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21 Gemüse

Drei Tage lang habe ich mich nicht mehr in meinen Garten getraut. Nicht, weil es zu heiß gewesen wäre, die Temperaturen hätten schon gepasst.
Aber mein Gemüse martert mich seelisch.

Die schiere Masse lässt mich immer an das Märchen von Frau Holle denken, als die faule Tochter den Apfelbaum nicht schütteln wollte und zur Strafe mit Pech übergossen wurde.

Wir haben zwei Hochbeete - das zweite haben wir im Corona-Jahr angeschafft, als mein Liebster Angst bekam, er müsste verhungern, weil ich mich weigerte, jeden Tag mit Maske zum Einkaufen mitzufahren.

Das erste, sehr komfortable, hat eine Plexiglaskuppel, was es ermöglicht, schon im Februar Salat zu pflanzen und im März zu ernten.

Dann kommt das Frühjahr, und vor mir liegen ein paar Quadratmeter ungenutzte Erde. Die ersten Kohlrabi-Pflanzen füllen einen Teil, wachsen schnell im geschützten Raum, schmecken lecker.

Mangold kann ich ansäen, den bunten, denn den gibt es bei uns kaum zu kaufen, weder als Gemüse noch als Pflanzen.
Rote Bete sind relativ temperaturunempfindlich, wie auch der Lauch. Können auch ziemlich früh in die Erde.

Gurkenpflanzen gibt es noch nicht in der Gärtnerei meines Vertrauens, aber Samen, mit acht Kernen im Tütchen.
Midi-Gurken, ausreichend für zwei Personen.
Tomaten können schon auf ihrem geschützten Platz unter dem Terrassendach in Bottiche einziehen. Eigentlich sollten sie ja erst im Mai gepflanzt werden, aber wenn doch die Sonne schon so schön scheint?!?

Dann noch eine Zucchini ...

Mit diesem Gemüse verbindet mich eine Hassliebe vom Feinsten.
Als ich bei der Zeitung gearbeitet habe, durfte ich hin und wieder auch kleine Glossen schreiben. Eine handelte von der Zucchini-Flut in den Gärten, die meine Mutter daran hinderte, bei Tageslicht vors Haus zu gehen, weil alle Nachbarn ihre U-Boote an sie loswerden wollte.

In der nächsten Stadtratsitzung bekam ich dann eine große, grüne Frucht, als Frau geschmückt, überreicht.

Also, meine Familienmitglieder waren keine Freunde von Zucchinis - eindeutig.

Jahre später änderte ich meine Meinung. Wenn man die Früchte klein erntete, konnte man sie durchaus als Füllstoff bei Eintöpfen und Suppen verwenden.
Man soll sie ja auch panieren und braten können. Aber wenn man sich schon die Arbeit macht, kann man auch Fleisch nehmen, oder?

Auf alle Fälle wollte ich plötzlich eine Zucchini-Pflanze haben.
Ich wählte den nach Internet-Recherche günstigsten Platz, kaufte teure Erde für den Topf, pflegte und hegte sie. Doch was geschah? Es kam eine weibliche Blüte, verwelkte, am nächsten Tag eine männliche, verwelkte und so weiter. Nach ein paar Wochen steckte sich die Pflanze mit Mehltau an und starb.

Im Jahr darauf wollte ich aus meiner Erfahrung lernen und kaufte zwei Stecklinge. Dadurch würde sich die Chance, dass ein Männchen und ein Weibchen gleichzeitig auftauchten, verdoppeln.

Meine Gedanken erwiesen sich als richtig, zwei kleine Früchte bildeten sich. Leider war es das Jahr des großen Regens, in dem wir von Mai bis September auf den Sommer warteten, bis wir uns eingestehen mussten, dass es wohl keinen geben würde. Die Zucchini-Pflanzen schwammen in sumpfiger Erde, so schnell konnte das Wasser gar nicht abfließen, wie es von oben nachkam.

Als das zweite Hochbeet kam, setzte ich drei verschiedene Arten: Gelbe, grüne und gestreifte. Doch wieder hatte ich kein Glück, und ich vermute, dass wohl die beleidigende Glosse daran schuld war.

Ich gab auf.

Bis in diesem Jahr. Wir würden nicht in Urlaub fahren, ich konnte mich also besonders liebevoll kümmern, was ich dann auch tat. Jeden Tag mehrmals besuchte ich die Pflanze, und es geschah ein Wunder. Eine männliche und eine weibliche Blüte schafften es, ein paar Minuten gleichzeitig in voller Pracht zu stehen, und schnell spielte ich Bienchen.

Das Mädel setzte auch tatsächlich so etwas wie eine kleine Frucht an, die aber innerhalb von wenigen Tagen abfaulte.
Da beschloss ich, das undankbare Wesen zu ignorieren, verweigerte ihm tagelang jede Aufmerksamkeit. Als mich etwas Knallgelbes dann doch einen Blick auf die linke Ecke im Beet werfen ließ, stockte mein Atem. Drei kleine Zucchinis hatten es geschafft!

Von da an ging es Schlag auf Schlag. Viel Regen, guter Biodünger sorgten dafür, dass die süßen Kleinen rasend schnell groß und größer wurden, wohl auch angetrieben von ihren zahlreich nachwachsenden Geschwistern.

Viertelquadratmeter große Blätter nahmen die Hälfte des Beetes ein, versorgten den Nachwuchs ausreichend.
Wir aßen auf Kräuterbett gegrillte Zucchini, Zucchinisuppe, Zucchinigemüse - was bei 35 Grad im Schatten jetzt nicht der Burner war.

Zum Glück freute sich meine Nachbarin über eine der größeren, meine Schwester bekam auch eine aufs Auge gedrückt.
Da fällt mir gerade ein, dass sie schon länger nicht mehr hier war. Wir werden sie wohl mal besuchen müssen. Die Nachbarin habe ich auch schon länger nicht mehr gesehen.

Schließlich beugten wir uns der schieren Masse und weckten zwanzig Gläser ein - Ein-Liter-Gläser, wohlgemerkt.

Doch wie bei Hydra, der zwei Köpfe nachwuchsen, wenn man einen abschlug, geht es uns mittlerweile.

Heute habe ich ein neues Opfer gefunden: unseren Postler. Das gelbe Auto hat Assoziationen bei mir geweckt. Der lustige Typ, ein etwa fünfzigjähriger Österreicher, den man schon hört, wenn er im Dorf einfliegt, weil laute Technomusik das frühere Posthorn abgelöst hat, kam nicht an meinem: „Stopp! Können Sie eine Zucchini brauchen?" vorbei und zog, anscheinend durchaus glücklich, mit einem Halbmeterexemplar von dannen. Wenn der wüsste!

Wahrscheinlich wechselt er bald schon die Route.

Ähnlich, wenn auch nicht ganz so dramatisch, stellt sich die Situation bei den Gurken dar. Die acht Samen trieben aus, die Pflänzchen kränkelten allerdings so vor sich hin, dass ich eine Pflanze für Bauerngurken kaufte. Wer konnten denn ahnen, dass die zwanzig Früchte produziert?
Dass die Midi-Gurken-Pflanzen sich an ihrer Ehre gepackt fühlten und auch ununterbrochen Früchte wachsen ließen?

Wir aßen Gurkensalat, kalte Gurkensuppe mit Avocado, Gazpacho, Gurke zum Frühstück, zum Imbiss, zum Abendessen.
Zum Glück bringt man die Dinger leichter los als Zucchinis.

Als ich mal unter dem ganzen wuchernden Blattwerk etwas genauer hinsah, entdeckte ich an die zehn kindskopfgroße Rote Rüben, obwohl wir doch sicher schon zehn Mal Salat davon gegessen hatten.
Wie viele Pflanzen hatte ich in meinem Wahn denn davon gepflanzt?
Nach Adam Riese mindestens zwanzig!

Hatte ich vergessen, dass wir nur zwei Personen sind?
Dass diese zwei Personen nicht ununterbrochen Rote Bete essen können, weil sie ja auch Zucchini und Gurken vertilgen müssen?

Also weckten wir wieder ein.

Das nächste Problem wuchert in Form von Mangold. Ein Päckchen Samen ernährt mit Sicherheit eine mittlere Kleinstadt. Neulich habe ich eine Sendung über Afrika gesehen, da läuft ein Projekt, bei dem der Anbau von Spinat gefördert wird.

Spinat?!?

Leute! Warum habt ihr mich nicht gefragt? Nehmt Mangold!

Riesengroße Lappen von Blättern, zweidaumendicke Stängel! Also weckten wir ein drittes Mal, aber nur die Stiele. Sieht grauslich aus, wenn ich ehrlich bin. Ich bin nicht so sicher, dass wir das auch essen werden.

Jetzt quält mich noch immer der Kohlrabi. Vier Riesendinger schauen mich jeden Tag vorwurfsvoll an. „Ernte uns!" scheinen sie sagen zu wollen.

ABER! ICH! WILL! IM! HOCHSOMMER! KEINEN! KOHLRABI! ESSEN!

Ich werde ihn wohl morgen - schwitzend bei der Hitze - blanchieren und einfrieren.

Da wären dann noch die Tomaten. Vier Pflanzen biegen sich unter der Last der Früchte. Ich weiß, man kann Tomatensoße kochen, in Gläser abfüllen oder einfrieren.

Aber wie viel davon können zwei Personen essen, wenn sie Zucchini, Mangold, Rote Bete und Kohlrabi vernichten müssen?

Bleiben noch die Rucola-Staude, der Lauch und die Frühlingszwiebeln, die Kräuter, die zwar wunderschön blühen, aber auch irgendwie verbraucht werden sollten ...

Ein ganzes Fach des Gefrierschrankes ist mit großen und kleinen Dosen gefüllt, voll mit Kräutern als Wintervorrat. In der Speisekammer türmen sich Behälter mit der getrockneten Variante.

Ich glaube, ich drehe durch und erinnere mich, wie schön das Leben war, als sie alle noch klein gewesen sind. Als ich mit dem Pinselchen die Tomaten bestäubt habe, mit der Stirnlampe nach frischen Trieben von Oregano gesucht habe, die Salbeiblätter gezählt habe, ob sie für Saltimbocca schon ausreichen, als ich die ersten zarten Blätter beim Rucola abgezupft habe, die erste Rote Rübe aus dem Boden gezogen habe.

Heute habe ich eine Radikalkur gemacht: Den Mangold habe ich ausgerissen und kompostiert, den Rucola auf die Hälfte zurückgeschnitten, dabei drei neue Gurken entdeckt. Ob der nette Österreicher auch Gurken mag?

Den Tomaten habe ich versprochen, sie wirklich bald zu ernten.

Vielleicht entgehe ich dann dem Pech.

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