Merry Christmas Everyone - Randy (romantic)
(Pov. Andy)
Es war kurz vor Weihnachten.
Durch den kalten Monat waren vor einigen Tagen bereits die ersten Schneeflocken über London abgeworfen worden.
Die ersten kleinen Flöckchen und Kristalle hatten sich mittlerweile jedoch schon zu einer beachtlichen Schneedecke zusammengehäuft und sogar den Motor meines Wagens in die Knie gezwungen. Diesen Morgen sprang er einfach nicht mehr an. Na gut, es war schon ein älteres Modell, welches mein Freund Ryan bereits als einen klapprigen Schrotthaufen betitelte. Mich störten seine Worte nicht, doch ich liebte meinen Schrotthaufen. Nur heute nicht. Eigentlich wäre ich heute ganz entspannt mit dem Auto zu der Wohnung meines Freundes gefahren und hätte dort mit ihm einen entspannten Tag verbracht.
Eigentlich, denn mein Automotor sah das anscheinend anders.
Da zudem das Fahrradfahren durch diese Masse an Schnee einfach nicht mehr möglich war und die Busse und Taxen für heute ihren Dienst eingestellt hatten, stand ich nun in meinem Flur, eingepackt unter tausend Lagen Klamotten und machte mich bereit wie ein Schneepflug durch die Winterlandschaft zu pflügen. Sobald ich die Haustür geöffnet hatte, stieß mir die eisige Luft entgegen. Schon nach wenigen Metern durchnässten mich die Schneeflocken. Während ich so durch die Gegend stapfte und mich ab und zu fast hinpackte, da unter dem Schnee anscheinend noch eine Eisschicht zu sein schien, staunte ich über die Winterlandschaft. Die kahlen Bäume waren akkurat mit feinen Schneelinien verziert, überall glitzerten Weihnachtsbeleuchtungen von den Häusern und von den Dachsimsen ragten spitze, gefährlich wirkende Eiszapfen hinab.
Viele Autos fand man unter der dicken Schneedecke nicht mehr und mit der Zeit entwickelte sich der Schneefall in einen Schneesturm, sodass meine Spuren immer sofort wieder verweht wurden.
Eine Stunde brauchte ich bis zu einer Ecke, welche ich erkannte und wusste, dass ich nun die Hälfte des Weges geschafft hatte.
Die Hälfte.
Erst.
Toll.
Mir blieb keine andere Möglichkeit als weiter zu wandern und immer durchnässter zu werden.
Als ich dann endlich nach einer Ewigkeit vor der Haustür meines Freundes stand, war ich komplett nass. Bis auf die Knochen war alles an mir aufgeweicht und tropfte und triefte. Zudem war es so kalt, dass die geschmolzenen Schneeflocken in meinem Gesicht fast schon wieder festfroren.
(Pov. Rye)
Andy hatte mich bereits vor zwei Stunden besuchen kommen wollen. Stattdessen starrte ich bereits seit ebendieser Zeit auf die Uhr und machte mir langsam echt Sorgen. Diese wurden allerdings erstickt, als es plötzlich an der Haustür klingelte, ich hin rannte und schlitternd vor der Tür zum stehen kam. Als ich öffnete stand dort mein Freund. Er erinnerte mich etwas an einen Schneemann. Naja gut, vielleicht eher an ein Schneemännchen, denn der Größte war er nicht, aber auf jeden Fall sah es niedlich aus. Er sah mich entschuldigend an und klapperte sich irgendwelche Worte zusammen, bevor ich ihn in die Wohnung zog, in welcher ich mit drei meiner besten Freunde wohnte. „Du siehst aus wie ein kleiner Schneemann", lachte ich ihm zu und seine Wangen, welche sowieso schon ziemlich rot durch die Kälte waren, gewannen noch einen Hauch eines dunkleren Rottones. Ohne ein Wort zu sagen verschwand ich ins Wohnzimmer, kramte gemütliche Klamotten aus meinem Schrank, ging in den Flur zurück und half meinem Engel aus seinen Nassen Sachen. „Geh dich doch umziehen, ich mache dir einen Tee, sonst erfrierst du mir noch", zwinkerte ich ihm zu, dann verschwand ich in die Küche, setzte Wasser auf, machte zwei Tassen Tee. Weihnachtstee. Schon bald hing ein leichter Duft von Zimt, Anis und Nelken in der Luft und schwebte durch das kleine, aber gemütliche Wohnzimmer, in welchem auch mein Bett an einer Wand stand. Völlig in Gedanken versunken rührte ich in meiner Teetasse, mit dem Rücken zum Zimmer, als sich plötzlich zwei kalte Arme von hinten um mich schlangen. Ich zuckte zusammen, fühlte mich aber sofort wohl. Ich drehte meinen Kopf ein Wenig zur Seite und sah Andy hinter mir, wie er sich an mich schmiegte. „Danke für die Klamotten", seufzte er und ich sah an ihm herunter. Sie waren viel zu groß für ihn und ließen ihn dadurch noch kleiner aussehen. Ein Schmunzeln umspielte meinen Mund, als ich mich wieder unseren Tees zuwendete und ich kurz darauf seine weichen, heißen, leicht feuchten Lippen an meinem Hals spürte. Ruhig lagen sie dort, dann öffnete er sie und ließ sie ganz langsam an meiner Haut zusammen gleiten. „Ich liebe dich", hauchte er gegen meinen Hals, küsste ihn noch langsamer und gefühlvoller. Einen Augenblick standen wir einfach nur so da. Meine Augen waren geschlossen, sein Mund lag an meinem Hals, seine Arme waren um mich geschlungen und unsere Körper waren aneinander geschmiegt.
Meine Atmung ging ruhig, seine ebenfalls.
Nach einer Weile bugsierte ich uns, zusammen mit den Teetassen zu meinem Bett und stellte den Tee auf den Nachttisch. Legte mich aufrecht sitzend hin, legte Andy dann die Hände um die Taille und zog ihn erst zu mir, dann an mich. Noch immer zitterte er leicht von der Kälte draußen, also griff ich nach meiner Decke und legte sie über uns beide. Auf meinem Laptop sahen wir uns zusammen einen Film an.
Frozen.
Er passte ziemlich gut, denn außerhalb der Wohnung tobte mittlerweile ein ziemlich heftiger Schneesturm, während wir es hier drinnen mollig warm und gemütlich hatten.
Und gerade als Elsa durch die Liebe ihrer Schwester aufgetaut war, hörte Andy auf zu zittern, schob mir sanft eine Hand in den Nacken und legte seine andere auf meine Brust. Er strich kurz darüber, folgte mit den Augen seiner Hand. Dann sah er zu mir auf und unsere Blicke verschmolzen ineinander. Sein Blau huschte immer wieder langsam zu meinen Lippen, ich grinste ihn an und erfüllte ihm seinen unausgesprochenen Wunsch.
Der Kuss war süß und warm. Voller Gefühle. Zärtlich bewegten sich seine Lippen gegen meine, noch liebevoller sog er geräuschvoll meinen Geruch ein. Mit meinen Armen hielt ich ihn sicher an mir und strich ihm über den Körper. Anschließend wanderte eine meiner Hände in seine Haare und kraulte ihn sanft. Genießerisch schloss er seine Lider und seufzte leise.
Den Laptop klappte ich zu und legte ihn auf den Nachttisch, bevor ich mich ganz in die Matratze sinken ließ und sich mein Freund weiter an mich kuschelte.
Seine Augen waren immer noch geschlossen, meine Finger kraulten immer noch in seinen hellblonden Haaren, er atmete immer noch meinen Geruch dicht an mir ein. Irgendwann wurde seine Atmung flacher, regelmäßiger und sein Körper entspannte sich. Draußen war es bereits dunkel geworden und nur eine Lichterkette erhellte den Raum ein Wenig. Auch ich schloss meine Augen und legte meine Lippen noch sanft auf den Kopf meines Geliebten. „Schlaf gut mein Engel. Ich liebe dich", hauchte ich ihm zu, dann driftete auch ich in die wärmende Ruhe.
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Es ist zwar noch nicht ganz Weihnachten, aber in einem Monat ist immerhin schon Nikolaus. Einen ruhigen, entspannten Abend wünsche ich euch, spread the love,
Eure Lisa
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