einen kaputt, vollkommen. Nicht nur äußerlich sondern vor allem innerlich.

Wenn du deine Freunde, deine Verwandten vor deinen eigenen Augen sterben siehst und weißt, das du sie nie wieder in deinem ganzen Leben sehen wirst, nie wieder ihre Stimme in deinen Ohren hallt. Sie nie wieder sagen werden „Ich liebe dich".

Darum trug Cas aus genau diesem Grund seine Maske. Darum hatte er eine Wand aus Stein um sein Herz gebaut, damit niemand darin eindringen und es erneut brechen konnte. Damit seine größte Angst nicht in Erfüllung ging. Verlust.

„Glaubst du eigentlich wirklich daran?" fragte er schließlich leise. Normalerweise war nicht er es, der die Stille durchbrach aber diese Frage flog in seinen Gedanken herum und klopfte gegen seine Schädelwand. Sie wollte endlich raus und er gewährte ihr Freiheit.

Mit einem belustigten Lächeln drehte Eirene ihren Kopf zu ihm um und irgendwie sah es so aus, als würde sie ihren Kopf schief legen und ihn interessiert aus den dunkelbraunen Augen mustern.

„Was meinst du?" fragte sie interessiert nach. Ihre Stimme klang wirklich schön, wie der Gesang einer jungen Nachtigall die die ewige Ruhe der Nacht durchbrach mit ihrer wunderbaren Stimme.

„Du redest allen ein wir könnten es schaffen diese verfluchten Jäger zu besiegen, den Präsidenten zu stürzen und die Arena zu zerstören. Aber...glaubst du wirklich daran oder machst du ihnen nur Mut damit sie nicht wegrennen und sich für immer verstecken?" erklärte er ihr genauer. Es interessierte ihn wirklich an, was Eirene wirklich glaubte. Schließlich war es der menschliche Glaube, der etwas veränderte.

Sie schwieg kurz und schien zu überlegen.
„Ich glaube an dich. Und an alle anderen auch. Und ich glaube an mich. Deshalb denke ich auch das wir es schaffen können sie alle zu zerstören. Wir sind die Phoenix, die nächste Generation" sagte sie friedlich grinsend, als hätte sie gerade bei einem Wettbewerb gewonnen.

Cas gab sich zufrieden mit dieser einfachen aber dennoch endgültigen Antwort und betrachtete wie Eirene wieder die Sterne.

Dann sprang sie plötzlich auf (Cas bekam fast einen Herzinfarkt und stützte sich ruckartig auf seine Ellbogen ab da er einen Angriff erwartete) und sie grinste ihn freudig an.
„Komm Cas! Tanz mit mir!" forderte sie ihn auf und er schlug in ihre kleine Hand ein sodass sie ihm helfen konnte aufzustehen.

Als sie schließlich, Hand in Hand, zusammen standen und Eirene ihn erwartungsvoll anstarrte fragte er verwirrt: „Hast du irgendwo einen geheimen Plattenspieler eingeschoben?" fragte er sie einfach nur sarkastisch.

„Keiner Musik. Folge einfach dem Rhythmus deines Herzens und tanz dazu" lachte sie leise, damit keiner aufwachte und Casmiel schloss kurz seine Augen.

Er hörte seinen Herzschlag in seiner Brust schlagen. Also lebte er wirklich noch und zu träumen schien er auch nicht, dafür schlug sein Herz zu schnell.
Er stand wirklich vor Eirene, hielt ihre Hand und würde bald mit ihr tanzen, zu dem Rhythmus seines Herzens.
Zwar war dieser Name kitschig und nicht wirklich das, was Cas sich unter Epik vorstellte, aber er fand sich damit ab. Manchmal war ein wenig Kitsch im Leben erlaubt, vor allem in einem solchen Leben, das weniger einer Liebeskomödie als einem Horrorfilm glich.

Er nahm ihre zweite Hand in die seine und fing an langsam zu tanzen. Eirene lächelte überglücklich, als hätte sie gerade etwas geschenkt bekommen.

Für Eirene war das hier auch ein Geschenk. Sie konnte Zeit mit Casmiel verbringen und das auch noch mitten in der Nacht, mit nackten Füßen, verstrubbelten Haaren, in denen jetzt vermutlich ein wenig von dem dunklen Gras hing und dunklen Ringen unter den Augen.
Aber genau diese Momente waren es wert in Erinnerung zu bleiben und das für immer. Eine Erinnerung, die in den düsteren Augenblicken des Lebens ein Lächeln auf ihre Lippen zaubern konnte.
Diese Erinnerungen waren permanent. Man konnte alles nehmen, nur Erinnerungen blieben am Ende zurück. Erinnerung und ein kleines Lächeln, wenn man sich an die richtigen erinnerte. An genau solche Momente.

Sie wiegten leicht in einem unbekannten Takt hin und her, ein Takt, der nur in ihren Köpfen zu hören war. Aber Eirene wollte das ganze etwas spannender machen weshalb sie sich von einer Hand löste, sie sich herum wirbeln ließ und ihre Hand wieder an Casmiels Taille legte, der ein wenig verwundert wirkte, aber dennoch grinste.

Er sah ihr bezaubert zu. Ihre beinahe schwarzen Haare flogen elegant durch die Luft und landeten wieder weich an ihrer Schulter. Sie grinste fröhlich und abenteuerlustig und genau dieses Grinsen steckte Casmiel an.

Er selbst löste eine Hand und wirbelte sie herum, tanzte ein paar Schritte weiter und hob sie leicht an der Taille hoch, sodass sie einen kurzen Moment einfach in der Luft zu schweben schien. Nur seine Hände trugen ihre Figur. Es war, als würde man zwei Puzzleteile zusammen stecken und sie würden perfekt passen. Und genau das war dieser Moment. Eine perfekte Komposition, eine süße Melodie in den Ohren eines talentierten Musikers. Wie genau die richtige Menge Zucker im Kaffee oder einfach einem wolkenlosen Himmel wenn man den Sonnenaufgang betrachten will.

Es war ganz egal das sie nur ein zu großes T-Shirt das schon das ein oder andere Loch besaß trug. Es war uninteressant das Cas' Haare nicht wie gewöhnlich in einen lockeren aber dennoch perfekten Dutt gesteckt waren.
Was zählte war nur der Moment, den die beiden zusammen genossen als sie einfach zu einer non-existenden Musik tanzten, die nur in ihren Herzen spielte.

In diesem Moment war alles egal, nur das Zusammensein zählte.
Es war egal, dass Eirene keine Ahnung vom Tanzen hatte, es war egal das die Beiden nicht zusammen waren. Es war vollkommen egal was andere dachten solange sie eines spürten:
Hoffnung.

Dieses Gefühl hatte Cas lange nicht mehr verspürt. Hoffnung.
Sie zerging ihm auf der Zunge wie ein Eiswürfel. Es war ein schönes Gefühl endlich wieder zu hoffen und das nur weil Eirene eine verrückte Idee gehabt hatte.

Er verspürte nicht nur das Gefühl, er hatte endlich einen Grund wieder zu hoffen.
Er hoffte noch weitere, schlaflose Nächte mit Eirene verbringen zu können damit das Gefühl der Hoffnung, das in seinem gesamten Körper pulsierte, nie wieder verschwand, damit sein einziger Grund, sich an Hoffnung zu klammern nicht verschwand. Nie wieder.


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