Teil 26
PoV Aragorn
"Bitte Ada, versuche es. Ich schaffe das schon." Ich brauchte einen Moment um zu realisieren, was Legolas da gerade gesagt hatte. "Nein! Ich werde auf keinen Fall zulassen, dass du dein Leben aufs Spiel setzt." sagte ich ruhig aber bestimmt.
Thranduil stand eine ganze Weile nur daneben und sah uns beim Diskutieren zu, bis er seine Stimme hob. "Legolas, wenn du geheilt werden möchtest, dann jetzt. Schon bald werde ich nichts mehr für dich tun können." "Thranduil, nein! Legolas ist dein Sohn, möchtest du, dass er stirbt?" noch während ich diese Worte sprach, merkte ich, dass ich zu weit gegangen war. "Natürlich möchte ich nicht, dass er stirbt, wo denkst du hin, Mensch? Ich möchte ihm helfen und es ist seine Entscheidung, auf welche Art ich das tue." Ich kniff die Augen zusammen, dann nickte ich.
"Nun gut, wenn Legolas damit einverstanden ist, dann werde ich ihm beistehen. Legolas?" auch der Elb nickte und legte sich hin.
Ich setzte mich vor die kleine Erhöhung, an die Seite des Kopfes meines Freundes, und nahm seine Hände. Thranduil holte aus den Taschen seines Gewandes verschiedene Kräuter. "Ada, was ist das?" nicht einmal Legolas schien diese je gesehen zu haben.
"Das ist mein...Privatvorrat. Ich bekam ihn einst geschenkt, von einer hübschen Elbin. Ihr kennt sie gewiss. Frau Galadriel. Diese Wenigen Kräuter konnte ich vor dem beißenden Flammen schützen. Sie werden die helfen." Er kniete sich vor Legolas und riss einfach seine Hose auseinander. "Ganz ruhig Legolas, egal was passiert, bleibe jetzt bei mir, konzentriere dich nur auf mich." Ich erkannte, was Thranduil vorhatte. Legolas erzählte mir einst von der Unternehmung der Zwerge, viele Jahrzehnte zuvor, und wie Tauriel den Bogenschützen, Kili, vor dem sicheren Tod bewahrt hatte. Legolas sah mich an. Vielleicht ein letztes Mal beugte ich mich nach unten und küsste ihn vorsichtig auf die blassen Lippen.
"Okay mein Sohn, dass wird jetzt etwas wehtun. Konzentriere dich einfach auf Aragorn." Legolas nickte und wandte seinen Blick mit zusammengekniffenen Augen in mein Gesicht.
Noch einmal lächelte er leicht, dann drückte Thranduil die Kräuter auf Legolas' Bein. Der Elb schrie vor Schmerz. Sein ganzer Körper zitterte und alle Farbe wich aus seinem Gesicht. Immer wieder verlangte er danach, dass es aufhörte. Er wollte erlöst werden. Für mich war es qualvoll mit anzusehen, was mein Elb gerade durchmachen musste. Jede Orkmaschiene schien harmlos dagegen. Und das Schlimmste war: es wollte nicht aufhören. Thranduil murmelte etwas auf Sindarin vor sich hin, doch ich konnte es durch die Schreie hindurch nicht verstehen. Legolas unter mir zuckte, als würde man ihm Elektroschocks geben. Einen nach dem anderen.
Seine Schnittwunde war nun schon beinahe feuerrot und sah glühend heiß aus. Ich versuchte zu atmen und meinem Freund beizustehen. Mit meinen Fingern fuhr ich durch seine Haare. Zeigte ihm, dass ich dar war und es auch immer sein werde. Thranduil machte keine Anstallten, fertig zu werden. Wie lange sollte das noch so weitergehen? "Thranduil! Wann bist du fertig? Er hält es nicht mehr lange aus!" Der Elbdnkönig ließ sich nicht beirren und murmelte weiter vor sich hin. Legolas' Körper unter mir beruhigte sich, nur seine Augen huschten wild hin und her, als habe er Angst, überall würden Gefahren lauern. Auch dies wurde mit der Zeit weniger, doch dem was nun passierte, hätte ich das Zucken doch vorgezogen. All die Kraft und der Überlebenswille wich aus dem Herzen des Elben und er verlor jegliche Körperspannung. Legolas war nicht mehr ansprechbar und Schweiß rann ihm die Stirn und den Hals hinunter. Fassungslos wich ich zurück. Thranduil hob seine Hände von Legolas' Bein. Auch er schien erschöpft und schockiert.
"Was hast du getan!?" schrie ich wütend. "Legolas ist tot und es ist deine Schuld! Er ist tot..." ich wurde immer leiser. "Er ist tot..." flüsterte ich. Auch Thranduil sah mit Tränen in den Augen zu Boden.
Es hatte keinen Sinn, ihn anzuschreiben, es würde weder Legolas wieder lebendig, noch Thranduils Taten ungeschehen machen. Ich legte mich neben Legolas, meine Hand auf seinem Arm, und schlief ein.
Im Traum begegnete mir mein kleiner Elb.
Er sagte, ich müsse mir keine Sorgen machen, er würde leben, für immer, wie es ihm vorbestimmt war. Er würde ein glückliches Leben führen, an meiner Seite. Es würde ihm gut gehen, Thranduil hätte es geschafft und wir währen aus dem Barad-dûr entflohen. Der Ringkrieg war gewonnen. Alles war perfekt. Freude überkam mich im Schlaf.
Ich war so unglaublich erleichtert, dass ich den Elben am liebsten umarmen und nie wieder loslassen würde.
Ich tat einen entschlossenen Schritt nach vorne und...
fiel.
Mit einem Ruck wachte ich auf.
Legolas' Körper an mich gedrückt. Ich konnte kein Lebenszeichen von ihm wahrnehmen.
Ich war wütend, enttäuscht aber vor allem: verzweifelt.
Wie würde es jetzt weitergehen? Ein Leben ohne Legolas war einfach unvorstellbar. Der Elb verdiente es, zu Leben, die frische Luft zu atmen, durch den Düsterwald zu streifen und Feuer am Ufer des Anduin zu entfachen. All das würde er nun nie wieder erleben können.
All die fröhlichen Zeitalter, die noch auf uns warteten, würde er nicht mehr erleben können. Er war tot.
Ich sah mich um.
Thranduil stand am Fenster. Tiefe Augenringe zeichneten sich auf seinen Wangen ab und Tränenspuren führten sein Kinn hinab. Niemand hatte gewollt, das dies passiert ist. Auch nicht Thranduil.
Er selbst musste sich die größten Vorwürfe machen, dass sollte er nicht. Ich stand auf und stellte mich neben ihn. "Du kannst nichts mehr tun, oder?" fragte ich mit belegter Stimme, obwohl ich die Antwort schon kannte. Wieder stiegen mir heiße Tränen in die Augen und ich machte mir noch nicht einmal die Mühe, sie zurückzuhalten. Es wäre sowieso zwecklos.
Ich sackte auf dem Boden zusammen und kroch zurück zu Legolas. Meine Hand wanderte seinen Arm hinauf zu seiner Brust.
Meine Tränen tropften auf seinen kalten Körper.
Mit einem Mal spürte ich etwas.
Keine Kälte, nein, etwas schwaches, aber es war da: Legolas' Herzschlag!
Ich konnte nicht mehr denken, alles, was ein normaler Mensch brauchte, schaltete sich bei mir ab.
Ich musste mich zwingen, zu atmen.
"Thranduil!" stieß ich hervor.
"Legolas! Komm schnell!" Sofort stand die Gestalt des Königs neben mir. "Er braucht Arznei mein Herr!" rief ich aufgebracht. Ich konnte es immernoch nicht ganz glauben.
Ein Teil meines Körpers war einfach nur froh über dieses noch so kleine Lebenszeichen, doch der andere dachte, ich stecke immernoch in dem Traum fest, doch das tat ich nicht! Auch Thranduil konnte Legolas' Herz unter seinen Fingern spüren. Sofort begann er, Umschläge aus anderen Kräutern zu machen und legte Legolas diese auf die Stirn. Die ganze Zeut über hielt ich die Hand meines Elben und küsste ihn immer wieder.
Ich konnte es immernoch kaum glauben!
Stunden vergingen, in denen nichts passierte. Legolas lebte, doch sein Atem war flach und sein Herz schlug nur sehr leicht.
Ich hatte die Hoffnung schon wieder aufgegeben, als der Elb mit einem tiefen Atemzug erwachte und sich aufsetzte.
"Legolas!" sofort war ich neben, besser gesagt: auf ihm, küsste und umarmte ihn. "Du lebst! Valar sei Dank!" "Aragorn. Was ist passiert?"
Ich begann, zu erzählen, was in der Zwischenzeit passiert war.
Auch Thranduil erzählte und Legolas hörte gespannt zu.
Als wir geendet hatten, erhob Thranduil noch ein letztes Mal das Wort: "Dein Bein. Wie geht es deiner Verletzung?"
"Sie zieht noch ein wenig, aber bei Weitem nicht so sehr, wie noch bevor ihr mich gerettet habt."
Erleichtert kuschelte ich mich an die Brust des Blonden und zusammen schliefen wir ein.
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Ich stelle mir die letzte Scene so unglaublich cute vor🥰😍Awwww❤❤❤❤❤😂😂
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