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~ Sechsunddreißig ~

Als Aleyna vor Ornellas Haustür stand und die Klingel bereits betätigt hatte, war ihre Wut immer noch nicht verraucht, geschweige denn ihr Schwindelgefühl.
Nun stand sie hier und wartete bereits geschlagene fünf Minuten darauf, dass ihre Freundin endlich die Tür öffnete. 
Sie hatte sich am Türrahmen angelehnt, um das Gleichgewicht zu halten, aber viel besser wurde es dadurch auch nicht. 
Die Autofahrt hierher war ebenfalls eine Achterbahn der Gefühle, zwischen Wut und Freude, gewesen. 
Ava hatte sich zuerst darauf beschränkt Niall mit Vorwürfen zu bombardieren, da er, zumindest ihrer Meinung nach für Aleyna verantwortlich war und seine Aufgabe nicht besonders ernst genommen hatte. 
Dass sie ihn zurechtwies erschien ihr vollkommen logisch und sie war sogar etwas schadenfroh gewesen, aber gleichzeitig ärgerte sie sich darüber, dass sie einen „Aufpasser“ brauchte. Es war schließlich ihre Entscheidung gewesen das Zeug zu trinken, da hatte Niall sich gar nicht einzumischen. 
Als sie genau das während ihrer Diskussion vom Rücksitz aus einwarf, erntete sie einen belustigten Blick von Niall und eine Predigt von Ava.

„So, und jetzt zu dir, Ali“, hatte sie gesagt und sie leicht belustigt, aber auch verärgert angesehen.
„Ich verstehe ja, dass das alles einen gewissen Reiz hat, aber du solltest dir nicht alle Verhaltensmuster der Jungs aneignen. Ich dachte, wir sind da einer Meinung?“ 

Aleyna konnte daraufhin nur wie ein trotziges Kind nicken, während Niall sie erneut auslachte. 

„Niall wird sich das nächste Mal besser um dich kümmern.
Es ist nicht richtig seine Künstlerin alles alleine machen zu lassen, du musst sie unterstützen, schließlich arbeitet ihr zusammen“, wandte sie sich nun wieder an Niall, der plötzlich ganz beschäftigt beim Autofahren wirkte und höchstwahrscheinlich die vorbeiziehende Laternen zählte, um Avas Gerede auszublenden. 

„Du hast ihr bestimmt noch nicht einmal gesagt, wie gut sie war, oder?“, versuchte sie es erneut, doch Niall wirkte weiterhin abwesend, während Aleyna sich hinten plötzlich zusammenkauerte und sich weit weg von hier wünschte. 

Sie wollte nicht, dass Ava sich für sie einsetzten musste, und sie wollte auch nicht, dass sie so etwas von Niall verlangte. Wenn es ihm nicht gefiel, dann war das nun mal so und sie musste sich damit abfinden. 
Aber ihn dazu zu zwingen… Sie würde sich unwohl fühlen, wenn er sie einfach anlog, damit Ava Ruhe gab. 

„Also manchmal bist du ein ganz schöner Trampel“, fuhr Ava fort, als ob Aleyna gar nicht anwesend wäre.

„Ava, bitte, könnten wir nicht…“, begann Aleyna, die sich immer unwohler fühlte.

„Ali weiß, dass dieser Song für sie problemlos zu singen war“, fuhr nun Niall dazwischen, während Aleyna überrascht aufsah. 
„Das habe ich auch mehr als deutlich gemacht, ihr Problem ist nicht, die richtigen Töne treffen zu können, das kann sie. 
Sie braucht einfach noch etwas mehr Gefühl in ihren Songs, aber das kann sich auch nicht von heute auf morgen entwickeln, aber auch das habe ich ihr bereits gesagt. 
Ich sehe also keinen weiteren Redebedarf.“

Aleynas Augen weiteten sich, wenn das überhaupt noch möglich war, ins Unermessliche, das klang fast so, als ob er sie ein klitzekleines bisschen verteidigt hatte.
Na gut, vielleicht war verteidigen das falsche Wort gewesen, aber zumindest hatte er sie vor einer weiteren peinlichen Situation bewahrt.
Auch Ava schien für einen Moment sprachlos zu sein, denn sie sah kurz hinaus aus dem Fenster, während sich ein leises Lächeln auf ihr Gesicht schlich. 

„Okay“, sagte Ava dann und drehte sich wieder zu ihnen herum.
Ihr Lächeln verwandelte sich zu einem breiten Grinsen, während Aleyna schon wieder nervös wurde. 
Was hatte sie vor?
„Wenn ihr euch auch ohne Worte verstehen könnt, wie ihr es mir sagt“, begann sie und machte Anführungszeichen in die Luft, um zu zeigen, wie albern sie diesen Gesprächsverlauf fand. 
„Dann könnt ihr ja auch gut zusammen singen. Spricht ja eigentlich nichts dagegen, wenn ihr euch auch stillschweigend einigen könnt, dann müsste das in Kombination mit Worten und Gesang doch ein Feuerwerk sein. 
Niall hat das Gefühl, Ali die Präzession.“ 

„Nein“, riefen Niall und Aleyna gleichzeitig aus, nachdem sie geendet hatte. 

„Und nur mal so, ich treffe alle Töne, wenn wir schon mal bei Präzession sind“, fügte Niall noch verärgert hinzu, während sie die Augen verdrehte.
Auch Ava schien nicht mehr weit entfernt davon. 

„Du weißt doch, wie ich das meine“, sagte sie deshalb beschwichtigend. 

Nein, wusste er nicht, denn er musste, immer alles perfekt können. 
Man sollte ihn höchstwahrscheinlich wie einen kleinen Gott verehren, dachte Aleyna wütend.

„Entschuldigung“, rief Aleyna nun dazwischen, während Ava und Niall bereits wieder am Streiten waren.
„Ich habe auch Gefühle.“ 

Nur um das an dieser Stelle einmal zu erwähnen. 
Sie hörte Niall, etwas murmeln wie:
„Tatsächlich?“,während Ava bereits begann sich zu erklären. Aleyna winkte sofort ab und wandte sich gleich Niall zu: 
„Wenn du mir etwas zu sagen hast, dann sag es doch bitte laut.“ 

Sie war seine Seitenhiebe langsam leid, irgendwann hatte auch sie genug. 

„Bist du sicher, dass du damit leben kannst? Schließlich hast du auch Gefühle“, äffte er sie mit einem sarkastischen Lächeln nach.

„Ja“, erwiderte sie kurzangebunden. 
Als Niall den Mund daraufhin öffnete, um ihr irgendetwas an den Kopf zu werfen, schoss Ava blitzschnell dazwischen und sagte:
„Okay, Leute jetzt ist mal gut. Ihr seid alle ein bisschen aufgeladen, der eine mehr der andere weniger, also vertagt diese Unterhaltung auf irgendwann und tragt dann am besten kugelsichere Kleidung. 
Fakt ist, dass ihr zusammen singen werdet, ob ihr wollt oder nicht.“

Als Niall und Aleyna protestieren wollten, fuhr Ava erneut dazwischen und sagte: 
„Heute waren ein paar Leute des Labels da, mit dem wir zusammen arbeiten. 
Sie fanden die Show wirklich gut, und sie wollen auch zu eurem nächsten Konzert kommen, allerdings nur, wenn ihr es mit dem Duett versucht. 
Das heißt nicht, dass sie daraus eine riesen PR Nummer machen wollen, sondern nur, die Kombination eurer beiden Stimmen hören wollen.“ 

Nachdem sie diese Bombe hatte platzen lassen, war es still im Auto. Niall sah starr geradeaus, sein Gesichtsausdruck ließ keine Gefühle zu, aber sie wusste, dass es seinem Inneren brodelte. 
Denn soweit sie sich die Situation zusammengereimt hatte, waren die Jungs noch ohne Plattenvertrag und so hielt Ava alle Hebel in der Hand und konnte mit der Band, wie mit einer Marionette spielen.
Sie hatte sie alle in der Hand. 
Aleyna war sich nicht sicher, ob Niall auf ein solches Angebot eingehen würde, auch wenn es dabei um seine musikalische Zukunft ging, aber sie konnte es sich gut vorstellen, dass er seinen Stolz dafür einfach nicht überwinden konnte.

Auch ihr ging es ähnlich, sie war nicht unbedingt scharf darauf noch mehr Zeit mit Niall zu verbringen, als die, die sie bereits miteinander verbrachten. 
Aber ihr war auch bewusst, dass sollte sich Niall entscheiden, egal für was, sie würde mitziehen müssen. 
Besonders viel Entscheidungsgewalt hatte sie nicht, damit musste sie sich abfinden. 
Niall traf keine Entscheidung, zumindest nicht, während sie dabei war. 
Er setzte sie bei Ornella ab, sie verabschiedeten sich kurz und dann war er bereits weg, als sie erneut zurück guckte. Aleyna schüttelte den Kopf und kam wieder in der Gegenwart an, als sie sah, wie die Tür vor ihr geöffnet wurde. Schnell stellte sie sich wieder gerade hin und versuchte nicht zu schwanken. 

„Aleyna?“, hörte sie Ornella vor ihr plötzlich erschreckt sagen. 

Aleyna sah ihr ein paar Sekunden lang in ihr – vor Aufregung – gerötetes Gesicht und zog dann eine Augenbraue in die Höhe. 

„Ja, tut mir leid, dass ich erst so spät komme.“

Eigentlich war sie fast noch pünktlich, nur eine halbe Stunde verspätet, aber sie hatte Ornella schon vorher Bescheide gesagt, dass es später werden könnte. 
Sie hatte damals nur lächelnd ab gewunken und geantwortet, dass es ihr egal war, wann Aleyna kommen würde, ihre Eltern waren sowieso unterwegs. 

„Ich habe gar nicht mehr mit dir gerechnet“, stieß Ornella nun hervor und knabberte nervös an ihrem Fingernagel. 

„Aber ich habe doch gesagt, dass ich später komme“, antwortete ihr Aleyna verwirrt. 

Was war los?

„Ja, aber als du nicht kamst, habe ich David angerufen, damit er mit mir ein bisschen die Zeit vertreibt und nun – na ja ich möchte ihn nicht wieder wegschicken, du weißt ja, dass wir bis jetzt noch keine Zeit richtig für uns alleine hatten.“

Aleyna nickte ihrer Freundin wissend und vollkommen ernüchternd zu.
Auf eine komische Art und Weise hatte sie es nicht wirklich überrascht, dass so etwas passiert war. 
So war Ornella nun mal. 
Jetzt musste sie sich nur überlegen, wie sie nach Hause kam, ohne, dass ihre Mutter etwas mitbekam. 
Denn sie wusste nicht, wo sie sonst hinsollte, geschweige denn, wie sie dort hinkäme.

„Na gut, dann sollte ich wohl gehen“, antwortete sie Ornella wie in Trance, ihr Kopf lief auf Hochtouren. 

Als sie bereits auf dem Absatz kehrt gemacht hatte, rief Ornella ihr noch hinterher: 
„Warte!“ Sie drehte sich kurz um und sah ihre Freundin fragend an. 
„Du siehst gut aus, anders“, sagte sie lächelnd, während ihr Blick anerkennend über ihren Körper glitt. 

„Danke, also einen schönen Abend noch“, erwiderte sie kurzangebunden und machte sich zum Aufbruch bereit, doch Ornella rief ihr erneut etwas hinterher.

„Aleyna?“, fragte sie noch einmal zögerlich.

„Hmm?“, entgegnete Aleyna abwesend. 

„Ist vielleicht irgendetwas in letzter Zeit bei dir passiert?“ Aleyna sah ihre Freundin kurz erschrocken an, dann versuchte sie wieder eine möglichst neutrale Miene aufzusetzen.

Ornella schien auf irgendetwas hinauszuwollen.Es klang nicht, wie eine normale Frage nach ihrer Freizeit. Das konnte sie schon daran festmachen, dass ihre Freundin sich sonst nie bei ihr nach den letzten Geschehnissen erkundigte.

„Nein, wieso?“, antwortete sie scheinheilig.

„Ach einfach nur so, ich dachte nur…“ 
Am Ende ihrer Aussage wurde ihre Stimme immer leiser. 
Sie schien etwas vor ihr verbergen zu wollen. 
Nur was?

"Ich gehe jetzt lieber", erwiderte Aleyna plötzlich. Ihre Freundin wurde ihr auf einmal unheimlich, mal abgesehen davon, fühlte sie sich nicht besonders gut, vor allem nicht, um mit Ornella über ihr Privatleben zu plaudern.

Auch wenn sie es nicht zugeben wollte, fühlte sich ein Teil von ihr von ihrer Freundin verraten. 
Sie setzte nun mal ihre Prioritäten, sagte ihr eine Stimme, die sie am liebsten für immer zum Schweigen bringen würde. Genau wie du.

"In Ordnung", antwortete ihr Ornella gedehnt, während sie sehnsüchtig ins Haus hinein sah, wo wahrscheinlich schon David auf sie wartete, damit sie einen schönen Abend verbringen konnten, nachdem Ornella ihre störrende Freundin vertrieben hatte.

"Sehen wir uns, wann anders?"

"Ich weiß nich", antwortete Aleyna lässig. "Ich habe im Moment echt viel in der Musikschule zu tun." 

Damit waren die Prioritäten wohl geklärt.

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