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Endlich vereint!

Endlich vereint!

Evelyn PoV

Erschüttert starrte Vincent mich an und sein Blick fiel dann auf seine linke Brust, wo sich nun langsam das rote Blut ausbreitete. Sein Blut! Ich hatte auf meinen Bruder geschossen und die Kugel hatte direkt sein Herz durchbohrt.
Er hob langsam wieder den Blick und in diesem spiegelten sich Fassungslosigkeit und Panik wieder, als nur ein einziges Wort seine Lippen verließ.

,,Clarissa..."

Es war das einzige und das letzte Wort, welches mein Bruder sagte, bevor er zu Boden fiel und reglos liegen blieb. Seine Augen wurden starr und er rührte sich nicht mehr. Ich konnte kaum realisieren, was ich eben getan hatte, als mein Blick nun zu Sherlock wanderte und mir die Gesichtszüge entgleisten, während ich die Waffe fallen ließ.

,,SHERLOCK!"

Ich rannte zu ihm und ging neben Sherlock auf die Knie. Er lag nach wie vor am Boden und ich stellte erschüttert fest, dass sich sein weißes Hemd am Bauch schon blutrot färbte- dort, wo Vincent ihn getroffen hatte.

,,Oh, nein...bitte nicht!", brachte ich hervor und spürte, wie Sherlock augenblicklich meine Hand ergriff.

,,Evelyn!"

Er sah mich benommen an und ich konnte ihm ansehen, dass er Schmerzen hatte. Sherlock wirkte unglaublich schwach und ich spürte, wie mir die Tränen über die Wangen liefen. Doch es kümmerte mich nicht, denn ich presste nun meine Hände auf die Wunde von Sherlock, während dieser langsam aber sicher drohte ohnmächtig zu werden.

,,Bitte, Sherlock...halte durch...es wird alles gut!"

Sherlock warf mir einen schwachen Blick zu und ich konnte ihm ansehen, dass er dagegen ankämpfte. Er wollte nicht aufgeben, denn das lag auch nicht in seiner Natur, aber er verlor unheimlich viel Blut und nun auch das Bewusstsein, was mich in Panik verfallen ließ.

,,Nein...nein! Bitte nicht!", brachte ich hervor und versuchte Sherlock wieder zu Bewusstsein zu bringen, was mir jedoch nicht gelang. ,,Sherlock, tu mir das nicht an...bitte. Ich kann dich nicht auch noch verlieren."

Verzweifelt schlang ich nun meine Arme um ihn und weinte, während ich inständig hoffte, dass er überlebte. Und auf einmal erklangen Sirenen und ich hob den Kopf, als ich das Blaulicht sah. Überall tauchten Polizeiautos, der Notarzt und ein Rettungswagen auf und aus einem der Dienstwagen stieg Greg, der augenblicklich auf uns zu rannte.

,,Evelyn!", rief er und ich kam fast um vor Erleichterung.

,,Greg!"

,,Was ist passiert?", fragte er und sah erschüttert auf Sherlock, während ich kaum im Stande war, ihm zu sagen, was passiert war.

,,Sherlock...er...er wollte mich beschützen. Vincent...hat ihn angeschossen."

Greg sah zu Vincent rüber und ich konnte kaum atmen, da mir die Angst um Sherlock förmlich den Atem raubte. Daher bekam ich auch nur am Rande mit, wie Greg die Sanitäter rief, ehe sein Blick noch einmal auf meinen reglosen Bruder fiel.

,,Ist er..."

,,Ich habe ihn erschossen. Er wollte Sherlock töten!", brachte ich hysterisch hervor und Greg legte mir die Hände auf die Schultern, als auch schon die Notärzte uns erreichten und Greg mich nun langsam von Sherlock wegzog.

,,Alles wird gut, Evelyn."

Er versuchte mich zu beruhigen und ich hatte Mühe, nicht an Ort und Stelle zusammenzubrechen. Verzweifelt klammerte ich mich regelrecht an Greg, der mich festhielt und mir liefen unaufhaltsam die Tränen über die Wangen. Ich konnte nichts anderes tun, außer zu Sherlock zu sehen, um den sich nun die Rettungskräfte kümmerten und verzweifelt zu hoffen, dass ich ihn nicht auch noch verlieren würde.

***

Nur kurze Zeit später befanden Greg und ich uns im Krankenhaus. Sherlock war noch früher eingeliefert worden, denn laut der Sanitäter hing sein Leben am seidenen Faden. Das machte mich natürlich nicht weniger hysterisch und verzweifelt, aber Greg hatte darauf bestanden, dass auch ich untersucht wurde, obwohl ich ja eigentlich, wie durch ein Wunder, unverletzt war.
Die Behandlung hatte ich allerdings kaum realisiert, denn ich war wie erstarrt und meine Gedanken kreisten nur um Sherlock. Er hatte alles getan, um mich vor Vincent zu beschützen und nun musste er im schlimmsten Fall mit seinem Leben dafür bezahlen.
Als ich aus dem Zimmer trat und der Arzt mich begleitete, kam Greg sofort auf mich zu und in seinen Augen stand sowohl Erleichterung, als auch große Besorgnis.

,,Evelyn, und? Wie siehts aus?", wollte er sofort wissen und der Arzt übernahm zum Glück das Reden.

,,Soweit scheint alles in Ordnung zu sein. Allerdings sollte sie sich die nächsten Tage ausruhen und Stress möglichst vermeiden. Ich werde ihr noch etwas zur Beruhigung mitgeben, denn ich fürchte, die Ereignisse könnten sie sonst zu sehr psychisch belasten."

Greg nickte dem Arzt dankbar zu und dieser verschwand. Wahrscheinlich würde er nun das Rezept ausfüllen, aber das war mir gleich. Ich wollte nur wissen, wie es Sherlock ging und Greg entging das nicht, denn er sah mich zuversichtlich an.

,,Hey, Evelyn...es wird alles gut. Sherlock schafft das schon.", versuchte er mich aufzubauen, doch ich war wie betäubt und hatte immer noch das Gefühl, jeden Moment zusammenzubrechen, als mir etwas einfiel und ich fast so bleich wie die Wand wurde.

,,Oh, Gott...John...Alicia...sie wissen noch gar nicht...", setzte ich an, aber Greg umfasste meine Arme und sah mich eindringlich an.

,,Beruhige dich, Evelyn. Sie wissen schon Bescheid! Ich habe sie angerufen, als du ins Krankenhaus gebracht wurdest. Die beiden sind schon auf dem Weg hierher."

Ich nahm es zur Kenntnis und nickte kaum merklich. Greg musterte mich besorgt, doch dann klingelte sein Handy und er entfernte sich kurz. Dann kam er nach ein paar Minuten zurück und schien etwas mitgenommen zu sein.

,,Es tut mir leid, Evelyn...aber ich muss weg. Sie wollen, dass ich komme und die Freigabe für die Leiche deines Bruders unterzeichne.", meinte er und zögerte, ehe er mich zweifelnd ansah. ,,Die Frage ist vielleicht blöd, aber...willst du ihn nochmal sehen?", fragte er, aber ich schüttelte den Kopf.

,,Nein! Äscher ihn ein oder versenk ihn im See...mir egal."

Greg schien etwas überrascht bezüglich meiner Worte zu sein, aber mir war das gleich. Obwohl er tot war, wollte ich Vincent nie wiedersehen und wünschte mir, er würde in der Hölle schmoren. Er hatte unendlich viele Menschen getötet, die mir am Herzen gelegen hatten und wenn das Schicksal gegen mich war, würde ich auch noch den Mann verlieren, den ich über alles liebte.

,,Okay.", sagte Greg und sah mich mitfühlend an. ,,Alicia und John sind sicher gleich hier. Kann ich dich ein paar Minuten alleine lassen?", fragte er unsicher und ich nickte.

,,Ja! Ich werde schon nicht zusammenbrechen."

,,Ist gut. Aber ruf mich bitte an, wenn es was Neues wegen Sherlock gibt, ja?"

Zustimmend nickte ich und Greg zögerte noch, ehe er sich abwandte und dann im nächsten Gang verschwand. Ich blieb allein zurück und spürte, wie ich erneut den Tränen nahe war. Ich wünschte mir nichts sehnlicher, als endlich Gewissheit über den Zustand von Sherlock zu haben und zu wissen, dass alles wieder gut werden könnte.

,,Evelyn!", hörte ich eine vertraute Stimme und erkannte Alicia, die nun auf mich zueilte und mich kurzer Hand umarmte. ,,Gott sei Dank! Wie gehts dir? Bist du verletzt?", brachte sie hervor, doch ich schüttelte den Kopf.

,,Nein...es geht mir soweit gut."

,,Zum Glück! Greg hat uns angerufen und gesagt, was passiert ist.", erwiderte sie und da tauchte an schon John an ihrer Seite auf und schloss mich nun ebenfalls in die Arme.

,,Evelyn, wir haben uns solche Sorgen um dich gemacht.", sagte er erleichtert, ehe er mich besorgt musterte. ,,Hast du dich schon untersuchen lassen?"

,,Ja! Bis auf paar Kratzer und einen Schock...geht es mir den Umständen entsprechend gut."

,,Zum Glück!", überkam Alicia die Erleichterung und John schien zu merken, dass ich angespannt war, denn er wirkte nun ebenfalls zutiefst besorgt und sah mich zögerlich an.

,,Und was ist mit Sherlock?"

,,Vincent hat...ihn angeschossen und er hat das Bewusstsein verloren. Die Ärzte versuchen alles, um ihn zu retten.", erklärte ich und nun liefen mir einzelne Tränen über die Wangen, während John mehr als entschlossen wirkte und vielsagend zu Alicia sah.

,,Ich schau mal, ob ich was rausfinden kann. Mit mir als Arzt wird man vielleicht eher reden, als mit zwei besorgten Freundinnen eines Patienten."

Sofort machte sich John auf die Suche nach einem Arzt und ich hoffte, dass er Erfolg haben würde. Allerdings konnte ich meine Verzweiflung und die Angst um Sherlock nicht verbergen, weshalb Alicia mir einen mitfühlenden Blick zuwarf und erneut ihre Arme um mich legte.

,,Es wird bestimmt alles gut, Evie. John wird sicher ein paar Informationen einholen können.", versicherte sie mir und ich sprach nun meine größte Panik aus.

,,Was ist wenn...wenn Sherlock es nicht schafft?"

,,Hey!", entgegnete sie, zog sich aus der Umarmung zurück und sah mir eindringlich in die Augen. ,,Daran darfst du nicht einmal denken."

,,Ich kann ihn nicht verlieren, Alicia. Nicht auch noch ihn.", brachte ich verzweifelt mit Tränen in den Augen hervor und sie legte all ihre Überzeugungskraft in ihre nächste Worte.

,,Und das wirst du auch nicht. Sherlock ist stark und widerspenstig. Der würde doch niemals wegen einer Schusswunde abtreten. Er hat schon viel Schlimmeres überstanden."

Ich wusste, dass sie mich ermutigen wollte und zum Teil gelang es ihr auch. Nun wurde ihr Blick jedoch zögerlich und sie schien mit sich zu hadern, denn es dauerte ein paar Minuten, bis sie ihr Schweigen wieder brach.

,,Ist es denn wahr, was Greg gesagt hat? Vincent ist...tot?", fragte sie unsicher und ich nickte kaum merklich.

,,Ja! Ich...ich habe ihn erschossen."

,,Und...wie gehts dir damit?", wollte sie wissen und ich zuckte mit den Schultern, während ich nun erst langsam realisierte, was ich da überhaupt getan hatte.

,,Naja...ich sollte wohl eigentlich entsetzt oder niedergeschlagen sein, aber...das bin ich nicht. Ich bin auch nicht froh oder erleichtert...es ist einfach...ich bin nur froh, dass es endlich vorbei ist."

Ich warf Alicia einen ausdruckslosen Blick zu und sie schien mich zu verstehen, denn sie nickte und schenkte mir ein schwaches Lächeln. Und es war die Wahrheit. Ich empfand bezüglich Vincents Tod nichts. Ich war weder schockiert, noch glücklich darüber. Es war mir vollkommen gleich und ich wusste nicht, ob dies jetzt richtig oder falsch war.
Meine Gedanken wurden Nebensache, als John schließlich zurückkehrte und etwas angespannt wirkte. Als er uns erreichte, griff Alicia nach seiner Hand und sah John erwartungsvoll an.

,,Und? Hast du was rausbekommen?"

,,Sie mussten ihn notoperieren, aber sind wohl vor einer halben Stunde fertig geworden. Sie haben Sherlock schon auf ein Zimmer gebracht und der Arzt wollte gleich kommen, um mit uns zu sprechen. Mehr konnte ich auf die Schnelle nicht rausfinden.", erklärte er und meine Anspannung löste sich etwas.

,,Dann hoffen wir mal, dass er gute Nachrichten für uns hat."

,,Ganz bestimmt! Glaub mir, Evie...Sherlock überlebt uns alle.", versuchte Alicia die Stimmung aufzulockern und John schmunzelte ein wenig.

,,Damit hast du nicht ganz Unrecht. Außerdem ist er zäh und widerspenstig und er hat schon Jim Moriarty überlebt. Da wird er auch hiermit fertig."

Ich nickte kaum merklich und hoffte, dass meine Freunde Recht hatten. Und nach ein paar Minuten zahlte sich das Warten aus, denn der Arzt kam nun auf uns zu und sofort hatte er Johns volle Aufmerksamkeit.

,,Und?"

,,Wie geht es ihm?", fragte ich sofort und der Arzt hob beschwichtigend die Hände.

,,Er lebt! Zwar hat er viel Blut verloren und ist noch sehr schwach, aber wir konnten ihn stabilisieren. Allerdings muss er sich schonen und wird wohl noch eine Weile bei uns bleiben müssen."

,,Gott sei Dank!", brachte Alicia hervor, doch John seufzte.

,,Sherlock und im Krankenhaus bleiben. Na, das erkläre ihm mal."

Zwar hatte John mit dieser Aussage nicht ganz Unrecht, aber ich konnte jetzt nicht darüber lachen. Denn ich wollte Sherlock unbedingt sehen, um mich selbst davon zu überzeugen, dass er den Kampf gegen meinen Bruder überlebt hatte.

,,Darf ich zu ihm?", fragte ich unsicher und der Arzt nickte.

,,Ja. Es kann allerdings sein, dass er noch etwas benommen ist von der Narkose. Und vermeiden Sie Stress und Aufregung...das wäre für Sie beide jetzt nicht gut. Sie beide haben für heute genug durchgemacht."

Ich nickte und der Arzt tätschelte mir die Schulter, ehe er seiner Wege ging. Langsam drehte ich mich zu meinen Freunden, doch bevor ich auch nur ein Wort sagen konnte, sah Alicia mich vielsagend an.

,,Vielleicht gehst du erstmal allein zu ihm.", meinte sie und John nickte zustimmend.

,,Sie hat Recht! Wir kommen später nach."

,,Seid ihr sicher?", fragte ich und meine beste Freundin nickte erneut.

,,Ja, keine Sorge. Wir sind in der Cafeteria, wenn was ist."

,,Okay!", erwiderte ich, ehe John und Alicia sich von mir abwandten und Richtung Cafeteria verschwanden.

Einen kurzen Augenblick sah ich ihnen noch nach, doch dann ging ich in den Gang, aus dem der Arzt gekommen war und fragte eine Krankenschwester, die mir kurzer Hand die Zimmernummer von Sherlock nannte. Mit zögerlichen Schritten ging ich auf das Zimmer zu und öffnete die Tür, ehe ich leise eintrat und sie hinter mir wieder schloss.

Mein Blick fiel sofort auf Sherlock, der im Bett lag und die Augen geschlossen hatte. Er lebte! Diese Gewissheit ließ mir einen Stein vom Herzen fallen, aber er wirkte dennoch ziemlich schwach, was mich wiederum unendlich traurig machte. Für einen kurzen Moment verbarg ich mein Gesicht in der rechten Hand und wieder konnte ich nicht gegen die Tränen ankämpfen, als das Schweigen mit einem Mal unterbrochen wurde.

,,Ist mein Anblick so schrecklich, dass du deshalb in Tränen ausbrechen musst?"

Sofort hob ich den Kopf und sah zu Sherlock, der mich nun prüfend musterte und selbst im geschwächten Zustand, hatte er seinen bohrenden Blick keineswegs verloren. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass er schon wieder bei Bewusstsein gewesen war, aber offensichtlich hatte er meine Anwesenheit bemerkt und auch sein Sarkasmus blieb nicht auf der Strecke.

,,Ich habe schon schlimmer ausgesehen, Evelyn.", raunte er mir entgegen und nun betrachtete ich in vorwurfsvoll.

,,Das ist nicht lustig."

,,Entschuldige!", murmelte er und seufzte kaum merklich. ,,Ich wollte nur, dass du aufhörst zu weinen."

Ich erwiderte nichts, sondern sah ihn nur an und spürte, wie ich erneut am Rande der Verzweiflung stand. Aber dieses Mal war es wegen den Schuldgefühlen, die auf mich einstürzten und alles andere in den Schatten stellten.

,,Es tut mir leid, Sherlock. Das alles tut mir unglaublich leid. Wäre ich nicht gewesen, dann wäre das alles nicht passiert.", sagte ich und wandte den Blick von ihm ab.

Ich konnte Sherlock nicht länger ansehen, denn nur wegen mir war er doch überhaupt hier im Krankenhaus. Wäre ich nicht gewesen, dann wäre er nicht angeschossen worden und um ein Haar gestorben.
Ich spürte, dass Sherlock mich intensiv musterte, aber ich hatte nach wie vor mit meinen Schuldgefühlen zu kämpfen. Doch dann brach Sherlock sein Schweigen und ich spürte seinen bohrenden Blick im Rücken.

,,Evelyn, komm her.", forderte er mich mit einem Mal auf und ich drehte mich zu ihm herum

Zuerst zögerte ich, doch weil sein Blick immer strenger wurde, gab ich nach und trat langsam an seine Seite. Sherlock rutschte ein Stück in seinem Bett rüber und deutete mir schließlich an, dass ich mich zu ihm legen sollte, woraufhin ich ihn jedoch skeptisch ansah.

,,Ich glaube, wir sollten nicht...", setzte ich an, doch Sherlock verdrehte nur die Augen und deutete auffordernd auf das Bett.

,,Doch! Jetzt komm schon her."

Ich gab mich geschlagen und legte mich neben Sherlock in sein Krankenbett. Und kaum, dass ich neben ihm lag, legte Sherlock einen Arm um mich und zog mich an sich, sodass mein Kopf an seiner Brust ruhte. Ganz offenbar schien er meine Verzweiflung zu spüren oder sie war unübersehbar, denn er versuchte, mir jegliche Schuldgefühle auszureden.

,,Evelyn, es geht mir gut und es ist nicht deine Schuld, dass Vincent mich angeschossen hat. Außerdem würde ich mir jederzeit eine Kugel für dich einfangen."

,,Sag das nicht! Ich hätte nicht damit leben können, wenn ich dich verloren hätte.", erwiderte ich und Sherlock berührte mit seinen Lippen leicht meine Stirn.

,,Darüber musst du dir jetzt keine Sorgen mehr machen. Es ist vorbei!"

Ich nickte kaum merklich. Doch auch, wenn ich wusste, dass Sherlock Recht hatte, so fühlte ich mich unglaublich schlecht. Er war nur wegen mir knapp dem Tode entgangen und ich hatte meinen eigenen Bruder erschossen...es war viel zu viel auf einmal gewesen, aber ich war froh, dass es ein Ende hatte.

,,Soll ich dich jetzt eigentlich Clarissa nennen oder weiterhin Evelyn?", meinte Sherlock auf einmal und ich sah ihn perplex an.

,,Fragst du mich das gerade wirklich?"

,,Naja, besser zu früh als zu spät.", erwiderte Sherlock und ich seufzte nun, während ich ihn vielsagend ansah.

,,Evelyn ist die Person, die ich wirklich bin. Clarissa ist schon vor langer Zeit gestorben. Ich könnte niemals wieder die werden, die ich früher einmal gewesen bin."

,,Gut! Eine Namensänderung hätte auch für viel zu viel Verwirrung gesorgt.", raunte er mir ins Ohr und ich richtete den Blick gen Zimmerdecke.

,,Schön, dass deine Schlagfertigkeit keinesfalls verloren geht, Einstein."

,,Da haben wir ja etwas gemeinsam.", sagte Sherlock und lachte ein wenig.

Ich stimmte leise in das Lachen von Sherlock ein, doch dann wurde ich von meinen Gefühlen überwältigt und brach in Tränen aus. Sämtliche Emotionen kamen hoch und neben Trauer, Verzweiflung, Angst, Entsetzen und auch Erleichterung...machte sich auch die Erschöpfung in mir breit, die ich nun verspürte, nachdem der Albtraum endlich ein Ende hatte. Ich wehrte mich nicht gegen die Tränen, denn dazu fehlte mir auch jegliche Energie und ich war einfach nur froh, dass alles vorbei war.
Sherlock zog mich noch etwas enger an sich und ich spürte, wie er mir einen sanften Kuss auf die Schläfe gab.

,,Alles ist gut...es ist vorbei.", sagte er leise, aber ich gab keine Antwort.

Zu viel war in den letzten Tagen passiert und ich war einfach nur unendlich froh, dass Sherlock mich noch rechtzeitig gefunden hatte, bevor Vincent mit mir ins Exil verschwinden konnte.
Aber der Kampf hätte Sherlock fast umgebracht und allein der Gedanke, dass er um ein Haar wegen mir gestorben wäre, würde mich wahrscheinlich bis an mein Lebensende verfolgen. Doch nun waren wir in Sicherheit und Vincent würde uns nichts mehr anhaben können.
Endlich waren wir vereint und hatten den Albtraum gemeinsam überstanden. Und ganz gleich, was von nun an noch auf uns zukommen würde...ich hatte das Gefühl, dass mir nichts Schlimmes mehr passieren konnte, solange ich nur in Sherlocks Armen lag.

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