"Wow. Immer noch genauso sexy wie vor drei Jahren", schnurrte die Frau und strich ihm mit der Hand über die Brust. "Aber wissen Sie, was ich noch lieber wissen würde... wie hat Moriarty seinen Tod inszeniert?"
"Hat er Ihnen das nicht erzählt?", fragte Sherlock spöttisch.
Wie immer bot ihm das Gesicht der Frau keine Antwort.
"Einfach. In seiner Waffe war ein Betäubungsmittel, so stark, dass es den Puls so weit senkt, das er nicht mehe nachweisbar ist. In seinem Nacken war eine kleine Blutkonserve befestigt, die platzte, und so wirkte es, als hätte er sich durch den Kopf geschossen. Später tauschte man die Leiche aus, der Gerichtsmediziner wurde bestochen."

"Vollkommen richtig." Sie lächelte und beugte sich noch näher zu ihm, sodass ihm seine Distanziertheit für einen Moment abhanden kam. "Wollen wir Essen gehen?"
Eine Gelegenheit zum Antworten wurde ihm von seinem klingelnden Handy genommen. Sie sahen sich immer noch in die Augen, nachdem es schon mehrmals geklingelt hatte, ging er dran.

"Ach Sherlock, es ist wirklich zu schade, dass Sie erst jetzt abheben. Leider ein bisschen zu spät. Sie wissen, wie ungeduldig ich werden kann", ertönte die fröhliche Stimme Moriartys aus dem Telefon.
"Wie meinen Sie das, zu spät?"
"Ich schulde Ihnen einen Fall. Und der beste Weg, Sie dazu zu kriegen, ist, Ihr Spielzeug kaputt zu machen. Also, kommen Sie?"
Sherlocks Augenbrauen zogen sich unwillkürlich zusammen. Sein Spielzeug...
"Wohin?"
"Dort, wo man am besten fallen kann", sagte er mit harter Stimme und trällerte dann: "Ich warte auf Sie."

Damit war der Anruf beendet. Sherlock starrte eine Weile nur verwirrt auf die Wand ihm gegenüber, dann riss ihn die Frau aus dem Konzept. "Also? Was sagen Sie zum Vorschlag unseres gemeinsamen... Freundes?"
Sherlock öffnete die ungelesene Nachricht.

Beeilen Sie sich. Sie wissen, wie schnell ich mich langweile. Ihr Spielzeug habe ich auch mitgebracht, es sollte also nicht langweilig werden. Kommen Sie lieber nicht zu spät.
-JM

Er wusste wo er hin musste. Ein Ort zum fallen. Der Big Ben.