(1/2) Der Traum
Sie wanderte unter schattigen Bäumen. Zu ihren Füßen wölbten sich die Wurzeln von Buchen und Eichen. Der Wind spielte mit ihren Haaren. Über ihr rauschten die Wipfel, welke Blätter wirbelten auf dem Weg.
Irgendwo sang jemand ein Lied.
Strange news is come to town, strange news is carried.
Strange news flies up and down that my love is married ...
Als der Wald sich lichtete, verschwand die Stimme in der Ferne.
Bleib hier, dachte sie. Warte auf mich.
Ich kann nicht... muss ihn finden ...
Wen?
... Davy.
Wie ein Trauerschleier webte der Schatten des Namens unter den Bäumen dahin. Eine Lichtung tat sich auf. Da war ein graues Haus; es hatte ein weiteres Stockwerk über dem Erdgeschoss, die hohen Fenster waren durch Sprossen unterteilt, manche halb blind von rankendem Efeu. Breite Schornsteine ragten zu beiden Seiten über das spitze Dach hinaus. Der Wind wurde stärker, er zerrte an ihren Haaren. Ein fernes Donnern und Tosen drang durch das Rauschen der Bäume hindurch. Das Meer. Eine Frau weinte.
Ich kann dich hören! Wo bist du?
Lange kam keine Antwort. Nach einer Ewigkeit wehte der Wind die Worte zu ihr herüber:
An ... der Mauer.
Dann herrschte nachtschwarze Dunkelheit. Der Wald, das Meer und die Stimme verschmolzen zu einem fernen Echo. Das endlos verzweifelte und traurige Gefühl blieb.
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Emma blinzelte im trüben Morgenlicht. Der Traum, er war wieder da. Lebendig und eindringlich. Zuletzt hatten die Bilder sie im Frühsommer verfolgt, gleich in Reihe, beinahe jede Nacht. Das war vor fünf Monaten gewesen. Sie erinnerte sich deshalb so genau, weil es Anfang Mai war, als sie Tante Moni davon erzählt hatte. Als wenn sie dadurch einen bestehenden Bann gelöst hatte, kehrte der Traum danach nicht wieder - bis zu diesem ungemütlichen Samstag Morgen, an dem sie eine so düstere Stimmung nun wirklich nicht gebrauchen konnte.
Der Blick auf den Wecker schreckte sie aus ihren Gedanken auf. Ms. Potts wollte sie abholen. In fünfundzwanzig Minuten!
Mit Schwung warf sie die Decke zurück und erschauderte einen Moment in der Kälte des Zimmers. Schnell brachte sie ihren müden Körper auf die Füße und lief zu dem klapprigen Wäscheständer hinüber. Sie befühlte die Wäscheteile, die daran hingen, und seufzte auf. Das rostrote Strickkleid, das sie heute anziehen wollte ... es war nicht trocken! Unter den Armen und um den runden Ausschnitt herum fühlte es sich noch feucht an. Sie verfluchte Mrs. Saunders, die darauf bestand, dass in diesem Teil des Hauses erst ab November geheizt wurde. Nachts brauchte sie keine Wärme im Zimmer, aber wenn sie gestern über den Nachmittag eine warme Heizung gehabt hätte, ihre Sachen wären jetzt trocken gewesen.
Und nun? Sie hatte nicht viel Auswahl. Außerdem war sie viel zu spät dran, um jetzt noch großartig darüber nachzudenken, was sie anziehen sollte. Sie knipste die Deckenlampe an, wühlte in dem Stapel getragener Sachen, der stetig auf dem kleinen Sessel vor dem Fenster wuchs, fischte schließlich ihren graugrünen Lieblingspulli und eine an den Knien unschön ausgebeulte Jeans heraus.
Wenigstens hatte sie gestern Abend bereits geduscht. Es dauerte immer, wenn sie ihre dicken, mehr als schulterlangen Haare an der Luft trocknen ließ, aber es lohnte sich, auf den Föhn zu verzichten. Die Wellen, die sich zeigten, wenn sie ihre Haare nicht föhnte, umschmeichelten ihr Gesicht.
Umschmeicheln ... das war nicht ihr Vokabular, dachte sie, während sie die schmale Kommode eilig nach Unterwäsche durchwühlte. Tante Moni hatte das Wort verwendet. In einem Augenblick, in dem Emma sich selbst gerade wieder einmal überhaupt nicht "schmeichelhaft" fand. Darum musste sie seitdem immer an das Wort umschmeicheln denken, wenn sie ihre Haare von selbst trocknen ließ. Oh, sie war nicht eitel, ganz bestimmt nicht! Aber heute Morgen war alles, was ihr schmeicheln konnte, mehr als willkommen. Ihr Leben hing sozusagen davon ab.
Die Jeans über dem Arm und den Kulturbeutel in der Hand schlich sie zum Badezimmer hinüber. Sie hatte keine Lust jetzt gesehen oder aufgehalten zu werden. Mrs. Saunders, der sie heute Morgen am allerwenigsten begegnen wollte, las um diese Zeit gewöhnlich unten im Wohnzimmer die Zeitung. Und Stephen und die beiden Mädchen schliefen hoffentlich noch tief und fest. Mit Mrs. Saunders hatte sie am Ende ihres sehr unangenehmen Gesprächs gestern vereinbart, es Florence und Georgia noch nicht zu sagen. Weil ja auch noch gar nicht feststand, ob die Chapmans sie überhaupt haben wollten. Sie hätte nicht gewusst, was sie den neugierigen Mädchen sagen sollte, wenn sie sie ungeduldig aus dem Weg pushte, um sich im Eiltempo für einen höchst mysteriösen Termin zu präparieren.
Nur ihr Handtuch hatte über die Wochen einen festen Platz im Bad erhalten. Mrs. Saunders hatte ihr zwar ein kleines Eck auf dem untersten Regal neben der Duschwand angeboten, damit sie dort ihre Sachen unterbringen konnte, aber Florence, die Ältere, hatte ihr gleich am zweiten Tag den Puderstein zertrümmert und ihre wasserfeste Wimperntusche nicht nur in ihrem Gesicht, sondern auch gleich in allen Handtüchern verschmiert.
Warum konnte man einer Siebenjährigen nicht beibringen, dass sie die Finger von Dingen ließ, die ihr nicht gehörten? Die kleine Georgia hatte ihre große Schwester schließlich verpetzt, aber es wäre sowieso nicht lange unentdeckt geblieben. Das Riesentheater, das Mrs. Saunders an diesem Tag wegen der Handtücher machte, schien sich wie ein Echo bis zum heutigen Tag fortzusetzen. Es erübrigte sich um einen Platz auf einem der oberen Borde zu bitten, Mrs. Saunders hatte es von selbst nicht angeboten und Emma hätte nicht gewagt danach zu fragen.
Stattdessen hatte sie sich schuldbewusst weg geduckt - und sich lieber daran gewöhnt, alles im Zimmer zu verwahren und es bei Bedarf hin- und her zu tragen; immerhin durfte sie für ihre Tür einen Schlüssel benutzen. Der Nachteil war nur, dass insbesondere morgens die gesamte Familie an diesem Bad Schlange stand - und wenn sie endlich an der Reihe war und sich gerade mit ihren Sachen im Bad ausgebreitet hatte, fehlte zumeist irgendetwas, das sie für ihre Morgenroutine brauchte. Und wenn sie sich wieder angezogen und es geholt hatte, stand sie meistens vor der inzwischen verschlossenen Badezimmertür und hörte, wie Stephen sich dahinter zu rasieren begann ... oder das Quietschen des Klodeckels oder das Plätschern der Dusche drangen zu ihr hinaus.
Sie passte einfach nicht in diese Familie, im wahren Sinn des Wortes! Hier war kein Platz für sie, aber mit ein bisschen Glück würde sich dieser Zustand nun hoffentlich auflösen.
Weil sie nicht wusste, wohin sie in diesem Haus ausweichen konnte, ohne Mrs. Saunders in die Augen sehen zu müssen, verschanzte sie sich oben in ihrem Zimmer und ließ die Tür einen Spalt breit offen, um die Türklingel nicht zu überhören. Sie hatte nicht gefrühstückt und trank nur einige Schlucke aus der Wasserflasche, die auf ihrem Nachttisch stand; ihr Magen hätte jetzt sowieso nichts anderes vertragen.
Ms. Potts war bereits eine Viertelstunde zu spät. Fünfzehn Minuten, die ihr wie eine Ewigkeit vorkamen. Beim unruhigen Umherschweifen in ihrem freudlos eingerichteten Zimmer fiel ihr Blick auf Tante Monis Armband. Sie schob den Glücksbringer das Handgelenk hinauf und unter den schlabbrigen Ärmelsaum ihres Pullis, als die Klingel sie aus ihren Gedanken aufschreckte.
Auf dem Weg durch den Flur strich sie sich die Haare aus dem Gesicht und räusperte den aufgeregten Klumpen in ihrem Hals fort. Sie schoss die Treppe hinunter und erreichte die Haustür gerade in dem Augenblick, als es zum zweiten Mal klingelte.
Das hatte sie vermeiden wollen. Ein Schatten stand im Eingang zum Wohnzimmer, die Zeitung in der Hand.
"Es hat geklingelt."
Der Frost in der Stimme war nicht zu überhören.
"Guten Morgen, Mrs. Saunders. Ja ... das wird für mich sein. Ich öffne schon."
Während sie mit der einen Hand die schwere Tür aufzog, griff sie mit der anderen nach ihrem dünnen Mantel, der an der Garderobe hing. Dabei warf sie einen verstohlenen Blick in den dunklen Flur zurück. Mrs. Saunders hatte sich wieder ins Wohnzimmer zurück gezogen.
"Oh, Emma", stieß Ms Potts aus, "es tut mir so leid, ich bin an der Brücke steckengeblieb ..."
"Das macht nichts", fiel Emma der zerknittert wirkenden Betreuerin ins Wort, "ich bin so gut wie fertig." Sie wand sich in ihre Schuhe, schloss die Klettverschlüsse. "Wir können los." Zusammen mit der frischen Luft strömte Erleichterung in ihre Lungen, als sie die Haustür hinter sich zuzog.
Ms. Potts wies über ihre Schulter zum Haus zurück. Sie zwinkerte verschwörerisch.
"Alles gut bei dir? Wie ist die Stimmung?"
In schnellem Schritt liefen sie zur Straßenkante hinüber, wo der Wagen parkte. Emma zögerte. Sie wollte nicht jammern, nicht vor einem so wichtigen Termin. Sie würde gleich einen klaren Kopf und eine positive Haltung brauchen.
"Ja, alles gut", antwortete sie schließlich. "Sie war nicht erfreut, wie Sie sich sicher vorstellen können ..." Sie lächelte schräg. "Ich bin ihr seit gestern ausgewichen, hoffentlich ohne unhöflich zu werden." Lass es damit nun zuende sein, bat sie im Stillen alle himmlischen Kräfte, an die sie nicht glaubte. Sie musste diese Stelle unbedingt haben.
Die Fahrt hatte etwas Befreiendes. Sie war lange nicht mehr viel weiter als bis vor die Tür gekommen, um den Müll in die Tonne zu werfen. Jetzt genoss sie den Anblick der vorbei ziehenden Häuser und Bäume. Während die Wärme der in ihrem Sitz befindlichen Heizung sich kräftig durch ihren verspannten Rücken arbeitete, ging hinter dem Horizont eine leuchtende Herbstsonne auf. Die Gegend, durch die sie fuhren, wurde langsam ländlicher.
Die Betreuerin warf ihr einen neugierigen Seitenblick zu. "Und? Aufgeregt?"
Emmas Kopf hatte gerade begonnen sich eine Anfangsszenerie auszumalen und daran eine möglichst erfolgversprechende Vorstellung ihrer Person und ein geeignetes Basisverhalten zu entwickeln. Sie brauchte diese Fahrt für sich allein, sie wollte jetzt nicht reden. Darum nickte sie zunächst nur - und merkte aber schnell, dass dies ihre Begleitung nicht zufrieden stellte. "Ja, sehr", bot sie an und schickte hinterher: "Für mich hängt viel davon ab."
"Na, bleib mal locker, Mädchen! Wenn das nichts werden sollte, lasse ich dich ja nicht hängen. Glaub mir, ich finde schon eine Stelle für dich. Du musst mir nur ein bisschen Zeit lassen."
"Das ist ... toll. Danke." Sie kam sich blöd vor. Was musste diese Frau von ihr denken! Au Pair Menschen waren aufgeschlossenes Volk, Leute, die ganze Sätze sprachen und Small Talk beherrschten! Ms. Potts verdrehte wahrscheinlich gerade innerlich die Augen wegen ihr und dachte, mein Gott, wie will das Mädchen das schaffen, die bekommt ja schon jetzt kaum den Mund auf.
"...Die Landschaft ist schön."
"Na, jetzt atme aber mal kräftig durch! Sonst hängst du bewusstlos im Gurt, wenn wir da sind." Sie zwinkerte sie von der Seite an. "Glaub mir, das wird schon! Du gehst da gleich mit mir rein - und dann bist du einfach ein wenig aufgeschlossen, zeigst deine Freude, die Chapmans kennen zu lernen und steigerst dich in den Gedanken hinein, dass exakt dies nun dein neues Arbeitsfeld wird."
Emma musste lachen, was ihre Spannung ein wenig löste. "Und wenn es nicht klappt? Dann breche ich vor Enttäuschung zusammen."
Die Betreuerin wandte sich ihr erstaunt zu. "Sag mal, bist du etwa eine von denen, die es klug finden, besser nichts vom Leben zu erwarten, damit die Enttäuschung hinterher nicht so groß ist?"
"Ja ... so ungefähr."
"Dann machst du etwas falsch, Emma. Du ziehst an, was du aussendest. Wenn du dir einredest, dass du nicht erfolgreich sein wirst, dass man dich ablehnen wird, dann hast du gute Chancen, dass dir genau das geschieht. Weil du abweisend wirkst. Weil du nicht vor Aufgeschlossenheit Funken sprühst. Und weil dein Lächeln sagt: "Hi, ich bin Emma und ich werde euch enttäuschen. Versucht es also besser gar nicht erst mit mir."
Jetzt musste Emma tatsächlich lachen. "Das hätte meine Tante sagen können!" Instinktiv gruben ihre Fingerspitzen sich unter den wolligen Ärmel ihres Pullis, um die Rauchquarzsteine zu berühren. Sie waren warm und glatt. Beruhigend. Ja, sie war beruhigt. Sie konnte offen sein für alles, was kam, konnte sich freundlich und flexibel geben, denn dies hier war ja keine Matheprüfung. Es ging um Menschliches, um Sympathie, ein gutes Gefühl, das die Familie bezüglich ihres Gastes haben sollte! Sie musste nur sie selbst sein. Okay, ein bisschen mehr als das. Sie musste so aufgeschlossen und selbstbewusst sein, dass man ihr ihre Unsicherheit nicht anmerkte. Wenn das machbar war.
Eine ganze Weile sagte niemand mehr ein Wort. Die Landschaft und einige kleinere Ortschaften zogen an ihnen vorbei und Emma genoss den Nervenkitzel, den das Linksfahren ihr immer noch bereitete.
Sie bogen jetzt nach Brentwood ab, passierten das Ortsschild. Emma spürte ihr Herz klopfen, in ihrem Magen kribbelte es. Erste Häuser mit großen Vorgärten kamen in Sicht. "Wenn du sehr aufgeregt bist, dann gibt es einen todsicheren Trick", sagte Ms. Potts plötzlich in die Stille hinein, die in den letzten zehn Minuten geherrscht hatte. Der Trick ist, du sagst es den Chapmans. Du sagst ganz offen und aus dem Bauch heraus: "Oh, ich bin super aufgeregt! Dieses Treffen hier bei Ihnen ist sehr wichtig für mich, wissen Sie."
Emma bemühte sich aus ihren Gedanken aufzutauchen. "Ich ... soll sowas sagen?"
"Ja. Warum nicht. Mrs. Chapman ist eine nette Frau, sie lacht viel. Und was sie am Telefon zeigte, war ein freundliches Wesen. Sie ist schwer in Ordnung, darauf darfst du vertrauen. Sie freute sich, dass ich dich mitbringe!" Sie sah zu ihr herüber. "Natürlich kannst du sagen, dass du nervös bist. Dann ist das Eis gebrochen. Es ist manchmal hilfreich, wenn dein Gegenüber weiß, wie du dich fühlst. Du kannst dich dann entspannen, weil du deine Unsicherheit nicht mehr verstecken musst." Sie tätschelte ihr ermunternd den Arm. "Wenn du entspannter bist, kannst du leichter zeigen, wer du wirklich bist."
Wer sie wirklich war...eine gute Frage! Wer war sie? Exakt darum hatte sie das alles auf sich genommen, hatte sich für ein Jahr nach England gewagt: Um zu erfahren, wer sie war - jenseits von Selbstzweifeln und Totstellreflexen.
Sie bogen einige Male ab, dann lenkte die Betreuerin den Wagen in eine Straße, die sich The Meadows nannte. Sie parkten auf der linken Straßenseite, vor einem Haus. Mit seinen Schornsteinen und dem Fachwerk über den Fenstern wirkte es altertümlich und behaglich. "So, da wären wir." Sie musterte Emmas Gesicht.
Mit diesen schlichten Worten lief Emmas Kopf vollkommen leer. Sie brachte kein Wort heraus, hatte plötzlich ein Gefühl, als sei sie gar nicht wirklich hier, sondern läge immer noch in ihrem Bett und schlief.
Als sie ausstiegen und die Auffahrt zu dem großen rot verklinkerten Haus hinauf liefen, war die Angst verschwunden - und mit ihr auch alles andere. Sie empfand diesen völlig unrealistischen Schwebezustand als entlastend und machte sich zugleich Sorgen, ob sie da drinnen dann aber überhaupt denken oder sprechen können würde, ausgeschaltet, wie sie war ... als sich die Haustür öffnete und eine rundliche Frau im Rahmen erschien, lachend und winkend.
"Ich habe Sie beide schon vom Fenster aus gesehen! Ms. Potts, Emma, kommen Sie rein!"
Ms. Potts schob ihren Schützling die letzten Meter bis zur Haustür. Die Hand, die Emma am Rücken spürte, machte ihr Mut. Erleichtert atmete sie aus. Mrs. Chapman machte wirklich einen sehr netten Eindruck mit ihrem fröhlichen Lachen, ihren mütterlichen Rundungen und ihrer spontanen Art. Vielleicht hatte sie eine Chance.
Ende Teil 2
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