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Kapitel 36

Sayurie

Die Tür schloss sich hinter Alrik und für einen kurzen Moment blickte ich ihn nochmals hinter her. Ich betete zu meinen Ahnen, dass er ein erfülltes Leben beim Wiederstand führen würde und, dass es ein langes sein würde. Hoffend, dass meine Ahnen mich gehört hatten, blickte ich zu der Person, von der ich zwölf Jahre dachte sie würde zu eben diesen Ahnen gehören. Zu sagen sie sähe noch genauso aus, wie das letzte Mal, als ich sie gesehen hatte wäre eine Lüge. Ihre einst langen schwarzen Haare, welche sie, wie es in Katerin üblich war in einem Zopf gebunden hatte, gingen ihr nun bis zum Kinn. Ihr einst rundes Gesicht hatte nun die Form eines Ovales und auch jetzt war sie noch immer größer als ich. Doch was sich am meisten an ihr verändert hatte war ihr Blick. Der einst sanfte Ausdruck. Mit dem sie mich und meine Geschwister immer bedacht hatte war verschwunden. An Stelle dessen blickten mir harte Augen entgegen, die schon mehr gesehen hatten, als sie in solch einem Alter sollten. Ich würde sogar so weit gehen, als zu sagen, dass ihre Augen alt aussahen. Die einzige Person die ich kannte, die ebenfalls so einen Blick besaß, wenn er dachte Niemand würde es sehen war Sturmhund, doch nicht mal er hatte solch eine versteckte Welt hinter seinen Augen.

„Sayurie." Flüsterte Taru erneut meinen Namen, ehe wir uns nochmals in die Arme fielen. Meine Finger krallten sich in ihre Schultern und ich presste mein Gesicht in ihren Nacken, meine Augen waren dabei geschlossen, doch spürte ich das Brennen, welches unter meinen Augenliedern tobte und mich wissen ließ, dass wenn ich sie jetzt öffnete, Tränen daraus fließen würden. Für einen kurzen Moment sagte oder tat keine von uns etwas, bis wir uns langsam losließen.

Mit einer Armlänge voneinander entfernt, spürte ich ihren Blick auf mir, als sie mich musterte. Was sie wohl dachte? Die alte Sayurie war fort, dafür hatten die schweigenden Schwestern gesorgt. Ich konnte nicht sagen was ich jetzt war, ich konnte mich nur fragen, was sie in mir sah. Sah sie noch immer das kleine Mädchen in mir, welches mit ihr aufgewachsen ist, welche immer mit großer Bewunderung zu ihr aufgeblickt hatte? Oder sah sie vielleicht die schweigende Schwester, die nicht mehr war, als die Marionette zu der sie gemacht wurde? Egal was es war, ihre Augen kniffen sich wehleidig zusammen und ich konnte die Tränen sehen, die in ihren Augenwinkeln tanzten.

„Was haben sie nur mit dir gemacht?" Flüsterte sie und legte ihre Hand auf meine Wange. Ich wollte meinen Mund öffnen, wollte ihr erzählen was ich erleiden musste, was mir angetan wurde. Was ich war, zu wem ich geworden bin und warum ich nie wieder anders sein konnte. Ich wollte ihr alles erzählen, doch etwas hinderte mich daran. Eine Stimme in mir sagte, sie würde es nicht verstehen, sie würde mich nur bemitleiden, doch Mitleid war es nicht was ich wollte.

Doch was wollte ich?

„Du kannst nicht sprechen...stimmts?" Ihre Stimme war ein vorsichtiges Wispern. Leise wie immer nickte ich. Ihre Augen sahen mich an, als ob ich ein verletztes Tier wäre. Doch ich schüttelte nur den Kopf, ich wollte ihr Mitleid nicht. Vielleicht weil ich es nicht verdiente, vielleicht aber weil obwohl ich nicht reden konnte, man mich nicht zu schweigen gebracht hatte. Ich lebte noch immer, nach all den Dingen die man mir angetan hatte, lebte ich noch immer. Deswegen brauchte man mich nicht wie einen verletzten Vogel zu behandeln.

Langsam setzten wir uns hin und ich holte aus meinem Mantel mein Stückpapier und einen Bleistift. (Ich dachte du seist tot.) Schrieb ich in Katerin auf mein Blatt. Ich wusste nicht, ob sie die Sprache der Awerianer schreiben konnte, die ich in meiner Zeit unter Sturmhund hatte lernen müssen. Als ich hierherkam, konnte ich keinen Fetzten davon sprechen, unter den schweigenden Schwestern musste ich wenigstens die Worte kennen, um die Befehle zu verstehen. Es war uns verboten gewesen in den Sprachen unserer Länder zu reden und dann, dann als sie uns die Zungen aus den Mündern rissen, war ich nie wieder in der Lage Katerin zu sprechen. Es konnte also sein, dass meine Kenntnisse etwas eingerostet waren.

Taru schien trotzdem zu wissen was ich meinte, ihre Lippen hoben sich zu einem melancholischen Lächeln an. „Wir alle dachten dasselbe von dir." Ich lächelte ebenfalls zurück, ehe mein Kopf aprupt nach oben fuhr. Hatte ich sie gerade richtig verstanden? Wir? (Was meinst du mit wir?) Ihre Augen weitete sich, als ob ihr erst jetzt etwas sehr Wichtiges eingefallen wäre. „Sayurie..." Ich umfasste beide ihre Hände, ich musste wissen was sie gemeint hatte, wer war wir? (Was meinst du? Wer ist noch übrig? Was ist in dieser Nacht passiert?) War überhaupt noch jemand übrig? Ich sollte meine Hoffnungen nicht zu hochschrauben, wenn es sich als falsch entpuppen würde, wäre ich am Boden zerstört. All die Jahre hatte ich mich zu einem gewissen Teil mit dem Tod meiner ganzen Familie abgefunden, nun war eine von ihnen vor mir, lebend und wohlauf. Wenn ich nun anfangen würde weitere Leichen auszugraben und sie sich doch als unerreichbar herausstellen würde...ich denke nicht, dass ich sie noch einmal beerdigen konnte. „Als die Awerina kamen..." Fing sie an zu sprechen, ihre Stimme zitterte, als sie daran zurückdachte. Auch meine Hände wurden unruhig und vor meinem Auge sah ich die Gitter hinter denen ich abtransportiert wurde und hörte die Schreie der sterbenden Menschen. „Und sie das Zelt niederbrannten und jeden darin umbrachten, da rief mir deine Mutter zu ich solle fortlaufen in den dunklen Wald und nicht zurückschauen." Sie keuchte auf und ich konnte die Träne sehen die ihre Wange hinunter rollten. „Ich habe sie angefleht mit mir zu gehen, doch sie wollte nichts davon hören, sie musste dich und deine Geschwister holen." Ihre Augen die den meinen so ähnlich sahen, blickten mir schmerzhaft entgegen. „Ich hätte bei ihr bleiben sollen, vielleicht, vielleicht hätten wir es gemeinsam zu euch geschafft. Vielleicht hätten wir euch retten können, doch etwas musste mit deiner Mutter passiert sein." Ich wusste genau was mit meiner Mutter passiert war. Sie kam und rief mir zu davonzulaufen, während ein Soldat aus Awerina sie auf den Boden warf. „Ich versteckte mich im Wald und betete zu den Ahnen, dass sie mich dort nicht finden würden...ich hatte Glück." Aber wer hatte ebenfalls Glück gehabt? Ich wollte Taru dazu animieren auf den Punkt zu kommen, doch ich konnte ja sehen, wie sehr es sie mitnahm an diese Nacht zurückzudenken.

„Am nächsten Morgen, als sie abgezogen waren und der Rauch noch von den Stofffetzen unseres Zeltes aufstieg, schlich ich mich hinaus auf die Lichtung." Sie verdeckte ihren Mund, als ihr ein lauter Schluchzer entkam. „Ich sah meine Mutter und meinen Vater, ihre Köpfe aufgespießt auf einen Stock, dein Vater neben ihnen. Um mich herum lagen meine Geschwister und meine Cousinen, ich konnte nicht hinsehen, was sie mit ihnen gemacht hatten, ich dachte du wärst ebenfalls unter ihnen." Ich hatte mir also umsonst Hoffnung gemacht, es was Niemand übrig außer mir und Hotaru. „Aber dann..dann hörte ich ein leichtes Wimmern am Rande der Lichtung." Sofort spannte sich mein ganzer Körper an. „Deine Mutter lag dort schwerverletzt aber lebend. Ich brachte sie sofort zum nächsten Heiler..." Ihre Augen glitzerten mit Verlust. „Es tut mir so leid Sayurie, ich hätte nach dir gucken sollen, ich hätte-„ Ich hob meinen Finger um sie verstummen zu lassen. (Was passierte mit meiner Mutter?) Taru schniefte einmal und fuhr sich mit der Hand über das Gesicht. „Sie war schwer verletzt, doch nach ein paar langen Tagen, da hatte sie ihre körperlichen Gebrechen überstanden....doch so wie ich, war sie eine gebrochene Frau." Ich atmete tief durch und sortierte alles was ich wusste in meinem Geist. (Meine Mutter ist also noch am Leben?) Hotaru nickte. „Als ich sie das Letzte Mal sah, da war sie am Leben." Meine Augenbrauen zogen sich zusammen. (Was meinst du? Weißt du etwa nicht wo sie ist?) Zerknirscht sah sie auf den Boden. „Wir waren nicht mehr die Selben nach dieser Nacht Sayurie. Ich wollte Gerechtigkeit für das was sie uns angetan haben und deine Mutter wollte sich einfach nur noch in Katerin verstecken und ihre Lebtage lang über euch trauern." Wut funkelte in ihren Augen. „Sie ist nichtmehr die starke Frau die du mal kanntest, sie ist zerfressen von Trauer. Als ich gehen wollte um mich dem Wiederstand anzuschließen, da gerieten wir in einen Streit...es war nicht schön." Ich nickte langsam. (Du weißt also nicht wo sie gerade ist?) Taru schüttelte wieder nur zerknirscht den Kopf. „Aber vielleicht ist es auch besser so, ich bin eine gesuchte Frau, ich wollte nicht, dass sie hier reingezogen wird." Wieder nickte ich nur, mein Schädel brummte von den ganzen Informationen, die ich soeben erfahren hatte. Ein kleiner Teil meiner Familie war noch am Leben. Die ganze Zeit über war da immer noch jemand, der auf mich wartet, ich war nicht alleine.

Tarus Hand, die sich auf meine legte, ließ mich wieder aufblicken. Sie lächelte mich betrübt an, etwas was ich erwiderte. „Was wirst du jetzt mit dieser Information tun?" Fragte sie leise. „Gehst du sie jetzt suchen?" Die logische Antwort wäre ja und hätte man mich vor Jahren gefragt, hätte ich auch sofort so geantwortet. Verdammt ich dachte sogar, wenn man mich vor ein paar Wochen gefragt hätte, wurde ich sofort ja sagen. Doch die Tochter die meine Mutter einst kannte...sie war tot, was jetzt noch von ihr übrig war, das wusste ich nicht. Diese Frau, die jetzt an ihrer Stelle saß, sie hatte gelogen, gestohlen und getötet und das alles nur damit sie selber nur einen weiteren Tag überleben konnte. Könnte ich meiner Mutter gegenübertreten, ihr in die Augen schauen, meinen Kopf in ihre Arme legen und mir vergeben? Nach all den Dingen die ich getan hatte und die mir angetan wurden, konnte ich ihr überhaupt noch unter die Augen treten? Die Antwort war ein klares Nein, nicht bevor ich mich von meinen Sünden freigesetzt hatte und wenigstens versuchen würde zu büßen. Das Taschentuch in meiner Manteltasche fühlte sich auf einmal an, als ob es aus Stein bestehen würde. Und nicht bevor ich mich bei ihm bedankt hatte. Ich musste ihn finden und dann...dann musste ich Frieden mit mir selbst stiften, sonst könnte ich meiner Mutter nicht unter die Augen treten. Ich würde vielleicht nie eine Heilige werden, doch ich wollte auch kein Monster sein, ich wusste was ich tun musste, nachdem ich ihn gefunden hatte. Die Menschen die ich heute gesehen hatte, sie waren so wie ich ein Opfer von Awerina gewesen, doch im Gegensatz zu ihnen konnte ich kämpfen und das würde ich auch tun. Ich wand mich wieder an Hotaru und ohne, dass ich ihre Frage beantwortete fragte ich. (Hättet ihr Verwendung für eine schweigende Schwester?)

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