5.Shot; 25.Oktober 2021
Good evening folks, diesen Monat setze ich beim Weirdogs-Shot leider aus. Mir isn bisschen was dazwischen gekommen. Sollte sich hier doch irgendwann eine Story befinden, werde ich mich wohl dazu entschieden haben die Challenge nachzuholen.
Die Wörter für diesen Monat liste ich trotzdem kurz auf:
Doktorarbeit
Balance
Zorn
Halteverbot
Hexe
Heizung
Auto
Laptop
Tsunami
Müde
Hai
Nachrichten
Nickerchen
Traum
Hilfe
Das war schon alles für heute. Goodbye.
Mooooment, nicht Goodbye. Wie ihr sehen könnt, habe ich den Shot nachgeholt. Heute ist der 05. Februar 2022...das ganze hat also ganz schön lange gedauert. THEORETISCH muss ich noch den November shot nachholen, danach hatten wir keine neuen Wörter festgelegt, weil niemand Zeit hatte. Die Frage ist, tue ich das? Vielleicht. Keine Ahnung. Man wird's sehen xD
Die gurgelnden Geräusche meiner Heizung ließen mich aufschrecken. Vermutlich sollte sich darum schnellstmöglich ein Handwerker kümmern. Jedenfalls sagte ich dies schon seit drei Wochen, dabei hatte ich selbst noch nicht einmal die Hausverwaltung darüber informiert. Das meine Nickerchen regelmäßig dadurch gestört werden und meine Träume nun schon zum wiederholten Male unterbrochen wurden, reichten offenbar nicht, um mich dazu zu motivieren, jemanden anzurufen. Spätestens wenn die Heizung aufhören würde, gegen die Winterkälte anzukämpfen, würde ich schon um Hilfe bitten.
Es klingelte an der Tür, genau in dem Moment, als ich mich zurück in die harten aber bequemen Kissen meiner abgeranzten Couch sinken lassen wollte. Mein ursprünglicher Plan war es, einfach so zu, als wäre ich nicht da. Andererseits wusste ich ganz genau, wer da vor der Tür stand. Die alte Hexe, die einen Stock über mir wohnt. Und genauso wie ich wusste, dass sie gerade vor meiner Tür stand, wusste sie, dass ich Zuhause bin. Weder sie, noch ich, verließen oft unsere Wohnung. Sie kam höchstens runter, wenn sie etwas von mir wollte. Und da ich keine Lust hatte, dass zusätzlich zu dem Heizungsgluckern noch ein rachsüchtiges Poltern aus der Wohnung über mir meinen Schlaf störte, stand ich notgedrungen auf. Diese Frau wusste, wie man jemanden erpresst, ohne überhaupt etwas sagen zu müssen.
Sobald ich die Tür öffnete, wusste ich, dass ich richtig lag. Die Person vor meiner Tür, war die Hexe von oben. Zugegeben, so hatte ich sie nie direkt genannt, immerhin lag mir etwas an einem guten Nachbarschaftlichen Verhältnis. Oder, mit anderen Worten, ich wollte einfach nur in meiner Wohnung vor mich hin rotten ohne dass meine Nachbarin über mir mit Stepptanz anfing, um mich für meine Unfreundlichkeit zu bestrafen.
So freundlich wie es mir also möglich war, immerhin war ich gerade erst aufgewacht, hinterfragte ich, was sie denn von mir wolle. Und auch mit dieser Vermutung lag ich goldrichtig, denn sie wollte meine Hilfe bei einem Problem mit ihrem Laptop. Ich wünschte, dieses Glück hätte ich auch beim Glückspiel, dann würde ich nicht mehr hier wohnen müssen, mit einer kaputten Heizung und einer Nachbarin, die scheinbar denkt ich hätte IT studiert. Und obwohl dies nicht der Fall war, widerstand ich dem Drang, meine Tür wieder zu schließen und folgte ihr stattdessen hoch zu ihrer Wohnung, um mir das Problem zumindest Mal anzusehen. So konnte sie hinterher wenigstens nicht sagen, ich hätte es nicht versucht. Um den nachbarschaftlichen Frieden zu wahren musste man eben die Balance zwischen Abneigung und Hilfsbereitschaft finden und halten.
Dann saß ich da, vor ihrem Laptop. Im Hintergrund lief ihr Fernseher, Nachrichten, um genau zu sein. Ein Tsunami irgendwo im Ausland, ich hatte nicht verstanden wo, und es war mir auch egal. Mein müdes Gehirn beschäftigte sich eher mit der Frage, ob und wie Haie von Tsunamis beeinflusst werden. Bestimmt gibt es eine Statistik, wie viele Menschen schon durch auf sie fallende Haie getötet wurden.
Den Laptop, den ich mir Mal ansehen sollte, hatte ich bisher nicht einmal berührt. Statt mir zu sagen, wo das Problem überhaupt lag, erzählte mir meine Nachbarin lieber, wie ihr Auto gestern abgeschleppt wurde. Sie war wütend, dass sah man ihr an. Ihr Gesicht rötete sich etwas vor Zorn und sie fuchtelte wild mit den Händen umher. Ich bestätigte ihr, wie unverschämt diese Aktion war und dass es dabei vermutlich nur um Geldmache ging. Dabei stand sie im Halteverbot und war selbst schuld. Aber was tat man nicht alles für ein wenig Ruhe.
Den Umgang mit ihr war ich mittlerweile zum Glück gewöhnt, weswegen ich mir nur noch eine weitere Geschichte über ihren Neffen, der gerade an seiner Doktorarbeit saß, und einen anderen Nachbarn anhören musste. Scheinbar hatte er nicht gewusst, dass Nachbarschaftshilfe der Schlüssel zur Ruhe ist. Er konnte froh sein, nicht unter ihr zu wohnen. Sonst würde er sich vermutlich selbst dafür bestrafen. So aber musste er wohl nur seinen Teil des Treppenhauses selber putzen, auch wenn er nicht dran war.
Das „Problem“ stellte sich, sehr zu meinem Vorteil, nur als Kleinigkeit heraus. Sie hatte Capslock aktiviert, ohne zu wissen, was es tat und wie man es wieder deaktivierte. Wahrscheinlich hatte sie die Taste nur zufällig gedrückt ohne es zu merken. Nachdem ich die Taste also wieder heldenhaft deaktivierte, verabschiedete ich mich schnell und verschwand zurück in meine eigene Wohnung. Nicht, dass sie noch auf die Idee käme, mir weitere Geschichten über andere Mieter zu erzählen.
Das mittlerweile wieder leiser gewurdene Gurgeln meiner Heizung wiegte mich sanft in den Schlaf. Als ich wieder aufwachte, erinnerte ich mich nur noch an Haie und Hexen.
So. Jetzt Goodbye xD
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