Number two
Es sollte wohl nicht bei dieser ersten Begegnung bleiben, stellte ich später fest.
Wer war sie wirklich?
Diese Frage stellte ich mich, seit sie den Raum betrat.
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Die Stadt war in Aufruhr.
Einer der beliebtesten Menschen in Seoul war tot.
Todesursache: Alkoholvergiftung.
Jedoch kannte ich die richtige Ursache.
Dieser Schnaps, den ich ihm gegeben hatte, beinhaltete ein Mittel, welches ihn langsam aber qualvoll sterben lies. Und dazu sollte ihm sehr heiß werden und viel Durst bekommen und diesen hat er dann mit Alkohol versucht zu löschen.
Dieses Mittel verdünnt sich aber so schnell und gut in dem Blut, das es spätestens 15 Minuten nach dem Tod dieser Person, nicht mehr identifiziert werden kann.
Und da er so viel Alkohol getrunken hat, führte dies zu einer Vergiftung.
Schon zwei Wochen waren vergangen und die Rede war immernoch überall von diesem plötzlichen Tod.
Der erste Schritt war geschafft, meinem Vater seine letzte Ehre zu erweisen.
Die zweite Person auf der Liste, war mal sein bester Freund gewesen, der ihm meine Mutter und seine Frau "wegnahm".
Mein Vater war noch Monate danach fast nur am trinken, da er es nicht verkraften konnte, das sie uns verlassen hatte. Damals war ich noch 10 und verstand noch nicht, warum Eomma nicht wieder kam.
Nach diesen Monaten hat er so einen Hass auf die beiden entwickelt und hatte ihn auf der Liste hinzugefügt.
Heute Abend sollte dieser alleine Zuhause sein und dann wollte ich ihm einen Überraschungsbesuch machen.
Da freut er sich bestimmt.
Ich lachte kurz hemmisch, bis es an der Tür klopfte.
,,Ja?" ich drehte mich un und sah, wie James ins Zimmer trat.
,,Ich habe so eben mitbekommen, das seine Frau, soeben das Haus verlassen hat." teilte er mir mit und verbeugte sich.
,,Danke, James. Ich werde dir eine Nachricht zukommen lassen, sobald ich da bin. Dann schalte bitte die Kameras dort aus, bis ich dir wieder eine Nachricht schreibe, das ich wieder draußen bin. Danach kannst du dann Feierabend machen." sagte ich und lächelte ihn an.
Er verbeugte sich noch tief und verließ das Zimmer.
Als die Tür ins Schloss fiel, stand ich auf und betrat mein Ankleidezimmer.
Diesesmal suchte ich mir was normales raus. Schick, aber normal.
Schnell packte ich mir in die Tasche(die um einiges größer ist, als auf dem Bild) noch mein Handy, die Liste und mein Portmonee.
Als letztes betrat ich mein Fitnessraum. Dort ging ich vor einen Schrank und öffnete diesen.
Ich überlegte, was ich Diesesmal benutzen sollte um auch diesen Namen abhaken zu können.
Schliesslich griff ich zu dem Seil und packte den in meine Tasche, schloss den Schrank wieder zu, hing das Vorhängeschloss davor und verließ das Haus.
Genau wie letztes Mal, öffnete ich die Garage.
Diesesmal stand jedoch ein anderes Auto dort, welches James für mich aus meiner Untergrund Parkgerage hochgefahren hatte.
Ich stieg ein und fuhr auch schon los.
Während ich fuhr, machte ich mir einen Plan, wie ich diese Mission durchführen könnte.
Bevor ich bei meinem Ziel ankommen konnte, blieb ich am Rand stehen.
Bin gleich da!
Kurz darauf kam eine Antwort.
Kameras sind aus!
Danke!
Ich packte mein Handy weg und fuhr auf den Hof.
Gemächlich stieg ich aus und sah zu dem Haus rüber, wessen Tür sich gerade öffnete und ein älterer Mann rauskam.
Ich schloss die Tür meines Wagens und ging um diesen rum.
Der ältere Mann blieb am Eingang stehen und sah mich einfach nur an, bis ich vor ihm stand.
,,Annyeonghaseyo(Guten Tag), ich würde gerne zum Hausherrn." sagte ich und verbeugte mich leicht.
,,Wer sind sie?" fragte er und bat mich rein.
,,Mein Name ist Lumi. Kang Lumi."
Er nickte und ging vor, ich folgte ihm.
Vor einer Tür, bat er mich zu warten und er trat nach einmal klopfen ein.
,,Mr. Lim? Sie haben Besuch."
,,Besuch? Um diese Zeit noch? Wer ist es?" hörte ich eine männliche tiefe Stimme.
,,Sie sagt, sie heiße Kang Lumi."
,,Ich kenne keine Kang Lumi. Bitte sie herein."
Ohne darauf abzuwarten, trat ich ein.
,,Annyeonghaseyo." sagte ich und verbeugte mich tief.
Er stand kurz auf und beugte kurz seinen Kopf.
,,Setzen Sie sich doch. Wie kann ich Ihnen helfen?" er bot mir einen Platz, hinter seinem Schreibtisch an und ging um diesen herum, um sich ebenfalls auf den Sessel niederzulassen.
Ich setzte mich schräg neben ihn hin.
,,Ich denke sie kannten meinen Vater." haute ich sofort raus. ,,Kwon Ji Yong."
Sein Blick erstarrte. ,,Xien." sein Butler trat näher. ,,Machen sie Feierabend. Der Rest des Haushaltes auch. Geht was essen. Natürlich auf meine Rechnung."
Der Butler verbeugte sich. ,,Shí de. (Ja auf Chinesisch)" und ging dann.
Dann sah Mr. Lim zu mir und sein Blick wurde weich.
,,Mein aller herzlichstes Beileid. Er war ein sehr guter Freund, bevor er ging." sagte er und ich lachte verächtlich auf.
,,Er wurde gezwungen zu gehen. Wenn du verstehst was ich meine." zischte ich auf. Ich benutzte absichtlich das Du. Dann lachte ich auf. ,,Beileid? Du sprichst mir ein Beileid aus?" fragte ich und sah ihn mit einer hochgezogenen Augenbraue hoch.
Ich überschlug meine Beine und verschränkte meine Hände am Knie.
,,Wann war es das letzte mal, das ihr euch freundschaftlich auch nur angeschaut habt, bevor er starb?" ich sah ihm in die Augen und fügte noch was dahinter.
,,Lim. Hyun. Tae."
Sein Blick vereiste.
,,War das noch bevor meine Mutter ihn verlassen hatte oder gab es danach auch noch solche Momente? Hm?" fragte ich und er sah mich mit finstere Miene an.
,,Was willst du?" fragte er mich, jedoch wich ich dieser Frage aus.
,,Nachdem mein Vater die Trauer überstanden hatte, fing er an euch beide zu hassen." sprach ich. ,,Er wusste, das sie zu dir gegangen ist. Vom ersten Moment an." fuhr ich fort.
,,Bist du hier um mir eine Predigt zu halten?" knurrte er.
Och, wie süß. Er wird sauer.
Jedoch sah ich ihn gespielt erschrocken an.
,,Aber nein! Sowas würde ich nicht tun."
,,Wenn nicht, dann kannst du ja gehen. Ich habe noch was zu tun." sagte er, stand auf und drehte sich schon um.
,,Ich bin hier um dir ein paar Fragen zu stellen." sagte ich diesmal ernst und stand ebenfalls auf.
Hyun Tae sah zu mir und drehte sich dann auch um.
Auf seinem Gesicht sah man die Fragezeichen und ihn auf etwas von ihm zu warten, fuhr ich fort.
,,Deine Frau. Wie kommt es das es nicht mehr meine Mutter ist? Hat sie auch dich verlassen? Hat sie eingesehen, das du doch nicht besser bist, als mein Vater?" ich ging ein paar Schritte näher.
,,Ich bin besser als dein Vater." zischte er.
,,Oh. So spricht also einer, der vor ein paar Minuten noch ein herzliches Beileid ausgesprochen hat und meinte, er wäre ein guter Freund gewesen? Sag mir. Wie kommt es dann, das sie nicht mehr an deiner Seite ist?" fragte ich ironisch besorgt und trat zwei Schritte lächelnd näher.
Er verschränkte seine Arme vor der Brust und sah mich an.
,,Ich denke mal, das geht dich nichts an."
Ich sah lächelnd auf den Boden.
,,Dann als mich dir eine andere Frage stellen." ich sah wieder in sein Gesicht.
,,Was denkst du über Rache?"
Sein Blick änderte sich schlagartig von finster zu verwirrt.
Ich wartete bis er antwortete.
,,Wie kommst du auf sowas?"
,,Ich habe zuerst gefragt." ich hob eine Augenbraue und verschrenkte meine Arme.
Er seufzte. ,,Rache ist gewollt und nicht gekonnt."
Ich runzelte die Stirn. ,,Wieso das? Vielleicht klappt es ja doch. Man muss es nur wollen. Solange man etwas will und nicht aufgibt, schafft man alles." fing ich an zu grinsen.
,,Das ist von Person zu Person unterschiedlich." gab er zurück.
,,Da hast du deine Antwort."
Dieses mal runzelte er die Stirn.
,,Jetzt verstehe ich nur Bahnhof." sagte er sichtlich verwirrt.
Ich lachte auf und trat näher zu ihm, bevor ich ihn runter auf den Sessel drückte, sodass er jetzt vor mir saß und zu mir hochblickte.
Ich beugte mich zu ihm runter und stützte mich mit meinen Händen an jeder Seite auf der Lehne ab.
,,Kommst du echt nicht von selbst drauf?" fragte ich ihn neckend.
,,Wo sollte ich drauf kommen?"
Ich schloss genervt meine Augen.
Wie kann man da nicht selbst drauf kommen?
Ich richtete mich wieder auf und öffnete auch meine Augen.
,,Vor zwei Wochen.", fing ich an und wühlte in meiner Tasche rum.
,,Habe ich es zwar durchgeführt und...", ich holte schwarze Lederhandschuhe aus meiner Tasche. ,,...es hat mich auch schon ziemlich befriedigt, als es geklappt hat, wie ich es haben wollte." ich zog den Handschuh an. ,,Jedoch habe ich es unbemerkt getan. Er wusste nicht, wieso er sterben musste." der zweite Handschuh war nun auch auf meiner anderen Hand.
,,Kim Seokjin? Das warst du?" fragte er mit aufgerissenen Augen und wollte aufstehen, jedoch drückte ich ihn zurück. ,,Sieht ganz so aus." ich richtete mich lächelnd wieder auf. ,,Jedoch... hat es mir zwar Befriedigung gebracht, aber nicht genug. Er hätte erfahren sollen, wieso er stirbt." ich ging um ihn rum und Strich ihm während dessen am Arm entlang, bis ich am Hals angekam. Dort stoppte ich.
Hyuntae beobachtete jede meine Bewegungen.
Doch dann fing er unglaublich laut an zu lachen.
,,Jetzt verstehe ich. Du willst dich an mir rächen, weil ich deinem Vater wehgetan habe und dir deine Mutter wegnahm?" fragte er und ich lächelte stolz, was er jedoch nicht sah.
,,Ich habe nicht entschieden mich zu rächen. Eine gewisse Liste bringt mich dazu, es zu tun." sagte ich und fing an mit meiner Hand seine Schulter zu massieren. Mit der anderen Hand holte ich das Seil aus meiner Tasche raus, während ich weiter redete. ,,Mein Vater hat eine Liste erstellt, auf der alle Personen drauf stehen, die ihm in irgendeiner Sicht und Weise Schaden zugefügt haben. Nun. Da er diese jetzt nicht mehr abarbeiten kann, habe ich das übernommen. Und du standst nunmal an zweiter Stelle." ich merkte wie er sich verspannte, lachte aber auf.
,,Und du willst es schaffen gegen mich anzukommen?" fragte er lächerlich.
Ich grinste nur. ,,Vielleicht. Mal sehen, was ich so schaffe." sagte ich und lies die Hand von ihm los.
Er wollte gerade aufstehen, da schlang ich schnell das Seil um seinen Hals und drückte ihn so wieder zurück in den Sessel.
Ich hielt das Seil ziemlich fest, sodass ich bei ihm die Luft abschnürte.
Er griff sofort nach dem Seil und versuchte es etwas zu locken, was er jedoch nicht schaffte.
Ich beugte mich vor und flüsterte ihn was ins Ohr.
,,Rache ist süß, oder?"
Er fing an zu zappeln und schlug und trat um sich. Er war stark und es war schwer ihn zu halten.
,,Sollen wir ein wenig Spaß haben?" flüsterte ich erneut und richtete mich wieder auf, lies dabei eine Seite vom Seil lockerer.
Er schnappte nach Luft, fing an zu husten und wollte aufstehen, sofort drückte ich ihn aber wieder runter, lies das Seil jedoch runter.
,,Wieso?" hechelte er und ich nahm das Seil von ihm weg. So schnell er konnte sprang er auf, fiel aber dabei auf die Knie und drehte sich um.
Nun lag er auf dem Boden und ich stand vor ihm.
,,Wieso?" fragte ich ihn und trat näher.
,,Du fragst immernoch wieso?" ich beugte mich zu ihm runter.
,,Ich dachte eigentlich, es dir vorhin verständlich genug, erklärt zu haben, jedoch glaube ich, das es nicht so ganz geklappt hat." seufzte ich und stand wieder auf.
Ich lies das eine Ende vom Seil los, welches dann auf den Boden fiel. Hyun Tae richtete sich auf und stand auf.
In aller ruhe nahm ich das andere Ende und band dort eine Schlaufe rein, wie es Cowboys bei ihren Lassos machte.
,,Du hast nicht nur meinem Vater, die Liebe des Lebens weggenommen...", fing ich an und sah ihm nun in die Augen.
Kälte. Hass. Missachtung.
Das alles lies ich in meinem Blick wiederspiegeln.
,,...du hast auch mir meine Mutter weggenommen." zischte ich und ging langsam einen nach den anderen Schritt auf ihn zu.
Er ging zurück und drehte sich dann um.
Ich schwang das Seil in meinen Händen und warf es dann.
(Sry konnte nicht anders xD)
Dieses verging sich um seinen Hals und umschloss es feste, woraufhin er ruckartig stoppte und auf den Rücken fiel.
Erneut versuchte er das Seil zu lockern mit seinen Händen, jedoch zog ich ihn gleichzeitig zu mir.
Mit seinen Beinen schwang er umher und er zappelte wieder.
Krächzte, winselten, flehte, zappelte, wimmerte und was auch noch alles.
Als ich ihn nah genug an mich hatte wurde er immer schwächer und mit dem Blick in meinen Augen lies er dann locker und erstarrte.
Ich zog noch an dem Seil und testete dann seinen Puls an seinem Handgelenk.
Sehr schwach. Er war jedoch schon ohnmächtig.
Ich zog das Seil noch fester und band es noch zweimal um den Hals, bevor ich mich aufrichtete.
Ich ging zum Kronleuchter, der in der Mitte, des Raumes an der Decke hing.
Ich nahm mit einen Stuhl mit und stellte ihn darunter und stieg drauf.
Zu Glück, war der Leuchter, nur an einem Haken aufgehangen. Ich musste nur noch den Kabel durchkriegen.
Schnell hatte ich meine Nagelschere aus meiner Tasche gefischt und schnitt diesen durch.
Danach nahm ich vorsichtig den Kronleuchter ab und stellte diesen, so gut ich konnte auf dem Boden ab, ohne das er kaputt ging.
Maan, ist der schwer.
Dann zog ich Hyun Tae am Seil näher am Stuhl und fühlte nochmal seinen Puls. Nichts.
Ich band das Seil ab und band das andere Ende in passender Höhe an dem Haken fest.
So gut ich konnte hob ich Hyun Tae auf und nach einigen versuchen sah es aus wie ein Selbstmord.
Mein Handy begann zu vibrieren, als ich gerade mein Werk betrachtete.
Schnell hob ich ab.
Dae? (Ja?)
Ist alles in Ordnung?
Ja, hat nur eine Weile gebraucht. Bin in zwei Minuten draußen.
Dann legte ich auf und verließ so schnell ich konnte das Anwesen.
Ich stieg in meinen Wagen und fuhr los. Da James gerade angerufen hatte, brauchte ich ihm nicht mehr bescheid geben.
Wie auch beim letzten Mal blieb ich an der nächsten Ampel stehen und hakte ab.
Number two is done!
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2347 Wörter
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