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~ Vierundfünfzig ~

„Wir brauchen noch Getränke!“, rief Harry Liam zu, während er es sich auf der langen Couch im Proberaum gemütlich machte. 

Fauler Sack, dachte Niall nur die Augen verdrehend und schüttelte nur den Kopf, als er sich am Kühlschrank zu schaffen machte. 
Der Proberaum war für sie manchmal so etwas wie eine kleine Wohnung, sie hatte viele Tische und Stühle, einen Kühlschrank, ein Bad und eine Sofaecke. Bevor sie diesen großen, unterteilten Raum gemietet hatten, hatte hier irgendein Hippie gehaust, der aufgrund irgendwelcher politischen Demonstrationen, die aus dem Ruder gelaufen war, fliehen musste.
In der ersten Zeit hatten Harry und Liam hier ebenfalls gehaust, weil das Geld knapp war und sie sich nicht wie er und Louis eine Wohnung leisten konnte. Nebenjobs brachten einfach nicht besonders viel Geld ein und vor allem Liam war für die meisten dieser Jobs einfach nicht geeignet. 
Meistens bemerkten seine Chefs nämlich schnell, dass er klug war und Dinge in Frage stellte und schmissen ihn ohne große Diskussionen heraus. 
Bei Harry war es anders. Er konnte sicherlich gut arbeiten, aber dafür war er viel zu sehr ein Traumtänzer und lebte lieber in den Tag hinein, als ein Ziel vor Augen zu haben. Auch wenn dieses Ziel nur bedeutet, jeden Tag früh aufzustehen und zur Arbeit zu gehen.
Mittlerweile kamen sie auch so über die Runden, aber auch nur weil sie besonders günstige Wohnungen hatten und sich er und die Jungs ein Auto teilten.

„Hey“, hörte er plötzlich eine Stimme sagen und drehte sich abrupt nach rechts, um Aleyna in den Raum treten zu sehen. Ein Lächeln bereitete sich auf seinem Gesicht aus.

„Hey, Leyna, du bist zu spät“, begrüßte er sie grinsend. Sie verdrehte nur die Augen, warf ihre Tasche in die Ecke und gesellte sich zu den Anderen. Ohne darüber nachzudenken musterte Niall sie  – er konnte einfach nicht mehr anders, es war ein natürlicher Instinkt - von oben bis unten und musste leicht enttäuscht feststellen, dass sie ihre Haare in einem Dutt versteckt hatte, aber wahrscheinlich war bei diesen Temperaturen offene Haare eher nachteilig. Auch ihre Kleidung war etwas kürzer als sonst. Sie trug eine kurze Jeanshort, darunter eine schwarze enganliegende Leggins, ein schwarzes Top und darüber ein großes weißes Shirt, dass sie an einer Seite zusammengebunden hatte. 

Niall musste lächeln, als er diese Ali mit dem Mädchen, dass er vor etwa 4 – 5 Wochen kennengelernt hatte, verglich. Aber beide Mädchen waren irgendwie sie gewesen, obwohl sie ihm so deutlich besser gefiel. Louis hatte sich bereits auf einem der beiden Sessel zur linken des Sofas gesetzt und zappte durch das TV – Programm. Auf dem Kopf trug er Harrys Hut, den er ihm während eines Schlagabtausches abgenommen hatte. 
Auch Liam hatte mittlerweile seinen Mut zusammen genommen, um Harry eine passende Antwort für seine dreiste Aufforderung zu geben, nun saßen sie gemeinsam mit ein wenig Abstand voneinander auf dem Sofa und unterhielten sich über irgendetwas. 

„Hey Ali“, kam es aus allen Ecken und Niall konnte beobachten, wie sich aufgrund dieser Reaktion ein breites Lächeln auf ihrem Gesicht ausbreitete.

„Der rechte Sessel gehört mit“, rief Niall noch grinsend. Aleyna schüttelte nur den Kopf und bewegte sich auf Niall zu, der in etwas weiterer Entfernung von den Jungs stand und die Szenerie grinsend musterte.

„Dann muss ich halt selber gehen“, murmelte Harry wütend und machte sich auf den Weg zum Kühlschrank, um sich endlich sein Getränk selber zu holen. Louis und Liam prusteten los.

„Ali, willst du auch ein Mixgetränk?“, fragte Harry, als er vor der offenen Kühlschranktür stand.

„Kein Alkohol für Aleyna!“, rief Niall grinsend aus und schenkte Ali einen wissenden Blick, die die Augen verdrehte.

„Cola, reicht vollkommen“, antwortete sie, dann war sie bei Niall angekommen. 

„Und hast du weiter am Stück gefeilt?“, fragte sie ihn grinsend. Niall verdrehte die Augen. Ali hatte recht behalten, dass Stück, das sie ihm vor zwei Tagen gegeben hatte, war in einem Tag nicht zu bewältigen gewesen, noch nicht einmal in zwei und mit einer Tabulatur in der Hinterhand.

Allerdings war der Verlust seiner Ehre nicht ganz so groß gewesen, weil Aleyna ebenfalls mit ihm gewettet hatte, schnell Klavier zu lernen, sich aber als ein nicht ganz so großes Talent erwiesen hatte. So flink ihre Finger auch beim Gitarre spielen waren – es war schwer ihnen zu folgen auch mit größter Konzentration nicht -, desto schwerfälliger waren sie beim Klavier spielen. 
Noch dazu kam, dass ihr Finger sehr klein waren und keine besonders große Spannbreite aufwiesen, und so manche Akkorde für sie schlichtweg unmöglich blieben auszuführen. Aber das Gute – und manchmal auch unglaublich nervige – an Aleyna war, dass sie nicht so schnell aufgab und zudem ein unglaublicher Sturkopf war.
Wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, dann wollte sie es auch schaffen, auf Teufel komm raus.
Niall sah sich ähnlich, allerdings hatte er sehr viel schneller aufgeben wollen als Ali.

„Du hast mich hinters Licht geführt, dass ist dir schon bewusst“, antwortete er ihr. 

„Mag sein, aber du hast es ja nicht anders gewollt“, erwiderte sie und zuckte die Schultern.

„Übrigens: meine Ohren schmerzen heute noch von deiner ganz expliziten Pianoversion von Apologize“, wechselte Niall das Thema, er hatte schließlich genug gelitten, jetzt war Ali dran.

„Hey!“, rief sie wütend aus und stieß ihn mit dem Ellenbogen in die Seite. „Das ist nicht fair, das war meine erste Klavierstunde.“ 

„Na und? Ein kleiner Mozart wirst du wohl nicht mehr in diesem Leben“, entgegnete er ihr frech grinsend und kassierte einen neuen Schlag in die Seite. 

„Könnt ihr euch jetzt mal hierher bewegen?“, unterbrach Louis ihren Schlagabtausch, kurz bevor es wirklich witzig wurde.
„Wir sind hier schließlich nicht zum Spaß da.“

Niall überlegte sich kurz, ob es nötig war, sich über Louis' Befehlston aufzuregen, kam aber zu dem Schluss, dass er heute weder die Muße noch den Spaß daran hatte.
Dann ließ er sich auf „seinen“  Sessel zur linken des Sofas fallen und schnappte sich eine der Bierflaschen, die auf dem Tisch platziert waren. 
Unter all dem Alkohol stach Aleynas Cola – Glas besonders hervor, aber sie selber war ja auch nicht anders, schmunzelte Niall stillschweigend. Ali musste sich in die Mitte des großen Sofas zwischen Harry und Liam quetschen. Niall musterte das nun entstehende Bild grinsend, er würde nicht mit ihr tauschen wollen. Mit Liams Launen war sowieso in dieser Zeit nicht zu Spaßen und Harry benahm sich wie der letzte Vollidiot. 
Aber sie hatte es ja so gewollt. 

„Okay, es geht los“, instruierte Liam die Gruppe. Er hatte es sich zur Aufgabe gemacht, dafür zu sorgen, dass dieser Abend bloß nicht zu spaßig wird, sondern auf rein wissenschaftlicher Ebene blieb, so hatte er es zumindest ausgedrückt. 
Normalerweise war das eine Einstellung, die Niall schätzte, aber bei einer Castingshow gab es keinen besonderen Anspruch und Analysefläche.
Ein paar sensastionsgierige Menschen, die nicht singen können, machen sich zum Affen. Nicht mehr.
Liam allerdings hatte ein paar Entwürfe zur Analyse erstellt, die unter anderem die Kategorien Songspezifität – welchen Bekanntheitsgrad hat der Song? -, Song - Varietät – wie abwechslungsreich ist das Stück, wie viele Akkorde werden verwendet-, Songgenre – selbst das hatte er näher erläutert- und eigene Bewertung der Songs. 

Nun teilte er gerade seine Blätter aus und gab letzte Anweisungen, bevor er sich wieder hinsetzte und die Lautstärke des Fernsehers voll aufdrehte. Niall verdrehte die Augen. Fanatiker.
Er warf einen kurzen Blick zu Ali, die Liam perplex ansah. Bei ihrem Gesichtsausdruck fiel Niall in ein Lachen. Ihre Augenbrauen waren zusammengezogen, ihr einer Mundwinkel leicht nach unten verzogen, der andere nach oben und die Skepsis war in ihren Augen deutlich zu lesen. Sie schien an Liams Geisteszustand zu zweifeln.
Aber wer tat das dieser Tage nicht? 
Die Show begann und nach und nach wurden die Songs gespielt, natürlich nicht ohne vorher eine ellenlange Pause zu machen, sodass zumindest Niall dachte, dass die Werbung insgesamt länger war, als die ganze Show.

Die Songs, die gesungen wurden, waren mehr schlecht als recht, so wurden Songs von Adele und Co, so oft gecovert, dass man sich einfach nur die Finger in die Ohren stecken und „Lala“ singen konnte.
Irgendwann wurde es Niall zu langweilig sich nur die Show anzugucken und er verlor sich in der Betrachtung von Ali und ihren Reaktionen auf bestimmte Songs. 
Wenn schon wieder ein Song von Adele angekündigt wurde, verdrehte sie die Augen, seufzte lange auf und murmelte dann etwas von: 
„Wann verstehen die denn endlich, dass niemand Adele covern kann.“ Manchmal ersetzte sie den Satz auch durch einen anderen, so etwas wie: „Wieso singen sie denn nicht wenigstens einen weniger bekannten Song von ihr, dann wäre der Vergleichseffekt nicht so groß.“
Niall huschte bei ihren Kommentaren immer ein Lächeln über das Gesicht, aber recht hatte sie.

Sie war auch im Gegensatz zu allen anderen außer Liam, die Einzige, die seine Liste weiterhin ordentlich ausfüllte. Alle anderen hatten schon nachdem ersten Song aufgegeben, oder so wie er, gar nicht erst damit angefangen.
Dann änderte sich die Songvielfalt und es wurde ein neuer Song von der britischen Band Keane angekündigt, die ihr neues Album veröffentlicht hatten. 
Nach einer etwas längeren Bandpause. Ali, die bis jetzt vertieft in ihre Notizen wirkte, hob ruckartig ihren Kopf nach oben und starrte mit offenen Mund auf den Bildschirm.

„Mund zu, Leyna“, sagte Niall lächelnd. Doch sie schien seinen Seitenhieb nicht wirklich bemerkt zu haben und sah weiterhin ungläubig auf den Bildschirm, wo gerade ein anderer Looser auf die Bühne kam um „Disconnected“ von Keane zu singen.

„Die haben ein neues Album rausgebracht!?“, fragte sie plötzlich leicht hysterisch.

„Ja… Na und? Es ist nur eine weitere Popband auf diesem Planten, die für den Verfa…“ 

„Psschh“, unterbrach sie ihn ruppig und spitzte ihre Ohren. 

„Hast du mich gerade ausgepsschtt?“, fragte er sie gespielt böse, doch sie winkte erneut ab und lauschte dem Song. 

„Sei still“, sagte sie noch.
Niall konnte sie nur stirnrunzelnd betrachten und musste gestehen, dass sie ganz schön couragiert war, wenn sie es wagte, ihn zum Schweigen zu bringen. 
Er konnte sich sein Lachen nicht verkneifen, sie überraschte ihn in letzter Zeit immer wieder.

„Ist der Song in echt auch so schlecht, wie hier gecovert?“, fragte sie nach einer Zeit, als sie dem Vollpfosten beim Singen zu gehört hat.

„Na ja, es ist halt typisch Keane“, sagte Niall. „Also meiner Meinung nach genauso wie all ihre anderen Songs. Viel Klavier, ein eingängiger Rhythmus. Ein fades Intro, ein schwacher Refrain…“, zählt er gelangweilt auf.

„Hör auf Niall!“, rief sie ihm zu. „Sie sind einfach genial.“

„Genial“, sagte Niall, als ob er von einer Ratte in seinem Wohnzimmer sprechen würde. „Genial ist was anderes, Schätzchen.“ 

„Ach, du hast doch keine Ahnung. Es gibt keine Songs, die so hoffnungsvoll und mitreißend sind wie Songs von Keane. Sie haben Songs für jede Stimmung.“ 

„Okay“, erwiderte Niall befremdlich und machte es sich bequemer im Sessel.
So konnte der Abend weitergehen. 
„Dann nenn mir einen Song von ihnen, der mir Hoffnung spendet?“

„Ganz einfach“, erwiderte sie grinsend. „Somewhere Only We Know.“
Niall war nicht der Einzige, der bei dieser Bemerkung in ein Lachen ausbrach. Auch Liam und Louis konnten nur schwer an sich halten.

„Das kann doch nicht dein Ernst sein, es geht darum, jemanden zu verlieren, die Plätze und Orte nicht mehr wieder zu erkennen, an denen man mit diesem einen Menschen war. Das ist vielleicht ein Depri – Song, aber mehr auch nicht.“

„Hör dir nur das Intro an“, sagte Ali plötzlich wieder völlig Feuer und Flamme, während ihre grünen Augen wieder zu glitzern begannen.
„Das Klavierspiel in Kombination mit dem Schlagzeug – Beat, es ist einfach nur genial. Man hat das Gefühl zu schweben“, schwärmte sie grinsend.

„Du bist verrückt“, stellte Niall grinsend fest, während Louis zustimmen nickte.

„Na und? Lieber verrückt, als so desillusioniert wie du“, erwiderte sie ihm frech. 
Er nickte einfach nur. Wenn er dem jetzt etwas entgegensetzen würde, würden sie sich nur hochschaukeln und diese kleine Diskussion würde in einem Feuerwerk der Gefühle ändern, so wie Niall es eigentlich am liebsten mit Aleyna mochte. Aber nicht heute. 

„Okay, welchen Song bietet Keane mir, wenn mein Haustier gestorben ist?“, fragte Niall lachend. 

„Try Again“, nuschelte sie und musste auch anfangen zu lachen.

„Try Again?“, fragte er ungläubig und schüttelte sich vor Lachen. 

„Ja“, hickste sie und rollte sich vor Lachen zusammen.

„Was? Im Sine von: Mit dem letzten Tier hat es nicht geklappt, das nächste ist bestimmt langlebiger?“ 

„Wieso nicht?“, antwortete sie und kringelte sich vor Lachen. „Es geht schließlich um zweite Chancen.“ 

„Okay, was soll ich hören, wenn etwas sich verändert hat?“, fragte er sie plötzlich wieder ernst. 
Denn er kannte diese Situationen zu genüge. Mit dem Auszug seiner Eltern hatte sich alles verändert, mit der Gründung dieser Band, mit Ali.

„Everybody´s Changing“, antwortete sie schlagfertig. 

„Ohh“, erwiderte Niall enttäuscht und runzelte verärgert die Stirn. „Das war zu einfach.“

Sie zuckte mit den Schultern.
„Nein, es ist einfach“, widersprach sie ihm und setzte sich begeistert auf. „Keanes Musik ist einfach unglaublich. Ich habe mal ein Konzert von ihnen im Internet gesehen, wo sie Somewhere Only We Know singen, zusammen mit all ihren Fans. Tom Chaplin und die anderen Bandmitglieder hatte man die Erschöpfung im Gesicht ablesen können, doch als sie diesen Song beginnen zu spielen, da war all diese Müdigkeit wie weggeblasen. Alles, was zählte war dieser Song. 
Und dann sagen sie noch so etwas wie, dass es ihnen egal ist, ob die Zuschauer singen können oder nicht, sie sollen es einfach tun. Sie tun es, und auch wenn es sicherlich ziemlich schief gesungen war, war es trotzdem irgendwie magisch gewesen. Man muss einfach lachen, es geht einfach nicht anders.“

Ali hatte sich mittlerweile auf ihre Knie gesetzt, den Oberkörper begeistert nach vorne gebeugt und sah schwärmerisch in die Ferne. Was war bloß mit diesem Mädchen, dieser Musikerin los, dass sie ein einziger Song, nur so schweben lassen konnte?
Er wollte sich nichts vormachen, er kannte dieses Gefühl. Und meistens ist es immer mit genau einem Song verbunden. 
Aber trotzdem? Wie konnte in einem solchen Mädchen, nur so eine Begeisterung für die Musik stecken? 
Sie war ihm mit der Zeit vollkommen undurchsichtig geworden. Bei ihrem ersten Treffen, das wusste er noch ganz genau, hatte er sie für vollkommen einfach zu durchschauen gehalten. Tja, und hier war er, gut 4 Wochen später nun, und ahnungslos wie eh und je. 

„Eine Frage“, warf Niall ein. „Warst du jemals auf einem Konzert von Keane?“

Sofort wechselte ihr Gesichtsausdruck von himmelhochjauchzend zu zu Tode betrübt. Niall senkte seinen Blick. Sie tat ihm irgendwie leid.

„Nein“, antwortete Aleyna ernst. „Aber wenn ich das Gefühl maximiere, dass ich spüre, wenn ich sie so singen höre, kann ich es zumindest erahnen, wie toll es sein würde.“
Niall nickte, so eine Antwort hatte er von ihr erwartet.

„Ich war aber auf einem Konzert von ihnen“, meldete sich überraschenderweise Liam ein. „Sie sind einfach gut, da hat Ali schon recht.“ 

Niall konnte ein Lachen nicht zurückhalten, das war mal wieder typisch Liam.
„Das sagst du nur, weil das Klavier bei ihnen im Vordergrund steht“, bemerkte er nun lächelnd.

„Nein“, erwiderte Liam feindseliger, als Niall erwartet hätte. „Das sage ich, weil ich Keyboarder bin und das Keyboard bei ihnen im Vordergrund steht. Außerdem haben sie einfach einen guten Sound.“

Niall registrierte, dass er definitiv bei Liam unter die Gürtellinie gegangen war. Musste Liam genau heute seinen sensiblen Tag haben?
Außerdem konnte er ihm so viel erzählen wie er wollte, Liam war Pianist mit Herz und Seele, selbst wenn er es leugnete. Aber sein Verdrängungswunsch würde nichts an seiner Berufung ändern.

„Okay“, rief Ali in die Stille hinein, um die Spannung zu lösen. „Jetzt habe ich ja meine Schwäche preisgegeben, nun seid ihr dran. Also, was sind eure geheimen Lieblingssongs? Vielleicht kommen wir ja so zu neuen Songideen, kommt schon die hat jeder.“

Harry lachte als Erster los und die Anderen stimmten ein. Das war Ali wie alle sie kannten. Harmoniebedürftig wie eh und je. 

„Du hast recht Ali“, erwiderte Harry mit seinem Sunnyboy – Lächeln, dass er ihm manchmal zu gerne aus dem Gesicht schlagen würde. 
„Also…“, begann er. 

„Bitte verschone uns“, warf Louis genervt ein. Niall nickte zustimmend.

„Hey!“, protestierte Harry und schon verfielen die Jungs wieder in einen Schlagabtausch, während Ali die Augen verdrehte.

„Darf ich raten?“, fragte sie Niall leise. Er nickte.
„Ich würde sagen irgendetwas…Älteres…..vielleicht von Linkin Park?“ 
Er nickte erneut, das war aber auch nicht besonders schwer gewesen.

„Welcher Song?“, fragte er nun etwas lauter und sofort wurde es wieder still und die Jungs spitzten die Ohren.

„Numb?“, fragte sie und schloss die Augen abwartend. Niall nickte.
„Ja!“, rief Ali erfreut aus und sprang vom Sofa. Als die Anderen sie wieder begannen zu mustern, setzte sie sich beschämt wieder hin.
„Okay, Liam, du bist dran“, fuhr sie fort, als ob nichts passiert wäre und sah ihn aufmunternd an. 
„Dein Lieblingssong?“ 

„Wakey!Wakey!, Brooklyn.“ 

„Oh, es ist ein wundervoller Song…“, schwärmte Ali. „Das könnten wir doch nehmen, Niall kann doch den Gesangspart übernehmen.“
Sie warf Niall einen bittenden Blick zu.

„Du könntest es auch machen“, schlug er achselzuckend vor. Als sie höchstwahrscheinlich protestieren und ihm sagen wollte, dass sie wieder einmal angeblich nicht fähig dazu war, schüttelte er nur den Kopf und winkte ab.

„Louis?“, fragte sie weiter, ohne seine Reaktion Beachtung zu schenken und ihn so zu strafen. 

„Hoobastank, Let It Out, würde ich sagen.“

„Ja, dass finde ich auch nicht schlecht“, schaltete sich Niall ein. „Wir haben schon lange nichts mehr von Hoobastank gemacht, dass würde sogar ich übernehmen.“

„Und ich habe da schon eine gute Idee für Ali“, bemerkte nun wieder Louis und warf einen Blick auf den Bildschirm. 

Niall spitzte die Ohren. Was er zuerst bemerkte war, dass der Gesang mal wieder unglaublich schlecht war, dann begann es in ihm zu rattern.
Wie hieß der Song nochmal?
„Ah, Mamma Do von Pixie Lott“, stieß Niall lachend aus. „Also, wenn Ali das macht, dann sage ich ausnahmsweise einmal nichts bezüglich meiner Abneigung von Pop – Songs.“

Er konnte die Bilder, die willkürlich in seinem Kopf zu entstehen begannen, nicht verhindern. Ein Lächeln fuhr über seine Lippen. 

„Das ist widerlich“, wehrte sich Aleyna sofort vehement und lautstark.

„Wieso, also du beschwerst dich doch immer, dass du keine Songs von weiblichen Interpreten singen kannst. Hier ist deine Chance“, konterte Niall geschickt.

„Tut mir leid, aber ich werde die Frauenbewegung nicht wie Pixie Lott um 20 Jahre zurück befördern.“

„What would my mama do (Oh Oh). If she knew bout me and you?“, sang Niall schelmisch. 
Wirklich, wenn es einen Pop –Song gäbe, denn er Ali freiwillig singen lassen würde, dann wäre es dieser. 
Nicht, weil er so gut durchkopmponiert wurde oder sonst irgendeine Abwechslung bot, sondern schlichtweg aus der Freude hinaus, Ali es singen zu lassen.

Ali, die Niall die Stirn runzelnd ignorierte, wandte sich wie immer, wenn Niall sie ärgerte, an Harry.
Diesmal konnte er ihr deshalb aber auch nicht böse sein, lieber war Harry ihr Notnagel, als er selbst.
Außerdem hatte Harry diese Behandlung deutlich mehr verdient als er. 

„Also Harry, dein Lieblingssong?“

Harry schenkte ihr ein strahlendes Lächeln á la Zahnarztwerbung – Attrappe und antwortete dann:
„Erase Me, Kid Cudi.“
Aleyna brach in ein glockenhelles Lachen aus und nickte immer wieder schmunzelnd vor sich hin.

„Der ist gut!“, rief sie aus und summte gleich ein paar Zeilen. Niall, der sich diese Ablenkung nicht von seinem Ziel abbringen lassen wollte, summte seine Melodie noch ein bisschen lauter.

Er warf einen Blick zu Louis, sie tauschten einen vielsagenden Blickwechsel und Louis begann ebenfalls mit einzustimmen. Niall grinste in sich hinein, er würde Leyna schon knacken. Irgendwie. 

„Hört ihr auch dieses schreckliche Rauschen“, wandte sich Ali an Harry und Liam. Sie wollte Louis und ihn ignorieren, aber das Lächeln in ihrem Gesicht spielte eine ganz andere Melodie.

Auch Liam und Harry konnten mit Alis Spiel nicht mithalten, sie grinsten unentwegt vor sich hin, während Louis und er immer lauter wurden.
Zuerst versuchte Aleyna sich noch auf etwas anders, wie das Gucken auf den Bildschirm, zu konzentrieren, dann rastete sie vollkommen aus: 
„Niall! Jetzt hör doch mal mit dem Mist auf! Ganz ehrlich, lass es einfach sein, es nervt! Ich habe auch das Recht, mal zu entscheiden, was ich singen möchte! Die ganze Zeit über mache und tue ich alles, was du sagst, jetzt kann es doch einmal anders laufen!“

Niall biss sich abwartend auf die Unterlippe und senkte den Blick, doch nichts und niemand konnte ihn mehr davon abhalten, in ein lautes, befreites Lachen auszubrechen. 
Wow, manchmal war es so einfach, die richtigen Schalter bei Ali zu betätigen, um sie so richtig ausflippen zu lassen. 
Sie sprang aber auch wirklich auf jeden Köder an!
Neben sich konnte er auch Louis leise schmunzeln sehen, weil er von Ali nicht ausgeschimpft wurde. Und dabei traf ihn die gleiche Schuld wie Niall!

„Du musst gar nicht so schmunzeln, Louis“, wandte sie sich nun auch an seinen alten Kumpel. 1: O für Ali, die Kleine hatte es einfach echt drauf!
„Ich habe dein Summen nicht überhört!“, fügte sie mit böse blitzenden Augen hinzu. 

Nun war es auch um Louis und die anderen Jungs geschehen und sie brachen in schallendes Gelächter aus. Louis traten beinahe die Tränen vor Lachen aus den Augenwinkeln. 
Er hatte die Jungs und sich selbst schon lange nicht mehr so glücklich und albern erlebt. Es war als ob all die Last, die während der letzten Wochen auf ihren Schultern gelegen hatte mit einem Mal abfiel. 
Nur Ali hatte die Hände beleidigt von der Brust verschränkt und sah wütend in die Runde. Aber Niall konnte ihr ansehen, dass es nur das richtige Wort der Jungs brauchte, und sie würde sich nicht mehr zurückhalten können. So war sie einfach gestrickt.

„Ach komm schon, Leyna, wir meinen es doch nicht so. Wir sind halt auch nur Kerle“, sprach Harry schließlich die Worte aus. Was Niall als erstes bemerkte war, dass Harry seinen Spitznamen für Ali benutzte - das würde noch ein Nachspiel haben. 

Ali, die nach Harrys halbherziger Umarmung gar nicht anders konnte, als zu lachen, verdrehte dann nur noch die Augen und konzentrierte sich wieder auf die Show im Fernsehen, während sie gezielt versuchte Niall zu ignorieren. 
Das konnte sie haben, dachte er amüsiert.

Es wurde ruhig und alle konzentrierten sich scheinbar wieder darauf ihrer Aufgabe nachzukommen. 
Auch wenn Niall die Idee eine Castingshow als Inspiration zu nutzen zuerst als Müll abgestempelt hatte, musste er zugeben, dass durchaus einige interessante Songs gesungen wurden. Die Qualität der Songs ließ Niall allerdings außer Acht, sogar Harry würde – zugegeben an einem guten Tag – besser singen. 
Auch die Anderen schienen ein paar gute Songs gefunden zu haben, zumindest war das Blattpapier vor ihnen immer gut beschrieben. Jetzt stand nur noch die Beantwortung der Frage aus, ob sie zumindest teilweise ähnliche Songs aufgeschrieben hatten.

Als die Show sich dem Ende näherte, warf er endlich wieder einen Blick auf Ali, die an Harrys Schulter gelehnt ruhig vor sich hin schlief. 
Niall huschte ein Lächeln über sein Gesicht. Manchmal sah man ihr doch an, dass sie noch so viel jünger war.
Jetzt im Schlaf, wirkte sie wieder wie das junge Mädchen, das er einmal kennengelernt hatte. Sie wirkte friedlich.
Niall vermutete, dass sie nur im Schlaf so aussehen konnte. Er fing Harrys fragenden Blick auf, der einen Blick zu Ali warf. Ein bittender Ausdruck lag auf seinem Gesicht.
Er wollte sie nach Hause fahren, damit sie im Dunkeln nicht allein unterwegs war und brauchte ihr gemeinsames Auto. Niall sah ihn einige Sekunden lang undurchdringlich an, dann zuckte er ergeben mit den Schultern. 
Wenn du unbedingt möchtest, dachte er nur und Harry lächelte ihn dankend an.

Niall stand auf, um Aleyna zu wecken, als sein Blick auf das Blattpapier, das auf ihrem Schoss lag fiel. 
An den Seitenränder hatte sie mehrmals ihren Bandnamen in verschiedenen Schriften aufgeschrieben und wahllose Zeichnungen angefertigt, die höchstwahrscheinlich der Langweile zu zu schreiben waren. 
Als sein Blick schließlich auf die Songliste fiel, zog Niall eine Augenbraue überrascht nach oben.
Ihre Liste stimmte mit seiner vollkommen überein.

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Ach ja, ich liebe diese Sticheleien.

Und nun scheinen Niall und Aleyna auch noch die selben Gedanken zu haben.

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