Kapitel 32
"Shuri wird in drei Tagen zu einem offiziellen Besuch im Weißen Haus erwartet", erklärte Colonel Rhodes am Abend, als alle anwesenden Avengers sich im großen Büro versammelt hatten.
"Die CIA wird die Überwachung übernehmen wollen, aber ich denke wir wissen, dass die Ambassadorin das nicht zulassen wird."
Die Dora Milaje schnaubten verächtlich und warfen Rhodey einen vielsagenden Blick zu.
"Es könnte ein paar Diplomaten geben, die mit James Barnes Anwesenheit nicht sehr glücklich sein werden, aber so wie ich das sehe, ist das dann eben deren Problem."
Die Anwesenden nickten zustimmend, während Steve seinem Freund aus Kindertagen einen kurzen Blick zuwarf, den dieser geflissentlich ignorierte.
Buckys Haare waren auf wakandische Art kurz rasiert und auch seine Kleidung ließ ihn seltsam exotisch wirken.
Sein Virbaniumarm war nun in den Farben des Black Panther lackiert, schwarz mit lilafarbenen Verzierungen, die nur im Sonnenlicht wirklich gut zu erkennen waren.
Alles in seiner Haltung wirkte entspannt.
Wie ein Panther vor dem Sprung, schoss es Steve durch den Kopf und er fand die Umschreibung ziemlich passend.
Bucky war schon immer sehr ruhig und entspannt gewesen... Zu entspannt für einige Vorgesetzte, doch immer gefährlich, wenn es um die Bekämpfung seiner Feinde ging.
Steve wusste aus eigener Erfahrung, dass nur Eingeweihte eine wirkliche Warnung vor einem Schlag sehen konnten und die ließ man besser nie ungeachtet.
Steve Rogers hoffte inständig, dass er diese Warnung nie wieder in Buckys Gesicht suchen musste.
Auch wenn er verstehen konnte, dass er sauer auf ihn war.
"Der weiße Wolf wird an der Seite ihrer Hoheit sein. Und wir werden ihren Rücken abdecken.
Die schwachen, weißen Männer mit ihren Gewehren sind kein ausreichender Schutz für die Tochter der Bastet", erklärte eine der Kriegerinnen stolz und für einen Moment konnte Steve Buckys Augen aufblitzen sehen, als die Kriegerin ihn damit praktisch als gleichwertig anerkannte.
Der Supersoldat freute sich von Herzen für Bucky.
Er war offensichtlich endlich dort angekommen, wo er immer sein wollte.
In einer Kameradschaft von gleichwertigen und gleichberechtigten Kämpfern.
Und das nicht, weil er ein Experiment oder Ähnliches gewesen war, sondern wegen seiner selbst und seiner Fähigkeiten . "Natascha wird als Vertreterin der Avengersinitiative ebenfalls anwesend sein.
Ich schlage vor, dass wir Sam als ihren Begleitschutz anmelden. Nicht, dass Natascha sowas bräuchte..." Rhodey lächelte ihr kurz zu, was sie nur mit einem amüsierten Hochziehen ihrer Augenbraue kommentierte. "Aber ich glaube, unser Vögelchen ist mal ganz froh, wieder an die frische Luft zu kommen..."
Sam schnaubte, verschränkte seine Arme und verbiss sich sichtlich den Kommentar, den er auf der Zunge liegen hatte, da er Rhodey nicht verletzten wollte.
Sam fühlte sich noch immer für die Lähmung des Colonels verantwortlich, auch wenn die beiden dieses Thema bereits geklärt hatten.
Die Anwesenden nickten als Bestätigung, dass sie die Anweisungen verstanden und genehmigt hatten, weshalb Rhodey schließlich vom Display weg trat und Natascha seinen Platz einnahm.
"Das Krankenhaus hat mich vor einer Stunde kontaktiert. Tony wurde von einer intensivmedizinischen auf eine regulärmedizinischen Betreuung herunter gestuft. Das bedeutet, sie werden den Flügel nun weiter öffnen müssen. Sie haben einige Notfälle reinbekommen, durch das Busunglück, welches in der Nähe der Fifth Avenue stattgefunden hat. Sie bitten uns also die Überwachung auf ein Minimum zu reduzieren..."
"Nope", kommentierte Clint ruhig. "Es wurde ein Anschlag auf unseren Boss verübt. Überwachung bleibt oder das Krankenhaus soll sich was einfallen lassen."
Nat nickte zögernd und sah dann in Richtung von Steve, der langsam den Kopf schüttelte.
"Ich stimme Clint zu. Wir konnten zwar Zemos Plan herausfinden, aber Zola ist noch immer da draußen... Tony wäre unnötig in Gefahr."
Bucky nickte zu ihrer aller Überraschung und sagte: "Solange Zola in Computernetzwerken aktiv sein kann, besteht für uns alle große Gefahr. Wir müssen von allen öffentlichen Netzwerken abgeschirmt bleiben." Plötzlich wurde Steve klar, wieso Tony ihm eines von seinen Smartphones geschickt hatte. Das starksche Netzwerk war das sicherste der Welt... Und eins, das vollkommen autark arbeitete.
"Ich denke, was die beiden betrifft, seid ihr beide die Experten...", nickte Natascha und warf den beiden Menschen im Raum, die am Längsten von allen unter Zola gelitten hatten, einen kurzen Blick zu.
"Ich habe Bruce kontaktiert und ihm erklärt, dass er jederzeit nach Hause kommen kann, wenn er sich danach fühlt. Seine Antwort war ausweichend, aber nicht abgeneigt", informierte sie ihr Team weiter, das bei der Erwähnung des brillanten Wissenschaftlers lächelte. Er fehlte ihnen allen, mit seiner bescheidenen und doch immer offenen Art.
"Fehlt nur noch unser Donnergott...", grinste Clint, worauf Scott ihn noch immer fasziniert ansah.
"Du meinst das ernst, oder? Den Gott des Donners. Wie in der nordischen Mythologie?"
"Jap…", nickte Clint locker und lachte, als er Scotts geschockten Gesichtsausdruck sah.
"Dann sind ja bald alle wieder zuhause", freute sich Wanda an Visions Seite und lächelte, als er ihr zu nickte.
"Bald ist alles wieder so, wie es sein soll..."
Dem konnten alle Anwesenden nur zustimmen.
Als die Nacht über dem Tower hereinbrach, begann Steves Starkphone zu vibrieren.
Die Schwester ist weg, Vision ist gerade angekommen... Ich fühl mich wie im Knast.
Steve konnte sich ein eher abfälliges Schnauben nicht verkneifen.
Ein Knast, der dir gehört, mit 3 Sterne Betreuung... Wie überaus unangenehm.
Sarkasmus, Rogers? Und das, obwohl ich gar nicht im Raum bin... Natascha scheint einen schlechten Einfluss auf dich zu haben.
Was sollte er jetzt bitte darauf antworten?
Wie genau war das gemeint, ein Scherz?
War für Tony nicht alles ein Scherz?
Nachdenklich seufzte Steve und sah auf die Buchstaben auf dem Display.
Nein... Für Tony war nicht alles ein Scherz, er tat nur sehr gerne so, als würde ihn kaum etwas wirklich treffen können.
Eine Rüstung unter der Rüstung.
Du bist dort in Sicherheit. Das allein ist wichtig.
Schrieb Steve zurück und sah auf die kleinen Buchstaben vor sich.
Im ersten Moment wollte er es nicht absenden, doch dann entschied er sich, dass es nur die Wahrheit war. Tonys Sicherheit war aktuell das Wichtigste .
Lange Minuten kam keine Antwort und Steve dachte schon, dass Tony vielleicht eingeschlafen war.
Er wollte den kleinen Bildschirm gerade neben sich legen, als es erneut zu vibrieren begann.
Schlaf gut...
Schluckend betrachtete Steve die zwei kleinen Worte, die doch soviel mehr für ihn bedeuteten.
Du auch...
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