Der Fall Dr. Watson
Der Fall Dr. Watson
Mein Blick lag auf Sherlock, der im Krankenbett lag und immer noch ohne Bewusstsein war. Nachdem John ihm die Tracht Prügel verpasst hatte, war Sherlock schließlich zusammengebrochen und man hatte ihn in ein Einzelzimmer von Culvertons Krankenhaus untergebracht.
Greg war zwischendurch auch hier gewesen und hatte John und mich befragt, wobei ich jedoch hauptsächlich nur knappe Antworten von mir gegeben hatte. Denn ich war einfach nur froh, dass John Sherlock mit seinen Fäusten nicht ins Koma befördert hatte.
John stand neben mir und starrte ebenfalls auf Sherlock. Jedoch blieb mir nicht verborgen, dass er hin und wieder einen Blick zu mir warf, aber ich ignorierte es. Wir standen nun bestimmt schon eine gute Stunde schweigend im Raum und ich hoffte nur, dass Sherlock sich nun auf dem Weg der Besserung befand- auch was die Drogen anging.
,,Es tut mir leid, Evelyn!", unterbrach John mit einem Mal das Schweigen, doch ich hatte weiterhin die Arme vor der Brust verschränkt und würdigte ihn keines Blickes.
,,Was denn? Dass du ihn fast umgebracht hast oder ihm die Schuld an Marys Tod gibst?"
Meine Antwort war kühl und direkt, aber ich meinte es auch genauso. Ich konnte ja verstehen, dass John die ganze Sache nur schwer verkraften konnte, aber das gab ihm noch lange nicht das Recht, Sherlock so dermaßen zuzurichten.
,,Evelyn, ich...", setzte er an, aber ich unterbrach ihn und sah ihn ernst an.
,,Jetzt hör mir mal zu, John! Ich weiß, wie schrecklich der Tod von Mary für dich sein muss und wie du dich jetzt fühlst. Ich vermisse sie genauso und ich wünschte ebenfalls, dass wir sie hätten retten können. Aber Sherlock hat sie nicht umgebracht! Sie ist gestorben, um ihn zu beschützen...weil sie ihn retten wollte. Es war ihre eigene Entscheidung und die hat furchtbare Konsequenzen mit sich gezogen. Aber Mary würde nicht wollen, dass du und Sherlock deswegen auf ewig getrennte Wege geht. Sherlock ist nicht schuld an ihrem Tod und wenn dich die Trauer nicht vollkommen zerrissen hat, dann ist dir das auch klar."
Ich wartete keine Antwort von John ab, sondern verließ das Zimmer und auch die Klinik. Nachdem ich mir ein Taxi gerufen hatte, befand ich mich auf dem Weg nach Hause und ließ die Ereignisse noch einmal Revue passieren.
Sherlock und John waren beide vollkommen neben der Spur und ich wusste nicht, wie wir diese ganze Situation wieder ins Reine bringen sollten. Und ich merkte, dass ich Mary in diesem Moment wieder schrecklich vermisste. Sie hätte die beiden einfach gezwungen miteinander zu reden und wahrscheinlich hätte es auch noch grandios funktioniert.
Zu Hause angekommen ließ ich die Tür hinter mir ins Schloss fallen und hängte meine Jacke auf. Als ich ins Wohnzimmer kam, beendete Ezra gerade ein Telefonat und natürlich sah er mir sofort an, dass mein Tag alles andere als positiv verlaufen war.
,,Oje...was ist passiert?", fragte er und ich ließ mich seufzend auf dem Sofa nieder.
,,Tja...die Kurzfassung: Sherlock ist wieder auf Drogen und vollkommen besessen von einem Fernsehstar, den er für einen Serienkiller hält und für John ist rohe Gewalt zur neuen Trauerbewältigung geworden."
,,Das klingt aber gar nicht gut.", meinte Ezra, ehe er ein wenig irritiert wirkte und mich fragend ansah. ,,Sherlock? Ich dachte, du hättest den Kontakt zu ihm abgebrochen."
,,Das habe ich auch. Aber diese Nachricht, die ich vor 2 Wochen von John bekommen habe...die stammte eigentlich von Sherlock. Er hat den heutigen Tag auf wundersame vorausgesehen und uns daher alle bei Johns Therapeutin antanzen lassen. Er sagte, er braucht John und mich, um diesen Culverton Smith als Serienmörder entlarven zu können, aber wenn du mich fragst, dann haben ihm die Drogen den Verstand vernebelt. Nicht einmal ein halbes Jahr schafft es Sherlock Holmes, ohne John und mich auszukommen. Aber Drogen machen ja auch alles einfacher."
Ich redete mich in Rage und Ezra setzte sich neben mich, ehe er einen Arm um mich legte. Er wollte mich aufmuntern und ich wünschte mir, dass es funktionierte. Aber ich war emotional viel zu aufgewühlt und wusste gar nicht, wie ich mit der ganzen Sache umgehen sollte.
,,Das wird schon wieder. Vielleicht sollte John ihm mal ins Gewissen reden.", schlug Ezra vor, doch ich schnaubte verächtlich.
,,Tzz, John ist ja nicht besser. Seit Mary tot ist, ist er nur noch ein schweigsamer Eisklotz, der nichts mehr fühlen will. Und vorhin hat er Sherlock fast zu Tode geprügelt, weil er ihm immer noch die Schuld an Marys Tod gibt."
,,Puh, das ist aber eine ganz schön komplizierte Angelegenheit.", stellte Ezra fest und sah mich nun abwartend an. ,,Was willst du jetzt machen?"
,,Ich weiß es nicht!" Ich stand auf und strich mir meine schwarzen Haare zurück. ,,Die Zwei müssten doch eigentlich erwachsen genug sein, um ihre Probleme selbst zu lösen. Aber die Fronten sind so verhärtet, dass man sie irgendwie dazu zwingen muss, miteinander zu reden. Mary könnte das...aber sie ist ja leider nicht hier."
Ich spürte, wie ich wieder traurig wurde und Marys Abwesenheit war deutlich spürbar. Sie fehlte in jeder Sekunde und ich konnte wirklich nur hoffen, dass sie jetzt an einem besseren Ort war. Ezra erhob sich ebenfalls und kam auf mich zu. Er lächelte auf einmal ein wenig und zuckte lässig mit den Schultern.
,,Dann wirst du das wohl übernehmen müssen."
,,Ich? Nein...das ist keine gute Idee.", widersprach ich, woraufhin Ezra seufzte.
,,Evie, ich weiß ja, dass du zu Sherlock auf Abstand gehen wolltest und das bist du...ein halbes Jahr. Aber ich glaube, es ist langsam an der Zeit, dass du dich mit ihm auseinandersetzt. Denn du wirst nicht ewig davor weglaufen können."
,,Ich laufe nicht weg.", setzte ich an, aber als ich den Blick von Ezra bemerkte, gab ich nach. ,,Na, gut...du hast ja Recht! Vielleicht schaffe ich es ja wirklich, die beiden zum Reden zu bringen. Außerdem...habe ich Mary ja versprochen, auf die Zwei aufzupassen."
,,Gutes Argument!", stimmte Ezra mir zu und ich seufzte kaum merklich.
,,Weil man Versprechen an Tote nicht brechen sollte?"
,,Zum Einen...aber es ist nun einmal so...Sherlock, John und du...ihr seid ein Team und ihr gehört alle Drei irgendwie zusammen. Egal, was passiert...ihr verzeiht euch alles und wenn es drauf ankommt, dann würdet ihr füreinander durch die Hölle gehen. Und genau deshalb kannst auch nur du die Beiden wieder zusammenbringen, Evie. Sie brauchen dich und du brauchst sie. So war es immer und so wird es wohl auch immer sein. Auch, wenn ich das halbe Jahr ohne Sherlock Holmes deutlich ruhiger fand als sonst."
Ezra musste schmunzeln und ich konnte einfach immer noch nicht richtig begreifen, wie ein Mensch so selbstlos sein konnte. Ezra wusste von meinen Gefühlen für Sherlock und dennoch riet er mir, wieder mit John und ihm Zeit zu verbringen. Manchmal fragte ich mich, ob Ezra nicht viel mehr Engel als Mensch war.
,,Wieso gibst du nur immer solche Weisheiten von dir?", meinte ich und Ezra grinste ein wenig.
,,Weil es die Wahrheit ist und irgendjemand muss dich ja daran erinnern."
,,Stimmt. Danke!"
Ich küsste ihn und Ezra erwiderte den Kuss, wobei sich eine wohlige Wärme in mir ausbreitete. Doch der Moment wurde von meinem klingelnden Handy unterbrochen, woraufhin ich den Kuss widerwillig beendete und dann abnahm.
,,Evelyn Headley!"
,,Hey, Evelyn...ich bin es."
,,John, was gibts?", fragte ich und konnte regelrecht hören, wie er ein wenig schluckte.
,,Könntest du bitte in die Baker Street kommen? Es gibt da etwas, das du sehen solltest."
,,Okay...ich bin gleich da.", erwiderte ich und John legte auf.
Ich war etwas verwirrt und das blieb auch Ezra nicht verborgen. Er zog fragend eine Augenbraue hoch und ich sah ihn vielsagend an.
,,Das war John. Ich soll in die Baker Street kommen. Er will mir irgendwas zeigen."
,,Tja, dann mal auf, Sergeant Headley!", sagte Ezra und ich verdrehte amüsiert die Augen, ehe ich ihm einen kurzen Kuss gab und mich dann auf den Weg in die Baker Street machte.
Als ich die 221b erreichte und nach oben in die Wohnung eilte, fragte ich mich, was es wohl so Wichtiges gab, dass John es mir persönlich zeigen wollte. Aber als ich ins Wohnzimmer kam, saß John regelrecht verstört in seinem Sessel und sein Blick war starr auf den Fernseher gerichtet. Mrs. Hudson war bei ihm und hatte ihre Hand auf seine Schulter gelegt, als sie mich entdeckte und erleichtert wirkte.
,,Oh, Evelyn...gut, dass Sie hier sind. Sie müssen sich das ansehen.", sagte sie und in diesem Moment fiel mein Blick ebenfalls auf den Fernseher.
Und ich erstarrte augenblicklich, als ich auf dem Bildschirm Mary erkannte. Sie musste wohl eine Art Videobotschaft hinterlassen haben, denn John betätigte wortlos die Fernbedienung und das Standbild setzte sich wieder in Bewegung.
,,Wenn du das siehst, dann...bin ich wahrscheinlich tot. Ich hab einen Fall für dich, Sherlock. Den vielleicht härtesten Fall deines Lebens. Wenn ich tot bin...falls ich tot bin...dann möchte ich, dass du etwas für mich tust. Rette John Watson! Rette ihn, Sherlock. Glaub nicht, irgendjemand sonst wird ihn retten, denn es gibt niemand anderen mehr. Du musst es tun! Rette ihn! Aber ich denke, dass du dafür ein wenig Hilfe brauchst, denn du bist nicht so gut im Umgang mit Menschen. Aber vor allem werde ich dir sagen, was du wissen musst, um ihn zu retten. John Watson...nimmt nie irgendwelche Art von Hilfe an...von niemanden. Egal, wie schlecht es ihm geht. Aber, er lehnt sie auch als solche nicht ab. Deshalb wirst du Folgendes tun: Du kannst John nicht retten, weil er es nicht zulassen wird. Er würde niemals zulassen, dass er gerettet wird. Du kannst ihn nur retten, indem du dich...von ihm retten lässt. Geh zur Hölle, Sherlock...und lass es so aussehen, als ob du es ernst meinst. Denn es muss glaubwürdig sein, sodass John es nicht für einen Trick hält. Und im entscheidenden Moment...wird er da sein! Sie werden beide da sein!
John stoppte das Video und ich stand wie angewurzelt da. Mary hatte es gewusst! Sie musste geahnt haben, dass ihr Tod John vollkommen aus der Bahn werfen würde und sie hatte Sherlock angewiesen, wie er seinen besten Freund retten konnte. Und die Videobotschaft fügte mit einem Schlag alle Puzzleteile zusammen, sodass mir klar wurde, warum Sherlock das alles getan hatte.
Er war den Drogen verfallen, hatte Culverton Smith bewusst mit ins Spiel gebracht und war ihm in dessen Krankenhaus nun schutzlos ausgeliefert, was mir augenblicklich jede Zweifel daran nahm, dass Culverton Smith insgeheim doch ein Serienmörder war.
,,John...ins Krankenhaus...JETZT!", brachte ich hervor und er schien das Gleiche zu denken, denn er sprang sofort vom Sessel auf.
Wir beide hetzten durch das Treppenhaus und Mrs. Hudson warf John im Eifer des Gefechts ihren Autoschlüssel zu. Wie von der Tarantel gestochen jagten wir zur Garage und rasten mit quietschenden Reifen in dem Auto von Mrs. Hudson zu Culvertons Krankenhaus.
Während John fuhr, zog ich mein Handy aus der Jackentasche und wählte die Nummer von Greg. Nach nur wenigen Klingeln nahm mein Partner ab und klang mehr als überrascht, heute noch etwas von mir zu hören.
,,Evelyn, was gibts?"
,,Greg, ist noch der Wachmann bei Sherlock im Krankenhaus?", hakte ich nach und mein Partner wirkte mächtig irritiert.
,,Ja, natürlich. Warum fragst du?"
,,Er soll sofort zu Sherlock gehen. Wir vermuten, dass er in Gefahr ist. Mary hat eine Nachricht hinterlassen."
,,Was für eine Nachricht?", fragte Greg verwirrt und ich verdrehte die Augen.
,,Das erkläre ich dir später. Schick einfach jemanden zu Sherlock. Wir sind schon auf dem Weg zu ihm, aber es könnte dann schon zu spät sein."
,,Okay...ich kontaktierte den Wachmann und schicke euch Verstärkung."
Ich beendete das Telefonat und hoffte, dass wir noch rechtzeitig eintrafen. Warum hatte ich das Ganze nicht schon früher durchschaut? Sherlock tat doch niemals irgendetwas ohne einen triftigen Grund und natürlich hatte er das volle Programm aufgefahren, um seinen Plan vollkommen glaubhaft wirken zu lassen.
Er hatte uns alle mit einbezogen und uns alle von seinem schrecklichen Zustand überzeugt, sodass niemand mehr Zweifel hatte und er wusste, dass John und ich ihn niemals im Stich lassen würden, wenn es darauf ankam. Denn Ezra hatte Recht: wir Drei waren ein Team!
Als wir die Klinik erreichten, sprangen John und ich förmlich aus dem Auto und stürmten in das Gebäude. Ich zog im Laufen meine Dienstwaffe und hoffte inständig, dass ich sie nicht brauchen würde. Gemeinsam sprinteten wir durch die Gänge und nach einer gefühlten Ewigkeit erreichten wir die Tür von Sherlocks Zimmer.
Dort war bereits der Wachmann vor Ort und versuchte, die Tür zu öffnen, was aber ohne Erfolg blieb. Wir kamen zum Stehen und ich sah den Wachmann hysterisch an.
,,Worauf warten Sie? Öffnen Sie die Tür!"
,,Es geht nicht. Sie ist verriegelt.", entgegnete er, aber das wollte ich nicht hören.
,,Wir müssen da rein."
Ich versuchte selbst mein Glück, aber es brachte nichts. Und als ich gerade meinen Fuß zum Einsatz bringen wollte, kam John auf einmal mit einem Feuerlöscher in der Hand auf uns zu.
,,Evie, geh aus dem Weg!"
Sofort sprang ich zur Seite und John benutzte das Gewicht des Feuerlöschers, um die Tür aufzubrechen. Und tatsächlich gab sie nach, woraufhin wir freie Bahn hatten. Gemeinsam platzten wir in den Raum und dort bot sich uns ein Anblick, bei dem mir fast das Herz stehen blieb.
Culverton Smith hatte sich über Sherlock gebeugt und seine Hände lagen noch an dessen Hals, was für mich Beweis genug war.
,,Weg von ihm!", zischte ich und richtete meine Waffe auf ihn, woraufhin Culverton augenblicklich die Hände in die Luft riss und von dem Bett zurückwich.
John ging auf ihn zu und nahm ihn in den Schwitzkasten, während ich meine Waffe wieder zurücksteckte. Der Wachmann kam zur Unterstützung rein und ich warf einen besorgten Blick auf Sherlock.
,,Sherlock, ist alles in Ordnung?"
Er nickte keuchend und ich sah zu John, der Culverton Smith ganz schön in die Mangel nahm. Aber mir sollte es recht sein, denn ich hatte nun keinerlei Zweifel mehr daran, dass dieser Mann ein Serienmörder war.
,,Es geht ihm nicht gut. Ich wollte ihm helfen.", versuchte er sich rauszureden, aber ich funkelte ihn wütend an.
,,Indem Sie ihm den Gnadenstoß versetzen?"
,,Sherlock, was hat er mit dir gemacht?", fragte John und Sherlocks Atmung beruhigte sich etwas.
,,Er wollte mich ersticken und mich vergiften."
,,Vergiften? Womit?", brachte ich hervor und Sherlock deutete auf den Infusionsbeutel.
,,Kochsalz!"
,,Kochsalz?", wiederholte John irritiert und Sherlock richtete sich auf.
,,Ja, Kochsalz! Natürlich habe ich den Beutel vorher von der Schwester austauschen lassen. Sie ist ein großer Fan, wisst ihr."
,,Welch große Überraschung!", merkte ich an und John schien erleichtert zu sein.
,,Das heißt, dir gehts gut."
,,Nein! Ich bin unterernährt, habe beidseitiges Nierenversagen und hatte ewig keinen Trip mehr. Was für ein Arzt bist du eigentlich?", kam es fassungslos von Sherlock und ich zwang ihn, sich wieder langsam zurückzulehnen.
,,Keine unhöflichen Ausdrücke, Einstein. Es war für uns alle ein harter Tag."
Meine Hand ruhte noch einen Moment an seiner Brust und ich konnte seinen Herzschlag spüren, was mich ungemein beruhigte. Wenn wir nur eine Minute zu spät gekommen wären, dann wäre jede Rettung für Sherlock zu spät gekommen.
,,Tja, aber das war es wert. Sein Geständnis habe ich.", sagte Sherlock und deutete vielsagend auf Culverton, woraufhin ich ihn verdutzt ansah.
,,Ach, ja?"
,,Ich wüsste nicht, was ich Ihnen gestanden haben soll.", entgegnete Culverton und sah John und mich unschuldig an. ,,Was genau hätte ich denn gestehen sollen?"
,,Da fällt mir sicher so Einiges ein.", gab ich zurück und John hielt ihn davon ab, sich Sherlock zu nähern, der Culverton vielsagend ansah.
,,Sie können es sich später anhören."
,,Es gibt nichts anzuhören.", brachte Culverton hervor und seine Miene hellte sich ein wenig auf. ,,Oh, Mr. Holmes...ich weiß nicht, ob Sie darauf anspielen, aber...wir haben drei Aufnahmegeräte gefunden, als wir Ihren Mantel durchsucht haben. Sie wurden alle konfisziert...tut mir leid."
Wenn das der Plan gewesen war, dann hatten wir nun ein Problem. Aber ein einziger Blick auf Sherlock genügte mir, um zu wissen, dass Sherlock nicht Sherlock wäre, wenn er seinem Feind nicht wieder einen Schritt voraus gewesen war.
,,Die Zahl 3 muss sehr beruhigend wirken auf Menschen, wenn so viele es nicht für nötig halten, über sie hinaus zu denken.", sagte er und mir schlich sich ein Grinsen auf das Gesicht, als bei John ebenfalls der Groschen fiel.
,,Och...du Schwein!"
,,Ja!", stimmte Sherlock zu und John schüttelte kaum merklich den Kopf.
,,Du mieses elendes Schwein."
,,John!", ermahnte ich ihn, aber Sherlock winkte ab.
,,Schon gut. Das sagtest du bereits."
John griff kurzer Hand zu seinem Gehstock, den er Sherlock bei seinem letzten Besuch da gelassen hatte und suchte ihn mit seinen Augen ab, als ich Sherlock abwartend ansah.
,,Wie kommt man da ran, Sherlock?"
,,Schraub den Griff ab.", ordnete er an und John kam dem nach, woraufhin ein kleines Aufnahmegerät mit roter Leuchte zum Vorschein kam.
,,Lass mich raten...vor zwei Wochen?", warf ich Sherlock an den Kopf und der grinste ein wenig.
,,Brillant!"
,,Ich bin so berechenbar.", meinte John, aber Sherlock zuckte nur mit den Schultern.
,,Nein! Ich bin einfach ein Schwein."
Wir Drei konnten uns das Grinsen nicht verkneifen, angesichts des sprachlosen Blickes von Culverton Smith. Dieser war somit endlich überführt und Sherlock hatte das Ganze überlebt. Der Tag hatte also doch noch ein gutes Ende genommen.
Weniger erfreulich war die Festnahme von Culverton Smith allerdings für meinen Partner Greg. Denn der hatte das Vergnügen, den Serienmörder verhören zu dürfen und laut meines Partners, hatte das Geständnis ihn die halbe Nacht gekostet. Und dabei war das noch nicht einmal alles gewesen, denn Culverton Smith hatte noch mehr auf Lager, aber Greg hatte die Fortsetzung aufgrund von Erschöpfung und Müdigkeit auf den nächsten Tag verschoben. Und da Greg für heute schon genug gelitten hatte, hatte ich meinem Partner versprochen, bei der Vernehmung dabei zu sein.
Und so erleichtert ich auch war, dass Culverton Smith nun überführt war und hinter Gittern landen würde...eine Sache war mir dennoch klar. Der Fall Dr. Watson war noch nicht ganz gelöst...denn ein unumgänglicher Schritt dafür...stand uns noch bevor. Und erst, wenn der getan war...würde Mary endlich in Frieden ruhen können.
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