
Kapitel 2- Gefährtentreffen mal zwei
KATE
Die Zeit bis zum Turnier ist nur so dahin geflogen. Vormittags hatten wir Unterricht und nachmittags hatten alle Schüler und Lehrer bei den Vorbereitungen mitgeholfen. Ich war schon sehr aufgeregt, doch Black schaffte es immer mich wieder einigermaßen zu beruhigen. Generell verbrachte ich noch viel mehr Zeit mit Black als vorher. Es war, als wären wir schon immer verbunden und als wäre es natürlich, dass wir so aneinander hingen. Black spürte meine Gefühle und ich seine. Das machte die Kommunikation unter uns noch einfacher. Unsere Freunde schüttelten nur den Kopf über unsere Veränderung vom streitenden Paar zum absolut verliebten.
Auch verbrachten Black und ich einige Abende mit Paul und Raina im Gefährtentrakt. Jetzt verstand ich auch, was meine Mutter gemeint hatte, als sie mir erzählte, dass Gefährtenpaare noch mehr Körperkontakt bräuchten als normale Wölfe. Wir konnten in der Tat kaum die Finger voneinander lassen. Ständig berührten wir uns, hielten Händchen, küssten uns oder umarmten uns nur. Und bei jeder Berührung kribbelte es und machte mich verdammt glücklich.
Dann, knapp drei Wochen später, war auf einmal der große Tag da. Wir mussten relativ früh aufstehen, da wir uns erst noch auf den Wiesen beim See versammeln mussten. Denn erst dann würde unser Schulteam bekannt gegeben werden. Das wurde gemacht, damit kein Team vorher üben konnte. Deswegen bekam es die Schule, bei der das Turnier stattfinden würde, erst gesagt, wenn alle anderen Teams schon da waren. Danach lernten sich erst einmal die Teams gegenseitig kennen, bevor es auch schon mit der ersten Aufgabe los ging.
Die Aufregung strömte nur so durch meinen Körper und puschte meinen Adrenalinspiegel. Ich war mir nicht einmal sicher, ob ich selbst so aufgeregt war, oder Blacks Aufregung meine nicht noch mehr steigerte. Wir alle hatten ausgemacht, dass wir uns am Rande der Wiese treffen würden.
Von Weitem konnte ich eine kleine Gruppe am Rande des Geschehens ausmachen. Wirklich als unsere Freunde erkannte ich sie, als mein Blick auf ein Mädchen viel, welche eine knallrote, dicke Jacke trug. Innerlich schmunzelte ich. Jede Winterjacke von Debbie war rot, da sie der Meinung war, dass der Winter so trostlos sei, da müssen es nicht auch die Kleidungsstücke sein. In diesen vergangenen drei Wochen war die Temperatur deutlich gesunken. Je näher Black und ich kamen, desto mehr bemerkte man ihr aufgeregtes Murmeln.
„Irgendwie habe ich ein bisschen Angst. Aber andererseits bin ich auch total aufgeregt. Meine Gefühle wissen nicht, wie sie sich entscheiden sollen." Serena hüpfte von einem Bein aufs andere, während sie wild vor sich hin quasselte. Ich kuschelte mich enger an Black, der seinem Arme besitzergreifend um meine Hüfte geschlungen hatte und sich gerade umsah. „Es ist wirklich schön geworden." Black schob mich vor sich und schlang seine Arme um meinen Bauch.
Die Kälte, welche schon angefangen hatte durch meine Kleidung zu dringen, verschwand. Stattdessen wurde mir wohlig warm und ich lehnte mich an Black. Auch ich sah mich jetzt um. Es war wirklich schön geworden. Die Bänke und Tische waren fein säuberlich in Reihen aufgestellt und eine Bühne war aufgebaut. Im Hintergrund sah man den See, auf den schon die ersten Sonnenstrahlen trafen und ihn zum Glitzern brachten. Außerdem war alles festlich mit Bändern geschmückt. Auf vier Tischen standen die jeweiligen Symbole der Schule, die dort saß.
Als ich die Symbole betrachtete kam mir mein Vater in den Sinn. Ich musste lächeln. Es war erst einige Monate her seit mein Vater Danny, Liz, Cole und mir, mal wieder, die Geschichte erzählt hatte, wie die Schulen entstanden sind. Ich war froh, dass sich alle Arten heute weitgehend miteinander verstanden und man nicht ständig einen Krieg fürchten musste. Wie jedes Mal, wenn ich die Symbole mir ansah, gefiel mir das der Dragon-School am besten.
Der feuerspeiende Drache mit den grünen Schuppen, grünen Augen und braunen Hörnern sah zum fürchten aus. Aber auch extrem cool.
Es waren schon fast alle aus unserer Schule da und hatten sich auf die Bänke verteilt. Ich sehe aber auch ein paar unbekannte Gesichter, woraus ich schließe, dass schon die erste Schule eingetroffen ist. „Kommt schon. Wir setzen uns nach vorne. Da sind noch ein paar Plätze frei", sagte Cole und lief nach vorne. Wir anderen folgten ihm. Vorne waren tatsächlich noch ein paar Plätze frei und wir setzten uns schnell hin.
<<Woher hat Cole gewusst, dass hier noch ein paar Plätze frei sind, mein Engel?>>, fragte Black über unsere Gefährteverbindung. <<Seine Gabe ist es die Auren anderer Wesen zu spüren und anhand dieser zu erkennen was sie sind und was sie können. Er hat gespürt das hier keine Auren vorhanden sind und ging dann davon aus, dass hier niemand sitzt.>>, erklärte ich ihm. <<Ah.>> Er wollte gerade noch etwas sagen, als eine relativ große Menge auf die Bänke und Bühne zusteuerte. „Die sind nicht von unserer Schule", stellte Liz fest.
Blitzmerker. Ach auch noch da? Ja und jetzt konzentrier dich auf dich Menge, die auf uns zu kommt und zeig ihnen dass Black uns gehört. Nicht das noch eine von diesen Tussen auf die Idee kommt ihn anzumachen. Aye, aye Sir. Innerlich salutierte ich gerade. Black hatte offensichtlich den gleichen Gedanken, denn er hob mich auf seinen Schoß und vergrub seinen Kopf in meiner Halsbeuge. Ich seufzte glücklich auf und drücke mich enger an ihn. Mein Bruder neben mir fing auf einmal an herum zu zappeln.
Verwirrt zog ich die Augenbrauen zusammen und musterte ihn aufmerksam. Das kannte ich nicht von meinem Bruder. „Nein. Sie sind definitiv nicht von unserer Schule." Er sah sich suchend um. „Alles in Ordnung?", fragte Danny und sah Cole komisch an. Der hingegen ignorierte ihn und scannte mit seinen Augen weiterhin aufmerksam die Menge ab. „Wen suchst du?" Kurz konnte ich seine Aufmerksamkeit gewinnen, doch er drehte seinen Kopf direkt wieder weg. „Meine Gefährtin!", knurrte er mich an und ich zuckte leicht zusammen.
Augenblicklich fing auch Black an zu knurren, doch ich legte ihm beruhigend die Hand auf seinen Arm, der um meinen Bauch geschlungen war. „Es ist in Ordnung. Wie warst du denn bitte drauf kurz bevor du mich gefunden hast?" Diese Worte ließen ihn verstummen. „Nicht sehr nett", brummte er leise an meinem Ohr. „Aber wehe du knurrst noch einmal meine Gefährtin an", knurrte er meinen Bruder an, der kurz entschuldigend nickte und sich dann wieder um sah.
Mittlerweile hatte sich die Gruppe aufgelöst und auf die restlichen Tische und Bänke verteilt. Einzig und allein die vier Tische für die Schulteams waren noch unbesetzt. Mr. Callerham betrat die kleine Bühne.
„Willkommen, liebe Schülerinnen und Schüler unserer und der anderen Schulen. Es freut mich sie hier und heute alle begrüßen zu dürfen. Wir erklären ihnen zuerst die diesjährigen Aufgaben und werden anschließend unser Schulteam verkünden. Danach werden sich die Teams der anderen Schule vorstellen. Dann gibt es für alle eine kleine Stärkung und es geht an die erste Aufgabe. Den Rest des Tages haben sie dann frei und Morgen geht es mit der nächsten Aufgabe weiter."
Er räusperte sich, sah auf seinen Zettel und ich setzte mich aufrechter hin. Ich war ja so aufgeregt. Black streichelte sanft meine Seite und ich beruhigte mich ein kleines Bisschen. „Zu aller erst stelle ich ihnen die Verantwortlichen der anderen Schulen vor. Sie müssen mir verzeihen. Ich bin mit meinen 328 Jahren auch nicht mehr der Jüngste." Kleines Gekichere der Zuhörer.
Danach rief er drei Personen auf die Bühne. Eine Frau und zwei Männer. Sie sahen alle nicht schlecht aus, doch wiederum auch nicht so gut, als das ich ihnen in meinem aufgeregten Zustand Aufmerksamkeit schenken würde. Ich blendete das Gerede aus, bis zu dem Satz: „Nun werde ich die Aufgaben verkünden." Von nun an hatte Mr. Callerham meine volle Aufmerksamkeit.
„Die Drei Aufgaben sind: Das traditionelle Kampfduell der Teams, das tückische Labyrinth und das Haus der sieben Räume. Worum es sich dabei genau handelt erfahren sie zum jeweiligen Zeitpunkt. Wir werden uns die nächsten drei Tage jeden Morgen zuerst hier treffen. Da werde ich ihnen alles erklären und dann geht es los. So nun zu unserem diesjähriges Team. Wir sind sehr stolz ihnen verkünden zu dürfen, wer für unsere Schule kämpft. Ich bitte hiermit folgende Personen auf die Bühne: Liz Anderson, Luke Carter, Kate Chaster und ihr Gefährte Black Shadow und Amber Malone." Liz und ich quietschten als wir genannt wurden. Das Quietschen verging uns jedoch als auch Ambers Name genannt wurde.
Warum muss sie auch dabei sein? <<Wir schaffen das, mein Engel. Wir ignorieren sie einfach.>>, munterte Black mich auf, als ich gerade von seinem Schoß aufstand um auf die Bühne zu gehen. „Das sagst du so leicht." Mal wieder war mir nicht bewusst, dass ich laut gesprochen hatte. Liz und ich liefen los, doch nach einige Metern merkte ich, dass Black uns nicht folgte. Mittlerweile spürte ich die Blicke aller auf uns liegen. Black saß immer noch und grinste vor sich hin. Ich wandte meinen Blick ab, um nicht wieder zu ihm zurück zu gehen. Denn dann würde ich genau die Sorte von Gefährtin sein, die ich nie hatte sein wollen.
Also sah ich hoch zur Bühne, wo Amber auch schon stand. Pfff. Aufmerksamkeitsgeil würde ich mal sagen. Dank Jades Kommentar hatte ich mich wieder einigermaßen gesammelt und drehte mich zu Black um. Innerlich fluchte ich gerade, warum er auch so einen verdammt großen Einfluss auf mich hat.
„Bewegst du mal deinen fetten Arsch auf die Bühne? Wenn du bei den Aufgaben auch so langsam bist, wird das mit dem Gewinnen nichts. Und jetzt zack, zack. Ich habe keinen Bock, dass man mir sagt, ich würde meinen Gefährten nicht erziehen." Ein typischer Kate-Jade-Aussetzer. Black grinste weiterhin provozierend und stand ganz langsam auf. Mir platzt gleich echt der Kragen.
„Geh mir jetzt nicht auf den Keks. 10 Sekunden. Mehr hast du nicht, um auf die Bühne zu gehen oder ich bitte Mr. Callerham Danny ins Team aufzunehmen und nicht dich. Und zusätzlich darfst du mich eine Woche lang nicht küssen." Ich war mir nicht einmal sicher, ob Mr. Callerham das für mich machen würde, geschweige denn, ob ICH es eine Woche ohne Blacks Küsse aushalten würde, doch damit drohen konnte ich ja mal. Black starrte mich so an, als frage er sich dasselbe.
Ich hatte eine Mauer um meine Gedanken errichtet, sodass Black nicht wusste, was ich dachte. Mein ernster Gesichtsausdruck und mein ungeduldiges Tippen mit dem Fuß schien ihn zu überzeugen und er lief los. Was heißt hier lief, er rannte förmlich auf die Bühne. „10, 9, 8, 7...", zählte ich herunter. Das ganze endete damit, dass Black sogar noch vor Liz, Luke und mir auf der Bühne neben Amber stand. Das wiederum gefiel mir nicht ganz so gut. Ich stellte mich zwischen Amber und Black und schmiegte mich an meinen Gefährten.
„Sorry", flüsterte ich ihm zu. Ich wollte keinesfalls streiten, wenn Amber in der Nähe war. Nicht, dass sie noch auf doofe Ideen kam. Ich sah zu Mr. Callerham. Dieser lachte gerade, wie die anderen auch, außer Amber. Die hatte ein sieben Tage Regenwettergesicht aufgesetzt. Hah, Schwester. Black gehört uns. Ich wurde leicht rot und stellte mich aufrechter hin. Als er sich beruhigt hatte, machte Mr. Callerham weiter.
„Es ist immer wieder amüsant mit ihnen, Ms. Chaster. Da wir das jetzt auch geklärt hätten, machen wir weiter. Das sind: Die Zwillinge Sean und Dean, Bryan, Zac und Miles von der Dragon-School." Auf die Bühne kamen fünf sehr heiße Jungs. Und wenn ich meine heiß, dann auch wirklich heiß! „Wow. Heiß und sexy. Und gegen sowas müssen wir kämpfen", flüsterte Liz. „Wenigstens haben wir dabei was zum angucken", meinte ich achselzuckend und die Jungs, die es selbstverständlich gehört hatten, grinsten uns an, bevor sie sich neben uns stellten.
Black knurrte wütend. So langsam glaube ich, dass ich doch ein wenig netter zu ihm sein muss. Dann flüsterte er mir angepisst ins Ohr: „Ich bin der einzige den du heiß finden darfst, geschweige denn sexy." Mir lief ein wohliger Schauer über den Rücken. Black richtete sich wieder auf und schaute die Jungs böse an. Diese ignorierten Black und sahen stattdessen Mr. Callerham an. Wenn Black, dass über Mädchen gesagt hätte, hätte ich vermutlich auch so reagiert. Also versuchte ich die Wogen zu glätten.
„Ruhig Brauner", flüsterte ich und lehnte mich gegen ihn. Er beruhigte sich wieder. „Dann Darren, Trisha, Holly, Jackson und Dakota von der Supernatural-School." Die nächsten fünf Personen kamen auf die Bühne. Auch wenn sie nicht schlecht aussahen, waren sie mir gleich unsympathisch. Sie gehörten einfach zu dieser Art von Personen, die man ansah und hasste, egal ob sie einem etwas getan hatten oder nicht. Sie würdigten uns keines Blickes und stellten sich mit erhobenen Nasen neben die Dragon-School Jungs.
„Und nun zum Schluss, last but not least, das Team der Witch-Ant-School: Chloe, Brooke, Riley, Hailey und Fleur." Fünf in Schuluniform gekleidete Mädchen betraten die Bühne. Augenblicklich hörte ich von unten ein Knurren und sah wie mein Bruder auf die Bühne und Luke aus unserer Reihe auf die Mädchen zu stürmten. Wortwörtlich.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro