Teil 21
PoV Aragorn
Auf dem Weg zu Gandalf liefen wir Èowyn zwar über den Weg, doch ich zog Legolas nur näher zu mir und warf ihr einen vernichtenden Blick zu. Damit war auch das für's erste erledigt.
Nach einem Blick über sie Schulter konnte ich nur noch feststellen, dass sie uns wütend hinterher sah.
"Gandalf, Legolas und ich, wir...wir müssen mit dir reden. Alleine." ich zuckte mit dem Kopf in Richtung Thèoden. Zum Glück war Gandalf naja... eben Gandalf und erkannte den Ernst der Lage.
Wir zogen uns in eine Ecke zurück und Legolas begann zu erzählen.
Erst von Èowyn, dann von seinen Zusammenbrüchen und als letztes von unserem Plan nach Gondor zu wandern. Wie erwartet war Gandalf nicht begeistert, doch verstand unsere Absichten und stimmte dem Unternehmen zu.
"Nun gut, wenn euch zwei das so wichtig ist, dann werde ich euch nicht im Wege stehen. Packt aber einige Sachen ein und brecht früh am Morgen auf. Thèoden wird ganz und gar nicht begeistert sein, ihr müsst ihm nicht unbedingt in die Arme laufen." kicherte er. Die Vorstellung schien ihn irgendwie zu amüsieren.
(Wieso muss ich gerade an Dumbledor denken? Am Ende des 1. Teils, wenn er im Krankenflügel bei Harry ist und über Bertie Botts Bohnen redet.😂🤔)
"Danke Gandalf, hab vielen Dank.
Wir werden so schnell wie möglich auf irgendeine Art bescheid geben, wenn wir in Gondor angekommen sind."
Ich umarmte Legolas vor Freude.
"Aragorn," lachte dieser, "zügle deine Freude. Was, wenn jemand uns so sieht oder hört?"
Recht hatte er, doch innerlich explodierte ich gerade vor Freunde.
Legolas würde es wieder besser gehen und wir kämen weg von Èowyn.
Ich spürte Legolas' Hand sich in meine schieben und ließ mich mit einem "Bis nachher, Gandalf!" wegziehen.
"Wir haben es geschafft!" grinste Legolas, in unserem Zimmer angekommen, und schlug die Tür hinter uns zu. Eine Sekunde später lagen seine weichen Lippen schon auf meinen. Ich ließ mich auf's Bett fallen und zog Legolas auf mich.
Unserer beider Gefühle überschlugen sich in diesem Moment. Es steckte so viel in den Küssen. Glück, Freude, Liebe und Leidenschaft waren nur ein Teil von ihnen.
Lang blieben wir in unserem Zimmer, küssten uns, lagen nur auf dem Bett oder redeten.
Legolas' Gesellschaft war alles, was ich brauchte, um lachen zu können.
Ich mochte tatsächlich einfach alles an ihm. Manchmal hatte ich Gedanken, selbst, wenn diese gar nicht zum Kontext passten, daran, wie sehr ich Legolas doch liebte und wie hübsch er war. Dann musste ich ihn einfach betrachten.
"Warum schaust du mich so an?" fragte der Elb lachend.
"Tut mir leid." ich wurde Rot. "Ich habe nur nachgedacht. Über unsere Vergangenheit, Gegenwart und auch Zukunft zusammen." Nun waren wir beide blass rosa und Legolas grinste wie ein Honigkuchenpferd. Ich fand das süß.
Wir wollten nicht sofort morgen früh aufbrechen, sondern erst übermorgen.
Legolas war der Meinung, wir sollten nich einen schönen Tag mit unseren Freunden verbringen, dass hätte er sich bei Frodo und Sam auch gewünscht.
Also gingen wir - es war bereits später Nachmittag - zurück zu Gimli und setzten uns zu ihm.
Die Gesellschaft des Zwerges war, fast so wie die von Legolas, beinahe unbezahlbar. Unser Freund konnte den lieben langen Tag Geschichten über vergessene Zwergenvölker oder alte Legenden erzählen.
Auch erzählte er von seinem Vater, Gloin.
Bei der Erwähnung des Namens wurde Legolas erst nachdenklich, dann musste er laut lachen.
"Gloin? War er bei der Unternehmung der Zwerge dabei?" prustete er.
"Ja, warum, Spitzohr?"
"Ich...ich habe ihn vor 60 Jahren im Düsterwald festgenommen. Zusammen mit den anderen. Er zeigte mir ein Bild von...dir!"* er kam aus dem Lachen gar nicht mehr heraus, nun fing auch ich damit an.
Gimli ließ sich nicht beirren und fuhr einfach mit seiner Erzählung fort.
Stunden vergingen und die Nacht war angebrochen.
Irgendwann hatten Merry, Pippin und Gandalf sich ebenso dazugesetzt und auch Geschichten, Legenden und witzige Sachen erzählt.
Ja, es war wirklich ein schöner Abend, doch einer Person begegneten wir den ganzen Tag über nicht. Èowyn.
Ich hatte sie nicht ein einziges mal gesehen, außer vorhin, als ich sie mit meinen Blicken sofort wieder weggescheucht hatte. Jetzt bekam ich doch ein schlechtes Gewissen. 'Bin ich zu hart gewesen? Hätte ich sie vielleicht nich so böse ansehen sollen?' In einem ruhigen Moment sprach ich mit Legolas darüber, doch dieser beruhigte mich schnell und sagte, es würde ihr bestimmt gut gehen.
'Warscheinlich hat er recht. Ich mache mir zu viele Gedanken.'
"Aber Aragorn, wenn es dir besser geht, und wir sie morgen Abend noch nicht gesehen haben, dann gehen wir nachsehen. Okay?" beschwichtigend lächelte er mich an und küsste mich leicht auf die Wange.
"Komm, lass uns ins Bett gehen, ich bin todmüde." ich unterdrückte ein Gähnen und stand auf.
Ein paar Minuten später lagen wir nebeneinander im unserem Bett, die Gesichter einander zugewandt, und Legolas kuschelte sich an meine Brust.
Sein Körper war warm und gleichmäßig vertraut schlug sein Herz gegen das meine.
Der Elb schien schon zu schlafen, doch ich betrachtete ihn noch.
Wie von selbst lagen meine Lippen bald auf dem Kopf des Prinzen.
Sie verweilten kurz dort, bis ich eine Bewegung unter mir wahrnahm.
Es war Legolas, er hatte sich in meinen Armen umgedreht und verband nun seine Lippen mit meinen.
Als wir uns wieder lösten, fragte ich:
"Habe ich dich geweckt?" als Antwort kam nur ein wohliges Brummeln, gefolgt von einem Kopfschütteln.
Leise lachend schlief ich letztendlich doch ein.
In meinen Träumen begegnete mir Legolas.
Wir beiden auf einer Reise.
Ich wusste nicht, wo wir aufgebrochen sind, und auch das Ziel war mir unbewusst, doch die Reise war wahrlich schön.
Bald jedoch wandelte sich das ganze.
Nun waren Kreaturen vor uns, neben uns. Sie machten nichts, versperrten uns nicht den Weg. Sie standen einfach nur da und grinsten uns an.
Ich sah zur Seite und wachte vor Schreck auf.
"Hey, alles ist gut." Legolas strich mir über den Rücken.
"Was hast du geträumt?" Warm sah er mich an, also erzählte ich den Traum und beendete ihn mit: "Und...und dann habe ich mich zu dir gedreht aber...aber du warst nicht mehr da! Du...du warst einer von ihnen..."
Nun schluchzte ich leise und schämte mich sogleich für dieses Verhalten.
"Alles ist gut, ich bin doch hier. Sieh mich an, ich bin keine dieser Kreaturen, das war nur ein Traum."
Ich hatte mich wieder etwas gefasst und sah ihm nun ins Gesicht.
"Das stimmt, du hättest keiner dieser 'Fiecher' sein können, selbst wenn du wolltest. Dafür bist du viel zu süß." grinste ich und küsste ihn auf den Kopf.
"Komm, dass ist der letzte Tag mit unseren Freunden, lass ihn uns schön verbringen."
Wie ein Einzapfen bohrte sich diese Tatsache in mein Herz.
Wer weiß, was der Krieg alles bringen könnte? Ob sie sterben werden, ob wir sterben werden.
Ich seufzte.
"Mach dir keine Sorgen, wir werden sie wiedersehen. Schon sehr bald."
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*Mir ist das erst neulich aufgefallen und ich habe erstmal 1000 Stunden gelacht😂😂
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