Chapter 8
„Mummy... Mummy!", erklang Clarrise aufgeregte Kinderstimme, kaum dass wir die Wohnung betreten hatten. Mum saß im Wohnzimmer, das gleich an den Eingangsbereich anschloss. Sie war gerade dabei gewesen die Zeitschrift zu lesen, die sie in der Hand hielt. Während Clarrise eifrig zu ihr heranrollte und versuchte sich aufs Sofa zu hieven, beobachtete ich meine Mutter und mir viel auf, dass irgendetwas an ihr anders war. „Seit wann trägst du eine Lesebrille, Mum?" „Wie wäre es erst einmal mit guten Tag liebste Mutter, wobei du den hinteren Teil von mir aus auch weglassen könntest." Ich stöhnte. „Guten Tag liebste Mutter. Sagst du mir jetzt seit wann du eine Lesebrille trägst?"
„Ich habe heute die Zeit genutzt als ihr einkaufen wart, um mir die hier", sie tippte mit dem Zeigefinger auf den Bügel ihrer Brille, „zu kaufen. Immerhin bin ich auch nicht mehr die Jüngste. Und Kinder alleine groß zu ziehen ist so anstrengend, dass man sich noch einmal zehn Jahre älter vorkommt".
„Aber warum ziehst du uns denn dann alleine groß, warum haben wir keinen Daddy?", mischte sich Clarrise in unser Gespräch ein. Vor Schreck hielt ich die Luft an. Mum war noch nie gut darauf zu sprechen gewesen, was ihre Liebesbeziehungen anging. Alles was ich wusste war, dass wir zwei unterschiedliche Väter hatten, der eine hatte ihr Herz gebrochen, indem er sie verlassen hat, der andere durch seinen Tod.
Sobald ich versucht hatte mehr über die beiden herauszufinden und Mum gefragt hatte, war sie ganz aufgelöst geworden. Manchmal hatte sie mich sogar angeschrien, ich solle mich um meine eigenen Probleme kümmern, was ich damals als kleines Kind überhaupt nicht hatte verstehen können.
Um jetzt Clarrise vor solch einem Anfall zubeschützen, sprang ich schnell dazwischen: „Komm Clarrise. Mummy hat noch vielzu tun und hat keine Zeit jetzt diese Fragen zu beantworten." Meine Mutterlächelte und bedachte mich mit einem wissenden Blick. Sie hatte recht gehabt,sie war älter geworden. „Lass nur Ally, ist schon in Ordnung. Zu meinerSchwester gewandt meinte sie: „Das ist eine lange Geschichte meine Maus. Weißtdu ich habe eure Dads sehr geliebt, aber mir war das Glück einfach nichtgegönnt..."
Ihre Hände begannen zu zittern, ich merkte, dass sie ihreReaktionen immer weniger unter Kontrolle hatte. Daher schnappte ich mir meineSchwester, die zum Glück gerade einmal wog und trug sie hinauf in ihr Zimmer. Dortstoppte ich vor ihrem zweiten Rollstuhl, welchen wir extra gekauft hatten, umden anderen nicht ständig hoch und runter tragen zu müssen. Ich setzte siehinein und strubelte ihr kurz durch die Haare. Auf dem Weg nach unten drehteich mich zu ihr um: „Ich gehe kurz zu Mum, ok?" Doch sie hörte mich gar nichtmehr, da sie schon zu sehr in ihr Puppenspiel vertieft war, dem von nun an auchdas Einhorn, ihr ganzer Stolz, angehörte.
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