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Das Opfer

Das Opfer

Alicia PoV

Die Zeit blieb stehen! Für diesen einen Moment gab es nichts. Nichts, außer der tiefen Erschütterung und dem blanken Entsetzen, welches sich in meinem Gesicht wiederspiegelte.
Noch immer befand ich mich mit John und Sherlock in der Gefangenschaft von Vincent. Doch das war es nicht, was mir nun die Luft zum Atmen nahm und alles in einem einzigen Augenblick zerstörte, was uns wichtig war.
Es war das schockierende Ereignis, welches von einer Überwachungskamera auf einem großen Bildschirm in unseren Raum übertragen wurde und welches wir machtlos hatten mit ansehen müssen.

Mycroft, der Bruder von Sherlock, und Evelyn hatten bis eben noch auf dem Dach eines Hochhauses gestanden und ein Gespräch geführt, welches mir das Blut in den Adern hatte gefrieren lassen, John all seiner Gesichtszüge beraubt, und Sherlock so sehr die Panik in den Blick getrieben hatte, dass ich glaubte, er erlitt hier und jetzt einen Nervenzusammenbruch.
Evelyn hatte die Antwort auf das Rätsel offenbart und die war schockierender, als wir es uns vorstellen konnten. Ihr Leben war der Preis für unsere Freiheit! Um uns zu retten, verlangte Vincent das ultimative Opfer von ihr- ihr eigenes Leben! Und nun hatte Evelyn den Bruder von Sherlock doch wahrhaftig dazu gebracht, sie an Ort und Stelle mit ihrer eigenen Dienstwaffe zu erschießen.

Ich war wie gelähmt, als ich langsam realisierte, was hier eben geschehen war und die brutale Wahrheit kämpfte sich zu meinem Verstand hoch: Evelyn war tot!
Vincent hatte sein Ziel erreicht und Evelyn hatte das ultimative Opfer gebracht. Mir liefen die Tränen über die Wangen, aber ich war einfach nicht fähig, auch nur einen einzigen Muskel in meinem Körper zu bewegen. Alles was ich spürte war, wie John neben mir, ebenfalls um Fassung rang, seinen Blick jedoch nun auf Sherlock richtete.

Und was Sherlock in diesem Moment dachte, empfand oder wahrnahm, das konnte niemand von uns erkennen. Denn er stand wie angewurzelt da, sagte kein Wort und rührte sich nicht einen Millimeter, während er auf den Bildschirm starrte und leichenblass geworden war.
Evelyn war tot und wir alle hatten die Person verloren, die uns unendlich wichtig gewesen war. John und ich unsere beste Freundin und wenn ich die Gefühle von Sherlock richtig deutete, dann hatte er eben die einzige Frau verloren, die er wohl jemals in seinem ganzen Leben geliebt hatte.

,,Fantastisch!", riss mich die euphorische Stimme von Vincent aus der Starre und ich sah entgeistert zu ihm, als er sich nun zu uns umdrehte. ,,Heute scheint euer Glückstag zu sein. Clarissa hat es geschafft! Sie hat das Rätsel gelöst und das Spiel des Todes gewonnen. Ihr könnt nun aufatmen...sie hat euch eben das Leben gerettet!"

Vincent schien über die Tatsache, dass Evelyn gerade ihr Leben für uns gelassen hatte, überaus erfreut zu sein. Mit erschütternder Miene musste ich erkennen, dass er das ganze immer noch für ein Spiel hielt. John, der immer noch leichenblass war, wurde in diesem Augenblick unglaublich wütend und schlug gegen die Scheibe.

,,Sie...Bestie!", fauchte er, doch Vincent ließ das völlig kalt.

,,Menschen sterben, Dr. Watson! Ob früher oder später...das macht kaum einen Unterschied. Und Sie sollten sich freuen...Sie dürfen weiterleben!"

Mir lag eine fiese Bemerkung auf der Zunge, doch ich kam nicht mehr dazu, sie auszusprechen. Denn wie aus heiterem Himmel, explodierte die Tür und eine Horde Polizisten platzte herein, die ihre Waffen auf Vincent, Ezra und die Bodyguards richteten. Doch während Ezra und die Bodyguards nur auswichen, griff Vincent selbst zu einer Waffe und es entbrannte ein Feuergefecht.
Es fiel mir schwer, in diesem Chaos den Überblick zu behalten, doch ich konnte wahrnehmen, wie Ezra niedergeschossen und die Bodyguards in Gewahrsam genommen wurden. Doch Vincent schaffte es, sich durch einen Hintereingang davonzustehlen und nachdem er die Tür geschlossen hatte, wurde diese in die Luft gesprengt und einige Polizisten zurückgeschleudert, als sie die Verfolgung aufnehmen wollten.
Ich hatte mich instinktiv geduckt und John hatte mich abgeschirmt, während Sherlock sich nicht einmal von der Stelle gerührt hatte. Und als ich den Kopf wieder hob, erkannte ich Greg Lestrade, den Partner von Evelyn, der mit gezogener Waffe und Schutzweste in den Raum platzte.

,,Gesichert!", brüllte ein Kollege von ihm und Greg gab ein Zeichen, woraufhin die festgenommenen Bodyguards aus dem Raum gezerrt wurden.

Ein anderer Polizist schaffte es inzwischen, die Tür von unserem Gefängnis zu öffnen und während John Sherlock mit sich zog, folgte ich den beiden sofort und eilte auf Greg zu, der uns besorgt ansah.

,,Alicia, geht es euch allen gut? Wir sind so schnell gekommen, wie wir konnten.", sagte er und ich nickte schwach.

,,Ja, uns geht es soweit gut. Aber wie habt ihr uns gefunden?"

,,Ein anonymer Hinweis. Wir wissen nicht, von wem es kam.", erwiderte Greg und nun holte mich die Erinnerung an das schockierende Ereignis wieder ein, woraufhin ich ihn furchterfüllt ansah.

,,Greg, ist...ist es wirklich wahr? Vincent...er hat uns die Übertragung der Kameras gezeigt...bitte sag mir, dass es nur eine Täuschung war."

Verzweifelt und flehend sah ich den Partner meiner besten Freundin an, während John und Sherlock neben mir standen. Ich spürte, wie John instinktiv nach meiner rechten Hand griff und bemerkte, wie der Blick von Sherlock starr auf Lestrade gerichtet war. Dieser sah uns alle nun niedergeschlagen an und schien nach den richtigen Worten zu suchen, denn er brauchte einige Minuten, ehe er sein Schweigen wieder brach.

,,Donovan und einige Einsatzkräfte sind so schnell sie konnten hingefahren...aber...sie kamen zu spät. Wir konnten nichts mehr tun. Es tut mir leid, aber...Evelyn ist tot!", brachte er erschüttert hervor und ich konnte ihm ansehen, dass er selbst um Fassung rang, während ich nun spürte, wie mir erneut Tränen über die Wangen liefen.

Meine beste Freundin war tot! Sie würde nicht mehr zurückkehren und ich würde sie niemals wiedersehen. Evelyn war, trotz ihrer dunklen Vergangenheit, so ein lebensfroher Mensch gewesen, wie ich noch niemanden zuvor gekannt hatte. Und jetzt würde sie niemals wieder ihre frechen Sprüche reißen, keine riskanten Fälle mehr lösen und niemandem mehr das Leben retten können. Sie würde niemals heiraten, eine eigene Familie haben oder alt werden...das alles, konnte Evelyn nicht mehr erleben. Und das nur, weil sie gestorben war, um uns alle zu beschützen.

,,Wo ist sie?", kam es mit einem Mal von Sherlock, woraufhin ich zusammenzuckte, denn das war das erste Mal, dass er überhaupt etwas sagte, seit wir Zeugen von Evelyn's Tod geworden waren.

Unsere Blicke lagen immer noch auf Greg, doch dieser zögerte. Auch ich sah nun besorgt zu Sherlock, dessen Blick ich gerade in keinster Weise deuten konnte und ich konnte überhaupt nicht einschätzen, wie er auf die ganze Sache reagieren würde.
Als Greg jedoch immer noch keine Antwort gab, schien Sherlock die Geduld zu verlieren, denn seine Beherrschung war gänzlich verschwunden und er fuhr Greg geradewegs an.

,,WO IST SIE?"

,,Im Barts Hospital!"

Kurze Zeit später fanden wir uns auch schon im Barts wieder. Sherlock war nicht aufzuhalten, denn er stürmte das Gebäude geradewegs und rannte nach oben Richtung Pathologie. John und ich hatten Mühe, sein Tempo zu halten und jagten hinter Sherlock her. Als wir jedoch endlich die entsprechende Etage erreicht hatten, blieb Sherlock mit einem Mal wie angewurzelt stehen und John rannte fast in seinen besten Freund hinein. Und als ich dem Blick von Sherlock folgte, erkannte ich auch den Grund, für seine urplötzliche Starre. Denn im Gang stand Mycroft und drehte sich nun zu uns herum, ehe er seufzte.

,,Ich hatte mich schon gefragt, wann ihr wohl hier auftauchen würdet. Obwohl ihr umsonst gekommen seid. Wir können nichts mehr für sie tun.", sagte er und ich wollte gerade etwas erwidern, als Sherlock mir zuvor kam.

,,Du...", setzte Sherlock an und machte Anstalten, sich auf seinen Bruder zu stürzen, aber John hielt ihn davon ab. ,,Lass mich los, John!"

,,Sherlock, bitte! Das bringt doch nichts und du würdest es nur bereuen."

,,John hat Recht! Das bringt uns Evelyn auch nicht zurück.", pflichtete ich bei, obwohl ich mich selbst zusammenreißen musste, damit ich Mycroft nicht an die Gurgel ging.

Er hatte Evelyn getötet! Natürlich wussten wir, dass Evelyn das von ihm verlangt hatte, aber er hätte es nicht tun müssen. Und doch hatte er abgedrückt und das Leben von Evelyn somit beendet. Sherlock funkelte seinen Bruder wütend an und dieser hob abwehrend die Hände, während er versuchte, auf Sherlock einzureden.

,,Ich kann deine Wut verstehen, Sherlock und es tut mir aufrichtig leid."

,,Es tut dir leid? Dass du Evelyn erschossen hast, tut dir leid?", fauchte Sherlock ihn an und Mycroft starrte betreten zu Boden.

,,Sie hat es von mir verlangt. Ich hatte keine Wahl."

,,Man hat IMMER eine Wahl, Mycroft!", widersprach ich und John ließ Sherlock nun los, der sich zwar zusammenriss, aber deutlich angespannt war und immer noch kurz davor war, endgültig die Beherrschung zu verlieren.

,,Du hättest ihr helfen müssen.", entgegnete Sherlock und nun sah Mycroft ihn perplex an.

,,Und wie hätte ich das bitte tun sollen? Ich wusste nicht einmal, worum es ging, bevor sie mich zu deinem Lieblingsdach beordert hat. Erst da hat sie mir erzählt, was mit euch passiert ist und was ich tun soll. Glaubst du wirklich, ich hätte abgedrückt, wenn ich auch nur die geringste Chance für einen Ausweg gesehen hätte?"

Mycroft sah Sherlock abwartend an und ich tauschte einen besorgten Blick mit John. Ich wusste nicht, was ich darauf erwidern sollte und er anscheinend auch nicht. Sherlock hingegen, schien von dieser Antwort wie vor den Kopf gestoßen zu sein, aber dann trat er auf Mycroft zu und baute sich vor ihm auf.

,,Du kennst immer eine Möglichkeit für ein Schlupfloch."

,,Sherlock, was meinst du damit?", brachte John nun irritiert hervor und Sherlock fuhr zu uns herum, während er vielsagend auf Mycroft deutete.

,,Oh, John...du erinnerst dich doch bestimmt, als ich damals vom Dach gesprungen bin und scheinbar Selbstmord begangen habe. Allerdings hatte mein werter Bruder ja einen genialen Plan in der Hinterhand, der mein Überleben gesichert hat. Vielleicht hat er das ja jetzt erneut getan."

Nun wanderten unsere Blicke zu Mycroft und ich suchte nach einem Anhaltspunkt. Nach irgendeinem Zeichen, was die Theorie von Sherlock bestätigte, aber die Augen von Mycroft waren leer und wäre er nicht der Bruder von Sherlock Holmes, dann könnte man fast glauben, dass er selbst den Tränen nahe war, als er seinen Bruder eindringlich ansah.

,,So sehr ich mir das auch wünschen würde, dieses Mal habe ich nichts unternehmen können. Evelyn hat mich erst heute kontaktiert und in dieser kurzen Zeit hätte ich niemals so eine aufwendige Aktion auf die Beine stellen können. Bei dir hatte ich damals sehr viel mehr Zeit, um alles zu organisieren. Es tut mir sehr leid, Sherlock...aber Evelyn ist tot."

,,Ja, weil du sie umgebracht hast!", zischte Sherlock und nun verwandelte sich seine Wut in pure Verzweiflung. ,,Du hast sie getötet und ich konnte nicht mal..."

Er brach ab und ich sah ihn mitfühlend an, hatte aber mit meinen eigenen Tränen zu kämpfen. Die Gewissheit, dass meine beste Freundin nie mehr zurückkehren würde, zerriss mir das Herz und ich wünschte mir nichts sehnlicher, als die Zeit zurückdrehen und Evelyn retten zu können. Aber diese Möglichkeit hatten wir nicht und es blieb uns wohl nichts anderes übrig, als die grausame Wahrheit zu akzeptieren.
Mycroft hatte nun selbst einen mitfühlenden Blick aufgesetzt, mit dem er seinen Bruder betrachtete und wir alle schwiegen für einen kurzen Moment. Aber dann schaute John auf einmal entschlossen drein und wandte sich an Mycroft.

,,Ich will sie mir ansehen."

,,Wie bitte?", raunte Mycroft ihm verdutzt entgegen, aber John ließ sich nicht erweichen und starrte den Bruder von Sherlock fest entschlossen an.

,,Sie haben mich schon verstanden, Mycroft. Beim letzten Mal habe ich geglaubt, dass mein bester Freund Selbstmord begangen hat und doch steht er quicklebendig hier. Die Aussage, Evelyn wäre tot, reicht mir nicht aus. Ich will sie mir ansehen, um mich zu vergewissern, dass es auch wirklich wahr ist. Vorher glaube ich es nicht. Vorher kann und will ich nicht glauben, dass sie tot ist."

Überrascht starrte ich John an, denn ich hätte nicht erwartet, dass er so große Zweifel hatte. Allerdings war ich damals ja auch nicht hier gewesen, als Sherlock seinen Tod vorgetäuscht hatte. Obwohl ich mich schon fragte, wie es zu dieser ganzen Sache wohl gekommen war.
Offenbar hatte John erwartet, dass Mycroft nun irgendeine Reaktion zeigte, aber er trat nur zur Seite und deutete vielsagend auf die Pathologie.

,,Nur zu, Dr. Watson! Ich werde Sie nicht aufhalten."

John nickte und ich überlegte, ob ich mit ihm gehen sollte. Aberwollte ich mir das antun? Ich hatte schon viele tote Menschen gesehen...aber hier ging es um Evelyn. Und ich kannte sie nur als lebhafte humorvolle und vor allem schlagfertige junge Frau...wollte ich sie da als reglose Leiche vor mir sehen?

,,Alicia, ihr beide bleibt hier. Ich gehe allein und komme gleich zurück.", nahm John mir die Entscheidung bereits ab, denn er schien meine Gedanken gelesen zu haben.

Ich nickte kaum merklich und John sah kurz zu Sherlock, der jedoch ins Leere starrte. Dann öffnete John die Tür, trat in den Raum hinein und schloss die Tür wieder hinter sich.

Es verging eine gefühlte Ewigkeit und ich war mittlerweile allein mit Sherlock auf dem Flur. Mycroft war von Greg abgeholt worden, um noch einmal befragt zu werden und auch der Partner von Evelyn schien eine gewisses Maß an Wut auf Mycroft zu verspüren, denn er hatte ihn nur wortlos mit nach draußen geschleift. Wir alle waren von dem dramatischen Ereignis tief getroffen und ich hoffte irgendwie inständig, dass es alles nur ein böser Traum war.

Endlich öffnete sich die Tür wieder und ich erkannte John, der von einer jungen Frau, ich vermutete mal Molly Hooper, gefolgt aus dem Raum trat. Und als ich seinen glasigen Blick sah, zerstörte dies meine letzte Hoffnung. Es war mir bereits Antwort genug, aber dennoch sah ich John an und fürchtete mich vor seinen Worten, die diesen Albtraum zur Realität machen würden.

,,John...", setzte ich an, als er vor uns stehen blieb und für einen Moment zu Boden starrte, ehe er uns mit einem traurigen Blick ansah.

,,Es ist wahr...sie ist tot."

Diese Worte ließen meine Fassung endgültig einstürzen und ich begann bitterlich zu weinen. John zögerte keine Sekunde und zog mich in seine Arme, was ich ohne jeglichen Widerstand zuließ. Aber ich konnte spüren, dass auch er weinte und ich sah nur, wie Molly Hooper uns verzweifelt und niedergeschlagen ansah.

,,Es...es tut mir so schrecklich leid."

Mehr sagte sie nicht, denn sie schien selbst völlig fertig mit den Nerven zu sein. Sie wandte sich von uns ab und verschwand in einem anderen Raum, um wahrscheinlich auch erst einmal ihre Trauer zuzulassen.

An einem einzigen Tag hatten wir alle jemanden verloren, der uns am Herzen gelegen hatte. Wir alle hatten Evelyn geliebt...jeder auf seine eigene Art und Weise. Doch sie würde nie wieder zu uns zurückkehren und ich stellte mir nur eine einzige Frage:

Wie sollten wir jemals damit fertig werden?

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