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Ich hasse dich

Sebastian Moran lag auf einer hellen Ledercouch in einem sterilen, weißen Hotelzimmer. Sein Arm war an der Seite herunter gesunken und in der Hand hielt er eine halbvolle Flasche Whiskey. Auf den ersten Blick hätte man denken können, dass er schlief, aber er starrte nur mit vernebeltem Blick an die Decke. Sein Kopf war leer; frei von allen störenden Gedanken, dabei gab es so vieles, das seiner Aufmerksamkeit bedurfte. Er drehte den Kopf zu Seite und sein Blick fand einen knittrigen Brief, der auf einem der zierlichen Tische lag. Er bestand aus hochwertigem Papier, aber er war nicht von Hand geschrieben. Er war gedruckt. Gedruckt. So unpersönlich. - genau wie sein Inhalt:

Lieber Sebastian,

Wenn du dies liest bin ich bereits tot. Du kannst nicht tun. Wenn du wissen willst, was passiert ist, schau dir die Nachrichten an. Wenn nicht - dann lass es sein. Deine weiteren Entscheidungen überlasse ich dir. Stell dich der Polizei oder flieh. Das ist deine Sache. Das Hotelzimmer ist für drei Tage bezahlt. Dann kannst du in mein Apartment ziehen oder zurück nach Irland gehen oder wo du sonst hin willst. Wie schon gesagt - das entscheidest du selbst.

Jim

"Wenn du das hier liest, bin ich bereits tot." Sebastian hatte auf den Boden gespuckt, als er diese Zeile zum zweiten Mal gelesen hatte. Jim hatte sie aus einem Buch, da war sich der Scharfschütze sicher. Ein geniales Genie, aber einen einfachen Brief formulieren konnte er nicht. Aber Sebastian glaubte ihm ohnehin nicht. Jim war ein Lügner. Er hatte ihn immer angelogen und dafür hasste er ihn. Hasste ihn mehr als den Vater, der seine Offiziersuniform mehr geschätzt hatte, als seinen Sohn; hasste ihn mehr, als den Befehlshaber, der Sebastians Kameraden in den sicheren Tod geschickt hatte. Ja - er hasste ihn fast so sehr wie sich selbst. Hasste ihn für die Rache, die er nicht verdiente; hasste ihn für die Liebe, die er nicht verdiente und hasste ihn für den Tod, den er nicht verdienen würde, wenn wahr wäre, was in dem Brief stand.

Jim war fortgegangen. Meinte, er habe etwas zu erledigen. Und Sebastian hatte gewartet. Hatte 3 Stunden gewartet. Hatte 4 Stunden gewartet. Und als es gerade 8 geworden waren, hatte es an der Zimmertürgeklopft und ein Steward hatte einen Brief abgegeben. Einen Brief, dessen Lüge Sebastian durchschaute.

13 Jahre,- 13 Jahre, in denen er alles für seinen Boss getan hatte. 13 Jahre, die er ihm geopfert hatte. Und nach all dieser Zeit konnte Jim ihm nicht einfach die Wahrheit sagen. Dass er nicht tot war, war offensichtlich. Der Consulting Criminal war zu stur, um zu sterben. So stur...Wieder etwas, das Sebastian an ihm hasste. Er war stur und impulsiv. Einmal war er mit einem abgebrochenen Weinglas auf ihn losgegangen, nachdem einer seiner Bediensteten einen Auftrag in den Sand gesetzt hatte. Vermutlich hatte Jim ihm die scharfen Kanten ins Auge bohren wollen, aber der Ex-Soldat konnte ausweichen. Narben hatte er trotzdem davongetragen.

Sebastian nahm ohne abzusetzen ein paar Schlucke aus der Flasche und verzog dann das Gesicht.

"Das Hotelzimmer ist für drei Tage bezahlt, dann kannst du in mein Apartment ziehen."

Natürlich war Sebastians Wohnsituation in diesem Moment das Wichtigste. Wieder ein Beweis dafür, dass er noch lebte. - Wenn Jim tatsächlich gewusst hätte, dass er sterben würde, hätte er ein riesiges Drama daraus gemacht. So war Jim. Ein Lachen rang sich aus Sebastians Kehle. - Zunächst nur leise, dann immer lauter und schließlich lachte er aus voller Kehle, dass es an den Wänden widerhallte. Seine breiten Schultern schüttelten sich unter den Jauchzern, bevor sie schließlich wieder in sich zusammensackten. Natürlich war Jim nicht tot. Er war quicklebendig und lachte sich jetzt irgendwo ins Fäustchen.

Immernoch lächelnd hob Sebastian wieder die Flasche an seine Lippen. Er legte den Kopf in den Nacken um einen Schluck zu trinken, aber ihm rannen nur einige wenige Tropfen der klaren Flüssigkeit in den Rachen. Mit einem Wutschrei schleuderte er die Flasche an die gegenüber liegende Wand. Sie zersprang über einem teuren Gemälde und rieselte in Scherben zu Boden. Dann begann er zu Schluchzen. Es kam tief aus seiner Kehle, klang rau und nach zu viel angestautem Schmerz. - genug um einen Menschen daran zugrunde gehen zu lassen.

Jener Mann, der so viel gesehen hatte - so viel Schrecken, so viel Schmerz und die tiefen der Menschlichen Seele - saß dort auf dem Sofa - die Arme um sein angezogen Beine geschlungen, die Stirn auf seine Knie gepresst - und weinte. Nach einer halben Stunde versiegten die Tränen, nach einer Ganzen ließ das Schluchzen nach und dann saß er nur noch da. Saß bis tief in die Nacht, saß im Dunkeln, saß und wartete. Wartete. Wartete auf was? Auf Jim? Auf Antworten? Auf den Morgen?

Irgendwann stand er dann auf. Er hatte keine Ahnung, wohin er wollte. Er stolperte und fiel; riss den Tisch auf dem der Brief lag mit sich zu Boden. Der Inhalt der angefangenen Weinflasche, die darauf gestanden hatte, ergoss sich auf das helle Laminat und wie er dort lag, kamen die Tränen wieder. Sie vermischten sich mit dem teuren Alkohol und tränkten sein ungekämmtes Haar. Der Geruch umhüllte ihn und machte seine Lieder schwer.

"Ich liebe dich doch, Jim." Und er schlief ein.

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