Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Kapitel 1

Kapitel 1

Regentropfen prasselten gleichmäßig an die großen Fensterscheiben des Seminarraumes. Der Himmel draußen war grau. Seit dem vorherigen Abend regnete es ununterbrochen. Mich störte das nicht, ich mochte den Regen. Schon als Kind fing ich an, im Garten zu tanzen, wenn es regnete. Doch bei einigen anderen Menschen sank die Stimmung durch das miese Wetter sofort in den Keller und kam von dort auch nicht wieder herauf.

So ging es zumindest meiner Mitbewohnerin Katie, die ich selbst mit einem Kaffee nicht milde stimmen konnte. Sie regte sich über alles und jeden auf und letztendlich ging sie zu ihrer besten Freundin, die ein paar Blocks weiter in einer WG wohnte, um sich bei ihr erneut zu beklagen.

Ich war heute eher aufgeregt und gut drauf gleichermaßen. Mein erster Tag am College. Es gab so viel zu erkunden, so viel zu sehen, so viel zu lernen! Die Bibliothek hatte ich mir schon angesehen, die Flyer am schwarzen Brett ebenfalls und nun saß ich hier, im Seminarraum für meine allererste Literaturstunde. An der Universität zumindest, denn an der High School hatte ich das Fach auch schon besetzt.

Der Raum war leerer, als ich es erwartet hatte. Wahrscheinlich gab es ziemlich viele verschiedene Literaturkurse, oder kaum jemand interessierte sich für die englische Literatur, die mich jedes Mal aufs Neue in ihren Bann zog.

Höchstens 16 Studenten belegten einige der Sitzplätze und es waren die unterschiedlichsten Gesichter dabei: Brillenträger, Sommersprossige, manche trugen Piercings oder Tattoos, andere tonnenweise Make-Up. Ein Junge hatte sich die Haare hoch gegeelt, ein anderer hatte fast keine mehr auf dem Kopf, zumindest wirkte das so. Auch bemerkte ich ein Mädchen, mit streng nach hinten gebundenem Pferdezopf. Sie sah ein bisschen so aus, wie die braven Mädchen aus den reichen Häusern. Aber es stimmte ja: Die New York University war nicht gerade billig. Und trotzdem hatten Mom und Dad es mir ermöglicht, hier studieren zu dürfen.

Ich für meinen Teil, trug jedenfalls nie einen Zopf, denn das passte einfach nicht zu meinem Gesicht. Meine beste Freundin Ella war es auch nicht leid, dies zu betonen. Also hatte ich es irgendwann aufgegeben, ein Zopfgummi zu benutzen. Dafür musste ich mich jetzt jedoch mit dem Haare-Aus-Dem-Gesicht-Pusten abfinden. Irgendwann war es eher nervig als hilfreich geworden, aber ich hatte mich daran gewöhnt und trug auch ab und an einmal eine blaue Spange, die mein dunkelblondes Haar zurückhielt.

Die anderen Studenten unterhielten sich, oder bereiteten sich auf den Kurs vor.

Drei Dinge hatten wir nämlich alle gemeinsam. Vor uns lag ein Notizblock, ein Stift und wir besuchten denselben Kurs. Da konnten wir noch so unterschiedlich sein.

Außerdem saßen wir in ein und demselben Raum. Nicht alle in der gleichen Reihe, aber das macht ja keinen Unterschied.

Ich saß in der zweiten Reihe von vorne. Zwei Plätze weiter rechts neben mir diskutierten zwei Mädchen darüber, welcher Schauspieler am süßesten sei. Etwas, um das sich Ella nie mit mir gestritten hatte. Es handelte sich um Tom Holland und Dylan O'Brien.

Ich konnte mit den Namen nichts anfangen, obwohl ich gar nicht so wenige Filme kannte. (Was dann wohl wieder der Verdienst meiner besten Freundin war. Ginge es nach mir, dann würde ich immer die selben Filme schauen.) Meist wusste ich anhand des Aussehens der Schauspieler, wer es war, konnte mir aber selten merken, wie sie hießen. Das war zwar nicht lebensnotwendig, bestätigte aber mein Kurzzeitgedächtnis für unwichtige Sachen.

Mir am nächsten war das Mädchen mit den braunen Haaren. An den Spitzen leuchteten sie in einem dunklen grün. Ich fand es immer cool, wenn Menschen sich die Haare färbten, hatte es mir selbst aber noch nie getraut, denn es konnte ja immer passieren, dass die Farbe einem absolut nicht stand. Dann konnte man zwar immer noch nachfärben, aber das war einfach viel zu aufwendig.

Das Mädchen trug ein dunkelgrünes Top, dass kurz über ihrem Bauch endete und eine blaue Jeans mit grasgrünen Sneakers an den Füßen. Die bekam ich aber auch nur zu sehen, weil sie die Beine über die Lehne vor ihrem Stuhl hängen ließ.

Gerade als ich zu ihr sah, drehte sie den Kopf in meine Richtung. Ich lächelte ihr kurz zu und blickte mich dann wieder zum Fenster. Der Regen war stärker geworden.

„Hey", hörte ich da eine Stimme.

Erneut sah ich in Richtung der Mädchen. Die die ich eben gemustert hatte, war in den Sitz neben mich gerutscht, während ihre Freundin auf dem Display ihres Handys herum wischte. Ihr vielen die roten Haare so in die Stirn, dass ich ihr Gesicht nicht sehen konnte.

„Hi", gab ich zurück.

„Ich bin Amy. Und du?"

Froh darüber, dass sie das Gespräch anfing, antwortete ich ihr: „Victoria. Aber alle nennen mich Vicki. Freut mich, Amy."

Sie lächelte leicht.

„ Ebenso. Bist du neu hier, Vicki?"

„Ja, ist mein erstes Semester. Das alles ist so aufregend! Und du? Ist es auch dein erstes Jahr?"

Amy schüttelte den Kopf

„Nein, ich drehe schon meine zweite Runde, bin also im dritten Semester. Aber du hast Recht, als ich das erste Mal hier war, hier gesessen habe, da war alles so groß und atemberaubend. Erst kommt man sich natürlich ziemlich einsam vor - selbst wenn man einen Freund bei sich hat. Aber wir haben schnell Anschluss gefunden. Und mit Freunden ist es hier noch besser, als man es sich vorstellen kann."

„Das kann gut stimmen. Meine Freunde gehen alle auf ein anderes College, aber bis jetzt kann ich mich nicht beklagen. Allein, dass New York der Campus ist, ist der Wahnsinn!"

Ich liebte New York und für mich stand früh fest, dass ich nirgendwo anders studieren gehen wollte.

Amy nickte.

„Oh ja, New York ist fantastisch! Hier kannst du sein, was und wer du willst. Aber hey, nicht alle von meinen Freunden gehen auch auf die NYU", erzählte sie.

Ich lächelte. „Dann haben wir ja schon mal was gemeinsam. Aber ich nehme an, dass diese Freunde alle auch in New York City wohnen. Meine sind irgendwo über ganz Nordamerika verteilt."

Amy stieß mir mit ihrem Ellenbogen in die Seite und meinte: „Guter Punkt. Ich sehe meine wirklich so gut wie immer. Aber wir können ja mal zusammen einen Kaffee trinken gehen. Was hältst du davon? Dann kennst du wenigstens schon einmal eine Person hier."

„Gerne. Das wäre schön", antwortete ich.

„Okay, komm einfach in deiner nächsten Pause zum Starbucks hier in der Nähe. Da trifft man mich so gut wie immer an und die meisten Pausen decken sich ungefähr."

Ich nickte nur, denn die Professorin hatte den Raum betreten.

Amy schwang sich wieder auf ihren eigentlichen Platz zurück und ich lauschte der Professorin voller Vorfreude auf die nächsten Stunden dieses Tages. Im Großen und Ganzen hatte dieser nämlich schon fantastisch angefangen.

„Also, meine Damen und Herren, willkommen im neuen Semester. Ich hoffe sie hatten erholsame Ferien oder haben den Sprung von der High School auf die Universität gut überstanden. Fangen wir also gleich an. Heute werden wir uns über Jane Austens Roman: Stolz und Vorurteil unterhalten. Wie ist Ihre Meinung zu dem Buch?"

°°°

Der Vormittag verging erstaunlich schnell und mit ihm auch die Vorlesungen und Seminare und dann, plötzlich, hatte ich zwei Stunden frei, bis zu meinen drei letzten Kursen.

Also hatte ich Zeit, um den Starbucks zu suchen, von dem Amy geredet hatte. Das stellte sich tatsächlich als ziemlich einfach heraus, da dieser praktisch direkt um die Ecke war. Als ich eintrat, war es sehr voll. Die Tische in schwarz waren alle belegt und die Schlange bis zur Theke sehr lang.

Amy in diesem Chaos aus Menschen zu finden, schien mir so gut wie unmöglich. Aber eigentlich lebte ich lieber unter dem Motto: "All is possible", also musste es möglich sein. Das war wie der Sinn im Unsinn.

Also scannte ich mit meinem Blick den Raum. Die Wände waren grün, die hinter der Theke braun, die Tür war tiefschwarz und ansonsten gab es nur die hellen Sitzpolster, die etwas Farbe in dem Dunkel verbreiteten, trotz großer Fenster, die an diesem Tag aber nicht viel brachten. Das Wort "Bedrückend" umschrieb den Laden hier zumindest ganz gut.

„Hey! Vicki! Hier drüben!"

Ich blickte auf. Entweder war damit jemand anders gemeint, oder Amy hatte mich gesehen, bevor ich sie entdecken konnte. Stirnrunzelnd sah ich mich um, konnte jedoch niemanden ausfindig machen. Dabei bemerkte ich aber auch, wie sich die anderen Menschen nach besagter "Vicki" umschauten. Konnten sie den Ruf nicht einfach ignorieren?

Hastig sah ich mich weiter um und entdeckte Amy schließlich ... hinter der Theke.

Schnellen Schrittes quetschte ich mich an den Studenten bis zu ihr durch. Wussten die jetzt alle, dass Amy mich gerufen hatte? Wie unangenehm.

„Hey", wiederholte sie ihre Begrüßung.

Statt ebenfalls Hey oder Hallo zu sagen, fragte ich: "Könntest du das das nächste Mal lassen?"

Verwirrung spiegelte sich in Amys Augen wider.

„Wie meinst du das?", hakte sie nach.

„Na das mit dem durch den ganzen Raum schreien. Etwas zu viel Aufmerksamkeit."

„Oh, achso. Du hast mich nicht entdeckt, also blieb mir nichts anderes übrig. Du wärst sicher wieder gegangen, wenn du mich nicht gesehen hättest und ich darf meinen Posten hier nicht verlassen.", erklärte sie.

„Klar, verständlich. Könntest du es das nächste mal trotzdem lassen? Ich bin nicht schüchtern oder so, aber ich mag es eben nicht, wenn man mich anstarrt, ohne dass ich es will."

Automatisch lächelte Amy wieder.

„Klar, kann ich verstehen. Sally mag viel Aufmerksamkeit auch nicht besonders. Ich werde versuchen, es nicht mehr zu tun. Habe eher damit gerechnet, dass du fragst, was ich hinter der Theke mache."

Gerade als ich dabei war, sie dies tatsächlich auch zu fragen, nörgelte ein Mann ganz vorne in der Schlange: "Wird man hier heute auch nochmal bedient?"

Seufzend verdrehte Amy die Augen und fragte süß saftig: „Was darf es denn sein, der Herr?"

Der Mann schnaubte und gab seine Bestellung auf. Einen Kaffee. Mehr nicht.

Mit ein paar kurzen Handgriffen hatte Amy das warme Getränk in einem Behälter, stülpte den Deckel darüber und stellte ihn dem Mann hin. Dieser zahlte und ging, mit grimmigem Blick, davon.

Als Amy wieder zu mir kam, mussten wir beide kichern.

„Wird man hier heute auch noch mal bedient", wiederholte Amy den ersten Satz des Mannes und versuchte dabei, seine Stimme nachzuahmen. Das gelang ihr leider ziemlich schlecht und ich musste lachen.

Freilich, es war alles andere als nett, sich über Menschen lustig zu machen und doch konnte ich mir diese kurzen Sätze nicht verkneifen: „Hast du sein Gesicht gesehen? So nach dem Motto: Heute ist schlechtes Wetter, ich darf schlecht drauf sein. Sei nett zu mir und alles ist gut. Wenn du es nicht bist, werde ich noch grimmiger."

Im nach hinein hätte ich jeden einzelnen davon am liebsten gestrichen, aber das ging nicht.

Amy gluckste, als ob sie meine Worte nicht zu weit hergeholt fand.

„Genau so sah der aus. Dabei ist schlechtes Wetter doch gar nicht so schlimm."

Da stimmte ich allerdings zu: „Jepp. Man darf seine Stimmung nicht von den Launen der Natur abhängig machen. Ich für meinen Teil bin auch bei Regen gut gelaunt."

„Bin ich auch. Der schien aber, als würde er immer so drauf sein."

Grinsend schüttelte ich den Kopf. Humor auf kosten von anderen Leuten war zwar nicht toll, aber ich mochte Amys Witze trotzdem.

„Amy, weiterarbeiten!", mahnte da eine Frau, die - das Anscheins nach - ihre Chefin war. Amy verzog das Gesicht, drehte sich zu der Frau und meinte: „Einen Moment Mrs. Parker. Ich muss hier noch was erledigen."

Damit gab die Frau - Mrs. Parker - sich zufrieden.

„Okay, ich habe keine Zeit mehr."

Sie zuckte entschuldigend mit den Schultern. Ich winkte ab.

„Macht nichts. Wann hast du denn Zeit?"

Amy überlegte kurz und sagte dann: „So gegen 17 Uhr. Wir können uns im Berkley's treffen. Das ist ein geniales Café ganz in der Nähe. Passt das bei dir?"

„Ja, da ist meine letzte Vorlesung vorbei."

„Gut, dann sehen wir uns später."

Unter dem inspizierenden Blick von Mrs. Parker winkte Amy mir zu und bediente dann eine Frau.

Ich winkte kurz zurück und machte mich auf den Weg nach draußen. Es regnete noch immer, während ich über den Campus zur Bibliothek eilte. Außerdem bereute ich es, mir im Starbucks nichts gekauft zu haben. Jetzt hatte ich Hunger und auf ein Brötchen mit Marmelade hatte ich keine Lust.

°°°

Als ich die Tür zu dem kleinen Café aufstieß, wehte mir der Duft von frisch gebackenem Kuchen entgegen, begleitet von leiser, ruhiger Musik.

Im Berkley's war nicht viel los. In der hintersten Ecke saß ein Pärchen, und ein junger Mann beugte sich über seinen Rechner. Er sah sehr beschäftigt aus. Hinter der Theke, die in einem dunklen Grau gehalten war, stand ein älterer Mann, mit freundlichem Blick. Er lächelte mir zu. Ich lächelte zurück. Mitunter war das sogar Mr. Berkley. Bei Gelegenheit musste ich ihn das mal fragen.

Amy war noch nicht da. Konnte schon sein, dass sie länger arbeiten oder noch kurz etwas erledigen musste. Also suchte ich mir einen Platz am Fenster, damit ich auf sie warten konnte.

Der Herr hinter der Theke kam auf mich zu und legte mir die Karte hin. Ich bestellte rasch einen Kaffee und zwei von den Cookies, dann holte ich mein Buch heraus – Bring down the stars von Emma Scott – und las ein wenig.

Als meine Bestellung kam, war Amy noch immer nicht da.

Ich beschloss, einfach nicht daran zu denken. Sie würde schon einen guten Grund haben. Schließlich kam sie mir nicht wie die Person vor, die andere Menschen versetzte. Wir hätten einfach Nummern austauschen sollen, dann hätte sie mir schreiben können.

Der Kaffee schmeckte jedenfalls genauso gut wie er roch und zerging förmlich auf meiner Zunge. Es war schön, endlich etwas warmes im Bauch zu haben.

Gerade als ich das erste Mal an meinem Cookie angebissen hatte, sah ich, wie Amy mit einigen Leuten, höchstwahrscheinlich ihren Freunden, die Straße überquerte und auf das Berkley's zusteuerte.

Es sah nicht so aus, als hätte sie länger arbeiten müssen. Vielleicht hatte sie mich doch vergessen? Wobei... nein, ganz bestimmt nicht. Wäre da nur nicht immer diese kleine, winzige Stimme, die jeden noch so kleinen Zweifel aufgriff.

Das Glöckchen an der Tür bimmelte, als Amy und ihre Freunde hereinkamen. Sie lachten laut über etwas.

Ich versuchte, mich so weit wie möglich in meinen Stuhl sinken zu lassen, damit Amy mich nicht entdeckte. Doch es half nichts. Als sie gerade ihren Kopf nach links drehte, um einem Typen mit blauen Haaren etwas zu erzählen, sah sie mich.

Für einen Moment wich alle Farbe aus Amys Gesicht und sie starrte mich an. Ich lenkte meinen Blick eilig auf den Tisch. Der Cookie hatte wirklich viele Schokoladenstückchen, in weißer Schokolade.

Als ich Schritte vernahm, die sich in meine Richtung bewegten, sah ich wieder auf und erkannte Amy, die den Stuhl mir gegenüber unter dem Tisch vorzog und sich daraufsetzte.

Einige quälende Sekunden sagte keiner von uns etwas. Amy starrte auf ihre Schuhe, die, wie ich bemerkt hatte, dunkelgrün waren und wie samt wirkten.

„Es tut mir leid", sagte sie dann.

Ich zuckte mit den Schultern. „Macht nichts."

Meine Stimmlage sprach jedoch für sich. Dabei wollte ich ihr kein schlechtes Gewissen einsetzen.

„Nein. Also...ich wollte wirklich direkt nach meiner Schicht herkommen, dann hat Alex aber geschrieben, dass er unsere Hilfe braucht. Ich dachte es würde schnell gehen und dann habe ich völlig vergessen, dass ich mich mit dir treffen wollte. Aber ich mach das wieder gut!", plapperte Amy vor sich hin und ich hob meine Hand, um sie zu stoppen.

„Hey, wenn ich sage es macht nichts, dann macht es auch nichts. Du hast einem Freund geholfen, das ist doch okay. Ich habe mir die Zeit hier gut vertrieben."

Als ich diese Worte sagte, merkte ich, dass sie auch wirklich so gemeint waren. Ich war nicht sauer auf Amy, dass sie die Verabredung verpasst hatte. Sie hatte gute Gründe.

Amy sah mich an und lächelte.

„Wirklich?"

„Ja, wirklich. Für das nächste Mal gebe ich dir aber vorsichtshalber meine Nummer, damit du mir schreiben kannst, wenn etwas dazwischenkommt. Aber... wer von deinen Freunden da ist Alex? Wenn schon sein Name fällt, dann will ich auch wissen, wie er aussieht. Und vielleicht hast du ja auch einen ... gewissen „Status" bei ihm?"

Ich wackelte spielerisch mit den Augenbrauen.

Amy lachte und schüttelte den Kopf gleichermaßen, dann erklärt sie: „Jap, attraktiv ist er auf jeden Fall.. Aber Alex ist nicht mein fester Freund, sondern mein bester Freund, verstehst du? Und damit du dir ein Bild von ihm machen kannst, das da ist er."

Sie zeigte auf einen Jungen mit hellbraunen Haaren, einer schwarzen Jacke, vermutlich aus Leder, schwarzer Hose und grauen Schuhen. Auf seinen Haaren saß eine Sonnenbrille - die bei diesem Wetter eigentlich völlig sinnlos war - und als er sich kurz zu uns drehte, konnte ich seine braunen Augen sehen. Augenblicklich schlug mein Herz höher. Diese Augen waren so...wundertastisch! Einfach perfekt. Sie leuchteten leicht im Licht des Cafés und es schien fast so, als würden Sterne in diesem flüssigen Braun tanzen.

Einen Moment sahen wir uns an. Ein Moment, der mir wie eine Ewigkeit vorkam. Vermutlich hätte ich mich in seinen Augen verloren, wenn er den Blick nicht abrupt wieder abgewendet hätte.

Überrascht blinzelte ich kurz. Was ... war hier gerade geschehen?

Amy sah stirnrunzelnd von mir zu Alex und dann wieder zu mir.

„Es hat geblitzt", meinte sie dann ganz sachlich.

„Wie bitte? Was?", fragte ich nach, denn ich wusste bei weitem nicht, was sie mir damit sagen wollte. Auch, wenn ich eine Ahnung hatte ... die mir auf den ersten Blick völlig absurd vorkam.

Amy rollte mit den Augen. „Na, zwischen dir und Alex. Da hat es gefunkt! Wie sagt man noch dazu...Liebe auf den ersten Blick? Genau. So sah das bei euch gerade aus."

Menschenkennerin war sie also auch noch. Schön zu wissen, dann konnte ich mich darauf einstellen.

Augenblicklich schüttelte ich den Kopf. Das war doch absurd. Ich kannte Alex gar nicht, also konnte ich auch nicht in ihn verliebt sein, oder? Nein, Liebe auf den ersten Blick gab es nur im Roman. Zumindest so weit ich wusste.

„Nur um das klar zustellen: Meinetwegen kannst du ihn gerne haben. Ich kenne Alex schon lange und so wie dich hat er noch nie ein Mädchen angesehen", ergänzte Amy noch.

„Ich habe doch gar nicht gesagt, dass ich in ihn verknallt bin, das bin ich nämlich nicht", versuchte ich Amy klarzumachen, doch diese gab nur ein „Aha", von sich, das so klang, als wüsste sie es besser.

„Bist du denn verliebt?", lenkte ich von mir ab, scheinbar mit Erfolg.

Amy errötete und nickte langsam. Das waren doch mal ganz andere Neuigkeiten. Eigentlich hatte ich keine Ahnung, ob mich das Ganze überhaupt etwas anging, aber ich fragte trotzdem, in wen. Einfach, weil ich viel zu neugierig war.

„Jemand aus meinem Kurs in Mode Design. Er hat so magische grüne Augen und er ist so lustig und nett. Ich traue mich aber nicht, mit ihm zu reden."

„Das ist doch schön. Der richtige Moment kommt schon noch und dann wirst du mutig sein und ihn ansprechen. Darin bist du sowieso gut."

Amy seufzte gedehnt, grinste dabei aber verräterisch. Erwischt!, rief ich in Gedanken und grinste mit ihr.

Da Amy nicht den Anschein erweckte, wieder zu ihren Freunden gehen zu wollen, bestellten wir uns noch einen Kaffee. Klar, wir kannten uns erst seit diesem einen Tag, aber ich mochte Amy schon jetzt. Allein schon wegen ihrer guten Laune ... und ihrer Vorliebe für mein Lieblingsgetränk. Was würde man nur ohne Kaffee tun?

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro