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bad girlfriend

Anne-Marie - Bad girlfriend

"Heute Abend gehen wir vielleicht wieder ins Crash, bist du dabei?", fragt mich Luna.
"Ja, klar", lache ich. "Du weißt, da bin ich immer dabei."
Wir stehen auf unserem Pausenhof und warten darauf, dass wir wieder in das Gebäude dürfen. Es ist echt nicht fair, dass die Lehrer mit ihrem heißen Kaffee im Lehrerzimmer sitzen, während wir Schüler uns den Arsch abfrieren hier draußen.

"Wolltest du dich nicht heute mit Alex treffen", murmelt Larissa. Obwohl es wie eine Frage formuliert ist, klingt es doch nicht so. Dennoch. Sie sollte mir nicht widersprechen. Keiner sollte das. Oh nein.
Also ziehe ich eine perfekt gezupfte Augenbraue hoch und wende mich an sie. Ich weiß genau, wie ich aussehe, schließlich habe ich eine halbe Stunde darauf verschwendet, diesen Blick einzustudieren. Lächelnd, aber etwas spöttisch. Ein kleines bisschen Zähne zeigen. Luna und die anderen verstummen, ihr Gespräch über eine Nagellackfarbe mit dem Namen 'Be a queen' ist längst nicht so spannend wie das, was folgen wird, wenn ich diesen Blick aufsetze. Alle Aufmerksamkeit in meiner kleinen Runde liegt auf mir. Und ich liebe es.

"Seit wann stehst du eigentlich hier?" Ich lächele sie süß an. Die anderen kennen mich gut genug, um zu wissen, wie meine Laune ist, doch sie... Sie kennt mich kaum. Ich merke ihr die Verwirrung an. Deswegen weiß sie auch noch nicht, wann es besser ist, die Klappe zu halten. "Schon die ganze Pause lang?" Diesmal klingt ihre Aussage wie eine Frage.
"Oh, wirklich", flöte ich. "Nur schade, dass du dir ab heute eine andere Gruppe suchen musst. Wir brauchen hier niemanden, der einem so hinterlistig in den Rücken fällt wie du." Mit Schwung werfe ich meine Haare über meine Schulter, drehe mich um und stolziere davon, in Richtung Biosaal, da es gerade gegongt hat. Perfektes Timing. Ich bin mir der Blicke, die ich bei meinem Abgang auf mich ziehe, durchaus bewusst. Und ich genieße sie. Genauso sicher bin ich mir, dass Luna, Clara und Tammy mir sofort folgen werden. Und tatsächlich, eine halbe Minute nach mir betreten sie den Raum und füllen so unsere Viererreihe.

"Larissa hat es ja nicht böse gemeint." Luna dreht sich zu mir. Sie weiß genau, dass sie die Einzige ist, die so mit mir reden kann. Und sie nutzt es aus.
Seufzend lege ich meinen Kopf auf meiner Bank ab, sorgsam darauf bedacht, keine Locke plattzuliegen.
"Ja, vielleicht", gebe ich dann zu. "Aber sie nervt mich. Und ich kann sie nicht ab! Und überhaupt, warum will sie plötzlich bei uns stehen?"

Bevor Luna antworten kann, ertönt ein lautes "Guten Morgen" von vorne. Da mich die alte Schrapnelle sowieso nicht leiden kann und ich aber auch keine Fünf gebrauchen kann, richte ich mich wieder auf und versuche, ihrem Gefasel über die Polymerase-Kettenreaktion zu folgen. 

"Aber sag mal. Was ist denn jetzt mit Alex? Läuft es nicht mehr mit deinem geheimnisvollen Freund?", fragt Luna mich dann doch noch, während wir nach Bio zum Lateinsaal laufen. Wir sind nur noch zu zweit unterwegs, da Clara und Tammy jetzt Englisch haben.
"Doch", erwiedere ich gelassen. "Wir sind glücklich zusammen. Warum? Oh, und sieh mal, er hat mir gestern einen Ring geschenkt... Ist der nicht schön?" Grinsend halte ich ihr meine Hand hin, damit sie den dünnen Silberring mit dem winzigen grünen Steinchen bewundern kann.

Sofort betrachtet sie ihn gründlich. "Oh, wow. Da hat er ja perfekt deinen Geschmack getroffen... Naja, ich dachte nur. Du hast tatsächlich heute Morgen noch überall verkündet, dass ihr euch heute treffen wollt. Das hab ich doch glatt vergessen, ich meine, wir wollten natürlich nicht ohne dich gehen..." Jetzt sieht sie mich wieder fragend an.

"Nein, ich komme mit, ihr müsst das nicht wegen mir verschieben. Alex wird das schon verstehen." Ich lächele sie kurz an, schiebe ein paar Unterstüfler aus meinem Weg und wechsele dann geschickt das Thema.
"Und wie läufts bei dir und Dingens so?" Ich kann mir seinen Namen nicht merken, das ist mir sowas von egal. Luna weiß ja, wen ich meine. Und sofort erhellt sich ihr Gesicht und sie fängt an, von einem romantischen Picknick zu erzählen. Mein Ablenkungsmanöver ist aufgegangen.

Obwohl ich mir fest vorgenommen habe, mich in allen Fächern mehr am Unterricht zu beteiligen, wird daraus mal wieder nichts. Alles zieht in einem Wirbel an mir vorbei. Ich sehe aufmerksam nach vorne, höre zu und schreibe mit, doch innerlich träume ich vor mich hin. So gehen die restlichen Stunden vorüber. Meine Nägel muss ich noch neu machen für heute Abend, sie sind teilweise schon abgesplittert. Missmutig verziehe ich mein Gesicht. Wir wollen bei Luna vorglühen, da muss ich noch Alkohol kaufen gehen. Und, am allerwichtigsten- die Frage aller Fragen. Was ziehe ich an?

Also mache ich nach der Schule noch einen kleinen Abstecher in das nächstgelegene Geschäft, um noch ein paar Sachen zu kaufen. Manchmal ist es echt blöd, als Einzige schon achtzehn zu sein. Aber egal, ich habe noch genug Zeit zuhause.

Nachdem ich meinen kleinen Seat in der Garage abgestellt habe, esse ich eine Kleinigkeit, packe meine Handtasche und eine große Tüte mit allem, was ich zum Vorglügen bei Luna mitnehmen will, und gehe dann in mein Zimmer.
Dort bemerke ich, dass Luna mir geschrieben hat.
'Frag doch Alex, ob er mitkommen will. L.'
Nach kurzem Zögern tippe ich eine Antwort.
'Er kann heute Abend nicht, Training. Ich bin um 6 bei dir, ok? S.'

Auf eine Antwort warte ich erst gar nicht. Stattdessen wende ich mich meinem Schrank zu. Halb darin und halb vor dem Spiegel verbringe ich die nächste Stunde. In der hintersten Ecke finde ich schließlich ein Top, das mir gefällt, dazu meine neue graue Jeans und ich bin zufrieden. Nach einem Blick auf die Uhr wechsele ich meine Ohrringe, ziehe eine Kette an, die meinen Ausschnitt betont, und gehe dann ins Bad, um mich zu schminken und meine Nägel zu machen.

Als ich endlich fertig bin, ist es schon zehn vor sechs. Noch schnell Schuhe und Jacke anziehen. Dann schreibe ich noch kurz meinem Vater, damit er weiß, dass ich weg bin. Ich schnappe mir meine Tasche und die Tüte und fahre dann zu Luna. Da noch etwas Stau auf den Straßen ist, schließlich ist Feierabendzeit, brauche ich etwas länger als gewöhnlich. So sind einige aus meiner Stufe schon da. Nachdem ich die Tüte abgestellt habe, begrüße ich Clara und Tammy. Ich spüre die Blicke einiger männlicher Wesen im Raum auf mir, was mich lächeln lässt.

"Wisst ihr, wo Luna ist?" Ich habe keine Lust, mir den ganzen Abend das Gespräch der beiden geben zu müssen. Sie sind nett, sonst dürften sie ja auch nicht mit uns abhängen, aber das wars dann auch.
"Die ist eben mit ihrem Freund kichernd richtung Schlafzimmer, glaube ich."
Na super. Frustriert schnappe ich mir eine Weinflasche, die noch ungeöffnet neben mir steht. Hmm, ja. Der klingt gut. Nach dem ersten Glas kommen zwei der Jungs zu mir herüber.
"Gut siehst du aus." Wow, er spricht jetzt schon undeutlich.
"Ich weiß." Herausfordernd sehe ich ihn an.
"Aber das tue ich immer."

"Ja, ja klar- so war das nicht gemeint..." Hilflos blickt er seinen Kumpel an, der jedoch nur genüsslich sein Bier trinkt und uns beobachtet, als würde er sich im Kino einen Film ansehen.
Wenn die beiden wenigstens gut aussehen würden. Also, gut genug. Für mich natürlich. Dann wäre diese Situation echt interessant. Aber so... Ein netter Zeitvertreib. Ich fühle mich gut, wenn meinem Aussehen Beachtung geschenkt wird. Ist das kein Widerspruch, schließlich sollen doch angeblich nur die inneren Werte zählen?

  Und dennoch mag ich es. Dieses Gefühl, wenn sie mich ansehen und ihnen gefällt, was sie sehen. Wer mich ansieht und meiner harten Schale begegnet, der würde niemals erahnen, dass ich, irgendwo tief in meinem Innersten, ein unsicheres, ruhiges Mädchen sein kann. Nein, bin.

Luna rettet mich.
"Oh, da bist du ja! Ich dachte schon, du kommst nicht mehr." Ihre Wangen sind gerötet und ihre Haare zerzaust. Ich will nicht wissen, was sie die letzten Minuten mit ihrem Freund im Schlafzimmer gemacht hat. Sie zieht mich ein Stück von den Jungs weg, wofür ich ihr dankbar bin, da die beiden langsam nervig wurden.

"Hast du Alex nicht mitgebracht?"
"Er kann nicht, hab ich dir doch geschrieben." Langsam werde ich genervt. Warum muss mich jeder auf meinen Freund anreden?
"Oh, hab ich nicht gelesen. Ich... war, ääähh, beschäftigt." Sie grinst und ich hebe nur eine Augenbraue. Mehr Informationen brauche ich wirklich nicht.

Die nächsten Stunden vergehen wie im Flug. Als wir beschließen, langsam aufzubrechen, ist jeder mehr oder weniger angetrunken, weswegen wir den Bus nehmen. Allerdings ist das Crash auch schwer auszuhalten, wenn man nüchtern ist. Vor dem Club ist bereits eine große Masse an jungen Leuten versammelt, die darauf wartet, eingelassen zu werden. Seufzend zücke ich schon mal meinen Ausweis für die Kontrolle. Rechts neben mir knutscht Luna mit ihrem Typen und links von mir steht ein großer Typ, der seine Hände auf dem Hintern der Blondine vor ihm gelegt hat. Missmutig verziehe ich mein Gesicht. Warum sind alle um mich herum so glücklich? Und müssen das dann noch so offen zeigen?

Und wenn endlich mal jemand was von mir will, dann nur diese seltsamen Typen, die ich nicht mag. Wie die beiden von eben. Inzwischen bin ich durch die Kontrolle und gebe meine Jacke ab. Dann sehe ich mich um. Luna ist wohl irgendwo im Trubel sonst wohin geraten. Ich sehe sie nirgends. Alleine quetsche ich mich zwischen drei Pärchen hindurch, um zur Tanzfläche zu kommen. Überall, sie sind echt überall. Ich muss an heute Morgen denken, als Larissa gesagt hat, dass ich mich doch mit Alex treffen wollte. Und schon ist meine Stimmung richtig im Eimer.

Kurz entschlossen dränge ich mich durch die Menschenmasse zur Bar. Ich brauche mehr Alkohol. Warum habe ich auch damals nicht einfach zugeben können, dass ich keinen Freund habe? Shot. Ja, genau. Weil ich zu stur war. Shot. Zu stur, um selbst vor meiner besten Freundin zuzugeben, dass von mir einfach kein ordentlicher Typ was will. Shot. Dass es keinen Alex gibt. Obwohl ich gut aussehe, das muss ich zugeben, und mich viele ansehen, vielleicht sogar begehren. Jeder hat einen Freund. Shot. Nur ich nicht. Ich. Shot. Ich achte auf mein Äußeres, bin schlau und werde beachtet- und doch die Einzige ohne Freund. Shot. Ich betrachte den Ring, den ich mir gekauft habe. Sind meine Ansprüche an die Jungswelt einfach nur zu hoch?

"Denkst du nicht, es reicht langsam?" Der Typ hinter der Theke ist süß. Macht er sich gerade Sorgen um mich?
"Nein", seufze ich. Ich bin müde und aufgekratzt zugleich. Ich ziehe eine Schnute und versuche gleichzeitig, ihn anzulächeln, was mir wohl gänzlich misslingt, denn er fängt an zu grinsen. Wow, so sieht er noch besser aus!

"Oh doch, ich glaube schon." Er lächelt. Ich sehe ihm dabei zu, wie er einer braunhaarigen Schönheit einen Coctail mixt. Danach wendet er sich- sehr zu meiner Überraschung- wieder mir zu.

"Na komm, ich geb dir ein Wasser aus." Er lächelt wieder.
"Wie heißt du? Ich bin Alex."

~ beendet ~

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