Teil 6
PoV Legolas
"Nun gut, lass uns über etwas anderes, weniger düsteres sprechen."
Schlug ich vor.
Dankend nickte Aragorn.
"Ich weiß, dass es mich eigentlich nichts angeht, doch interessiert es mich, wie du dich bei dem Gedanken an deine bevorstehende Herrschaft fühlst?"
Mich interessierte diese Frage schon seit langem, doch habe ich mich nie getraut, ihn zu fragen. Warum, wusste ich auch nicht.
"Meine Krönung...Legolas, wir haben einen Krieg zu führen. Wenn ich überleben werde, dann denke ich darüber nach." lächelte er sanft.
In dieser Nacht tat ich kein Auge zu.
Während des Gespräches mit Aragorn schlug mir die Wahrheit mal wieder mitten ins Gesicht.
Was, wenn er nicht überleben würde? Für mich würde eine Welt zusammen brechen. Ich würde ein Leben ohne diesen tollen Menschen fristen müssen, würde ich das aushalten?
Nein. Wohl eher triebe es mich in den Wahnsinn.
Zu versuchen einzuschlafen war zwecklos, die Vorstellung von all den schrecklichen Dingen, die in diesem Krieg passieren könnten, wühlten mich auf. Mehr als das, die Sorge schien mich innerlich zu zerfressen.
Langsam stieg ich aus dem Bett, bedacht darauf, keine lauten Geräusche zu machen (was mir - wohlgemerkt - nicht sehr schwer fiel).
Leise wanderte ich durch die Schluchten Helms Klamms, welche von dem Mond in silbrig-weißem Licht getränkt wurden. Still, wie ein Adler über den weiten Wiesen Rohans, lag das Königreich vor mir. Die Sterne am Himmel ließen es so aussehen, als würden 1000 kleine Fackeln die Reiter auf ihrem Weg nach Helms Klamm begleiten. Wunderschön.
Eine Weile genoss ich die kühle Nachtluft, doch mit einem Mal sah ich etwas. Erst nur zwei Punkte am Horizont, dann erkannte ich sie!
Zwei Hobbits, klein, lockig und...schreiend!
Was war da los? Noch einmal versuchte ich, meine Sinne nur auf Merry und Pippin zu richten.
Eindeutig, sie schrien, musste panische Angst haben.
"Aragorn!" Ich beeilte mich in das Gemach meines Gefährten zu gelangen und riss ihn mit meinem Eifer aus dem Schhlaf.
"Aragorn, Merry und Pippin! Sie werden verfolgt...von...von Orks." außer Atem und in heller Aufregung berichtete ich, was ich soeben gesehen hatte. "Legolas, was genau sahst du?"
"Zuerst waren es nur die Hobbits..."
mit schnellen Worten berichtete ich Aragorn, was ich eben gesehen hatte.
Dieser stand nun senkrecht und hatte sein Schwert ergriffen.
"Ich gehe zum Tor. Wecke du die anderen, am...am besten du bläst das Horn."
Adrenalin schoss durch meinen Körper.
Nicht nur wegen dem, was ich gerade gesehen habe, nein...
Ich machte einen vorsichtigen Schritt nach vorne, schloss die Augen und legte meine Lippen auf Aragorns.
Es war nur für den Bruchteil einer Sekunde, doch es reichte, um ein Feuerwerk in meinem Inneren auszulösen, dessen wohlige Wärme mein Herz zum schmelzen brachte.
Sofort löste ich mich wieder - selbst ein wenig erschrocken über meine Tat - und verließ eilig den Raum.
Der Geschmack seiner Lippen brannte noch lange auf meinen. Ich mochte dieses Gefühl unendlich gern.
PoV Aragorn
Was...hatte Legolas mich gerade geküsst? Ich konnte es nicht glauben, doch so gerne ich ihn einfach wieder zurück zu mir holen wollte, musste ich jetzt Merry und Pippin helfen.
Auch ich rannte los, allerdings in die entgegengesetzte Richtung.
Am unteren Wall angekommen sah ich eine ganze Gruppe von Orks, welche die kleinen Hobbits immernoch verfolgten. Ich musste etwas unternehmen.
Ohne lange darüber nachzudenken sprang ich über die Mauer auf einen Felsvorsprung und von dort auf den Boden.
Mit erhobenem Schwert stürmte ich auf die 10 Orks zu, welche mich anscheinend noch nicht bemerkt haben. Je näher ich kam, desto lauter wurden die Schreie meiner Freunde, welchen so langsam die Puste ausging.
Ich war fast bei ihnen, doch konnte nicht verhindern, was nun passierte.
Vor Erschöpfung brach Pippin zusammen und auch Merry ließ sich neben seinem Freund auf die Knie sinken, im Begriff, sich seinem Schicksal zu beugen. Er wollte einfach seinen Freund nicht alleine lassen.
"Nein!" rief ich, um die Aufmerksamkeit der Orktruppe auf mich zu ziehen.
Ich hatte Angst, Angst, meinen Elben nie wieder sehen zu können, seine weichen Lippen nie wieder auf meinen spüren zu können. Auch in diesem Moment dachte ich an Legolas, und genau das war es, was mir den Antrieb gab, weiterzurennen und mich den Orks zu stellen.
Sie waren da.
Einer, dann Zwei erhoben ihre Schwerter und Äxte gegen mich, doch ich wehrte ihre Angriffe ab.
Weit in der Ferne - so kam es mir vor - hörte ich den dumpfen, klaren Klang des Horns. Tapfer kämpfte ich weiter, noch zwei der Geschöpfe erledigte ich, der dritte jedoch, dieser traf mich mit seiner Faust aus eiserner Rüstung.
Nur schwach bekam ich mit, wie ich zu Boden fiel und mein Schwert losließ. 'Wo ist Legolas?' war mein letzter Gedanke, bevor alles sich in Schwarz hüllte.
Pferde galoppieren auf uns zu, dann versagten auf meine anderen Sinne.
PoV Legolas
Die Orks machten kehrt, sobald sie uns ankommen sahen, doch Aragorn konnte ich nicht erkennen.
Während die Anderen, welche mit mir geritten sind, zu den kleinen Halblingen gingen, steuerte ich in eine andere Richtung. Hier hatten die Orks mit ihm gekämpft. Hier würde ich ihn mit Sicherheit finden.
Die dunkle Gestalt am Erdboden regte sich nicht, als ich von dem weißen Hengst hinabstieg.
Aragorn lag dort, leichenblass und mit einer stark blutenden Wunde am Kopf.
'Er ist so wunderschön', dachte ich zu tiefst traurig, als ich den ohnmächtigen Mann auf mein Pferd hiefte und zurück in die Festung ritt.
Bald darauf erfuhr ich, dass auch Pippin zusammengebrochen ist, und noch immer kein Zeichen des Bewusstseins von sich gegeben hat.
Tagtäglich saß ich an Aragorns Krankenbett und betrachtete ihn, in der Hoffnung, er würde erwachen.
Auch Merry war häufig hier, um nach Pippin zu sehen, aber auch, da er sich die Schuld für beide Unfälle gab.
"Wegen mir ist er überhaupt ausgeritten." weinte der kleine Hobbit.
"Merry, mein Freund. Beruhige dich doch erstmal und erzähle mir dann, was passiert ist."
Rückblick PoV Merry
Der Fangorn-Wald war wunderschön.
Wer sich hier hin verirrte, vergaß für einige Stunden all das Unheil und den Krieg auf dieser Welt und genoss einfach nur das dunkle Raunen der Bäume.
Baumbart hatte es geschafft, die Ents dazu zu überreden, Isengard anzugreifen, und sich somit an dem Krieg um Mittelerde zu beteiligen.
Danach ging alles unglaublich schnell.
Die Ents zogen in die Schlacht. Feuer, Wasser und Verwüstung waren einige Zeit das einzige, was ich wahrnahm.
Es schien fast vorüber, da hörte ich ein Geflüster hinter uns aus dem Wald. Orks! Sie hatten sich aus der Schlacht um Isengard herausgehalten und sich von hinten an Pippin und mich herangeschlichen.
"Pip, renn!" warnte ich meinen Freund und rannte auch schon los.
Nach einiger Zeit sah ich einige Pferde, welche gerade recht kamen.
"Pippin, auf die Pferde, los!"
(Ja, die Pferde stehen da einfach so rum 😂)
Wir ritten. Die Pferde waren schnell, jedoch nicht schnell genug um auf Dauer den Orks auszuweichen, welche immer näher kamen und wahrlich eine Geschwindigkeit und Ausdauer hatten.
Wir hatten die Tore von Helms Klamm fast erreicht, da warfen die Pferde uns ab und wir kullerten auf den Boden. 'Warum? Warum gerade jetzt? Ich wollte auf keinen Fall so sterben.'
Wir rannten nun um unser Leben.
Die Erschöpfung stand uns ins Gesicht geschrieben und wir hatten noch die Hälfte des Weges vor uns.
Lange konnten wir das nicht mehr.
Wir wurden langsamer, während unsere Verfolger an Tempo gewannen.
Nach Luft ringend zwang ich mich weiter, bis Pippin neben mir endgültig die Kraft aus den Beiden wich und er zusammenbrach.
Ich ließ mich neben ihn fallen. Wollte ich doch lieber an seiner Seite sterben, als ohne ihn zu leben.
Rückblick Ende
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Soooooooo,
ich hoffe, dass dieses Kapitel euch ebenfalls gefällt💕♡
Frage: Wer ist euer Lieblingszwerg
(egal ob von HdR oder dH)
Me: Puhh...Thorin, Kili oder Gimli, einer von denen.😂❤ Kann mich irgendwie nicht entscheiden.
Thorin vielleicht, aber nur, wenn er nicht die Drachenkrankheit hätte❤
Bye!💕
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