Kapitel 80
Heilig Abend im Avengerstower war ein Event, das kaum seines Gleichen fand.
In der Haupthalle stand ein riesengroßer Tannenbaum, geschmückt mit tausenden von Lämpchen und rot-goldenen Kugeln, die mit blauen Bändern umschlungen wurden.
Alles glänzte und funkelte und überall waren kleine Dekoobjekte verteilt.
Man spürte sofort, dass hier eine Gruppe von Menschen versammelt war, die diese Zeit tatsächlich zelebrierte.
Scott und Clint hatten ihre Familien über die Feiertage im Gästebereich untergebracht.
Thor und Loki hatten versprochen gegen Abend zur Feier zu kommen, während Wanda und Vision seit Stunden in der Küche herumwerkelten, obwohl Tony ein reichhaltiges Buffet organisiert hatte.
Der Milliardär hatte sich in den letzten Tagen kaum gezeigt ,um seine schlechte Laune nicht an den anderen auszulassen.
Vor ungefähr zwei Wochen hatte er seinen Plan endgültig aufgegeben und begonnen einen Ehevertrag aufzusetzen, der die rechtliche Absicherung seines zukünftigen Ehemannes beschließen würde.
Frankreich hatte seinem Antrag auf die post mortale Eheschließung abgelehnt, was dafür gesorgt hatte, dass er den französischen Präsidenten kurzerhand von den nächsten Galas der dortigen Zweigstelle von Stark Industries gestrichen hatte.
Sollte der Typ doch gucken wo er seine E-Autoflotte herbekam... Hammer würde ihn sicherlich gerne beliefern.
Dann hatte er halt schlechte Qualität, sein Problem.
Noch immer mit seiner schlechten Laune kämpfend, strich er über den dekorierten Handlauf der Treppen zur Haupthalle.
Die Kinder seiner Teammitglieder machten eine Schneeballschlacht mit ein paar Kindern aus Wakanda im Garten.
Das Gelächter drang bis zu ihm herauf und sorgte dafür, dass auch ihm ein leichtes Lächeln auf die Lippen glitt.
Bucky und Shuri saßen vor dem offenen Kamin, schienen in ihrer eigenen Welt zu sein, als sie ihre Hände ineinander verschränkten.
Das frisch getraute Ehepaar der Königsfamilie lehnte sich gegeneinander und küsste sich innig, als Tony sich wegdrehte und ihnen ihren kurzen intimen Moment gönnte.
Bruce Banner hatte sich seit seinem letzten Ausbruch kaum außerhalb der Werkstatt und des Labors gezeigt, zu beschämt war er über sein Verhalten, auch wenn Tony ihm immer wieder versichert hatte, dass das Team es ihm nicht übelgenommen hatte.
Natascha hatte sich vor ein paar Tagen mit ihm ausgesprochen, das hatte die Situation zumindest etwas entkrampft, ihm jedoch nicht die Scham genommen.
Tony ahnte, dass es auch einfach ein Teil der Natur des Wissenschaftlers war.
"Mister Rogers...", schnurrend, betrachtete Tony den in einen schwarzen Anzug mit einem weißen Hemd und passenden Schuhen gekleideten Mann vor sich.
Amüsiert schürzte Steve die Lippen, betrachtete Tony, der einen weinroten Anzug mit einem weißen Hemd und schwarzen Schuhen trug und summte hörbar.
"Mister Stark... "
Unverhohlenes Verlangen lag in dem Blick, mit dem Tony den Mann vor sich musterte, als er auf ihn zutrat und ihn fast schon besitzergreifend küsste.
Einen kurzen Moment ließ Steve es nur zu gern geschehen, bevor er ihn etwas von sich schob und ihm ein kurzes "Später..." ins Ohr hauchte, das Tony hörbar schlucken ließ.
Vorfreude glomm in seinen Augen auf, als der Blonde seine Hand nahm und mit ihm die wenigen Stufen zur Haupthalle herunterlief, wo die anderen bereits feierten.
Nach Mitternacht, die Kinder hatten bereits ihre Geschenke bekommen und selig damit auf den vielen Sofas eingeschlafen, saß das Team in einer abseits gelegenen Ecke zusammen.
Sie hatten kleine Geschenke untereinander getauscht und genossen nun einfach die Kameradschaft unter ihnen bei einem Glas Wein, als Steve Tony eine kleine Schachtel in den Schoß legte.
Überrascht blinzelnd drehte er sich zu dem Mann um, in dessen Armen er gerade gelehnt hatte.
Steve hatte ihm doch bereits diesen unglaublich weichen Kaschmirschal geschenkt, der sich so wundervoll in seinen Fingern anfühlte.
Mit noch einem Geschenk hatte er nicht gerechnet.
"Für mich?"
Die blauen Augen hinter ihm funkelten schelmisch, als er die Augenbrauen in einer *Wer weiß* Geste bewegte.
Seine Neugierde mit einem fast schon arroganten Schmunzeln überspielend, öffnete Tony die Schleife der länglichen, aber sehr flachen Schachtel und hob den Deckel ab.
Im selben Moment, wo er den Inhalt sehen konnte, hob sich sein Kopf ungläubig und seine Finger begannen zu zittern.
In der Schachtel befand sich eine offiziell beglaubigte Heiratsurkunde des Staates Nevada.
Ausgestellt auf die Namen Grant Rogers und Edward Stark.
Ausgestellt auf den 31.12. des vergangenen Jahres.
Er erkannte die Unterschrift... Es war seine, wenn er mit vollem Namen unterzeichnen musste.
Nur das Anthony fehlte...
"Wie...?"
Mehr brachte er nicht heraus.
"Frohe Weihnachten, Tony...", wispernd, küsste Steve den immer noch sprachlosen Mann vor sich und sah über dessen Schulter hinweg, wie Natascha sich verstohlen eine Träne aus dem Augenwinkel wischte.
Er zwinkerte ihr dankbar zu, schloss die Augen, als Tony ihn kurz intensiver küsste und schmunzelte, als er sich löste, um ihm in die Augen zu sehen.
"Im Ernst, Rogers...WIE?"
"Rogers-Stark... Wenn ich bitten darf...", schmunzelte Steve nur, worauf der Milliardär den Kopf zu Natascha drehte, die ihr bestes Unschuldsgesicht auflegte und ihn mit gespielter Überraschung ansah.
"Danke...", flüsternd, sah Tony in die Runde und grinste schließlich so breit, wie es seine Freunde selten gesehen hatten.
"Ich schätze, wir sind verheiratet..."
Die Sonne ging schon auf, als Natascha Romanoff in ihr Zimmer zurückkehrte.
Der Wein und die wundervolle Stimmung des Abends zauberten ihr ein seliges, friedliches Lächeln auf die Lippen.
Sie bedauerte fast, Loki heute nicht gesehen zu haben. Thor war auch nicht aufgetaucht, sehr zum Bedauern der Kinder, die den Donnergott gerne als Spielgefährten dabei gehabt hätten.
Mit einem leisen russischen Weihnachtslied auf den Lippen, öffnete sie ihre Tür, trat ein und öffnete ihr Kleid, als sie ein kleines grüngoldenes Kästchen auf ihrem Bett liegen sah.
Sofort sah sie sich alarmiert um, doch sie war allein.
Mit zittrigen Fingern öffnete sie das nicht mal handgroße Kästchen mit der goldenen Schleife darauf und schluckte, als sie den Inhalt darin sah.
Ein kleiner rot und golden schimmernder Phoenixanhänger an einer goldenen Kette lag darin und schimmerte wie flüssiges Feuer.
In wunderschön geschwungener Handschrift lag eine Karte darunter, die sie anhob und las:
*Wir alle brennen für unsere Leidenschaften...
Es liegt an uns, ob wir verbrennen oder neu daraus erwachen...
Frohe Weihnachten, Liebes...*
"Loki..." Das Schmuckstück mit fast schon ehrfürchtigen Berührungen anhebend, legte sie es sich an und lächelte, als zwei Freudentränen sich aus ihren Augen lösten.
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