Kapitel 10
Vision schwebte im Lotussitz und geschlossenen Augen ein paar Zentimeter über dem Fußboden in seinem Zimmer.
Er hatte vor ein paar Minuten dieses sanfte, aber drängende Gefühl in seinem Inneren gespürt, das er immer wahrgenommen hatte, wenn Wanda Kontakt mit ihm aufnehmen wollte.
Es waren die kostbarsten Minuten am Tag für die künstliche Lebensform.
Für diese Momente war sein ständig rasender Verstand ruhig und entspannt.
Die zärtliche, goldene Aura umhüllte seinen Geist, verschmolz mit dem Stein auf seiner Stirn und tauchte sein ganzes Sein in tiefe Ruhe.
*Vision... Liebster, hörst du mich?*
Wandas körperlose Stimme hallte in Visions Geist wieder.
Es war das erste Mal, dass er sie tatsächlich Wort für Wort vernahm.
Bisher waren es nur Gefühle gewesen, die sie übermitteln konnte.
Er konzentrierte sich und versuchte ihr zu antworten: *Ja, mein Herz... Du wirst von Tag zu Tag stärker...* Die Freude, die ihm über die Aura entgegenschlug, erfüllte Visions Innerstes.
Ließ ihn lächeln und für einen Moment den Augenblick einfach genießen.
*Ich wünschte du wärst hier...*, sandte Wanda ihm und es fühlte sich an, als würde sie ihn umarmen.
*Ich bin bei dir... Ich werde immer bei dir sein. Wir sind eins.*
Sein Innerstes füllte sich mit der Präsenz der jungen Frau.
Liebevolle Berührungen schienen seinen Körper zu berühren, sandten einen Schauer durch seinen Kern, den er niemals für möglich gehalten hatte.
*Ich ertrage es nicht, dich nicht halten zu können... * *Bald mein Herz... Bald werden wir uns wieder sehen. Sie können uns nicht ewig verfolgen.*
*Dich nicht... Mich schon.*
Die Trauer in Wandas Herz färbte die Aura dunkler, was Vision körperlich kaum ertragen konnte.
*Ich werde es nicht zulassen... Wir werden uns wieder sehen.*
Ein Hauch intensiver Gefühle überschwemmte Visions Verstand mit Liebe und Vertrauen.
Er konnte spüren, wie ein leichter Druck auf seine Lippen ausgelöst wurde, als würden sich körperlose Lippen darauf legen.
Warme, sanfte Bewegungen strichen an seinen Wangen entlang, dann wurde die Verbindung immer schwächer.
Vision wusste, dass diese Art Verbindung Wanda viel Kraft kostete.
Auch wenn er immer versuchte, sie irgendwie zu unterstützen, sie wussten beide noch viel zu wenig über diesen Bund, als das sie ihn wirklich beherrschen konnten.
So blieb ihm nichts anderes übrig, als ihr einen letzten mentalen Kuss zu senden und sie gehen zu lassen.
In Wakanda brach Wanda völlig entkräftete auf dem Fußboden zusammen.
Ihr Körper fühlte sich so schwer an, als würde die gesamte Anziehungskraft der Erde auf sie einstürzen. Sie kannte diesen Zustand und wusste, er ging vorbei. Ihre Lippen prickelten von dem Kuss, den Vision ihr mit dem letzten Aufglimmen der Aura zugesandt hatte und begleitete sie sanft in die Schwärze des Schlafes, der sie übermannte.
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