10
Schlaflos drehte ich mich, die Augen noch geschlossen, auf dem riesigen Bett hin und her. Ich hatte Stimmen flüstern gehört. Eine Frau war mit einem Messer an meinem Bett gestanden. Verrückt, was ich so träumte.
Ich hatte nie Angst vor Albträumen gehabt, sondern fand es eher etwas interessantes. Jedoch hatte ich gerade echt keinen Bock ständig aufzuwachen, weil mein Unterbewusstsein mich plagte.
Gähnen öffnete ich die Augen und warf einen Blick auf den Wecker, der neben dem Bett stand, in dem ich geschlafen hatte. Eigentlich war es Yoongis, aber der Junge hatte darauf bestanden, dass ich im Bett und er auf dem Sofa im unteren Stock zu schlafen hatte.
3:30 Uhr, es war mitten in der Nacht.
Mein Hals fühlte sich unglaublich kratzig an, desshalb entschied ich mich nach unten zu gehen und ein Glas Wasser zu trinken.
Schlaftrunken trottete ich also die Treppe runter und begab mich benommen in die Küche. Wieder kamen mir die Schreie von meinem Traum in den Sinn. Die Frau, die an meinem Bett gestanden hatte. Ihre langen schwarzen Haare, die ihr Gesicht wie einen Vorhang einramten und die kleinen zierlichen, leicht molligen Hände, die sich um das Messer in ihrer Hand geschlungen hatten. Mir lief ein Schauer über den Rücken. Kopfschüttelnd suchte ich nach einem Glas und schenkte mir grosszügig Wasser ein.
Als ich das Glas wieder auf die Kücheninsel stellen wollte hörte ich ein Geräusch hinter mir, was mich zusammenzucken liess. Schritte...
"Yoongi?", fragte ich unsicher. Keine Antwort. Die Person trat näher, sodass ich ihren Atem im Nacken spüren konnte. Er war eiskalt...
"Yoongi, ich konnte nicht schlafen", erklärte ich meine Sitation und drehte mich gleichzeitig um.
Mit vor Schreck offenem Mund starrte ich die schwarzhaarige Frau vor mir an, die mich mit glasigen Augen musterte. An ihrem Kopf befand sich eine riesige Platzwunde, in ihrer Hand hatte sie ein Messer, dessen Klinge vor Schärfe glänzte.
Erschrocke entfuhr mir ein ohrenbetäubender Schrei, welcher von dem Klirren von Glas zerrissen wurde.
Schweissgebadet schnappte ich nach Luft. Meine Augen blinzelten die Digitalen Zahlen 3:45 auf dem Wecker vor mir an. Durch den Wind gekommen richtete ich mich auf und machte das Licht des Zimmers an. Dann ging ich die Treppe nach unten und schaltete auch die Lampe in der Küche an. Minutenlang huschten meine Augen in dem Raum herum, ohne irgendetwas zu entdecken.
Niedergeschlagen stütze ich mich an die Kücheninsel ab und seufzte.
Plötzlich hörte ich Schritte. Ich erschreckte mich fürchterlich und fuhr herum, um die Quelle des Geräusches auszumachen. "Yoongi", flüsterte ich erleichtert und fasste mir ans Herz," ich.. ich dachte schon. Ach, ich hatte einen Albtraum."
Doch der Junge schaute nur stumm neben mich.
Irritiert folgte ich seinem Blick, doch da war nichts ausser, als der hölzerne Kühlschrank, der eine Renovierung nötig hätte, wie mir auffiel. "Yoongi?" Langsam trat ich näher und wedelte mit meiner Hand vor seinem Gesicht herum.
Doch egal, was ich tat, der Junge tat sich weder bewegen, noch blinzeln.
"Mama", flüsterte Yoongi und schien total abwesend. Als wäre er gar nicht hier sondern in einer anderen Welt.
So langsam bekam ich es mit der Angst zu tun und klemmte mir in meiner Verzweiflung in den Arm. "Autsch"
Das war kein Traum.
"Du musst keine Angst haben Mama, er weiss nicht, wer ich bin. Du musst ihn nicht umbringen, noch nicht."
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