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25

Aidan

Die Gesichter von Trev und Addie waren unbezahlbar, als ich mit Beverly zur Türe hereinkam. Ich konnte es ihnen nicht verdenken. Ich wusste nicht, wie ich dreingeschaut hätte, wenn Addie mit einem Typen nachhause gekommen wäre, der blutverschmiert und verletzt war und schlammbedeckte Klamotten trug. Da wäre mir wahrscheinlich auch die Kinnlade runter gefallen, aber das änderte nichts an der Tatsache, dass ich die Blicke der beiden mehr als köstlich fand.

Ich ignorierte die zwei weitestgehend, während ich Beverly in unser Badezimmer führte. Ich gab ihr ein Handtuch, aber noch im selben Moment, stand Addie in der Türe.

„Aidan?", fragte sie mit einem aufgesetzten Lächeln. Ihre Müdigkeit schien wie weggeblasen, stattdessen stand ihr der Schock ins Gesicht geschrieben. „Kann ich kurz mit dir reden?"

Ich seufzte unmerklich. „Gib Bescheid, wenn du was brauchst", sagte ich zu Beverly, ging aus dem Bad und schloss die Türe hinter mir.

„Was zur Hölle?!", zischte Addie sofort, packte mich am Arm und zog mich weg von der Türe, in die Nähe des Esstisches. Trev stützte sich mit den Armen am Tisch ab und sah mich ungläubig an.

„Hast du den Verstand verloren?", fragte er und meinte die Frage tatsächlich ernst. Ich schüttelte den Kopf.

„Nein, mir geht's bestens, danke der Nachfrage."

Addie starrte mich an. Ich lehnte mich gegen die dunkelgraue Küchenzeile und verschränkte die Arme.

„Ist das das Mädchen, mit dem du dich in letzter Zeit triffst?", fragte Trev nach ein paar Sekunden mit zusammengezogenen Augenbrauen. Addie sah zwischen uns hin und her.

„Du triffst dich mit einem Mädchen?" Sollte es mich beunruhigen, dass Addie so überrascht war? Sie war nicht zu vergleichen mit dem Mädchen, das heute Morgen zerbrechlich in meinen Armen geweint hatte. Sie war unruhig und ihre Augen wanderten aufgebracht hin und her. „Du hast dich seit Jahren mit keinem Mädchen mehr getroffen und dann kommst du mit so einer?!" Sie deutete wild auf die Badezimmertür. Mit so einer? Addie hatte gehöriges Glück, dass ich auch ihr Einverständnis brauchte, um Beverly hier wohnen zu lassen, sonst würde sie das ganz bestimmt nicht noch einmal über sie sagen.

„Addie", sagte Trev beruhigend, aber sie hatte keine Lust sich beruhigen zu lassen, was ich ebenfalls auf den Schlafmangel zurückführte.

„Hast du sie dir mal angesehen?", fragte Addie außer sich und sah Trev ungläubig an. Dann wandte sie sich wieder mir zu. „Sie sieht aus wie eine Mörderin! Wo hast du sie aufgegabelt, am Straßenrand?" Ich erzählte ihr vielleicht lieber nicht, dass ich Beverly tatsächlich auf der Straße aufgelesen hatte. Außerdem sah sie doch nicht wie eine Mörderin aus. Sie war immer noch genau so schön wie an dem Tag, an dem ich sie das erste Mal gesehen hatte. „Du kannst nicht einfach ein fremdes Mädchen mit nach Hause bringen."

„Macht Chase doch auch ständig", verteidigte ich mich, obwohl Chase seine Mädchen für andere Zwecke nach Hause brachte. Und das eher selten, weil er der Meinung war, dass es für einen One-Night-Stand besser ist, in die Wohnung der Frau zu gehen, weil man von dort einen schnellen Abflug machen kann, sobald sie eingeschlafen ist.

„Aber Chase Freundinnen sehen nicht wie Carrie aus", warf Trev ein. Addie nickte bekräftigend, aber ich ließ mich trotzdem nicht kleinreden.

„Sie ist keine Fremde."

„Ach, nein?", fragte Addie herausfordernd. „Wer ist sie? Wie heißt sie? Woher kennst du sie? Wie alt ist sie?" Ich wusste was sie vorhatte. Sie wollte mir beweisen, dass Beverly ein fremdes Mädchen für mich war. Aber ich kannte sie zumindest gut genug, um Addies Fragen beantworten zu können.

„Ihr Name ist Beverly", begann ich und lächelte Addie scheinheilig an. „Falls du es genau wissen willst: Beverly Kathrin Anderson." Ich war noch nie im Leben stolz darauf gewesen, den vollen Namen einer Person zu kennen. Addie verschränkte die Arme vor der Brust und sah mich abwartend an. „Sie ist achtzehn Jahre alt. Und Steinbock."

„Und woher kennst du sie?", wiederholte Trev Addies Frage. Addie hob ihre Hand, wie ein Schulkind und hüpfte gespielt aufgeregt auf und ab.

„Warte, lass mich raten! Irrenanstalt." Ich war mir nicht sicher, ob Addie das gerade aus Spaß gesagt hatte, oder einfach wieder ihr unheimlicher sechster Sinn eingegriffen hatte. Nichts desto trotz, hatte es wohl keinen Sinn zu leugnen.

„Nervenheilanstalt", korrigierte ich daher. Addie riss ungläubig die Augen auf, was bewies, dass sie es definitiv nicht ernst gemeint hatte. Für ein paar Sekunden hatte es den beiden die Sprache verschlagen. Sie brauchten ein paar Anläufe, bis sie wieder sprechen konnten. Offenbar war es ein bisschen schockierend für sie, dass ihr Mitbewohner mit einem verwahrlosten Mädchen, das aus einer Nervenheilanstalt kommt, auf der Matte stand.

„Du willst uns verarschen oder?", brachte Trev hervor. Ich hob beschwichtigend die Hände.

„Es ist wirklich nicht so wie ihr denkt."

„Dann sag uns was wir denken sollen, wenn du Bloody Mary mit nach Hause bringst", sagte Addie ungläubig und fasste sich an die Stirn. Okay, langsam übertrieben die beiden mit ihren Spitznamen. Ich überlegte, mit welchem Argument ich mich in ihrer Situation hätte überzeugen lassen. Aber mir fiel keines ein. Außer der Wahrheit. Also fasste ich für die beiden kurz zusammen was passiert war. Recht widerwillig und ich ließ den Teil über meine verworrenen Gefühle für Beverly aus, sowie ihren offensichtlichen Hang zu Geheimnissen.

„Ich glaub das einfach nicht." Addie schüttelte abermals den Kopf. Es überraschte mich, dass ihr davon nicht längst schwindelig geworden war.

„Aidan, sie ist verletzt du solltest sie ins Krankenhaus fahren", sagte Trev eindringlich. Wahrscheinlich kümmerte ihn Beverlys Verletzung kein bisschen, und er wollte sie einfach aus dieser Wohnung haben.

„Damit sie sie wieder einsperren?", fragte ich und schüttelte entschieden den Kopf.

„Es wird schon einen Grund haben, warum sie eingewiesen wurde!" Wie gesagt. Ich brauchte Addie und Trev auf meiner Seite, um Beverly hier wohnen lassen zu können. Also schluckte ich meine bissigen Kommentare runter.

„Du glaubst doch nicht allen Ernstes, dass ich zustimme, ein fremdes Mädchen hier wohnen zu lassen, das aus einer psychiatrischen Anstalt geflohen ist und aussieht, als hätte sie jemanden umgebracht!"

Ich hob den Zeigefinger um Addie zu widersprechen. „Sie ist vor einer Explosion oder einem Feuer geflohen."

„Und das glaubst du wirklich?" Addies Stimme überschlug sich fast. „Aidan, hörst du dir eigentlich selbst zu?" Ich verdrehte die Augen. Ja, ich wusste wie verrückt das alles war, und wie leichtgläubig und naiv ich war. Und ich wusste auch, dass Beverly Addie und Trev irgendwie Angst machte. Aber ich wollte Beverly nicht schon wieder verlieren. An nichts und niemanden. Ich wollte, dass sie hier blieb. Als ich sie vorhin im Auto tatsächlich zum Lachen gebracht hatte -nicht bloß zum Lächeln- hätte ich es am liebsten aufgenommen, und in Endlosschleife angehört, weil ich in meinem Leben wahrscheinlich noch nichts Schöneres gehört hatte.

„Kommt schon, ich flehe euch an", sagte ich und sah die beiden mit meinem Welpenblick an, den Addie nie hatte einsetzen können, weil ihre Augen viel zu lebhaft waren, als dass eine Mitleidsnummer gezogen hätte. Eine Schmollnummer, oder eine Lieblichkeitsnummer auf jeden Fall, aber die Mitleidsnummer schaffte sie nicht. Aber meine Augen waren dunkelbraun und groß und perfekt für einen Welpenblick. Die beiden sahen erst mich forschend an, dann tauschten sie untereinander Blicke aus. Was sollte ich tun, wenn die beiden nicht einverstanden waren? Ich war auf sie angewiesen, mehr denn je.

Irgendwann seufzte Trev und ließ den Kopf hängen.

„Von mir aus", gab er sich geschlagen. Addie warf ihm einen bösen Blick zu.

„Ist das dein Ernst?", fragte sie. „Jungs, bin ich denn die Einzige die hier normal ist und halbwegs rational denkt, und das obwohl ich seit Tagen nicht richtig geschlafen habe?" Wie um alles in der Welt sollte ich Addie umstimmen?

„Komm schon, Addie. Sag ja", meinte Trev und ging auf Addie zu. Ich wusste nicht, was seinen plötzlichen Sinneswandel bewirkt hatte, aber es überraschte mich.

„Warum sollte ich?", fragte sie bockig. Trev sah sie bedeutend an.

„Weil du es Aidan schuldest. Wir beide." Jetzt ergab es einen Sinn. Addies Gesichtszüge entspannten sich ein wenig, und mir wurde bewusst wovon die beiden sprachen. Ich hatte nämlich alles dafür getan, damit Trev und Addie gegen den Willen unserer Eltern zusammen sein konnten. Damit hatte ich die Unmut meiner Eltern auf mich gezogen und mir eine Menge Ärger eingehandelt, aber ich hatte meine Entscheidung trotzdem nie bereut. Ich erinnerte mich noch daran, als sei es gestern gewesen, als Addie an diesem Abend in meinem Zimmer gestanden, mich umarmt und gesagt hatte, dass sie mir unendlich dankbar war und etwas schuldete.

Addie schien sich daran zu erinnern und senkte nachdenklich den Blick.

„Und deshalb soll ich eine verrückte Fremde hier wohnen lassen? Sie könnte mich im Schlaf erstechen...", gab sie zu bedenken. Wenn du schlafen würdest, schon.

„Dann schließ die Türe ab", sagte ich unbeeindruckt. Addie fuhr sich durch die Haare. Sie wusste, dass sie dabei war nachzugeben.

„Warum soll sie eigentlich hier bleiben? Warum nicht bei ihrer Familie, oder Freunden?"

Ich zuckte mit den Schultern. „Sie wird schon ihre Gründe haben." Ich musste zugeben, dass ich daran auch schon gedacht hatte, Beverly aber nicht hatte fragen wollen. Einerseits, weil ich das Gefühl gehabt hatte, dass sie es selbst zur Sprache gebracht hätten, wenn es eine Option für sie gewesen wäre, und andererseits, weil ich unbedingt wollte, dass sie bei mir blieb.

„Müsstest du nicht auch Chase fragen?" Addie klammerte sich sichtlich an jede Möglichkeit, die sich ihr bot, weil sie wusste, dass sie schon so gut wie verloren hatte.

„Er ist nicht hier", sagte ich ungerührt. „Damit hat er kein Abstimmungsrecht, sein Pech." Ich fragte mich zwar immer noch wo er abgeblieben war, aber ich konnte nicht behaupten, dass ich mir Sorgen machte. Er war einundzwanzig und bei seinem dubiosen Lifestyle war es nicht einmal so ungewöhnlich, dass er mehrere Tage wegblieb, ohne sich zu melden. Schließlich seufzte Addie tief.

„Damit das klar ist", begann sie und zeigte warnend mit dem Zeigefinger auf mich. „Ich stimme nur zu, weil du mein Bruder bist und ich dir tatsächlich was schuldig bin." Ich schloss die Augen und atmete erleichtert auf. „Und nur unter einer Bedingung", fuhr sie fort.

„Und welcher?", fragte ich mit zusammengezogenen Augenbrauen. Sie sah mich mit eisernem Blick an.

„Hör auf zu fragen. Hör auf nach meinen Träumen zu fragen und lass mich mit diesem Thema in Ruhe." Okay, damit hätte ich rechnen können. Aber jetzt war nicht der Zeitpunkt zu feilschen. Also nickte ich. Ich hatte Trish immerhin auch versprochen, Addie nicht mehr zu fragen.

„Und", setzte sie erneut an.

„Das war schon eine Bedingung." Sie ignorierte mich.

„Wenn sie es wagen sollte mein Ben&Jerrys anzufassen, ist sie tot." Trotz Addies todernsten Blickes, oder vielleicht gerade deswegen, musste ich schmunzeln. „Und wenn sie verblutet, weil du zu egoistisch bist um sie ins Krankenhaus zu fahren, mach ich die Schweinerei nicht weg." Addie machte sich missmutig auf den Weg in ihr Zimmer.

„Warte noch eine Sekunde", sagte ich, als mir noch etwas einfiel. Sie blieb im Türrahmen stehen und drehte sich um. „Könntest du Beverly irgendwelche Klamotten leihen?" Sie verdrehte die Augen.

„Klar, und wenn ich schon dabei bin, kann ich ihr auch gleich noch einen Willkommenskuchen backen und ein Gute-Nacht-Lied singen." Mit diesen Worten drehte sie sich wieder um und ging in ihr Zimmer, aber ich hörte sie in ihrem Kleiderschrank kramen.

„Darf ich es sagen?", fragte Trev und drehte sich mit verschränkten Armen zu mir. Ich sah ihn fragend an.

„Was meinst du?"

„Dass du total bescheuert, leichtsinnig, idiotisch, naiv und der größte Volltrottel bist, der mir je begegnet ist." Mein Blick fiel auf Beverlys Mappe und das blaue Buch, die auf dem Küchentisch lagen. Ich wollte unbedingt wissen was darin war, und es war unfassbar schwierig meiner Neugier standzuhalten. Ich nahm mir ein feuchtes Tuch, das neben der Spüle lag, und begann die Sachen von dem Blut und dem Schmutz zu befreien.

„Warum hast du dann zugestimmt, sie hier wohnen zu lassen?", fragte ich Trev.

„Weil ich hoffe, dass du in ein paar Tagen deinen Fehler erkennst und dieses Mädchen rauswirfst." Wohl kaum. Ich wusste wie verrückt ich gerade war, aber irgendetwas sagte mir, dass ich das Richtige tat. Auch wenn das wahrscheinlich nur die Naivität in mir war.

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