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Der Mitternachtsjunge (4)

Anoushka war damit beschäftigt, einen Haufen Hackfleischbällchen auf einem Teller anzurichten. Die Pyramidenform gelang ihr gut, sie schien Übung zu haben. Als Masha sich in den Türahmen lehnte, sah sie erstaunt auf.
"Hey!" Ihre Augen funkelten. Wegen der hellen Leuchten an der Decke - oder weil sie sich freute, sie zu sehen. Im Grunde funkelten sie immer. Es kam von innen.

Masha zog ihre Ärmel bis über die Handflächen hinunter. Sie wagte einen Schritt in die Küche hinein. "Ich ... ich hatte gedacht, ich seh' mal nach, was du machst. Brauchst du Hilfe?"

Einen Moment lang schien Anoushka zu überlegen, dann schüttelte sie den Kopf. "Nein, brauche ich nicht. Aber süß, dass du fragst! Ich bin beinahe fertig, nur noch die Baguettes ..." Sie wischte ihre Hände an einem Lappen ab, nahm die vier langen Brote vom Tisch und trug sie zur Spüle hinüber.

Der laufende Wasserstrahl erinnerte Masha daran, dass sie zur Toilette musste. Aber es entspannte sie, Anoushkas sichere Handgriffe, das Herumwuseln zu beobachten, irgendwie tat es ihr gut. Dieses Normale. Die selbstverständliche Sicherheit, die sie dabei ausstrahlte. Etwas Schönes zu tun, einfach so, ganz in Ruhe. Ohne Angst. Wie paralysiert sah sie zu, wie sie mit der nassen Hand über die Oberflächen strich, die Baguettes auf ein Backblech legte und dieses in den Ofen schob. Die Atmosphäre in der Küche ließ sie so sehr versinken, dass sie zusammenzuckte, als Anoushkas Frage sie unerwartet aus ihrem gleichförmigen Niemandsland heraus riss.

"Und? Alles klar bei euch?" Sie stellte eine Hand voll Gewürzgläser auf das Regal über dem Herd zurück. Sie konnte ihr Nicken nicht sehen, schließlich hatte sie am Rücken keine Augen.

"... Ja. Alles klar bei uns."

Warum musste sie ausgerechnet danach fragen? Bei allem, was sie hätte fragen können? Gerade noch war sie versucht gewesen, bei sich selbst anzukommen, ihre Unsicherheit abzulegen, zum ersten Mal seit ewig langer Zeit, es war so schön hier - und schon wieder ging es los: Sie musste lügen. Sich selbst verleugnen.
Aber Anoushka schien mit der Antwort zufrieden zu sein; sie hakte nicht weiter nach, fragte auch nicht nach Maxim oder irgendwelchen Dingen, die sie gemeinsam betrafen. Erst jetzt wurde ihr klar, dass es wohl nur die Einleitung zu einem Gespräch sein sollte. Eine höfliche Nachfrage, eine Floskel, nicht mehr. Weil man das so machte. Wie hatte sie sich verändert, dass sie solche unverfänglichen Smalltalk Dinge nicht mehr als das erkennen konnte, was sie waren! Sie hatte es ernst genommen. Es war ja auch ernst. Es war zur ernstesten Frage geworden, die man ihr stellen konnte. Nein, gar nichts war klar bei ihnen.

Der Ofen strahlte eine gigantische Hitze aus, sie begann zu schwitzen in ihrem Pullover. Sie trat an den Tisch heran, ließ den Blick über die vielen leckeren Sachen schweifen, die darauf standen. Neben dem beachtlichen Haufen Fleischbällchen gab es diverse Schüsseln mit verschiedenen Salaten, dazu einen wahren Berg mit gedrehten Käsestangen. Manche waren mit Sesam, andere mit Mohn, Kümmel oder Paprika bestreut. Eine Etagere mit bunt verzierten Neujahrskuchen stand an der Wand, und ringsum Teller und Schalen mit weiteren Leckereien, manches handgemacht, anderes gekauft und aus der Tüte. Plötzlich wurde ihr schwindelig. Und übel. Es war lange her, dass sie etwas gegessen hatte.

"Wow. Das ... sieht super aus."

Anoushka lachte, ihre Augen funkelten noch mehr.
"Ja, nicht? Dank der guten Dinge, die ihr mitgebracht habt."
Das stimmte nicht. Nur zwei der Salate, dazu die kleinen Schüsseln mit den verschiedenen Dipps, stammten von ihnen. Alles andere hatte Anoushka selbst gemacht oder gekauft. Sie verteilte Leuchter aus rotem Glas zwischen den Schüsseln und Tellern, zündete die Kerzen an und legte einen Stapel Papierservietten an die Seite.
"So ... unser Buffet ist fertig." Sie schien sichtbar zufrieden mit dem Ergebnis. "Wir lassen alles in der Küche. Hier ist mehr Platz als drüben." Ihr Lächeln wirkte beinahe entschuldigend. "Wir haben den wackeligen alten Couchtisch entsorgt; auf dem neuen ist leider weniger Platz."

"Ich ... hab' s gesehen. Ihr habt das Wohnzimmer umgeräumt. Die Möbel stehen anders. Und ihr habt jetzt eine richtige Essecke. Das sieht toll aus. Ist richtig gut geworden."

Anoushka griff nach dem Timer und begann ihn einzustellen.
"Danke." Ihr Lippenstift passte perfekt zum Kleid. "Dann ist es dir aufgefallen? Freut mich, dass du es magst! Wir finden es auch total schön, wir freuen uns jeden Tag darüber." Sie ging zur Spüle hinüber und stellte die Küchenuhr auf die Ablage. "Aber wir sind noch nicht fertig; demnächst wollen wir Egors Büro und das Schlafzimmer miteinander vertauschen und bei der Gelegenheit gleich einiges neu machen. Die Wände sollen farbig werden. Und Egor hat eine Idee für ein neues Bett. Stell dir vor, er will es selbst bauen!" Sie hob die Brauen, ihre dunklen Augen wurden groß, ihren Worten war der Stolz anzuhören. "Er kann solche Sachen sehr gut."
Eine ihrer gelockten Haarsträhnen führte ein widerspenstiges Eigenleben. Zum wiederholten Mal strich sie sie hinter das Ohr zurück, und wieder fiel sie ihr vor das Gesicht. "Ja, hier hat sich in der letzten Zeit vieles verändert."

"Sieht ganz danach aus ... ich war lange nicht mehr hier." Sie hätte gemordet für solche Haare.

"Zwei Monate? Oder waren es schon drei? Also, wenn du magst ... du bist jederzeit willkommen." Wieder lachte sie ihr Lachen. Ihre Locken wippten über Rücken und Schultern, als sie sie zurück warf. Sie stellte alles, was zwischen Spüle und Herd herum stand, beiseite und wischte die Fläche ab. "Du musst nicht immer warten, bis Egor sich mit Maxim treffen will. Nur, falls du das denkst. Komm einfach mal zwischendurch vorbei, wenn du magst." Sie warf den Lappen in das Abwaschwasser und wandte sich zu ihr um. Sie zwinkerte. Das dunkle Violett ihres Kleides stand ihr wirklich gut. "Wir würden uns freuen, dich hier zu haben."

Masha lehnte sich verlegen gegen die Fensterbank zurück. Sie nestelte am Saum ihres Ärmels, zupfte die verfilzten Noppen ab, die sich auf dem gestrickten Gewebe gebildet hatten. Sie wusste nicht, wohin damit, darum behielt sie sie in der Hand.
"Ja, das ... mache ich demnächst mal."

"Ruf einfach an. Wann immer du Lust und Zeit hast. Nur Montags und Donnerstags geht es nicht, da bin ich beim Tanzen."

Die Fensterbank fühlte sich kalt an. Maxim würde ausrasten. Unruhig huschte ihr Blick zur offen stehenden Küchentür. Mussten sie hier jetzt über solche Dinge reden? Darauf konnte sie unmöglich antworten.
Sie sah aus dem Fenster.
"Oh, sieh mal ... es schneit wie die Hölle."
Draußen wirbelten Milliarden riesiger Flocken vor der Schwärze des Himmels. Scheinwerferlicht erhellte die Straße dort unten; wie ein tastender Finger strich es die Hauswände entlang, als das Auto sich vorsichtig über das Eis hinweg bewegte.

Jemand stand bei der Straßenlaterne. Ein junger Mann. Stand einfach da und rührte sich nicht. Als das Fahrzeug im Schritttempo vorbei schlich, beleuchteten die Scheinwerfer für einen Augenblick seine Kleidung. Jeans hatte sie erwartet, eine Winterjacke oder Ähnliches. Was er trug, war eigenartig, irgendwie passte es nicht zur Jahreszeit. Sie wollte genauer hinsehen, aber der Moment war bereits vorbei. Was blieb, war eine dunkle Silhouette, die Straßenlaterne hinter ihm verwandelte ihn in einen Scherenschnitt. Aber er hatte zu ihr hinauf gesehen. Unbeweglich und still, während der Schnee um ihn tanzte. Er tat es immer noch, sie spürte es.

"Ich ... muss mal aufs Klo."

Anoushka wies in den Flur hinaus. "Zweite Tür links, wie immer." Sie kicherte. "Das Bad hat sich vor unserer Umgestaltungswut erfolgreich weg geduckt." In gespielter Warnung hob sie den Zeigefinger. "Bis jetzt! Aber nur, weil wir die Installationen nicht mal eben woanders hin verlegen können. Wenn es nach uns ginge, hätten wir gerne ein Bad mit Zugang vom Schlafzimmer aus."

"Oh ja ... sowas wäre schön."

"Das wäre nicht schön, es wäre ein Traum!"

Ende Teil 4


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