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3 Sonnenblumen

Diese Geschichte kennen manche schon von  meinem Nachrichtenboard. Ich möchte nicht, dass sie ganz verloren geht, deshalb  poste ich sie hier noch einmal. Wer mich schon ein bisschen kennt, weiß, dass ich das Glück hatte, mit meinem Mann drei Monate in Italien, in den Marken verbringen zu können. Wenn auch das Wetter nicht auf unserer Seite war, war es doch eine wunderbare Erfahrung.

                                                                                   *

Als wir am 1. Mai hier angekommen sind, waren große Ackerflächen überzogen mit kleinen Pflanzen, zwei bis drei Zentimeter hoch.

Wir haben gerätselt, worum es sich handelte. Für Mais waren die Schösslinge nicht spitz genug. Wir tippten auf Kartoffeln. 

Dann kam der große Regen, ganze Felder wurden auf Straßen gespült. Wir fühlten mit den Landwirten, die Ernte schien verloren. Doch wider Erwarten wuchsen die Pflänzchen weiter, wurden groß und größer, hoch und höher. Sie hatten den Wassermassen getrotzt, sich mutig im durchweichten Boden festgekrallt. 

Aus den unscheinbaren Pflänzchen entwickelten sich wahre Schönheiten. Das ganze Land erstrahlt unter ihrer Pracht, Millionen von kleinen Sonnen erfreuen unsere Augen. Sonnenblumen-Felder, so weit der Blick reicht. Und eines weiß ich nun sicher: Dass die Sonnenblume ihren Kopf nach der Sonne ausrichtet, ist ein Gerücht. 

Sie stehen alle stur nach Osten gerichtet, und zwar den ganzen Tag. Bis auf einige selbstbewusste Vertreterinnen ihrer Gattung, die sich dem Massenzwang entgegen stellen. Sie stechen aus der Masse heraus, fallen uns auf, wir nehmen sie wahr, weil sie dahin sehen, wo sie wollen.

Drei Wochen hat die Namensgeberin am Himmel den Millionen von Schönheiten geschenkt, bevor ihre gnadenlosen Strahlen sie versengten.
Erste gelbe Blättchen wurden braun, fielen müde und erschöpft von der Hitze zu Boden. Am längsten hielten die Kleinen, die Unscheinbaren durch, die im Schatten der Großen gestanden hatten. 

Sie sind es, die jetzt die Blicke auf sich ziehen. Womöglich gibt es bei den Sonnenblumen mehr Gerechtigkeit als bei den Menschen, und auch die Kleinen bekommen einen Platz an der Sonne, wenn die Zeit der Großen abgelaufen ist?

Für die nun eher schmucklosen Hochgewachsenen, deren Köpfe schwer und schwerer werden, sich wölben, beginnt nun die Zeit der Reife. Sie müssen produzieren, sie sind schließlich Nutzpflanzen.

Und ich weiß, dass ich am Tag der Abreise zum ersten Mal zur Diebin werde. Ich werde eine von denen, die ein Schattendasein geführt haben, eine von denen, deren Kopf nach Süden, Westen oder Norden gezeigt hatte, klauen, sie feucht halten, sie zu Hause einpflanzen, wenn ich Glück habe, ihre Kerne ernten, um sie im nächsten Jahr auszusäen. Eine Einzige soll nicht das Los ihrer Schwestern teilen, soll nicht zu Frittenöl werden.

Es hat übrigens geklappt. Die Pflanze hat die Reise überstanden, ihren neuen  Lebensraum angenommen, hat gewurzelt, ist gereift.
Mit einem Netz habe ich die Kerne gegen gierige Vögel geschützt, es gab noch genug anderes Futter.

Als die Kerne reif waren, habe ich einige in Sicherheit gebracht, die anderen durften sich Meisen und Spatzen holen.



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