16
pov. Taehyung
Stockdunkelheit umgab mich. Fühlen konnte ich nichts, ausser des unglaublichen Gewichts der Finsterniss, dass auf mir lag und mir verbot meinen Körper auch nur um einen millimeter zu bewegen, auch nur zu zucken.
Es fühlte sich an, als wäre ich begraben unter tonnenweise Sand. Doch atmen konnte ich komischwerweise, oder war ich Tod? Nein, totaler Schwachsinn, Tote können nicht denken, deren Gehirn ist nicht mehr funktionstüchtig.
Kramphaft konzentrierte ich mich auf das wiedererlangen meines Bewusstseins. Es war erschöpfend, doch nach einiger Zeit spürte ich tatsächilch meinen eigenen Körper und auch etwas weiches unter mir. Enorme Schmerzen fuhren mir durch Mark und Bein. Meine Schläfen pochten so doll, als hätte mir jemad zwei Messer reingerammt.
Dann wurde wieder alles schwarz.
Erneut diese Schwere. Doch die Finsterniss hielt nicht lange an.
Auf einmal wurde alles hell und weiss erleuchtet. Ich fühlte mich, als würde ich schweben, als wäre ich schwerelos. Hoffnung füllte meine verkohlte Sehle. Vielleicht war ich ja tot, dann müsste ich diese Schmerzen nie mehr spüren, dieses eklige Gefühl von Materie, wenn es doch so etwas leichtes und wundervolles wie dieses Licht gab.
"Eomma"
Meine Stimme zitterte, als ich die in weiss gekleidete Frau sah, die langsam auf mich zuging. Sie hatte die Hände nach mir ausgestreckt. "Komm zu mir mein Sohn", bat sie ihn liebevoll und lächelte ihn warm an. "Ich habe Angst", gestand ich zögerlich.
War das der Tod? Kam sie ihn holen?
"Wir warten auf dich", Yoongi trat hinter der Schwarzhaarigen Frau hervor und legte ihr ebenfalls mitfühlend lächelnd eine Hand auf die Schulter und winkte dann seinem Bruder zu.
Ich war drauf und dran, den ersten Schritt in ihre Richtung zu gehen, da überkamen mich die Erinnerungen an den Jungen, den ich in Yoongis Keller gefunden und dessen Leben ich gerettet hatte. "Die Familie ist endlich wieder vereint." Mein Vater war aufgetaucht und stellte sich jetzt zwischen die beiden anderen Familienmitglieder. Auch er trug ein weisses Gewand und hielt eine Hand ausgestreckt.
Ich schüttelte den Kopf, panisch drehte ich mich um. Jungkooks Gesicht blitzte vor meinem Inneren Auge auf. Ich wollte nicht sterben!
"Ihr seid nicht mehr meine Familie", sagte ich und schlug keuchend die Augen auf.
Um mich herum war es wieder dunkel. Doch ich war nicht Bewusstlos, der Raum musste schlichtweg unbelichtet sein. Unangenehm hohes Piepen drang an mein Ohr. Ich fluchte leise.
"Taehyung?", hörte ich eine gebrechliche Stimme links von mir, woraufhin ich mich sofort umdrehte. Verschwommen konnte ich die Konturen seines Gescihtes sehen, er sah gesünder aus. Seine Haaren waren frisch gewacshen, seine Wangen sauber, auch wenn noch etwas geschwollen. Das Wunderschönste an ihm waren jedoch seine Augen, die in der Dunkelheit sogar zu glitzern schienen.
"Wie lange war ich bewusstlos?", fragte ich hustend.
"Drei Tage. Ich hab' gebeten uns ins gleiche Zimmer zu verlegen", gestand der Kleine. Ich lächelte ihn an.
"Wir werden beide in psychiatrische Behandlung eingewiesen werden müssen", erzählte er mir weiter woraufhin ich nickend zustimmte. "Das Leben geht weiter", sagte ich, "wir werden darüber hinwegkommen müssen."
"Du Taehyung", sagte er dann nachdem kurz Stille herrschte.
"Ja, Jungkook?"
"Danke. Danke, wirklich. Ohen dich wäre ich jetzt tot."
"Bitte", sagte ich lächelnd, "auf eine bessere Zukunft!"
"Auf unsere Zukunft!", sagte Jungkook und verschränkte unsere kleinen Finger, mit genau dem Lebenswillen den ich als ich ih das erste Mal gesehen hatte, so verzweifelt gesucht hatte.
Ich hatte dem Jungen Hoffnung geschenkt.
Von nun an würde alles nur noch besser werden.
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