Teil 7
PoV 3. Person
Für Legolas fühlten sich die letzten paar Tage wie Jahre an und waren einfach nur unerträglich.
Rund um die Uhr saß er an dem Bett seines Freundes und wartete auf sein Erwachen.
Es raubte ihm den letzten Nerv nicht zu wissen, wann - und noch schlimmer: ob - Aragorn je wieder die Augen öffnen und das Tageslicht erblicken würde.
Von Tag zu Tag wurde der Elb hoffnungsloser und trauriger, was zur Folge hatte, dass er wieder nicht schlafen oder essen konnte. Legolas war am Boden zerstört.
Merry ging es besser, da Pippin wieder erwacht war. Sie besuchten Aragoen ebenfalls jeden Tag und munterten, alleine durch ihre Anwesenheit, den jungen Elbenprinzen ein wenig auf.
Legolas hatte ihnen noch nichts von seine immer stärker werdenden Gefühle für Aragorn erzählt, da er befürchtete, wieder in Tränen auszubrechen.
Sollte er es versuchen?
Vielleicht wäre es gut, mit jemandem zu reden, der selbst in den dunkelsten Zeiten noch so viel Lebensfreude ausstrahlt, wie die beiden Hobbits.
Nachdenklich legte sich sein Blick wieder auf den Menschen vor ihm, wie er da lag. So friedlich und doch so verletzt.
PoV Legolas
Tränen stiegen in mir hoch. 'Diese verdammten Tränen wie ich sie hasse!' dachte ich, doch ließ schließlich zu, dass sie mir die Sicht nahmen und langsam über meine Wangen liefen.
Lange saß ich nun schon so da. So verletzt und traurig, wie ich es nie von mir erwartet hätte.
"Was machst du bloß mit mir, Aragorn?" flüsterte ich.
Fast wie von selbst fand meine Hand den Weg zu seinen Haaren und strich ihm sanft über den Kopf.
Er sah immernoch so verdammt süß aus, wie er da so lag, die Augen geschlossen und die Hände an die Seiten gelegt. Wie sehr wünschte ich mir doch, er würde endlich aufwachen und einfach wieder mit mir sprechen.
"Legolas, warum weinst du?" vernahm ich plötzlich eine Stimme von der Tür.
Merry und Pippin hatten den Raum betreten und standen nun mit Besorgnis in den Augen hinter mir.
Auf keinen Fall wollte ich ihnen nun berichten, was ich für Aragorn empfand. Doch ich musste, das spürte ich. Es würde das Richtige sein.
Als ich meine Atmung ein wenig unter Kontrolle gebracht hatte, sprach ich:
"Okay hört zu, es gibt da etwas, dass ich euch sagen will."
Zögerlich blickte ich die Beiden an, doch Merry nickte nur aufmunternd und ich fuhr fort.
"Als alle dachten, Aragorn wäre tot, da habe ich entgültig etwas erkannt. Allein schon mit dem Gedanken leben zu müssen, Aragorn wäre nicht mehr da, hat mich beinahe um den Verstand gebracht. Es fühlte sich so an, als wäre eine Welt, irgendwo ganz tief in mir drin, einfach so zusammengebrochen. Ich fühlte mich nutzlos und leer.
Ich dachte wirklich, er wäre tot. In dem Moment war es so, als wäre ein Teil meines Herzens mit Aragorn gestorben. Ich liebe ihn mehr als alles andere auf der Welt. Ihn so zu sehen, bewusstlos und ohne Energie bricht mir erneut das Herz. Alles was ich mir wünsche ist, dass er endlich aufwachen würde, damit ich in seine strahlenden Augen blicken kann."
Ohne es zu bemerken, hatte ich wieder angefangen zu weinen, doch dieses Mal waren meine Freunde da, um mich zu trösten.
"Bitte sei nicht besorgt. Ich bin mir ganz sicher, wenn Aragorn erstmal aufwacht und erfährt, dass du die ganze Zeit bei ihm warst, wird er erkennen, wie unglaublich toll du doch bist, Legolas." Pippin schien ganz gerührt von dem, was ich eben gesagt hatte.
"Danke. Es bedeutet mir so viel, euch als Freunde zu haben. Wirklich."
"So, jetzt lassen wir euch aber mal wieder alleine." grinste Merry und er und Pippin verließen leise den Raum.
Wieder blickte ich auf Aragorn hinab, welcher immernoch unverändert auf dem Bett schlief.
'Ob er etwas träumte? Hoffentlich etwas schönes, von einer Welt ohne Krieg und Leid. Oder davon, wie es werden wird, wenn der Krieg vorüber ist.'
Meine Finger streckten sich nach seinen aus und ich legte die Hand des Thronfolgers in meine. Sie war warm und weich, ähnlich wie seine Lippen.
Weitere Stunden vergingen, in welchen immer mehr die Hoffnung zu verlieren schien. Würde er je wieder erwachen?
Was, wenn nicht? Jedes mal, wenn ich dies dachte, versteinerte mein Herz und ich hätte auf der Stelle wieder zu weinen beginnen können.
Mit einem Mal - ich hatte schon gar nicht mehr auf Aragorns Hand in meiner geachtet - spürte ich, wie jemand meine Hand leicht drückte.
Erschrocken sah ich auf.
Auf dem Gesicht meines Gefährten bildete sich ein leichtes Lächeln und seine Augen strahlten so hell wie die Sterne in jener Nacht, als ich ihn küsste.
"Legolas...du...du bist hier." Seine Stimme klang geschwächt, aber Freude schwang in ihr mit.
"Ich war nie weg." lächelte ich überglücklich zurück.
"Aragorn?", fragend sah er mich an.
"Du bist so wunderschön, ich bin so froh, dass du wach bist."
Mein Gegenüber lächelte sanft und setzte sich auf.
"Ich muss mit dir reden, jetzt gleich."
Aragorn klang zwar freundlich, aber ernst.
"Als du mich aufgeweckt hast, da...da hast du mich geküsst. Ich wollte..."
er brach mitten im Satz ab, sagte dann aber: "Ach, ist auch egal." und lehnte sich einige Zentimeter in meine Richtung.
Aufregung übernahm die Kontrolle in meinem Kopf und verhinderte, dass ich auch nur einen klaren Gedanken fassen konnte.
Aragorn legte seine Lippen erst leicht, dann mit etwas mehr Druck auf meine.
Überrascht erwiderte ich den Kuss.
Es war ein berauschende Gefühl, welches meinen Körper durchströmte.
All der Stress, die Angst und Verzweiflung der letzten Tage fielen einfach von mir ab und ich konzentrierte mich nur auf Aragorn und mich, da es gerade sowieso nichts anderes auf der Welt zu geben schien.
"Überrascht?" hauchte er gegen meine Lippen.
"Ein wenig." er lächelte zufrieden.
"Aragorn, ich liebe dich wirklich. Dieser Kuss war einfach nur wunderbar." gestand ich ihm endlich, was ich für den Mann vor mir fühlte.
"Ich liebe dich auch. Mehr als alles andere, was irgendein Mensch je lieben kann."
Wieder küssten wir uns, dieses Mal noch länger und gefühlvoller.
"Wie lange habe ich geschlafen?"
"Mehrere Tage. Wie lange, dass weiß ich auch nicht genau."
"Du warst wirklich die ganze Zeit hier?" verlegen sah ich ihn an.
"Na, ich musste doch auf dich aufpassen." Aragorn küsste mich erneut.
"Ich liebe dich, Legolas!"
"Ich dich auch, vergiss das nie."
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Soooooooooo
(hihi ich mal wieder😁)
Erst einmal, vielen vielen Dank für über 100 Reads!!!!🥺❤❤
Ich hoffe, auch dieses Kapitel gefällt euch♡
Frage:
Wenn ihr die Wahl hättet, entweder in Minas Tirith oder in Helms Klamm zu leben, wo würdet ihr hin?
Me: Minas Tirith!❤😂(Aber nur, wenn Denethor nicht mehr auf dem Thron sitzt!)
Naja, bye!💕
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