In meinem Traum lacht er. Sein breites Grinsen reicht von Ohr zu Ohr und das liebevolle Glitzern in seinen blauen Augen verbreitet warme Geborgenheit. Wir spazieren in einem schönen, grünen Park. Es ist warm und jede Blume blüht. Ich erzähle ihm etwas über die Arbeit und meine Schildkröte. Ich hab sein Gesicht so vermisst, seine Stimme, das leise Lachen, das immer seinem Hals zu stecken scheint. Ich harke mich bei ihm ein und spiele mit den langen Haaren seines Unterarms. Behaart wie ein Affe, hat er immer gesagt. Ich habe dieselbe behaarten Arme, dieselben Schultern und sein Lachen. Nach einiger Zeit muss er sich verabschieden. Mein Herz schmerzt und unwillig klammere ich mich an ihn. An das Gefühl seines runden Bauchs werde ich mich bis an mein Lebensende erinnern. Sein Körper ist weich und nachgiebig, ich weiß, dass ich so eine Umarmung im wachen Zustand nicht mehr bekommen kann. Angst schnürt mich die Kehle zu. Ich will ihn nicht loslassen, will ihn nicht noch mal verlieren. Er sagt, dass er keine Wahl hat, dass er mich liebt, aber jetzt gehen muss. Langsam schält er sich aus meiner Umklammerung. Ein trauriger Ausdruck tritt auf sein Gesicht. Er wendet sich ab. Ich schreie nach ihm. Rufe seinen Namen, weiß was mich erwartet. Ich kenne den Schmerz nur zu gut. Mein Vater schaut weg und verschwindet zwischen den Bäumen des Gartens. Mit dem tiefen Gefühl des Verlustes wache ich auf. Ich bin in Entebbe, Uganda. Und morgen Mittag wird er nicht am Flughafen auf mich warten. Er wird mich nicht erleichtert in die Arme nehmen und meinen Rucksack tragen. Zum ersten Mal in meinem Leben wird da niemand stehen. Niemand.