Kapitel 7
• Jack •
Bedacht keinen Lärm zu machen, drehe ich den Schlüssel zu Dennis Wohnung extra leise im Schloss und bin auch beim Betreten des Flurs extrem leise, stoppe jedoch Kurz.
Was ist denn hier passiert?
Die ganzen Pakete, die ich bestellt habe, stehen im Flur, blockieren ihn sogar.
Alles riecht nach Kaffee, was bei den ganzen Tassen in der Küche und im Wohnzimmer, ja sogar im Bad aber auch kein Wunder ist.
Überall liegt Zeug und das Babybett steht im Wohnzimmer, welches generell aussieht wie ein Schlachtfeld.
Langsam stelle ich meine Tasche auf einem der Kartons ab und trete dann zum Bett, wo mir braune Augen freundlich entgegen strahlen.
„Na kleiner Mann, wo hast du denn den Papa gelassen?",hebe ich ihn hoch und schaukle ihn ein wenig herum, was ihm wohl gefällt, denn er dreht sich in meine Richtung und schließt die Augen.
Als ich merke, dass er eingeschlafen ist, mache ich mich auf den Weg um Dennis zu suchen, denn bis jetzt habe ich kein Lebenszeichen bekommen über den Tag.
Sonst hat er mich immer auf dem Laufenden gehalten, meinte, dass alles super läuft, was wohl auch nicht so die Wahrheit gewesen ist, aber sei es drum.
Finden tue ich ihn dann im Schlafzimmer, wo er im Bett liegt, den Kopf in einem Kissen vergraben, welches er sozusagen umarmt.
Die Haare stehen zu allen Seiten ab und auch hier gleicht das Zimmer einem Schlachtfeld.
Was ist hier bitte passiert?
Leise will ich mich an den Kleiderschrank begeben und ein paar meiner Klamotten in diesen werfen, als ich ein Rascheln hinter mir höre und mich demnach umdrehe.
„Jack.",höre ich Dennis vollkommen fertig hauchen.
Ein einem Satz bin ich auf dem Bett und ziehe Dennis in meine Arme, in welchen der Norweger fast zusammenbricht und bitterlich zu weinen beginnt.
„Hey Dennis. Was ist denn passiert?", nehme ich ihn ganz fest in den Arm,streiche ihm über den Rücken, hätte so einen Ausbruch nicht erwartet.
„Ich...ich...das Baby",zittert Dennis und bei mir gehen sofort alle Alarmglocken an.
„Was ist passiert?"
„Nichts, also nichts schlimmes. Nur, es lief alles schief, was schief laufen kann. Er war quengelig, wollte seine Flasche nicht, wollte nicht schlafen..."
„Ahh, das erklärt den ganzen Kaffee",nicke ich Verständnisvoll,"Aber wieso bist du denn dann nicht zum Arzt gefahren?"
„Ich habe ihn ja bei meinem Physio abgegeben, welcher meinte, dass soweit alle okay ist, er aber einfach zu unruhig war und hat mir dann gesagt, dass ich ebenfalls ruhiger sein soll, was aber nichts wirklich funktioniert hat und dann hat er mich gerade auch noch angepinkelt.",weint Dennis.
„Ach Dennis",hauche ich einen kleinen Kuss auf seine Haare,"Das gehört dazu und das wird auch nicht das letzte Mal gewesen sein. Du hättest doch aber alle anderen noch fragen können, ob sie dir helfen wollen."
„Ich wollte aber nicht als schwach da stehen und so aussehen, also könnte ich mich nicht um einen Säugling kümmern.",schnieft Dennis weiter, was mich dazu bewegt, ihn ein wenig von mir wegzudrücken.
„Dennis, sowas ist kein Schwäche. Die meisten Eltern suchen sich Hilfe, denn sonst ist es schlaftechnisch gar nichts zu bewältigen.",nehme ich sein Gesicht in meine Hände.
„Vermutlich wäre es besser gewesen. Ich habe bestimmt so um die zehn Stunden Schlaf aus den letzten vier Nächten."
„Dann lege du dich mal wieder hin und ich kümmere mich um alles",meine ich und platziere einen zärtlichen Kuss auf Dennis Lippen.
„Das musst du nicht. Du kommst doch gerade selbst erst hierher.",will Dennis mich schon aufhalten, doch ich schüttle nur den Kopf,"Ich habe aber im Gegensatz zu dir keinen Schlafmangel, der kompensiert werden sollte. Komm schon, lege dich wieder hin und ich mache alles."
„Ich weiß echt nicht, was ich ohne dich machen würde",kuschelt Dennis sich noch einmal an mich, ehe er sich von mir löst und sich wieder in die Kissen wirft.
„Alles gut Dennis, Ruhe dich ein wenig aus, ich komm dann auch gleich nach",lächle ich,"Schlaf gut"
Kaum hatte ich diese Worte ausgesprochen, schlummert Dennis auch schon wieder vor sich hin und ich kann mir irgendwie gar nicht vorstellen, dass der Kleine Dennis das Leben so schwer gemacht hat.
Er ist doch sonst immer so lieb gewesen.
Da es aber auch schon spät ist, schmeiße ich meine Dreckwäsche zusammen mit einem Teil der herumliegenden Wäsche in die Waschmaschine, räume den Geschirrspüler ein, wasche den Rest, der nicht mehr reinpasst, ab, mache noch eine Flasche für den Kleinen, da dieser wieder wach geworden ist, wechsle dann, nachdem ich Dreckwäsche sortiert habe und die Post reingetragen habe, noch einmal seine Windel, spreche dann noch ein wenig mit ihm, erzähle ihm eine Geschichte und ehe ich mich versehe ist der Kleine auch schon friedlich am Schlummern.
Schnell mache ich mich dann selbst bettfertig, Dusche mich kurz und falle dann ebenfalls schnell in einen erholsamen Schlaf, welcher auch bis zum Morgen durchhält.
Als ich wach werde, ist Dennis noch immer am Schlafen, was ich ihm aber auch nicht übelnehme.
Mein erster Blick gilt meinem Freund, bevor ich mich auf den Weg ins Wohnzimmer mache, wo ich das Bett vom Baby habe stehen lassen.
Aus großen, wachen Augen werde ich gemustert.
„Na, guten Morgen Kleiner",lächle ich hinein, was ihm wohl gefällt,denn seine Augen werden größer.
„Dann machen wir uns mal fertig für den Tag"
Gesagt, getan.
Zuerst geht es ans Windel wechseln, ehe ich ihn und dann mich umziehe, ihn sogar beim Zähne putzen auf dem Arm habe, was er mit großen Augen beobachtet.
Als Nächstes meldet sich mein Magen, weshalb ich mich auf den Weg in die Küche mache und dort einen, wen wundert es, leeren Kühlschrank vorfinde.
Dann wird einer von uns wohl noch einkaufen gehen müssen.
Naja sei es drum, ein Proteinriegel sollte es auch machen für den Anfang.
Mit diesem im Mund bereite ich die Flasche für den Kleinen zu.
Als das alles fertig ist, kommt dieser wieder ins Bettchen, denn ich mache mich erneut an die Wäsche, hänge die gewaschene Im Wohnzimmer auf und werfe neue Wäsche in die Waschmaschine.
Danach geht es an die ersten Kartons mit dem bestellten Zeugs, wobei ich die Möbel erst einmal in die Abstellkammer schiebe, mich dann den Klamotten widme.
Viele sind noch in ganz Kleinen Größen, jedoch habe ich auch schon einiges größeres bestellt, denn ich habe gelesen, das Babys unheimlich schnell wachsen können, also sollten wir vorbereitet sein.
Erst einmal schneide ich überall die Schilder raus, verteile die Wäsche dann auf die Haufen im Bad.
Kurz nach dem Baby geschaut und dann geht es an den Küchentisch, wo ich eine Liste mit Namen auf den Tisch lege.
Nach Absprache mit Dennis habe ich im Trainingslager auch mit den anderen Fahrern aus meiner Academy geredet, ihnen erzählt, was Sache ist. Alle waren hellauf begeistert und haben mir gleich eine Liste mit Namen mitgegeben.
Diese lege ich erst einmal neben den ganzen Haufen Papiere, da sich das Baby wieder meldet.
„Was ist denn los? Dein Papa meinte schon, dass du wohl unruhig bist in letzter Zeit",nehme ich ihn wieder auf meinen Arm, wippe ihn vorsichtig auf und ab, hoffe einfach, dass es hilft und ich habe Glück. Nach wenigen Augenblicken ist er still.
Vielleicht will er einfach nur ein wenig Nähe haben.
„Komm",schaue ich auf die Uhr,"Es ist schon zehn. Ich denke, wir sollten die Schlafmütze im Schlafzimmer mal wecken, oder was denkst du?"
Auf leisen Sohlen tapse ich in das Schlafzimmer, welches als einziger Raum noch immer aussieht, als wäre hier eine Bombe eingeschlagen.
Vorsichtig lege ich den Kleinen auf meiner Bettseite ab, werfe meine Pläne Dennis zu wecken noch einmal kurz über den Haufen und sortiere auch hier alles, ehe ich mich vorsichtig auf das Bett setze.
„Guten Morgen",fahre ich über Dennis stopplige Wange. Rasieren ist wohl auch zu kurz gekommen.
„Jack, hey",streckt Dennis sich verschlafen.
„Hier wollte jemand hallo sagen",nehme ich den Kleinen wieder auf meinem Arm und reiche ihn an Dennis weiter,"Er war super ruhig die ganze Nacht."
„Ich fühle mich auch extrem erholt",meint Dennis, betrachtet das Baby gähnend, ehe er sich zu mir lehnt und mir einen schläfrigen Kuss aufdrückt.
„Das freut mich. Hast du heute schon irgendwas vor?",muss ich mir der Tür ins Haus fallen, denn wir haben einiges vor.
„Ich muss nur heute Nachmittag in die Factory und trainieren, sonst nichts, wieso?",legt der Norweger seine Stirn in Falten.
„Der Kühlschrank ist leer, hier liegen Berge an Wäsche rum, plus die neuen Klamotten für das Baby. Des Weitern braucht das Baby immer noch einen Namen und die Post muss sortiert werden und wir sollten die Abstellkammer ausräumen, damit wir die Babymöbel aufbauen können."
„Was für Möbel?",legt Dennis seine Stirn in Falten.
„Stimmt, ich habe es dir noch gar nichts gesagt",klatsche ich mir innerlich mit der Hand an die Stirn,"Im Flugzeug hierher habe ich schon einmal einige Sachen bestellt, die nützlich werden können."
„Jack",dreht Dennis sich zu mir,"Das hättest du nicht machen müssen. Wir wissen nicht einmal, ob wir das Kind behalten und du kaufst einfach was und das von deinem Geld. Ich kann das eigentlich gar nicht annehmen."
„Oh doch, das kannst du, und sonst zahle mir die Hälfte zurück",winke ich schnell ab,"Ich dachte, dass der Kleine sich so wohl wie möglichen fühlen soll."
„Das wird er bestimmt",richtet Dennis sich nun richtig auf, gibt mir den Kleinen wieder.
Eine kurze Zeit später sitzen wir beide am Küchentisch.
Dennis hat dabei, wie ich es heute Morgen auch hatte, einen Proteinriegel zwischen den Zähnen, während wir die Post durchforsten.
Was sich in vier Tagen nicht so alles ansammelt.
Ich hänge gerade über einer Rechnung, als Dennis sich plötzlich neben mir versteift.
„Was ist los Dennis?",Beuge ich mich zum Norweger, versuche einen Blick auf das zu erhaschen, was in seinen Händen ist.
„Ein Brief vom Labor",zittert Dennis Stimme gefährlich,"Ist es das, was ich denke, dass es ist?"
„Ich denke ja",beginnt auch mein Herz zu klopfen,"Los mache ihn schon auf. Das Ergebnis Flattert nicht von selbst aus dem Umschlag."
Mit zitternden Händen öffnet Dennis den dicken Umschlag und zieht den Zettel hinaus, legt ihn auf den Tisch, sodass wir ihn beide lesen können.
Schnell überfliegen wir in beide.
„Wo steht es denn verdammt?",Flucht Dennis leise, während ich im selben Atemzug nach seinem Handgelenk fasse, mit der anderen Hand unten aufs Blatt zeige.
Dennis Blick wandert dorthin und ich merke, wie er sich anspannt, als er die Zeilen dort überfliegt.
„Jack",dreht er seinen Kopf zu mir und ich merke, wie ihm Tränen in die Augen steigen.
• TBC •
Und ein neuer Dienstag, beginnend mit einem neuen Kapitel💛
Jack ist wieder da und alles scheint ein klein wenig besser zu Laufen...
Jetzt müssen nur noch die Namensfrage geklärt werden und herausgefunden werden, ob der Kleine wirklich Dennis Sohn ist.
Auf Letzteres müsst ihr auch nicht mehr lange warten😉
Naja, nun hoffe ich, dass es euch gefallen hat und wünsche euch allen einen wunderschönen Tag💛
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