95.
Jimin POV
Taehyung schaute mich einfach monoton an. „Hey Jimin", sagte er. „Darf ich reinkommen? Ich habe etwas vergessen und würde es gerne abholen."
„Ob du reinkommen darfst? Du darfst immer reinkommen. Da musst du nicht fragen, Tae. Das weißt du", sagte ich.
„Und das kann ich nur natürlich bestätigen", fügte Jungkook hinzu.
„Alles klar, Kumpel? Was ist passiert. Woher hast du diese Verletzungen?" hakte Jungkook nach.
Das Einzige, was Taehyung jedoch uns gegenüber erwiderte war ein leises „Danke". Schließlich ging er dann Richtung Gästezimmer, wo er mit Jin die letzten Monate verbracht hatte, bevor... das ganze aus dem Ruder lief.
Ich ging ihm hinterher. Ich sah, wie Taehyung auf dem Schrank ein Buch herauskramte. „Seit wann liest du Bücher?" fragte ich verwirrt, jedoch sollte das auf keinen Fall negativ gemeint sein. Ich hatte Taehyung nur noch nie mit einem Buch in der Hand gesehen. Und er selbst betonte immer wieder, wie sehr er sich für Bücher nicht einfach begeistern würde.
Ich zitiere: Meine Liebe gilt nur der Portion Spaghetti mit Tomatensoße, die ich mindestens zweimal die Woche brauche.
„Tu ich nicht", antwortete er knapp, öffnete das Buch und holte einen versiegelten Umschlag heraus.
Nichts dass es mich anging, da dieses Buch offensichtlich nicht Jungkook oder mit gehörte, da unsere Bücher in der Bibliothek verstaut sind, die Jungkook besaß. Ja, er besaß eine eigene Bibliothek. Eher gesagt ein etwas größerer Leseraum, was einer kleinen Bibliothek glich.
Aber was war genau in diesem Umschlag, dass Taehyung es verstecken musste?
„Jetzt hör auf hier so herum zu fantasieren. Hier sind nur meine Wertsachen drin. Siehst du? Perso, Bankkarte... ich habe die Sachen nur hier versteckt, weil ich doch dafür bekannt bin für meine Tollpatschigkeit. Das weißt du doch. Ich würde alles verlieren."
Taehyung zeigte mir seine Personalien und verließ dann auch schon das Zimmer. Er begab sich in Richtung Haustür.
„Was... Warte... jetzt warte doch mal!" sagte ich und hielt Taehyung auf, indem ich ihn überholte und mich vor ihn stellte, sodass er die Villa nicht verlassen konnte. Auch Jungkook stellte sich zu uns, der Jihyun wieder in die Arme genommen hatte.
„Taehyung... hör auf damit, dich von uns abzuschotten und erzähl uns die Wahrheit, was ist passiert? Wer hat dir das angetan?"
„Was angetan?" stellte er sich dumm und beantwortete Jungkook die Frage mit einer Gegenfrage.
Ich seufzte. „Warum siehst du so aus, wie du aussiehst? Wieso hast du eine Kopfverletzung und ein blaues Auge?" wurde ich schon fast wütend.
Taehyung seufzte genervt und verdrehte die Augen.
„Ihr werdet mir doch eh nicht glauben."
„Lass es uns doch mal versuchen. Davor musst du nur reden", sagte Jungkook.
Taehyung schaute Jungkook, mich und Jihyun an, bis er dann schließlich weitersprach. „Ich bin hingefallen."
„Oh, klar und Jungkook habe ich nicht beim Strippen, sondern beim Schachspielen kennengelernt. Jetzt hör auf mich anzulügen!" wurde ich lauter.
„Eomma", sagte Jihyun und zog die Unterlippe leicht nach vorne. „Shhh", versuchte Jungkook den Kleinen zu beruhigen. Ich hatte sofort ein schlechtes Gewissen.
Besorgt schaute Taehyung dann auch schon zugleich Jihyun an. Der Ältere streckte seine Hand nach ihm aus, wollte beruhigend über den Kopf streicheln, doch er zog sofort seine zuvor ausgestreckte Hand von Jihyun, ohne ihn berührt zu haben und schaute mich wieder konzentriert an.
Echt jetzt? Wollte er sich Jihyun schon wieder nicht nähern?
„Hör zu Taehyung. Wir sind alle nicht dumm. Wir wissen wieso du dich so benimmst, wie du dich benimmst...", sagte ich.
„Ich möchte nicht, dass das, was Jin zu dir im Krankenhaus gesagt hat, dein Umgang uns gegenüber beeinflusst."
„Und wie oft sollen wir dir noch sagen, dass du für die Vergangenheit, die passiert ist, vor allem das mit Jihyun Entführung, nichts dafür konntest. Er ist wieder bei uns. Ihm geht es gut. Hör auf, dich von allem und jedem abzuwenden."
„Bist du fertig?" fragte er und schaute mich monoton an.
Entsetzt erwiderte ich seinen Blick. „Taehyungie...", versuchte ich es schon mit einem fast flehenden Unterton. „Bitte..."
Er seufzte schon wieder. „Ich bin hingefallen, Jimin. Du kennst mich doch schon so lange. Wieder vertraust du meiner Aussage nicht einfach?"
„Taehyung...", verzweifelt fuhr ich mit meinen Händen durch die Haare. „Bitte..."
Allerdings wiederholte er sich.
„Ich bin hingefallen. Ich habe mit den Kindern aus dem... Kinderheim gespielt. Dabei hat mich ein Kind versehentlich so am Auge getroffen, dass ich nicht mehr richtig stehen konnte und mit dem Kopf gegen eine Tischkante geknallt bin. Das ist meine Erklärung dazu und dabei bleibe ich auch. Ob du mir glaubst oder nicht, dass ist deine Sache."
Das war das Einzige, was Taehyung dazu sagte und verließ mit einem letzten sehnsüchtigen Blick auf Jihyun die Villa, ohne uns auch nur einen weiteren Blick zu würdigen.
27.11.2023
Hm... klingt doch ganz plausibel Taehyungs Erklärung oder?
Solche Unfälle gibt's doch auch...
Oder was glaubt ihr?
____
Euch hat das Kapitel gefallen?
dann lasst mir doch bitte ein Vote und ein Kommentar da.
Ich würde mich sehr darüber freuen.
Thank youuuu~
____
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro