Kurzgeschichte 2
Diese Kurzgeschichte basiert auf den Sätzen "Ich bin jemand, der besser zuhören kann als reden. Jemand, der besser beobachtet als im Mittelpunkt stehen kann. Jemand, der lieber schweigt als zu sagen, was ihn stört, Jemand, der eher zeigt als sagt.".
Viel Spass beim Lesen
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«Was du über mich wissen musst ist, Ich bin jemand, der besser zuhören kann als reden. Jemand, der besser beobachten als im Mittelpunkt stehen kann. Jemand, der lieber schweigt als zu sagen was ihn stört. Jemand, der eher zeigt als sagt. Jemand der alles zuerst mit sich selbst ausmacht. Jemand der andere nicht mit ihren Problemen belasten will und deshalb schweigt. Ich bin jemand, der lange braucht, um sich zu öffnen, weil ich mich als Last für andere empfinde.»
Ich schnappe nach Luft. Während dem Reden habe ich ganz vergessen zu atmen. Leises Lachen ertönt. Langsam hebe ich meinen Blick vom Boden und richte ihn entgeistert auf mein Gegenüber.
«Tut mir leid. Ich sollte nicht Lachen. Du schüttest mir gerade dein Herz aus. Doch diese Sachen weiss ich doch schon längst.» Überrascht neige ich den Kopf zur Seite. «Du bist nicht so mysteriös wie du denkst. Wir kennen uns schliesslich schon seit Beginn der Schule. Ja wir hatten nicht den engsten Kontakt und Freunde waren wir auch nicht wirklich. Aber seit ich dich damals in der ersten Klasse das erste Mal gesehen habe, habe ich dich nicht mehr aus meinem Kopf bekommen. Mein Kind-Ich konnte das vielleicht damals noch nicht wirklich zuordnen, aber das war der Moment, in dem ich begonnen habe, dich zu lieben. Nur habe ich mich nie getraut es dir zu sagen. Und als du mir damals in der dritten Klasse den Brief geschrieben hast und mir deine Liebe gestanden hast, wollte mein Herz aus meiner Brust springen vor Freude. Doch mein feiges 9-Jähriges Ich wollte nicht uncool vor seinen Freunden dastehen und hat dich ausgelacht. Das tut mir bis heute noch schrecklich leid. Und ich hatte anschliessend nicht einmal den Mut dir das zu sagen. Schon wieder brauchte es deine Initiative, dass ich mich nach 10 Jahren endlich getraut habe dir meine Gefühle zu gestehen. Denn falls es noch nicht klar war, ich liebe dich. Habe ich immer, tue ich und werde ich immer.»
Ungläubig blinzle ich mehrmals. Ich warte darauf aus einem Traum aufzuwachen. Noch nicht einmal in meinen kühnsten Träumen hätte ich gedacht, dass meine jahrelange Liebe erwidert wird.
«Kannst du mich bitte mal zwicken?» frage ich. Verwirrt schaut mich mein Gegenüber an, zwickt mich trotzdem leicht in den Arm. Und ich bin immer noch da. Ich bin nicht in meinem Bett aufgewacht. Ich befinde mich immer noch auf unserem spontanen Klassentreffen. Auf dem ich aus einer Laune heraus auf meine erste Liebe zugelaufen bin und ihr erklärt habe, was sie über mich wissen muss.
«Ist das wirklich wahr?» ich traue der Situation immer noch nicht. Doch ich erhalte als Antwort ein Nicken. «Das ist kein Scherz? Keine Verarsche? Sondern dein Ernst? Du liebst mich, seit wir 7 Jahre alt waren?» wieder erhalte ich ein Nicken. «Jedes Wort ist ernst gemeint. Ich liebe dich schon so lange. Hatte die Hoffnung eigentlich schon aufgegeben, dass das mit uns noch etwas wird. Hatte meine Gefühle für dich verdrängt. Doch als ich dich habe auf mich zukommen sehen, ist alles wieder hochgekommen.»
Das es mir genauso geht, ist vermutlich unnötig zu sagen. Und da ich eh kein Mensch von vielen Worten bin, sondern lieber meine Taten sprechen lasse, ziehe ich mein Gegenüber am Shirt zu mir und hole mir den Kuss, von dem ich seit der dritten Klasse träume.
Rrrrrrrring Rrrrrrring Rrrrrrring
Ich fahre in meinem Bett hoch. Nachdem ich meinen Wecker, links von mir, ausgestellt habe, reibe ich mir übers Gesicht. Ich kann nicht glauben, dass es doch nur ein Traum war. Seit der dritten Klasse war ich in diesen Menschen verliebt. Bis Heute hat diese Person ein speziellen Platz in meinem Herzen, den niemals jemand anders einnehmen kann. Und dann träumt man einmal davon, dass sie dasselbe empfindet wie ich und dann ist es nur ein Traum.
Frustriert lasse ich mich nach hinten fallen mit meinen Armen auf beide Seiten ausgestreckt, da landet mein rechter Arm nicht auf meinem Bett. Sondern auf etwas härterem, auf einem Körper. Langsam richte ich meinen Kopf nach rechts und reisse meine Augen weit auf, als ich realisiere, wer da neben mir im Bett liegt...
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