gestohlene Momente
Padme blickte in den Spiegel und seufzte. Der stressige Tag war nicht ohne Spuren an ihr vorbei gegangen. Dunkle Augenringe zeichnete sich in ihrem Gesicht ab und sie war blasser als sie es normalerweise gewesen wäre. Er würde es sehen und sich sorgen machen. Er machte sich immer sorgen.
Ein leichtes Lächeln stahl sich auf ihre mügen Lippen als sie an ihren Ehemann dachte. Ihr mutiger Jedi war gerade von einer gefährlichen Mission zurückgekehrt und würde in wenigen Minuten bei ihr eintreffen. Er hatte keine Uhrzeit erwähnt, doch sie spürte sein Kommen immer. Es war als gäbe es zwischen ihnen eine unsichtbare Schnur. Wenn Padme ihr mit ihren Sinnen folgte, konnte sie Anakins vorfreude auf ihr Treffen spüren. Er beeilte sich.
Leben kam in ihren Körper und schnell schickte sie ihre Zofen aus der geräumigen Senatorenwohnung. Keine von ihnen beschwerte sich oder stellte groß Fragen. Sie kannte dieses Verhalten von ihr bereits. In den letzten Jahren hatte sie sich immer mehr von ihnen entfernt und obwohl es wehtat sie anzulügen, war die Alternative nicht tragbar. Wie sollte sie ihnen erklären, dass sie einen Jedi geheiratet hatte? Unmöglich.
Der Skandal wäre unberechenbar. So distanzierte sie sich von ihren Freundinnen. Mit einem breiter werdenden Lächeln auf den Lippen strich sie ihr blaues, bodenlanges Kleid glatt und ging zum Balkon. Mit jedem Schritt wehte das Kleid um ihre Beine und erzeugte die Illusion sie würde schweben. Die Haare wogten in sanften Wellen ihren Rücken hinunter. Anakin liebte ihr offenes Haar am meisten. Sie öffnete gerade die Balkontür als ihr Ehemann den kleinen Speeder auf ihrer großen Terrasse parkte. Mit seinen schnellen Reflexen und jedigleicher Anmut sprang er von dem Gefährt und rannte ihr entgegen.
Er war von oben bis unten schmutzig, doch schien sich nicht darum zu kümmern. Sein hellbraunes Haar war an manchen Stellen mit Ruß bedeckt und seine Uniform hatte Brandlöcher. Er küsste sie mit einer intensität, dass Padme seine Liebe in jeder Zelle ihres Körpers spüren konnte. Seine Erleichterung bei ihr zu sein war wie eine warme Welle, die über sie hereinbrach. Padme erwiderte den Kuss, zog sie dann jedoch zurück.
"Was ist los?", beunruhigt verzog Anakin das Gesicht und Padme musste lachen. Er machte sich immer viel zu viele Sorgen.
"Du brauchst eine Dusche mein Lieber." Lachend blickte Anakin an sich herunter und nickte zustimmend.
"Sieht so aus. Kommst du mit?" Mit einem verführerischen Blick in den Augen zog sie ihn in ihr großes Badezimmer. Der weiße Mamor und die verglaste Duschkabine waren Luxus, den nur eine Senatorin zu sehen bekam. Natürlich waren die Räumlichkeiten einer Königin auf Naboo noch weitaus beeindruckender, allerdings interessierte Padme sich nicht für Inneneinrichtung. Momentan galt ihre gesamte Aufmerksamkeit dem Mann vor ihr. Der Liebe ihres Lebens.
Die Zeit ihrer Trennung schmolz dahin als sie sich auszogen und liebevolle Worte wechselten. Sein Körper war voller kleiner Verletzungen, die ihn nicht zu kümmern schienen. Padme jedoch schon. Vorsichtig strich sie über blaue Flecken und küsste seine geschundene Haut.
"Ich bin so froh, das du bei mir bist.", hauchste sie und zog ihn in die Duschkabine. Anakin folgte ihr ohne zögern und drückte sich an sie. Stahlharte Muskeln gegen ihr weiches Fleisch.
"Ich würde nirgends lieber sein. Padme." Er küsste sie sanft und drehte dabei mit seinen Jedikräften den Wasserhahn auf. Warmes Wasser prasselte auf ihre Köpfe und lachend genossen sie das plötzliche Nass.
"Du bist sofort zu mir gekommen, oder? Was hat Obi-Wan gesagt?" Sorge grub Falten in ihre Stirn als sie an Anakins Freund und Mentor dachte. Sicherlich würde er Anakins schnelles aufbrechen bemerken und Fragen stellen. Anakin schüttelte den Kopf und strich über ihren Rücken. Eine Gänsehaut folgte seinen Fingern.
"Er hat andere Probleme um die er sich kümmern muss und ich will jetzt nicht über Obi-Wan reden." Das wollte sie auch nicht, aber ihr pragmatischer Verstand machte nur äußerst ungern platz für ihre Emotionen. Anakins Küsse zogen einen Feuer nach sich, wie ein Waldbrand breitete es sich in Padmes Körper aus und sehnsüchtig presste sie sich an ihn. Anakins Atmung ging schnell und fordernder drückte er sie gegen die warmen Fließen der Duschkabine.
Padmes eigener Atem kam stoßweise und automatisch hob sie ihre Beine um seine Hüften. Die Empfindungen waren stark und unbändig. Niemand sonst schaffte es Padme auf diese weise zu erregen. Nur Anakin. Ihr Anakin. Die blauen Augen strahlten so viel Liebe und Hunger aus. Einen Hunger, den sie selbst nur zu gut kannte. Seine Erregung war spürbar, heiß und kraftvoll wartete er am Eingang ihres Zentrums.
"Ich liebe dich.", flüsterte er und füllte sie mit einem kräftigen Stoß aus. Padme zog die Luft ein. "Ich liebe dich auch!", rief sie als er begann sich zu bewegen. Zunächst sanft und dann immer wilder stieß er sich in sie und brachte sie beide einem erlösenden Höhepunkt näher. Es war nicht bloß Sex, es war ihre Wiedervereinigung. Nach Wochen der Trennung war dies ihr ersehntes Wiedersehen. Sie brauchten einander wie Ertrinkende Luft zum atmen.
Verzweifelt klammerte Padme sich an ihn, kratzte mit den Nägeln über seinen Rücken und spürte seine festen Finger an ihren Oberschenkeln. Fast, rauschte es durch ihren benebelten Geist. Sie waren fast da. Wie immer passte Anakin sich ihrem Rhytmus an. Er schien zu wissen was sie brauchte und sie schien seine Bedrüdnisse ebenso zu erraten.
Eine perfekte Einheit. Sie erreichten den Höhepunkt im selben Moment. Keuchend klammerten sie sich danach noch einige Minuten aneinander bis ihre Herzen wieder in einem normalen Tempo schlugen. Mit einem befriedigenden Lächeln löste Padme die Umklammerung ihrer Beine und nahm die Seife von einem kleinen Korb in der Ecke der Duschkabine.
"Jetzt machen wir dich mal sauber." Anakin lachte laut und reichte ihr seinen Arm.
Nach dem Duschen lagen sie zusammen im Bett und lauschten den nächtlichen Geräuschen des Stadtplanten Coruscant. Keiner von ihnen war hier aufgewachsen, aber wenn sie in Padmes Bett lagen fühlte es sich fast wie Heimat an. Sanft strich sie über seinen muskulösen Bauch und dachte an all die Kämpfe die diese Muskeln hervorgebracht hatten. Seufzend blickte sie in das Gesicht ihres Ehemann. Seine blauen Augen sahen weit in die Ferne. In solchen Momenten war nur zu offensichtlich das er ein Jedi war. Begnadet würde man seine Talente nennen, ebenso wie ihre als Senatorin. Plötzlich kam ihr ein seltsamer Gedanke.
"In einem anderen Leben, was wäre da aus uns geworden?" Sein Blick richtete sich auf sie.
"Du meinst, welche Berufe wir hätten und wo wir leben würden?" Sie nickte und wartete auf seine Antwort. Irgendwie wünschte sich einen Weg in die Zukunft, der nicht ihr Ende bedeutete. Anakin verzog nachdenklich den Mund. Das tat er immer, wenn er eine bedachte Antwort geben wollte. Normalerweise war er nicht so vorsichtig mit seinen Worten.
"Ich schätze, ich wäre Pilot geworden oder Mechaniker."
"Wir hätten unser eigenes Schiff und würden die Galaxis bereisen." Anakin nickte. Dieses Spiel gefiel ihm.
"Wir könnten Hilfsgüter transportieren und Menschen helfen. Aber nicht die ganze Zeit. Ich will, dass wir auch viel Zeit auf Naboo verbringen." Er kannte sie zu gut, wusste, dass sie ihre Heimat vermisste.
"Wir würden deine Mutter holen und unsere Familien würden zusammen wohnen." Der Gedanke an seine Mutter ließ Anakin traurig nicken. Es war wirkliche eine schöne Vorstellung.
"Wir würden Hand in Hand die Straße entlang gehen und müssten uns nicht verstecken.", brummte er und strich ihr eine ihrer Haarsträhnen aus der Stirn.
"Und wir könnten Kinder haben.", sie hatte diese Worte ohne hintergedanken ausgesprochen, aber nun da sie im Raum standen, spürten sie beide ihre schwerwiegende Bedeutung. Padme hatte von anfang an gewusst, das diese Beziehung keine Kinder hervorbringen durfte. Es wäre ihr Ende, dennoch brachte dieser Gedanke Kummer über sie.
"Wir würden auf jeden Fall Kinder haben. Mindestens zwei oder drei." Anakin lächelte sie an und Padmes Herz blühte auf. In einem anderen Leben hätten sie mehr gehabt als diese kleinen gestohlenden Momente der Liebe.
Anmerkung der Autorin: Ich habe gerade ein weiteres Star Wars Buch fertig gelesen und bin extrem enttäuscht. Schatten der Königin- heißt dieses prachtexemplar der langweiligen Fanfiktion kultur. Leider schafft es auch diese Autorin nicht die Gefühle der Charaktere gut rüberzubringen. Vermutlich weil es nicht ihre eigenen Charaktere sind...egal. Mir war fad und jetzt habe ich es mal versucht. Sagt mir mal wie meine Variante sich anhört?
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